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Veröffentlicht am 22.05.2022

Geld gegen Natur

Schmelzpunkt
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Wolf Harlander folgt mit seinen Öko-Thrillern immer demselben Prinzip: er hat eine Handvoll Wagemutiger, die ein finsteres Geheimnis aufdecken. Es sind internationale Verschwörungen, Gier und politische ...

Wolf Harlander folgt mit seinen Öko-Thrillern immer demselben Prinzip: er hat eine Handvoll Wagemutiger, die ein finsteres Geheimnis aufdecken. Es sind internationale Verschwörungen, Gier und politische Willkür, die auf die Bewahrer der Ordnung treffen. Nichts ist , wie es scheint. Die Welt ist bedroht und es scheint unmöglich, sie zu retten. Aber da gibt es dieses kleine gallische Dorf …
Frei nach Asterix, oder war es doch James Bond tauchen die Superhelden aus der Versenkung auf und zaubern das eine oder andere Ass aus dem Ärmel. Aber genügt das? Es ist spannend, es ist aktuell, aber auch irgendwie sehr konstruiert. Nach dem dritten Roman, den ich nun vom Autor gelesen habe, kann ich schon eine eindeutiges Strickmuster erkennen. Eine Straffung hätte der Geschichte auch gutgetan. Trotzdem: die aktuellen Themen sind brisant und wichtig. Unterhaltsam ist es auf jeden Fall. Und beunruhigend.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Na, wenn das Freunde sind

Freunde. Für immer.
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Fünf Freunde sollt ihr sein … aber sind sie wirklich so gute Freunde? Sind sie gute Menschen? Oder einfach Leute, die durch ein Geheimnis aneinander gekettet, einander irgendwie aushalten müssen? Keiner ...

Fünf Freunde sollt ihr sein … aber sind sie wirklich so gute Freunde? Sind sie gute Menschen? Oder einfach Leute, die durch ein Geheimnis aneinander gekettet, einander irgendwie aushalten müssen? Keiner der Fünf ist wirklich sympathisch. Und je besser ich sie kennenlerne, desto weniger mag ich sie.
Immer mehr Schwierigkeiten und schließlich taucht sogar ein noch hässlicher Charakter auf: der unsägliche Finch.
Wenn so die angesagten Cliquen sind, fragt man sich, wer möchte da dazugehören? Kann man das nur verstehen, wenn man Amerikaner:In ist?
Aber wie auch immer. Mit dem Plot hat sich die Autorin viel Mühe gegeben, das Ende überrascht. Aber zwischendrin hatte ich Mühe am Ball zu bleiben. Ganz einfach, weil mich die Charaktere so wenig interessiert haben. Und das ist auch bis zum Schluss so geblieben. Ich würde kein weiteres Buch der Autorin lesen. Gut konstruiert ist noch lange kein lesenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Die Siebziger aus Sicht eines Waisenmädchens

Gretas Erbe
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1953 lässt sich sehr ein junges Mädchen, das als Magd auf einem kleinen Winzerhof arbeitet, auf eine Stunde der spontanen Lust mit einem viel älteren, verheirateten Mann ein. Das Kind, das daraus entsteht, ...

1953 lässt sich sehr ein junges Mädchen, das als Magd auf einem kleinen Winzerhof arbeitet, auf eine Stunde der spontanen Lust mit einem viel älteren, verheirateten Mann ein. Das Kind, das daraus entsteht, verliert seine Mutter noch bei der Geburt und wird von der Winzerfamilie mit aufgezogen. Die kleine Greta ist brav und arbeitsam, trotzdem wird ihr immer wieder bewusst gemacht, dass sie eben nicht wirklich zur Familie gehört und weniger zählt als sie anderen Kinder. Das wirkt umso befremdlicher, als die Familie sehr von Greta profitiert. Nur mit Georg ist es anders. Er ist der rebellische Hippiesohn und bricht aus nach Berlin, weil er nicht zur Bundeswehr will.
Mir hat die eingefangene Stimmung der Siebziger Jahre sehr gut gefallen. Ich hatte schon ganz vergessen, wie piefig es neben all der Aufbruchstimmung in deutschen Wohnzimmern noch zuging.
Greta ist mir aber viel zu lieb. Sie hat kaum Kanten und will immer den Erwartungen der Anderen genügen. Wahrscheinlich kann man so werden, wenn einem nichts gehört und man sich immer nur geduldet fühlt. Aber es nervt ein bißchen beim Lesen.
Deshalb war ich ganz froh, dass das Mädel ganz am Ende noch die Kurve kriegt und ihr eigenes Ding machen will. Die unerwartete Erbschaft ist allerdings für den Leser wenig überraschend. Dass ihr Vater sich aber all die Jahre nie als zu erkennen gab, bleibt unbegreiflich.
Insgesamt ein gut zu lesender Roman, ohne Überraschungen. Ein Hauch mehr Spannung und Witz hätte gutgetan.
Lebendige Zeitgeschichte ist es allemal.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Banal

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Wieder einmal muss ich mich wundern, warum gerade dieser Roman in zwanzig Sprachen übersetzt wird, wo es doch so viele Bücher gibt, die bedeutend besser, geschrieben und viel interessanter sind.
Liegt ...

Wieder einmal muss ich mich wundern, warum gerade dieser Roman in zwanzig Sprachen übersetzt wird, wo es doch so viele Bücher gibt, die bedeutend besser, geschrieben und viel interessanter sind.
Liegt es am Thema? Hollywood-Diva, Sex, Glamour?
Ganz ehrlich: ich fand das Buch ziemlich langweilig. Evelyn Hugo, das Kunstprodukt heiratet sieben Mal. Sie hatte große Brüste und liebte eigentlich eine Frau. So what! Das wäre vielleicht in den sechziger Jahren spannend gewesen, aber heute darüber zu lesen ist schlicht banal. Natürlich war es damals schwer, bisexuell, schwul oder lesbisch zu sein. Aber Evelyn Hugos Geschichte hat wenig Charme, gar keine Witz und nicht einmal die tragischen Momente brachten mich ins Mitgefühl. Denn der Stil ist staubtrocken, die Figuren wenig lebendig und die Story atmet nicht. „BookTok-Erfolge“ werde ich von nun an eher meiden.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Leander rules

Einsame Entscheidung
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Ich mag die Fuseta-Bagage. Die familiäre Komplizenschaft der guten Menschen dieser unauffälligen Kleinstadt, weitab vom mondänen Lissabon und den arroganten Spanienmetropolen. Leander Lost ist Deutscher ...

Ich mag die Fuseta-Bagage. Die familiäre Komplizenschaft der guten Menschen dieser unauffälligen Kleinstadt, weitab vom mondänen Lissabon und den arroganten Spanienmetropolen. Leander Lost ist Deutscher und sein Asperger-Syndrom macht ihn sowieso zum Außenseiter. Aber in Fuseta darf jeder, sofern er das Herz auf dem rechten Fleck hat, sein Plätzchen finden. Cosy Crime auf portugiesisch. Darauf eine Bica.

Es wird viel gegessen und ein bißchen getrunken in Fuseta. Ich bekomme immer Appetit beim Lesen auf mehr. Mehr lesen und Essen und Trinken.

Außerdem fühle ich mich gut unterhalten, bisweilen amüsiert, ich lächle und ich fiebere auch mit. Aber nicht zu sehr. Wirklich aufregend ist der Krimi nicht. Macht nichts. Gefällt mir trotzdem. Der Schreibstil von Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt ist halbironisch, geschliffen und hat Witz.
Dem nächsten Fall des Alemao würde ich auf jeden Fall wieder folgen wollen.

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