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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2022

Wer hat die Kontrolle im Hintergrund?

Invisible
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Hamburg wird von einer Reihe brutaler Morde erschüttert. Einem Mann wird während einer Operation ins offene Herz gestochen, ein anderer wird tot geprügelt und noch einer niedergestochen. DIe Täter sind ...

Hamburg wird von einer Reihe brutaler Morde erschüttert. Einem Mann wird während einer Operation ins offene Herz gestochen, ein anderer wird tot geprügelt und noch einer niedergestochen. DIe Täter sind schnell gefasst, aber niemand von ihnen hat ihr Opfer wirklich gekannt. Das einzige, was sie verbindet, ist eine extreme Wut auf ihr Opfer. Die Kriminalkommissare Daniel Buchholz und Nina Salomon glauben an eine Person im Hintergrund, die die Opfer manipuliert. Aber wer ist das und wie stellt diese Person das an?


Den Schreibstil von Ursula Poznanski und Arno Strobel finde ich gut. Alles Dinge waren mir klar und auch die hektischen Szenen wurden genau beschrieben, sodass ich alles verstanden habe und auch nachvollziehen konnte.

Der Thriller wird aus der Ich-Perspektive von den Kommissaren Daniel Buchholz und Nina Salomon erzählt. Leider steht über den Kapiteln nicht, aus welcher Sicht nun erzählt wird und das hat mich irritiert. Manchmal wusste ich nicht, wer denn jetzt nun das Kapitel erzählt, dabei sollten sich die Perspektiven eigentlich abwechseln.

Daniel und Nina finde ich beide sympathisch. Sie haben für mich sowohl sympathische als auch unsympathische Charakterzüge und das macht beide zu gut konstuierten Charakteren.

Die Handlung ist zu keiner Zeit langweilig. Es tauchen noch mehr Tote auf, als die auf dem Klappentext, neue Verdächtige werden festgenommen oder eine private Geschichte aus Daniels Umfeld steht kurz im Vordergrund. Das sorgt für Abwechslung zwischendurch.

Die Auflösung am Ende ist sehr unerwartet, aber auch traurig. Diese Richtung war überhaupt nicht in einer meiner Theorien enthalten.

Eine andere Sache hat mir auch nicht so gut gefallen: Es kommen so viele Namen vor. Täter, Opfer und Zeugen, die alle Namen haben. Das hat mich zwischendurch ein bisschen gestört, weil ich manchmal überlegen müsste, wer denn diese Person nochmal ist.


Insgesamt ist "Invisible" ein schöner zweiter Teil, in dem zwei sympathische Kommissare in einem scheinbar unlösbaren Fall ermitteln, der ein unerwartetes Ende hat.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

In ganz Europa fällt das Internet aus

Systemfehler
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In Europa fällt das gesamte Internet aus. Krankenhäuser können keinen richtigen Betrieb mehr aufrecht erhalten, Flugzeuge können nicht mehr starten und landen und die Kommunikation läuft nicht mehr. Der ...

In Europa fällt das gesamte Internet aus. Krankenhäuser können keinen richtigen Betrieb mehr aufrecht erhalten, Flugzeuge können nicht mehr starten und landen und die Kommunikation läuft nicht mehr. Der neue Ermittler beim BND, Nelson Carius, vermutet ein komplexes Computervirus hinter dem Ganzen. Eine Spur führt ihn zu dem Münchner IT-Experten Daniel Faber. Doch Daniel ist unschuldig und versucht, seine Unschuld beweisen, während Europa im Chaos versinkt.


Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Einmal aus der von Nelson Carius; Daniel Faber; seinem Sohn Ben; seiner Schwester Claudia, einer Ärztin und von seiner Mutter, Renate. Harlanders Schreibstil ist gut, ich könnte alle Handlungsschritte nachvollziehen. Ein großer Einblick in die Gefühle der Hauptfiguren wird nicht gegeben, was aber bei dieser Art von Buch nicht stört.

Der Autor erklärt unbekannte Begriffe aus dem Bereich der IT gut, sodass ich sie immer verstehen konnte.
Das Szenario, ein gesamtes Europa ohne Internet, ist sehr erschreckend, kommt mir aber nach dem Lesen des Buches schon realistisch vor. Der Autor schildert ausführlich die Auswirkungen.

Leider sind mir die Charaktere teilweise zu klischeehaft. Zum Beispiel entpuppt sich der anfangs sympathische, muslimische Ethik-Professor als Islamist.



Abgesehen davon, ist ein Systemfehler von Wolf Harlander ein spannender Thriller über ein nicht sonderlich unrealistisches Szenario.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Der dritte Fall für Joona Linna

Flammenkinder
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In einer Einrichtung für Mädchen mit psychischen Problemen werden eine der Patientinnen und eine Betreuerin brutal ermordet vorgefunden. Ein anderes Mädchen ist verschwunden und in ihrem Zimmer wird die ...

In einer Einrichtung für Mädchen mit psychischen Problemen werden eine der Patientinnen und eine Betreuerin brutal ermordet vorgefunden. Ein anderes Mädchen ist verschwunden und in ihrem Zimmer wird die Tatwaffe gefunden. Kurz darauf wird ein Auto von einem Mädchen entführt - mit dem kleinen Sohn der Besitzerin auf dem Rücksitz. Joona Linna muss sich beeilen, das Mädchen zu finden.

Der Schreibstil der Autoren ist wie bei den beiden Vorgängern gut, ich konnte alles verstehen und nachvollziehen, was in der Handlung passiert.
Leider ist es bei diesem Teil der Reihe so, dass mir Joona Linna ein bisschen unsympathisch ist. Obwohl seine Vorgesetzen ihm mehrmals verbieten, in dem Fall zu ermitteln, tut er es trotzdem.
Am Ende des zweiten Teils wurde ja enthüllt, dass Joona eine Tochter hat und so tut, als wäre sie tot. Am Anfang vom dritten Band wird das Ganze nochmal aufgegriffen, aber erst am Ende aufgelöst. Dadurch erfährt man auch noch mehr über Joona und er bekommt auch mehr die Charakterzüge eines Menschen statt nur als eines Ermittlers ohne richtiges Privatleben.
Leider lässt in diesem Teil die Spannung etwas zu wünschen übrig. Der Anfang und das Ende sind wirklich spannend, der ganze Rest plätschert nur vor sich hin. Dafür habe ich die Auflösung am Ende nicht so richtig erwartet, obwohl diese Möglichkeit sehr naheliegend ist.
Insgesamt ist der Thriller "Flammenkinder", der dritte Teil der Reihe um Kommissar Joona Linna gut gelungen, aber leider wenig spannend.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Wir-retten-die-Welt-Geschichte mal anders

Identity X – Wer ist Boston Coleman?
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Boston Coleman ist ein durchschnittlicher amerikanischer Junge, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt. Doch eines Tages stürmt das FBI das Haus von ihm und seinen Eltern und behauptet, Boston hätte ...

Boston Coleman ist ein durchschnittlicher amerikanischer Junge, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt. Doch eines Tages stürmt das FBI das Haus von ihm und seinen Eltern und behauptet, Boston hätte bewaffnet einen Geldtransporter überfallen. Doch wie kann das sein, wenn Boston zur selben Zeit mit 200 Zeugen in einem Pfadfinder-Camp 150 Meilen entfernt war?

Ich habe erwartet, dass dieses Buch ein spannender und rasanter Thriller für Jugendliche wird. Doch dann wurde ich überrascht: Spannend und rasant schon, aber kein Thriller, sondern Science-Fiction.
Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt: Einmal aus der von Boston, der aus einem zuerst noch nicht genannten Grund irgendwo in den Bergen in einer Hütte sitzt und auf Tonbändern seine Geschichte erzählt. Die andere Perspektive ist die von Rosalind Casey, einer jungen FBI-Agentin, die in dem Fall von Boston ermittelt. Die Idee mit den Tonbändern ist eigentlich eine gute Idee. Allerdings ist sie meiner Meinung nach nicht so wirklich nötig, man hätte die Geschichte auch ganz normal aus Bostons Perspektive erzählen können. Bostons Erzählweise hört sich auch eher umgangssprachlich an, was gut zu der Situation passt. Dagegen ist Rosalinds Sicht neutraler erzählt. Beides wirkt auf mich angenehm und gut zu verstehen.
Boston als Hauptcharakter ist mir wirklich sympatisch. Ich kann fast alle seine Entscheidungen nachvollziehen. Nicht alle Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, was daran liegt, dass das Buch nur so kurz ist.
Da das Buch nur 256 Seiten hat, geht die Handlung nicht wirklich in die Tiefe. Es gibt Abschnitte, die sind einfach viel zu schnell erzählt. Außerdem wäre es wirklich gut, wenn man neben Boston und Rosalind noch andere Sichtweisen kennengelernt hätte, zum Beispiel die von Asher, Lux, Yuval und Jacs, damit man die Hintergründe noch mehr verstanden hätte. Hätte man mehr Sichtweisen und mehr Tiefe in der Handlung gehabt, wäre "Identity X" eins meiner Lieblingsbücher gewesen. Die Idee hinter der Geschichte ist wirklich sehr gut und spannend.

Leider verschenkt "Identity X" durch wenig Tiefe in der Handlung Potenzial. Trotzdem ist das Buch, das erstmal nach einem Thriller klingt, aber ein Science-Fiction-Roman ist, gut geschrieben und sehr spannend und rasant. Ich empfehle "Identity X" von Frank Maria Reifenberg allen Jugendlichen ab 13 Jahren, die spannende Bücher mögen.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Guter Auftakt zu einer Agenten-Reihe für Jugendliche

Alex Rider, Band 1: Stormbreaker (Geheimagenten-Bestseller aus England ab 12 Jahre)
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Als Alex Riders Onkel bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben kommt, steht Alex vor einem Rätsel. Sein Onkel wäre niemals so rücksichtslos gewesen. Deswegen forscht er nach, bis sich der MI6 bei ...

Als Alex Riders Onkel bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben kommt, steht Alex vor einem Rätsel. Sein Onkel wäre niemals so rücksichtslos gewesen. Deswegen forscht er nach, bis sich der MI6 bei ihm meldet. Sie erzählen ihm die Wahrheit: Sein Onkel war Geheimagent und ist wegen einem Fall erschossen worden. Und in diesem Fall muss Alex jetzt dem MI6 helfen...


Sowohl meine Brüder, als auch mehrere Freundinnen von mir haben positiv über die Alex-Rider-Reihe erzählt, also musste ich die Bücher auch unbedingt mal lesen.
Wie bei vielen Agenten-Büchern für Jugendliche ist es so, dass ein Geheimdienst plötzlich an Jugendlichen als Agenten interessiert ist, aus welchen Gründen auch immer. Bei Alex Rider wirkt das Ganze aber glaubwürdig, vor allem, weil Alex das erstmal nicht will.
Es gibt Stellen, die wirken teilweise echt unrealistisch, das ist aber wahrscheinlich dem Genre geschuldet. Deswegen ist das Buch aber durchgehend spannend und man will immer weiterlesen.
Ich liebe die Stellen, an denen Alex es schafft, aus scheinbar aussichtslosen Situationen mit Tricks zu entkommen. Das sind wirklich kreative Lösungen.

Ich finde, dass der erste Band der Alex-Rider-Reihe ein guter Auftakt zu einer Agenten-Reihe für Jugendliche ist. Die weiter Bücher werde ich bestimmt lesen.

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