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Veröffentlicht am 09.05.2022

Mord in SPO

Willkommen in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 1)
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Inhalt: Ilva Feddersen ist gerade wieder zurück in ihre Heimat gezogen, um ihre Stelle als Lehrerin im Nordseeinternat anzutreten, da liegt plötzlich ein Toter in den Dünen: Hagen Westermann, Architekt ...

Inhalt: Ilva Feddersen ist gerade wieder zurück in ihre Heimat gezogen, um ihre Stelle als Lehrerin im Nordseeinternat anzutreten, da liegt plötzlich ein Toter in den Dünen: Hagen Westermann, Architekt eines umstrittenen Hotelprojektes in Deutschlands schönstem Küstenort, war kein beliebter Mann – aber wer wird ihn deshalb gleich umbringen? Dass der Tote in ein Protestbanner gegen den Hotelneubau gewickelt ist, lenkt den Fokus der Polizei auf die Umweltschutzszene. Ilva bleibt nichts anderes übrig, als selbst zu ermitteln: Denn erstens ist der Hauptverdächtige ihre Jugendliebe, und zweitens kann sie schlecht Ernie, ihren gemütlichen Polizistenbruder, mit dem größten Skandal der Saison allein lassen. Mit ihren Kollegen macht Ilva sich auf Mörderjagd – und steckt bald tiefer im Watt, als gut für sie ist …

„Willkommen in St. Peter (M)Ording“ ist der erste Kriminalroman von Tanja Janz. Da ich die Wohlfühl-Liebesromane der Autorin kenne, die ebenfalls in St. Peter Ording spielen, musste ich unbedingt nun auch in Genuss des Krimis kommen. Mit dem ihr eigenen, sehr flüssigen Sprachstil führt die Autorin die Protagonistin Ilva ein, die nach SPO zurückgekehrt ist. Ilva war mir auf Anhieb sympathisch – sie ist eine tatkräftige, neugierige und loyale Person. Auch die weiteren Figuren, die Ilva umgeben sind nett und verbreiten eine heimelige Stimmung. Mit ihrem eher dödeligen Polizistenbruder Ernie musste ich allerdings erstmal warm werden. Im Verlauf des Romans lernt man die Figuren und ihr Umfeld besser kennen, was mir gut gefallen hat. Besonders entzückt haben mich aber die Beschreibungen von SPO, das vermittelte Urlaubsgefühl und die romantischen Szenen zwischen Ilva und Eike – das war so schön idyllisch und typisch Tanja Janz! Obwohl man ein bisschen Rätselraten konnte, hat mich der Kriminalfall selbst leider nicht richtig fesseln können. Die Polizeiarbeit wirkte an vielen Stellen eher schludrig und unprofessionell. Zudem waren die Ermittlungen für meinen Geschmack eher zu gemütlich, richtige Spannung kam bei mir leider nicht auf. Die Auflösung war für mich vollkommen überraschend - es war so überhaupt nicht abzusehen, wirkte dabei aber etwas abstrus auf mich, obwohl es schlüssig erklärt wurde. Als Leserin hatte ich retrospektiv keine Chance auf diese Lösung zu kommen. Mir persönlich hätten auch mehr Hintergrundinformationen und Input zum Thema Tourismus und Hotelbau in Kombination mit Natur- und Dünenschutz in Sankt Peter Ording gefallen – ein aktuelles und wichtiges Thema - aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Fazit: Obwohl der Krimianteil bei mir nicht so richtig gezündet hat, habe ich die Wohlfühlatmosphäre, die Tanja Janz erneut kreiert hat, sehr genossen! Ich konnte mich direkt nach SPO träumen und bin neugierig, wie es mit dieser Serie weiter gehen wird!

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Wiedersehen mit Marie Mercier

Kalte Blüten
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Die Kommissarin Marie Mercier hat Paris endgültig verlassen und lebt nun im wunderschönen Städtchen Saint-André-du-Périgord. Als bei Ausgrabungen für den Bau einer Ölmühle ein Skelettkopf freigelegt wird, ...

Die Kommissarin Marie Mercier hat Paris endgültig verlassen und lebt nun im wunderschönen Städtchen Saint-André-du-Périgord. Als bei Ausgrabungen für den Bau einer Ölmühle ein Skelettkopf freigelegt wird, wird die Kommissarin hinzugerufen. Das Gelände mit den alten Walnussbäumen gehört zum Hof der vier Barthes- Schwestern, die keine Scherereien wünschen. Schnell wird jedoch vermutet, dass es sich bei dem Skelett um den eigentlich nach Australien ausgewanderten Sohn der Familie handeln könnte. Marie Mercier nimmt Witterung auf und deckt nach und nach Familiengeheimnisse auf, die seit Jahren unter den Tisch gekehrt wurden…

„Kalte Blüten“ ist der zweite Band rund um die Kommissarin Marie Mercier. Da ich bereits den Vorgänger gelesen habe, habe ich mich auf ein Wiedersehen mit der Kommissarin im wunderschönen Perigord gefreut. Die Handlung spielt diesmal im Frühling rund um Ostern und hat damit perfekt zur aktuellen Jahreszeit gepasst. Mir gefällt bei diesem Cosy-Krimi sehr gut, dass viele französische Eigenarten und Sprichwörter als auch die regionale Kulinarik dargestellt werden. Zudem lernt man die Kommissarin und ihr persönliches Umfeld intensiv kennen. Vor allem ihre Großtante Leonie und ihr Familienfreund Georges waren wieder reizend und ließen mich mehrfach schmunzeln. Auch Orte und Begebenheiten wurden ausführlich beschrieben, was den Roman sehr bildhaft gestaltete. Leider kam jedoch der Kriminalanteil für mich insgesamt etwas zu kurz. Die Ermittlungen sind weniger ausführlich, als ich es mir gewünscht hätte, und mir war recht schnell klar, was hinter allem stecken müsste. Durch den einfach konzipierten Krimianteil kam bei mir leider keine Spannung auf. Hin und wieder ist mir die Szenerie zudem etwas zu betulich gewesen. So ging z.B. selbst der Kommissarin der überfürsorgliche Partner Richard mit seinen Blumen und dem Springbrunnen etwas auf die Nerven. Sowohl im kriminalistischen als auch privaten Bereich der Kommissarin gab es trotz einiger Handlungen und Aktionen keine großen emotionalen Ausbrüche. Die Emotionen blieben daher bei mir während des Lesens ebenfalls immer eher auf einem Niveau. Allerdings habe ich mich dank der Beschreibungen und des französischen Flairs gut entspannen und abschalten können. Dies wurde noch durch den angenehmen und flüssigen Sprachstil unterstützt.

Fazit: Eine nette Fortsetzung, die mir an manchen Stellen etwas zu betulich war und etwas Drama vermissen lässt. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf Teil 3!

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Mord, wo andere Urlaub machen

In einer stillen Bucht
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Inhalt: Als Inselpolizist Enrico Rizzi nach einer Beerdigung aus der Kirche ins Freie tritt, wartet in der glühenden Hitze des Sommermittags seine Kollegin Antonia Cirillo auf ihn. In der Bucht Cala del ...


Inhalt: Als Inselpolizist Enrico Rizzi nach einer Beerdigung aus der Kirche ins Freie tritt, wartet in der glühenden Hitze des Sommermittags seine Kollegin Antonia Cirillo auf ihn. In der Bucht Cala del fico sei eine Leiche entdeckt worden. Mit dem Polizeiboot erreichen sie den Schauplatz, doch sie sind nicht die Einzigen, die herbeigerufen wurden. Ausflugsboote und Yachten schaukeln vor der sonst so stillen Bucht an Capris Südküste, und mit zahllosen Handykameras wird dokumentiert, was an diesem malerischen Ort passiert ist. Der neue Fall führt Enrico Rizzi und Antonia Cirillo in die verborgensten Winkel von Capri, aber auch ins laute Neapel und auf die kleine Nachbarinsel Procida. Hier, in der herrlichen Landschaft des Golfs von Neapel, suchen viele Menschen nach Erholung und Heilung – doch manche erwartet stattdessen der Tod.

„In einer stillen Bucht“ ist der erste Roman, den ich von Luca Ventura gelesen habe. Es ist bereits der vierte Roman seiner Capri-Reihe. Obwohl ich die Vorgänger nicht kannte, hatte ich grundsätzlich keine Schwierigkeiten, mit Band 4 zu starten, da es sich um einen gänzlich neuen Kriminalfall handelt. Allerdings bin ich mit den Kommissaren Enrico Rizzi und seiner Kollegin Antonia Cirillo über das Buch hinweg nicht ganz warm geworden. Vielleicht fehlten mir an dieser Stelle die Vorinformationen zu den beiden Charakteren, die in diesem Roman sehr eigenbrötlerisch auf mich wirkten und jeweils eine Vorgeschichte haben, die jedoch nur angedeutet wird. Da die beiden Polizisten generell dem Kommissariat in Neapel untergeordnet zu sein scheinen, hatten sie im Verlauf nicht alle Informationen, die den Fall betreffen. Das habe ich als Leser eher als unangenehm empfunden, da auch mir so ständig der Gesamtüberblick als auch die Details fehlten und ich wie die Polizisten das Gefühl hatte, nur so blind herumzutappen und aufs Geratewohl zu ermitteln. Insgesamt hat der Kriminalfall auf mich daher nicht so ausgeklügelt gewirkt wie andere Romane dieses Genre. Durch das gefühlt im Dunklen Herumgestochere der Polizisten, die mehr auf Zufälle angewiesen waren als es bei Polizeiarbeit hoffentlich der Fall sein sollte, kam bei mir keine richtige Spannung auf. Es wirkte eher, als ob der Leser an ein paar Stellen dann endlich angefüttert wurde, damit er die Lust am Lesen nicht völlig verliert. Schade! Da wäre definitiv mehr drin gewesen! Denn das Setting auf Capri hat mir hingegen sehr gut gefallen. Orte und Landschaften werden schön beschrieben und am liebsten hätte ich – trotz brutalem Mordfall – sofort die Koffer gepackt! Auch der Sprachstil ist sehr angenehm, eloquent und flüssig gewesen. Das Ende des Romans wirkte auf mich schlüssig und wurde gut dargestellt. Generell war ich jedoch leider nicht so ans Buch gefesselt, wie ich mir das bei einem Kriminalroman gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

In Ordnung

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Inhalt: Ein Austauschjahr in London – besser kann ihr Leben nicht werden, meint Zoe. Doch dann wacht sie nach einer Party auf und ist plötzlich im Jahr 1816 gelandet, als Dienstmädchen der schüchternen ...

Inhalt: Ein Austauschjahr in London – besser kann ihr Leben nicht werden, meint Zoe. Doch dann wacht sie nach einer Party auf und ist plötzlich im Jahr 1816 gelandet, als Dienstmädchen der schüchternen Miss Lucie! Und die hat eine Heidenangst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Aber keine Sorge, Zoe weiß Rat. Der erste Ball naht, Zoe lässt Miss Lucie erstrahlen und trifft dort auf den jungen Lord Falcon-Smith. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls ein Zeitreisender. Um wieder in ihre Zeit zurückzukehren, müssen die beiden notgedrungen zusammenarbeiten …

„London Whisper – als Zofe ist man selten online“ ist Band 1 einer Jugendromanreihe rund um die Protagonstin Zoe. Es wirkt wie eine Mischung aus Bridgerton und die Edelsteintrilogie für Jugendliche, ist dabei aber leider nicht so pointiert und ausgearbeitet wie die jeweiligen Originale. Zoe ist eine aufgeweckte und freche Jugendliche, die restlichen Figuren bleiben insgesamt eher blass. Ich war recht irritiert, dass sich die Protagonistin umgehend mit der Zeitreise und den Begebenheiten im Jahr 1816 arrangiert, auch wenn es bewusst so gewählt wurde. Es gibt unterhaltsame und auch ulkige Momente, insgesamt habe ich aber die Spannung vermisst. Erst zum Ende des Romans erforscht Zoe mehr zum Aspekt des Zeitreisens und viele Fragen bleiben offen. Das Buch wirkt damit wie der Prolog zur eigentlichen Geschichte – da habe ich leider mehr erwartet. Der Roman ist nett für Zwischendurch und plätschert vor sich hin. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich den Folgeband lesen werde, er ist für mich aber keine große Entdeckung und das ans Buch gefesselt sein blieb vollkommen aus. Schade, da habe ich deutlich mehr erwartet!

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Der Trick mit verborgenen Türen

Die vier verborgenen Reiche 1: Caspar und die Träne des Phönix
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Inhalt: Caspar hasst Abenteuer. Am liebsten sitzt er in der Schulbibliothek und liest. Doch als er sich eines Tages vor den beiden Klassenfieslingen in der alten Standuhr versteckt, geschieht das Unglaubliche: ...

Inhalt: Caspar hasst Abenteuer. Am liebsten sitzt er in der Schulbibliothek und liest. Doch als er sich eines Tages vor den beiden Klassenfieslingen in der alten Standuhr versteckt, geschieht das Unglaubliche: Er findet sich in einem hohlen Baum wieder und vor ihm steht ein Mädchen mit Sommersprossen, die wie Sterne aussehen. Sie heißt Wilda Undank und bringt ihn unverzüglich vor die Zauberer von Wolkenstern. Damit nicht genug. Caspar muss die Rätsel der Nieselhexen lösen, den unheimlichen Nachtlingen entkommen und die böse Harpyie Morg besiegen. Ob ihm Wilda und Minidrache Arlo dabei helfen?

„Die vier verborgenen Reiche“ von Abi Elphinstone ist ein Leseabenteuer für Kinder ab 10 Jahren. Groß angepriesen wurde es als die neue Entdeckung, vor allem für Fans von Potter, Percy und Greg. Auch, wenn ich deutlich älter als 10 Jahre bin, fühlte ich mich sofort angesprochen und musste dieses Buch lesen. Der Leser begleitet dabei Caspar, der schüchtern und ängstlich ist, was unter anderem auch daran liegt, dass er als ärmeres Kind von Klassenkameraden regelmäßig drangsaliert wird. Freunde hat Caspar leider keine. Auf seinem Abenteuer begegnet er der ungestümen und zornigen Wilda sowie ihrem ängstlichen Drachen Arlo. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet worden und insbesondere Arlo ist herzallerliebst. Das Abenteuer, auf dem sich die 3 mehr oder weniger freiwillig befinden, ist fantasievoll gestaltet worden. Zudem vermittelt die Geschichte spielerisch wichtige Botschaften und macht aus einem ängstlichen, normalen Jungen einen über sich hinauswachsenden, aber stets bodenständigen Helden. Der Roman ist insgesamt sehr kindgerecht und niedlich. Der Sprachstil dabei stets flüssig und leicht verständlich. Trotzdem war ich enttäuscht – wenn Romane vorab mit großen Geschichten wie Harry Potter verglichen werden, steigt meine Erwartung ins Unermessliche. Ein vielschichtiges Epos wie Harry Potter habe ich hier aber leider nicht gefunden. Auch empfand ich die Geschichte nicht als wahnsinnig fesselnd oder absorbierend. Schade!

Fazit: Eine nette, fantasievolle Kindergeschichte für Zwischendurch, die für mich aber nicht an große Werke wie Harry Potter herankommt.

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