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Veröffentlicht am 30.04.2019

Hier kommt Rupert!

Ruperts Tagebuch - Zu nett für diese Welt!
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Als ein riesengroßer Gregs Tagebuch-Fan stand für mich natürlich sofort fest, dass ich den neuen Comic-Roman von Jeff Kinney unbedingt lesen muss. Was war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern ...

Als ein riesengroßer Gregs Tagebuch-Fan stand für mich natürlich sofort fest, dass ich den neuen Comic-Roman von Jeff Kinney unbedingt lesen muss. Was war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern im Internet entdeckte, dass sich Gregs Freund Rupert nun auch am Tagebuch schreiben versucht hat. Ich war schon so gespannt, was mich in „Ruperts Tagebuch“ wohl erwarten wird.

Ich habe hier bereits zu kichern begonnen, ehe die eigentliche Geschichte überhaupt losging. Schon vor Ruperts erstem Tagebucheintrag laufen einem ein paar witzige Zeichnungen über dem Weg, die für einen Schmunzel-Alarm sorgen. Ich war hier daher sehr guter Dinge, dass mich das komplette Buch begeistern wird. Mit dieser Vermutung lag ich dann auch absolut richtig. Ich finde Ruperts Tagebuch genial. Nicht ganz so gut wie Greg, aber dennoch mega klasse.

Ich komme einfach mal zuerst zu meinen beiden negativen Kritikpunkten, denn ja, die gibt es, wobei diese nur sehr klein sind und mich nicht allzu sehr beim Lesen gestört haben.
Zuerst einmal musste ich mich daran gewöhnen, dass Rupert seine Figuren nasenlos zeichnet. Toll finde ich, dass der Zeichenstil ein bisschen verändert wurde, sodass deutlich wird, dass es sich hier nicht um Gregs Tagebuch handelt. Allerdings sieht man natürlich dennoch auf den ersten Blick, dass dieses Buch aus der Feder von Jeff Kinney stammt.

Mich haben diese nasenlosen Gesichter anfangs richtig aufgeregt. Keine Ahnung, warum. Allerdings konnte ich mich dann doch recht schnell mit diesem vereinfachten Zeichenstil anfreunden. Er passt einfach nur perfekt zu Rupert. Seine Figuren wirken durch die fehlenden Nasen irgendwie etwas dümmlich und wer die Gregs Tagebuch-Reihe kennt, der weiß, dass Rupert nicht der Hellste ist. Wobei das eigentlich gar nicht stimmt. Wir erfahren hier nämlich, dass Rupert ein sehr guter Schüler ist. Intelligent ist er also durchaus, nur bezüglich Greg steht er meistens auf der langen Leitung und checkt einfach nicht, wie mies sein bester Freund ihn oft behandelt.

Damit komme ich dann auch zu meinem zweiten negativen Kritikpunkt: Gregs Verhalten. In den Gregs Tagebüchern mag ich Greg richtig gerne. Hier aber fand ich ihn stellenweise richtig gemein. Greg kommt in diesem Buch echt nicht gut weg. Ich habe mich da öfters gefragt, wie Rupert Greg nur immer wieder als seinen besten Freund bezeichnen kann, obwohl dieser ihn ständig ausnutzt. Rupert ist einfach viel zu gutmütig und lieb, da ist der Buchtitel also wirklich absolut passend gewählt: Ja, Rupert ist einfach viel zu nett für diese Welt.
Obwohl ich Gregs mieses Verhalten an manchen Stellen echt nicht gut fand und mir Rupert richtig leid tat, hatte ich dennoch jede Menge Spaß beim Lesen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Kinder Gregs Verhalten gar nicht so schlimm finden werden. Vielleicht sehe ich das als Erwachsene einfach etwas strenger und anders. Und wie oben bereits erwähnt, groß gestört hat es mich beim Lesen auch eigentlich gar nicht. Das Buch ist echt witzig und so genial. Auf was für tolle Ideen der Jeff Kinney nur immer wieder kommt. Ich stehe einfach total auf seinen Humor.

Was mich in Ruperts Tagebuch sofort angesprochen hat, ist der Schreibstil. Er gibt einfach absolut Ruperts Charakter wieder. Rupert spricht uns Leser immer direkt an, warnt uns manchmal vor, wenn es gruselig wird oder ermuntert uns zum Weiterlesen, wenn gleich eine richtig spannende Szene folgt. Fand ich einfach nur klasse und ich denke, dass besonders die Zielgruppe richtig begeistert von diesem Erzählstil sein wird.

Die Beschreibung „Tagebuch“ trifft hier übrigens eigentlich nicht so wirklich zu. Anfangs schon noch, denn zuerst versucht sich Rupert tatsächlich am Tagebuch schreiben (was Greg ja ziemlich gegen den Strich geht, hihi). Aus dem Tagebuch wird dann nur recht schnell eine Art Biografie über Greg, geschrieben von Rupert. Greg wird schließlich irgendwann mal eine reiche Berühmtheit sein und Rupert hat die große Ehre, die erste Lebensgeschichte über ihn zu verfassen. Das Buch besteht sozusagen aus vielen kleinen Geschichten über die Freundschaft von Greg und Rupert. Eine fortlaufende Handlung haben wir hier also nicht, was ich aber nicht schlimm fand. Mich hat das Buch bestens unterhalten. Rupert ist einfach spitze, ich liebe seine naive, liebenswerte Art.

Für Greg-Fans ist Ruperts Buch definitiv ein absolutes Muss! Wer Gregs Tagebuch noch nicht kennt, sollte meiner Meinung nach lieber mit der Gregs Tagebuch-Reihe beginnen und danach erst zu Rupert greifen. Ich denke, dass der Lesespaß hier deutlich höher ist, wenn man das Wissen aus Gregs Tagebüchern besitzt.

Wie schon die Gregs Tagebuch-Reihe, so ist auch Ruperts Buch für Lesemuffel absolut perfekt. Die Aufmachung ist genau die gleiche wie bei Greg: Nicht allzu viel Text und viele Comicbilder. Bild und Text ergänzen sich wunderbar und sorgen immer wieder für laute Lacher. Was ich ja richtig klasse fand: Es gibt hier sogar Heißa, Mama-Comics! Greg-Fans wissen, wovon ich spreche. Ich liebe einfach diese verrückten Comicgeschichten, die sich Rupert und Greg da ausgedacht haben. Sie sind so lustig; ich habe da quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen, wenn ich sie lese. HEISSA, MAMA! :D

Ich hoffe nun sehr, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt. Gregs Tagebuch soll natürlich auch weitergehen (bitte, bitte!), aber über weitere Rupert-Bücher würde ich mich auch riesig freuen!

Fazit: Für alle Greg-Fans ist Ruperts Tagebuch ein absolutes Muss! Das Buch ist so witzig geschrieben und einfach typisch Rupert. Ich habe mich hier beim Lesen köstlich amüsiert. Mit den nasenlosen Figuren musste ich mich zwar erst anfreunden, aber dieser vereinfachte Zeichenstil passt einfach nur perfekt zu Ruperts gutmütigem Charakter. Was mich manchmal etwas gestört hat, war Gregs mieses Verhalten gegenüber seinem besten Freund. Aber abgesehen davon bin ich hellauf begeistert von Ruperts Tagebuch und ich hoffe sehr, dass noch weitere Bände folgen werden. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.02.2019

Richtig packend und trotz Fiktion erschreckend realistisch

I can see U
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„I can see U“ konnte meine Neugier auf Anhieb wecken. In erster Linie der Klappentext; als ich den das erste Mal las, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Das Cover ist nicht so ganz mein Fall, ...

„I can see U“ konnte meine Neugier auf Anhieb wecken. In erster Linie der Klappentext; als ich den das erste Mal las, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Das Cover ist nicht so ganz mein Fall, allerdings hat es irgendwie auch etwas Faszinierendes. Vielleicht liegt es an dem Blick des Jungen, dieser hat so etwas Geheimnisvolles und irgendwie auch leicht Hinterhältiges an sich, finde ich. Für mich stand jedenfalls schnell fest: Den ersten Jugendroman von Matthias Morgenroth wollte ich unbedingt lesen!

Als ihr neuer Mitschüler das erste Mal den Klassenraum betritt, fühlt sich Marie sofort zu ihm hingezogen. Ben ist gutaussehend, er ist immer freundlich, höflich und hilfsbereit und trägt stets ein Lächeln auf den Lippen. Marie ist einfach fasziniert von ihm und nimmt sein merkwürdiges Verhalten durch ihre Rosarote Brille zunächst gar nicht wahr. Ihre Klassenkameraden aber spüren, dass mit Ben etwas nicht stimmt. Als plötzlich Fake-Bilder im Netz auftauchen, gut gehütete Geheimnisse ihrer Mitschüler ans Licht kommen und auch sonst so einige sehr seltsame Dinge passieren, beginnt Marie doch so langsam zu zweifeln. Hat all das etwas mit Ben zu tun? Wer ist ihr neuer Mitschüler eigentlich?

Wenn ich dieses Buch in wenigen Worten beschreiben müsste, wären diese wohl: Spannend, fesselnd, erschreckend, gruselig, realistisch, humorvoll. Ja, für mich war „I can see U“ genau das. Ich war hier am mitfiebern, stellenweise auch am schmunzeln, ich war hier wie gebannt beim Lesen und obwohl die Story Fiktion ist, habe ich sie als erschreckend realistisch empfunden.

In meinen Augen ist Matthias Morgenroth ein richtig cooler Jugendroman gelungen. Meinen Geschmack hat er absolut getroffen; ich habe das Buch quasi verschlungen und in weniger als einem Tag durchgesuchtet. Bis auf das Ende finde ich das Buch wirklich klasse. Das Ende hat mich leider ein bisschen unzufrieden zurückgelassen. Es ist zwar spannend, allerdings kam es mir zu schnell und etwas zu abrupt. Zudem war es mir auch zu offen. Mein erster Gedanke war, als ich das Buch beendet hatte: Wie, das war‘s jetzt? Dann aber habe ich noch mal über das Ende nachgedacht und mittlerweile finde ich es doch gar nicht mehr so schlecht. Komplett zufrieden damit bin ich nach wie vor nicht, aber es passt definitiv zur Geschichte.

Was mir richtig gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Dieser liest sich sehr angenehm und locker-leicht. Er ist ziemlich jugendlich gehalten, was vor allem die Zielgruppe sehr ansprechen wird. Besonders klasse fand ich, dass es viele Textnachrichten gibt. So etwas liebe ich in Büchern. Ebenfalls begeistert bin ich von dem Humor. Da kann ich mir recht gut vorstellen, dass er eher Jugendliche als Erwachsene ansprechen wird; mich jedenfalls konnte er bestens unterhalten.

Humorvoll ist das Buch also, allerdings liegt das Augenmerk doch deutlich mehr auf der Spannung. Diese kommt hier nicht zu kurz. Ich hatte bezüglich Ben, dem neuen Mitschüler, zwar recht früh eine Vermutung, die sich dann auch bestätigt hat, aber meinen Lesespaß hat dies in keinster Weise beeinträchtigt.

Erzählt wird alles rückblickend aus der Sicht von Marie in der Ich-Perspektive. Sie schreibt die Geschehnisse auf und berichtet uns Lesern davon, was sie alles erlebt hat, nachdem Ben das erste Mal den Klassenraum betreten hat.
Marie war für mich eine absolute Sympathieträgerin. Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Na ja, okay, manchmal habe ich sie vielleicht doch als ein wenig naiv empfunden, allerdings darf man auch nicht vergessen, dass sie ein Teenager ist und sich ziemlich in Ben verguckt hat. Wie heißt es so schön: Liebe macht bekanntlich blind. Ich habe ihr teilweise etwas Rosarote-Brille-Verhalten daher als sehr authentisch empfunden.

Auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen. Besonders interessant fand ich Ben. Bei ihm werde ich allerdings nicht näher ins Detail gehen, um nicht doch noch aus Versehen zu spoilern. Ben jedenfalls ist schon echt strange. Wie er redet, wie er sich benimmt – ich habe da öfters eine richtige Gänsehaut bekommen, weil ich sein Verhalten einfach so merkwürdig, schräg und gruselig fand.

Gänsehaut-Momente gab es für mich hier recht viele. Vor allem zum Ende hin habe ich die Handlung als extrem spannend und packend empfunden. Wäre das Ende etwas anders gewesen, wäre „I can see U“ auf jeden Fall ein 5 Sternen-Buch für mich geworden.

Matthias Morgenroth behandelt in seinem Buch viele aktuelle Themen wie Cyber-Mobbing, Digitalisierung sowie der Gebrauch vom Internet und den Social Medien und er verdeutlicht dabei, wie gefährlich die Technisierung sein kann. 
Ich persönlich würde „I can see U“ als einen Mix aus Jugendbuch, Thriller und ein bisschen Dystopie bezeichnen. Eine sehr gelungene Mischung, muss ich sagen, eine, die einen beim Lesen richtig fesselt, schockiert und nachdenklich stimmt.

Was genau es nun mit diesem geheimnisvollen Ben auf sich hat, werde ich selbstverständlich nicht verraten. Auch über die vielen seltsamen Dinge, die sich in Maries Klasse zutragen werden, werde ich schweigen. Wenn in euch die Neugierde erwacht ist und ihr die Antworten darauf möchtet wissen, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es wirklich nur empfehlen, mir hat es tolle Lesestunden beschert.

Fazit: Mit „I can see U“ ist Matthias Morgenroth ein sehr spannender, fesselnder, humorvoller und trotz Fiktion ein schockierend realistischer Jugendroman gelungen. Mich hat die Handlung durchweg mitfiebern lassen und bestens unterhalten. Sie hat mir Gänsehautmomente beschert und mich sehr nachdenklich gestimmt. Mir hat das Buch echt gut gefallen und wäre das Ende ein bisschen anders gewesen, hätte ich hier auf jeden Fall 5 Sterne vergeben. Das Ende mag zur Geschichte passen, nur hat es mich dennoch ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Ich kann „I can see U“ natürlich trotzdem absolut empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.12.2018

Ein richtig süßes und herrlich humorvolles Jugendbuch!

Ich wär dann bereit fürs Happy End
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Von der Autorin Nora Miedler hatte ich bereits drei Jugendbücher gelesen, die mir richtig gefallen haben. Meine Neugier war daher sofort geweckt, als ich in der Vorschau des Arena Verlags entdeckte, dass ...

Von der Autorin Nora Miedler hatte ich bereits drei Jugendbücher gelesen, die mir richtig gefallen haben. Meine Neugier war daher sofort geweckt, als ich in der Vorschau des Arena Verlags entdeckte, dass dieses Jahr ein neues Buch von ihr erscheinen wird. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext sprach mich sofort an. Ich ließ „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ daher bei mir einziehen und war schon sehr gespannt, was mich zwischen den hübschen Buchdeckeln wohl erwarten würde.

Obwohl Sophia den Jungen Mars nie persönlich kennengelernt hat und noch nicht einmal weiß, wie er aussieht, beginnt ihr Herz höher zu schlagen, wenn sie an ihn denkt. Seit sie im Internet auf seinen Blog gestoßen ist, schreiben sich die beiden regelmäßig Nachrichten. Ob Sophia ihren geliebten Mars aber jemals treffen wird? Eher unwahrscheinlich, da sie auf ein Mädcheninternat geht und er auf eines für Jungen. Dann aber wird die große Unwahrscheinlichkeit tatsächlich Wirklichkeit: Durch ein Schimmelproblem in Sophias Schule sind die Schülerinnen gezwungen, für einige Wochen umzuziehen – und zwar nach Altenburg, ein Jungsinternat. Und zwar nicht nur irgendein Jungsinternat, nein. Es ist das, auf welches Mars geht. Aber wer ist Mars nur? Er selbst hat sich als groß, blond und sportlich beschrieben. Ist er vielleicht Jonas? Oder Magnus? Aber hat Sophia überhaupt eine Chance bei einem so gutaussehenden Jungen? Es scheinen eh alle Jungs auf ihre zickige Stiefschwester Amelie zu stehen. Diese nutzt natürlich die Gunst der Stunde und flirtet, was das Zeug hält. Blöde Kuh. Sophia aber gibt nicht auf, sie will endlich wissen, wer Mars ist. Zusammen mit ihren zwei besten Freundinnen versucht sie herauszufinden, wer hinter ihrer Internetbekanntschaft steckt. Ob ihr das wohl gelingen wird?

Lest ihr gerne humorvolle Jugendbücher, die einfach nur süß und richtig unterhaltsam sind? Dann ist „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ ganz bestimmt genau das Richtige für euch.
Mir hat das Buch herrliche, kurzweilige Lesestunden beschert. Der Humor war absolut meiner, ich war hier immerzu am Grinsen und Schmunzeln. Allerdings darf man sich an etwas Kitsch, einem jugendlichen Schreibstil und auch an etwas vorhersehbaren Szenen nicht stören. Das Buch ist eindeutig ein Teenieroman, ich denke daher, dass er nicht für jeden Erwachsenen etwas sein wird. Wer aber gerne zuckersüße, witzige Teenagergeschichten liest, der wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Also wie ich. ;)

Bis auf einen kleinen Kritikpunkt habe ich an dem Buch nichts auszusetzen. Was ich etwas schade fand, war die Auflösung. Die kam für mich leider nicht sehr überraschend. Ich hatte schon recht früh eine Vermutung, wer der Junge Mars sein könnte und diese hat sich dann auch bestätigt. Mein geliebter Aha-Moment am Ende blieb für mich also leider etwas aus. Groß gestört hat es mich aber nicht. Ich fand es dennoch richtig spannend mitzuverfolgen, wie Sophia und ihre beiden Freundinnen Molly und Kaja herumrätseln, wer denn nur Mars sein könnte. Sophia weiß nämlich nicht, wie ihr Internetfreund aussieht. Nur, weil er meinte, dass er den Look eines Surfertyps hätte, sprich sportlich, blond, groß und gutaussehend, muss das ja nicht heißen, dass es stimmt. Als die Mädchen also nach Altenburg kommen, legen sie sofort damit los, die Jungs der elften Klasse genauer unter die Lupe zu nehmen. Dass Mars ein Elftklässler ist, wissen sie nämlich. Ganz schön verzwickt das Ganze. Und damit nicht genug: Durch einen dummen Irrtum denkt Mars, dass Sophia ihre Stiefschwester Amelie ist. Das Chaos ist hier also vorprogrammiert, was für Sophia meist nicht so angenehm ist, für uns Leser aber äußerst amüsant. ;D

Die Protagonistin Sophia, aus deren Sicht wir alles aus der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein total liebes, witziges und tollpatschiges Mädchen, das man einfach vom ersten Moment an gern haben muss. Auch Molly und Kaja habe ich sofort ins Herz geschlossen.
Sophia hat wirklich tolle beste Freundinnen, auf die sie sich immer verlassen kann. Die beiden lassen Sophia auf der Suche nach Mars natürlich nicht im Stich, wobei ihre Hilfe öfters dazu führen wird, dass Sophia am liebsten im Erdboden versinken möchte. Etwas unauffälliger wäre vielleicht manchmal gar nicht so schlecht gewesen. Wobei – nee, dann hätten wir Leser ja weniger zum Lachen gehabt. Sophia tat mir zwar schon manchmal etwas leid, denn sie gerät wirklich oft in peinliche Situationen, aber das macht das Leseerlebnis für uns natürlich nur noch schöner.

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist das Setting. Wer gerne Internatsgeschichten liest, der sollte sich „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ unbedingt mal näher anschauen. Und wer es gerne mag, wenn in Büchern Textnachrichten geschrieben werden, dem kann ich das Buch ebenfalls wärmstens empfehlen. Der Email-Austausch zwischen Sophia und Mars liest sich echt toll und richtig unterhaltsam.

Neben all dem Witz und dem Humor behandelt das Buch allerdings auch noch ernstere Themen, sodass die Handlung etwas an Tiefe gewinnt. Die Autorin greift den Punkt Patchworkfamilie auf und die damit verbundenen Probleme. Durch die neue Freundin ihres Vaters bekommt Sophia eine neue Stiefschwester, Amelie. Amelie ist wirklich die totale Zicke. Ich konnte sie überhaupt nicht leiden. Sie kann so ein richtiges Biest sein und macht Sophia das Leben im Internat sehr oft ziemlich schwer. Ich habe Amelie erst zum Ende hin ein klein bisschen lieber gewonnen, aber sympathisch war sie mir bis zum Schluss nicht.

Freundschaft, Internatsfeeling, Liebes- und Verwechslungsgeschichte, Zickenkriege, Textnachrichten, ein jugendlicher Schreibstil, liebenswerte Charaktere, eine zuckersüße, humorvolle und turbulente Handlung – ihr mögt so etwas? Dann kann ich euch dieses schöne Jugendbuch sehr ans Herz legen.

Mehr verraten werde ich hier dann auch nicht. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was Sophia auf der Suche nach ihrem Mars so alles widerfahren wird und wer sich denn nun eigentlich hinter ihrer Internetbekanntschaft verbirgt, müsst ihr schon selber zum Buch greifen und mit dem Loslegen. :D

Fazit: Ein richtig süßes und herrlich humorvolles Jugendbuch, welches mich bestens unterhalten konnte. Mir konnte Nora Miedler mit ihrem neuen Jugendroman richtig schöne, kurzweilige Lesestunden bescheren. Obwohl das Ende leider etwas vorhersehbar für mich war, bin ich dennoch ganz begeistert von dem Buch. Für Mädchen ab 12 Jahren, die gerne witzige, romantische Teeeniebücher lesen, ist „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ absolut perfekt. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.11.2018

Ein tolles und sehr bewegendes Buch!

Worte, die leuchten wie Sterne
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Letztes Jahr hatte ich den Jugendroman „Der Himmel in deinen Worten“ von Brigid Kemmerer gelesen, welcher mich sehr beeindruckt hat. Als ich nun in der Vorschau entdeckte, dass es eine Fortsetzung geben ...

Letztes Jahr hatte ich den Jugendroman „Der Himmel in deinen Worten“ von Brigid Kemmerer gelesen, welcher mich sehr beeindruckt hat. Als ich nun in der Vorschau entdeckte, dass es eine Fortsetzung geben wird, wusste ich einfach sofort, dass ich sie unbedingt lesen muss.

Rev durften wir bereits im ersten Band als Nebencharakter kennenlernen. Es wurde leicht angeschnitten, dass er eine sehr harte Kindheit hinter sich hat, daher hat es mich nun sehr gefreut, dass wir hier seine Geschichte erfahren dürfen.

Das Buch wird im Wechsel aus der Sicht von Rev und Emma in der Ich-Perspektive erzählt. Den Erzählerwechsel fand ich hier sehr gelungen, wobei mir die Kapitel aus Revs Sicht besser gefallen haben, da er mir eindeutig sympathischer war als Emma. Sie war mir stellenweise einfach zu sehr Teenager, was ich manchmal etwas anstrengend fand. Was ich aber toll fand, ist ihr Hobby. Emma ist der totale Computerfreak und eine leidenschaftliche Gamerin. Sie versteckt sich die meiste Zeit hinter ihrem PC und entwickelt eigene Computerspiele. Ihr anspruchsvollstes Werk habe ich mir anhand der Beschreibungen wirklich beeindruckend vorgestellt. Mir hat es sehr gefallen, dass mal ein Mädchen die Rolle eines Computernerds einnimmt und nicht immer die Jungen.

Rev hat mein Herz wirklich im Sturm erobert. Schon im ersten Band mochte ich ihn richtig gerne. Sein Päckchen, das er zu tragen hat, wiegt unheimlich schwer. Er wurde als kleines Kind furchtbar von seinem leiblichen Vater misshandelt und auch heute noch hat er darunter zu leiden. Rev versteckt sich immer unter langen Klamotten und weiten Hoodies, so gut wie niemand weiß, wie es darunter ausschaut.
Als Rev sieben Jahre alt war, ist er in eine Pflegefamilie gekommen, von der er schließlich auch adoptiert wurde. Kristin und Geoff, seine beiden Adoptiveltern, mochte ich richtig gerne. Sie kümmern sich großartig um Rev, bringen jederzeit Verständnis für ihn auf und lieben ihn wie ihren eignen Sohn.

Wer auch eine große Unterstützung in Revs Leben ist, ist sein bester Freund Declan. Declan ist ein total lieber Kerl, allerdings hat auch er eine dunkle Vergangenheit, mit der er zu kämpfen hat. Die Jungen verbindet also eine große Gemeinsamkeit, was sie zusammenschweißt. Die beiden können sich jederzeit vertrauen und sind fast schon so etwas wie Brüder füreinander.

Revs traurige Geschichte konnte mich bei weitem mehr berühren als die von Emma. Wobei ich Emmas schwieriges Leben jetzt nicht kleinreden möchte. Ganz und gar nicht. Emma hat es ebenfalls alles andere als leicht. Sie kommt mit ihren Eltern nicht gut klar, vor allem mit ihrer Mutter gerät sie ständig aneinander. Hinzu kommt dann noch, dass sie in ihrem eigenen Online-Game von einem Typen belästigt wird und anzügliche und bedrohliche Nachrichten von ihm erhält, die immer extremer werden.

Mir hat es sehr gut gefallen, wie viele wichtige und ernste Themen die Autorin in ihrem Buch aufgreift: Misshandlung, Gewalt, Belästigung, Stalking, Cyber-Mobbing, Scheidung – die Handlung gewinnt dadurch schon etwas Bedrückendes, was mich persönlich aber überhaupt nicht gestört hat. Durch die teilweise sehr humorvollen Dialoge wird das Ganze auch etwas aufgelockert. Besonders klasse fand ich die vielen Textnachrichten, die wir zu lesen bekommen. Ich liebe diese Form des Dialogs in Büchern, sie lesen sich immer so schön leicht und angenehm.

Ich habe das Buch als sehr ruhig empfunden. Zumindest den größten Teil. Das Ende hat es echt in sich, dieses empfand ich als richtig spannend. Für mich kam diese dramatische Wendung auch völlig unerwartet, daher bin ich wirklich begeistert.

Wovon ich mir etwas mehr erhofft habe, ist die Liebesgeschichte. Sie ist natürlich vorhanden und es kommt auch zu gefühlvollen Szenen, nur steht die Liebesgeschichte zwischen Rev und Emma nicht im Vordergrund der Handlung. Das Augenmerk liegt auf den Problemen der beiden Protagonisten, wie sie mit diesen umgehen und sich dadurch weiterentwickeln.
Ich habe alles als sehr authentisch empfunden. Die Charaktere, die vielen verschiedenen Themen, die Liebesgeschichte – Brigid Kemmerer ist hier erneut ein tolles Jugendbuch gelungen, welches ich persönlich ein wenig schwächer als seinen Vorgänger finde, welches aber auf jeden Fall absolut lesenswert ist und das man übrigens problemlos unabhängig zu Band 1 lesen kann.

Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen. Den Schreibstil kann ich nur loben, er liest sich richtig angenehm. Die Handlung hat mich emotional sehr mitgenommen. Ich habe mit beiden Protagonisten sehr mitgelitten, vor allem Revs Geschichte ist mir richtig unter die Haut gegangen. Aber auch Emmas Geschichte fand ich richtig krass. Sie zeigt nur zu deutlich, was für kranke Menschen sich im Internet rumtreiben und wie gefährlich es sein kann, wenn man zu vertrauensselig ist.
Die Liebesgeschichte, auch wenn sie eher zart und leise ist, hat mich auch sehr berührt. Da hätte es für meinen Geschmack zwar etwas mehr in die Tiefe gehen können, aber irgendwie hat es auch zum Buch gepasst. „Worte, die leuchten wie Sterne“ ist nicht nur optisch klasse, auch das, was sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, ist wunderschön.

Fazit: Ein wundervolles Jugendbuch, das die Geschichte zweier junger Menschen erzählt, die es beide sehr schwer im Leben haben und die sich am liebsten verstecken. Rev sucht Schutz unter seinem Hoodie, Emma verkriecht sich hinter ihrem PC. Mir waren beide Charaktere sehr sympathisch, auch wenn ich Emma manchmal als etwas anstrengend empfunden habe. Ich habe aber natürlich beide liebend gerne in diesem Buch begleitet und mit beiden zutiefst mitgefühlt. Die Themen, die hier angesprochen werden, wurden großartig von der Autorin ausgearbeitet, sodass hier alles absolut authentisch wirkt und einem die Geschichte richtig unter die Haut geht. Ein tolles Buch, welches mich sehr bewegt und berührt hat und das mich sofort in seinen Bann ziehen konnte. Ich kann es wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2018

Spannend, witzig, liebenswert, eine richtig schöne Fortsetzung!

Die Wunderkiste. Ein Paket voller Magie
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Da mir der erste Band von „Die Wunderkiste“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung schon sehr gefreut. Auch bei dieser habe ich mich wieder für das Hören entschieden. Katja Danowski konnte ...

Da mir der erste Band von „Die Wunderkiste“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung schon sehr gefreut. Auch bei dieser habe ich mich wieder für das Hören entschieden. Katja Danowski konnte mich mit ihrer Vortragsweise im ersten Band hellauf begeistern, daher stellte ich sich mir gar nicht erst die Frage, dass ich bei Band 2 ebenfalls zum Hörbuch greifen werde.

Da der arme Herr Wirsing krank ist, sollen Oda und Willi auf seinen Spielzeugladen, die „Wunderkiste“ aufpassen. Sie denken sich gar nichts dabei, als sie eines der Pakete öffnen, dass eines Tages im Laden eintrudelt. In diesem befindet sich ein magisches Glücksspielzeug: Ein kleiner, ängstlicher Stoffhase mit nur einem Ohr, der den Namen Miiiep trägt. Zu spät sehen Oda und Willi, dass der Hase für Olaf, genannt Checker, bestimmt ist, dem wohl schlimmsten Jungen an ihrer Schule. Verständlich, dass der arme Miiiep auf keinen Fall zu Checker möchte. Hm, und jetzt? Miiiep muss zu Checker, aber wie soll man diesen davon überzeugen, dass der magische Glückshase für ihn bestimmt ist?

Mit „Die Wunderkiste: Ein Paket voller Magie“ ist Gina Mayer eine zauberhaft schöne Fortsetzung gelungen, die mir einen tollen Hörspaß beschert hat. Ich denke, es war die richtige Entscheidung, mich erneut für die Lesung zu entschieden. Katja Danowski glänzt auch hier in ihrer Rolle und liest diese spannende, witzige, liebenswerte Geschichte mit ihrer angenehmen und sehr wandelbaren Stimme richtig klasse. Mein Highlight war wieder die Glückskatze Mao. Diese ist ihren Sprachfehler leider noch nicht losgeworden, obwohl ihre Besitzerin Elinor eifrig dabei ist, Mao fehlerfreies Sprechen beizubringen. Die Glückskatze ist ja der Meinung, dass sie bereits wunderbar und absolut korrekt sprechen kann, aber, nun ja, ehrlich gesagt, ist das eher nicht der Fall. Sorry, Mao, aber da musst du leider noch etwas weiter üben. Für mich braucht die Glückskatze auch gar nicht ihren Sprachfehler loszuwerden, ich liebe ihn und hoffe sehr, dass das Sprachtraining erst einmal keine Wirkung zeigen wird. ;)
Für alle, die noch nicht Bekanntschaft mit Mao gemacht haben: Mao ist eine chinesische Glückskatze, die so ihre Probleme mit dem L und R hat. Diese beiden Buchstaben vertauscht die Katze beim Sprechen immer, was Katja Danowski wirklich großartig liest.

Neben Mao treffen wir in diesem Band auch noch auf so einige weitere bekannte Charaktere. Oda und Willi habe ich bereits im ersten Band ganz fest in mein Herz geschlossen, die beiden sind zwei ganz liebe, clevere Kinder, mit denen sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren kann.
Das Mädchen Elinor ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Sie, Oda und Willi sind mittlerweile richtig gute Freunde geworden, etwas, was man zu Beginn von Band 1 nie für möglich gehalten hätte.

Ich persönlich halte es hier für besser, zuerst den ersten Band zu lesen oder zu hören, ehe man sich in das zweite Abenteuer stürzt. Unbedingt notwendig wird es aber vermutlich nicht sein, ich denke, man wird dem Geschehen hier auch recht gut ohne das Wissen aus dem Vorgänger folgen können.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist genauso fantasievoll, spannend, witzig und schön wie die aus dem Reihenauftakt. Mich konnte die Handlung von den ersten Hörminuten an verzaubern und mich richtig mitfiebern lassen. Sei es das schwierige Vorhaben, den Glückshasen Miiiep zu seinem Besitzer zu bringen (eine alles andere als einfache Aufgabe) oder sich gegen die fiesen Streiche von Checker und seiner Bande zu wehren: Langeweile kommt hier beim Zuhören garantiert nicht auf.
Hier ist Gina Mayer wirklich eine wundervolle Kinderbuchreihe gelungen, bei der Freundschaft, Mut und Zusammenhalt ganz groß geschrieben werden.
Ich habe nur leider den Eindruck, dass die Reihe bisher recht unbekannt ist. Finde ich unendlich schade, meiner Meinung nach verdient „Die Wunderkiste“ viel mehr Aufmerksamkeit!

Das Einzige, was mir hier nicht ganz so gut gefallen hat, ist das Ende. Dieses kam mir etwas zu schnell und abrupt. Ansonsten aber bin ich richtig begeistert von dem Hörbuch und ich hoffe sehr, dass es noch einen weiteren Band geben wird.

Fazit: Eine wundervolle Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht. Wie der erste Band, so erzählt auch der zweite Teil dieser schönen Kinderbuchreihe ein spannendes, witziges und wunderbar magisches Abenteuer, welches an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und nicht nur jungen Zuhörern ein tolles Hörerlebnis bescheren wird. Ich kann "Die Wunderkiste" auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Vorgelesen wird diese zauberhafte Geschichte wieder erstklassig von Katja Danowski, die mich vor allem mit ihrer lustigen Vortragsweise von Glückskatze Mao bestens unterhalten konnte. Ich kann das Hörbuch wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!