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Veröffentlicht am 26.01.2022

Ein wunderbares Kinderbuch mit Tiefgang

Aurora und die Sache mit dem Glück
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Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des Hanser Verlags, ist mir „Aurora und die Sache mit dem Glück“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover mag ich richtig gerne, ich finde es wunderhübsch, ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des Hanser Verlags, ist mir „Aurora und die Sache mit dem Glück“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover mag ich richtig gerne, ich finde es wunderhübsch, und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Aurora trägt ihre T-Shirts meist linksherum, da die Etiketten sie sogar dann noch stören, wenn ihre Mutter sie herausgeschnitten hat; sie spricht gerne in erfundenen Sprachen und sie hat die Angewohnheit ihre Sätze in zwei Teile zu gliedern. Aurora besitzt so einige seltsame Eigenarten, weswegen viele sie für komisch halten. Aurora weiß, dass sie irgendwie anders ist, sie stört sich allerdings nicht groß daran. Soll die blöde Lindsey Toffle aus ihrer Klasse sie doch ärgern, Aurora will eh nicht mit ihr befreundet sein. Ihr einziger und weltbester Freund ist Duck, der klügste und treueste Hund, den es auf der Welt gibt. Als er eines Tages plötzlich spurlos verschwindet, ist Aurora am Boden zerstört. Sie muss ihren Freund unbedingt wiederfinden! Leider bleibt ihre Suche zunächst erfolglos und als wäre das nicht schon schlimm genug, beschäftigt Aurora dann auch noch eine ganz andere Sache: Ihre Eltern werden demnächst von Heidi Besuch bekommen. Diese hat früher bei ihnen gelebt und Aurora kennt sie bisher nur aus zahlreichen Erzählungen. Aurora möchte diese Frau nicht kennenlernen und nichts mit ihr zu tun haben. Ihre Einstellung soll sich erst dann ändern, als Heidi ihr bei der Suche nach Duck zu helfen beginnt – und dabei, Auroras eigenes Glück wiederzufinden.

Als ich erfuhr, dass es sich bei dem Buch um die Fortsetzung von Sarah Weeks Roman „So B. It“ handelt, war ich kurz am überlegen, ihn mir zuzulegen und schnell vor dem Folgeband zu lesen. Dann aber las ich, dass man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann und ich habe mich kurzerhand umentschieden. Ob die Lesefreude höher ist, wenn man den Vorgänger kennt, kann ich daher nun nicht sagen – ich zumindest hatte keine Verständnisprobleme. Da allerdings die Figur Heidi, von der „So B. It“ handelt, oft im Folgeband erwähnt und später auch noch ihren Auftritt haben wird, könnte ich mir vorstellen, dass es vielleicht doch besser ist, wenn man zuerst ihre Geschichte liest. Aber wie gesagt, wissen tue ich es nicht. Ich habe mir nun jedenfalls fest vorgenommen, den vorherigen Teil demnächst zu lesen. „Aurora und die Sache mit dem Glück“ hat mich nun richtig neugierig auf Heidis Erlebnisse gemacht.

Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Sarah Weeks herrliche Lesestunden bescheren können. In meinen Augen ist der US-amerikanischen Autorin mit „Aurora und die Sache mit dem Glück“ ein bezaubernder Kinderroman mit Tiefgang geglückt, in welchem sie die Geschichte eines ungewöhnliches Mädchens erzählt und uns Leserinnen viele wertvolle Themen näherbringt wie das Anderssein und Akzeptanz, Familie, Liebe, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Das Buch ist mit viel Wärme, Feingefühl und Leichtigkeit geschrieben und wird insgesamt recht ruhig erzählt. Es ist humorvoll und ernsthaft zugleich und – dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen – es vermittelt eine großartige Message: Es ist okay, anders zu sein. Sei immer du selbst und lass dich für andere nicht verbiegen. Jeder Mensch ist toll und einzigartig, mit all seinen Ecken, Kanten und Eigenheiten. Unsere Hauptprotagonistin Aurora geht uns da mit einem guten Beispiel voran. Sie weiß, dass sie komisch auf andere wirkt, sie akzeptiert ihre Marotten und Verrücktheiten aber und ist stets sie selbst.

Mit Aurora, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, hat Sarah Weeks eine ganz besondere Buchheldin erschaffen. Aurora ist sympathisch, ehrlich, pfiffig und klug und macht sich über vieles ihre Gedanken. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und besitzt so einige seltsame Tics und Angewohnheiten, die sie ziemlich schrullig wirken lassen und aufgrund derer ich mich anfangs gefragt habe, ob sie an einer Form des Autismus leidet. Im Verlauf des Buches wird allerdings noch gesagt, dass sie keine Autistin ist. Aurora ist eben einfach anders, wodurch sie es im Leben leider oft nicht leicht hat, vor allem in der Schule nicht. Also ich fand Aurora zauberhaft. Ich mochte ihre selbstbewusste, authentische und aufgeweckte Art total gerne und habe mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.

Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. Allesamt wurden sie glaubhaft und mit viel Liebe von der Autorin ausgearbeitet. Da hätten wir zum Beispiel Auroras Eltern, die zwei herzensgute Menschen sind und ihre Tochter über alles lieben. Die Beziehung zwischen den dreien wird wundervoll veranschaulicht wird, mir ist da richtig warm ums Herz geworden.
Auch die Art und Weise wie die innige Bindung zwischen Aurora und ihrem Hund Duck dargestellt wird, hat mich sehr berührt. Die beiden verbindet wahrlich ein ganz besonderes Band der Freundschaft. Dass für Aurora eine Welt zusammenbricht, als ihr geliebter Duck auf einmal spurlos verschwindet, kann man als Leser
in daher nur zu gut nachvollziehen. Ich habe da sehr mit unserer Ich-Erzählerin mitgelitten und so für sie gehofft, dass sie ihren weltbesten Freund noch wiederfinden wird. Ob ihre Suche erfolgreich sein wird, werde ich euch jedoch nicht verraten, dass müsst ihr schon selbst herausfinden und auch über die Figur Heidi möchte ich eigentlich gar nicht groß was sagen. Nur so viel noch: Ich mochte die liebenswerte Heidi unglaublich gerne, allerdings habe ich auch Aurora verstehen können, dass sie eifersüchtig auf sie ist. Ihre Mutter redet einfach ständig von Heidi und scheint sie viel mehr zu lieben als sie – ich glaube, ich hätte an Auroras Stelle ähnlich gefühlt.
Aurora wird Heidi schließlich noch kennenlernen, aber wie ihr Aufeinandertreffen ablaufen wird und ob die beiden noch Freundinnen werden, werde ich euch hier nicht erzählen.

So, nach meinen bisherigen begeisterten Worten fragen sich manche von euch nun bestimmt, warum ich keine fünf Sterne vergeben habe. Ich habe das Buch echt gerne gelesen, aber irgendwie hat mir letztendlich dann doch etwas gefehlt, etwas, das ich leider gar nicht genauer benennen kann. Absolut empfehlen kann ich „Aurora und die Sache mit dem Glück“ aber natürlich dennoch, sowohl Kindern ab 10 Jahren als auch deutlich älteren Leser*innen.

Fazit: Eine einfühlsame und zeitlos schöne Geschichte über ein außergewöhnliches Mädchen auf der Suche nach seinem eigenen Glück.
Die US-amerikanische Autorin Sarah Weeks hat mit „Aurora und die Sache mit dem Glück“ ein wunderbares Kinderbuch aufs Papier gebracht, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Erzählung ist tiefgründig, unterhaltsam, berührend und warmherzig, sie steckt voller wichtiger Themen und Werte und sie vermittelt eine ganz tolle Botschaft. Ich hatte jede Menge Freude beim Lesen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2022

Märchenhaft, düster und magisch. Eine schöne Geschichte!

Disney – Dangerous Secrets 2: Belle und DAS ENDLOSE BUCH (Die Schöne und das Biest)
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Da mir der erste Teil der „Dangerous Secrets“ - Reihe so gut gefallen hat und ich sowohl den Zeichentrickfilm als auch die Realverfilmung mit Emma Watson von Disneys „Die Schöne und das Biest“ unglaublich ...

Da mir der erste Teil der „Dangerous Secrets“ - Reihe so gut gefallen hat und ich sowohl den Zeichentrickfilm als auch die Realverfilmung mit Emma Watson von Disneys „Die Schöne und das Biest“ unglaublich gerne mag, musste ich natürlich auch den zweiten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Belle und das endlose Buch“ war ich wahnsinnig gespannt.

Um ihren Vater zu retten, hat sich die junge Belle auf einen Handel mit dem Biest eingelassen und ist fortan eine Gefangene in seinem Schloss. Mittlerweile hat sie sich mit dessen verzauberten Bewohnern angefreundet, doch Belle ist trotz allem sehr unglücklich und wünscht sich nichts mehr als nach Hause zu ihrem geliebten Vater zurückzukehren. Ein Lichtblick ist die riesige Bibliothek des Schlosses. Als das Biest ihr offenbart, dass sie von nun an ihr gehört, kann die bücherverrückte Belle ihr Glück kaum fassen. Sie beginnt die Bibliothek näher zu erkunden und stößt dabei auf einen verborgenen Raum, in welchem sich ein geheimnisvolles Buch befindet. Es trägt den Namen Nevermore und ehe es sich Belle versieht, wird sie in dessen Seiten hineingezogen und landet in einer Welt voller Prunk und Glanz. Belle ist ganz hin und weg von dieser schillernden und prachtvollen neuen Welt, in der scheinbar all ihre Träume wahr werden können. Ist das Ganze aber überhaupt real? Kann sie den Bewohnern von Nevermore vertrauen? Viel zu spät erkennt Belle, was es mit dem Buch wirklich auf sich hat...

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich tierisch gefreut. Ich liebe einfach die Disneyfilme von „Die Schöne und das Biest“ und lese zudem total gerne Bücher, in denen bekannte Erzählungen und Märchen neu und anders erzählt werden. Ein klein wenig zu groß war meine Vorfreude wohl nur leider, denn das von mir erhoffte Highlight wurde das Buch letztendlich nicht. Trotz der leichten Schwächen, die die Story in meinen Augen hat, habe ich aber tolle Lesestunden mit dem zweiten Dangerous Secrets-Band verbracht und kann ihn sehr empfehlen, allen voran natürlich Disneyliebhaber*innen und Fans von „Die Schöne und das Biest“.

Da ich zwei Kritikpunkte an das Buch habe, komme ich als nächstes einfach mal zu diesen.
Mir persönlich hat es insgesamt ein wenig an Spannung gefehlt. Langeweile kam für zwar an keiner Stelle auf, aber ein paar mehr unerwartete Wendungen und Überraschungen hätte ich sehr schön gefunden. Teilweise war die Handlung für mich leider recht vorhersehbar.
Mein zweiter Aspekt bezieht sich auf Belle. Sympathisch war sie mir, das schon, ich habe sie sehr liebgewonnen, aber über ihre Leichtgläubigkeit habe ich mich manchmal etwas aufgeregt. Für meinen Geschmack wird Belle stellenweise zu naiv und blauäugig dargestellt.

Bis auf diese zwei Punkte kann ich mich aber nur positiv zu der Geschichte äußern. Den Schreibstil mochte ich auf Anhieb, er ist packend, locker-leicht und bildhaft, für mich hat er sich wunderbar lesen lassen. Super fand ich auch, dass die Kapitel angenehm kurz gehalten sind und mit der Erzählform konnte das Buch ebenfalls bei mir punkten.
Die Handlung wird größtenteils aus der Sicht von Belle in der dritten Person geschildert, es gibt aber auch einige Kapitel, die aus den Blickwinkeln von anderen Personen geschrieben sind. So übernehmen unter anderem die zwei neu eingeführten Figuren Liebe und Tod einige Erzählanteile, aber da ich nicht zu viel verraten möchte, werde ich euch über diese zwei Schwestern nichts weiter berichten. Auch über die anderen Charaktere, die sich Jennifer Donnelly ausgedacht hat, möchte ich eigentlich gar nicht groß was erzählen. Mir haben sie jedenfalls alle sehr gut gefallen. Generell muss ich sagen, dass ich die Ausarbeitung und Darstellungsweise der Figuren, allen voran die der altbekannten Gesichter aus dem Original, ausgesprochen gelungen finde – abgesehen von Belle. Das Biest aber und insbesondere die verwunschenen Bediensteten aus dem Schloss wurden von der Autorin echt klasse skizziert. Tassilo, Lumière, Herr von Unruh - alle sind sie mit von der Partie und besitzen ihren besonderen Charme aus dem Film. Die Szenen mit dieser einmaligen Truppe zählten ganz klar zu meinen Lieblingsstellen in dem Buch, mir haben sie ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits erzählt, dass ich mir insgesamt etwas mehr Spannung und überraschende Twists gewünscht hätte. Trotz allem haben mich die Geschehnisse aber mitreißen und unterhalten können. Die Geschichte besitzt viel Bekanntes aus dem Disneyfilm (das Buch basiert auf der Realverfilmung mit Emma Watson), sie kann aber auch mit einer Menge eigener Ideen der Autorin aufwarten. Also mir hat Jennifer Donnellys Verknüpfung aus Alt und Neu sehr gut gefallen. Ich fand es wundervoll, dass wir in den Genuss von viel Vertrautem kommen; die Erzählung verströmt dadurch dieses einzigartige „Die Schöne und das Biest“ - Feeling, das wir alle aus dem Film kennen und lieben. Die Atmosphäre mochte ich echt gerne, sie ist dunkel und märchenhaft und einfach genau so, wie ich es mir erhofft habe.
Auch die eigenen Einfälle und neuen Handlungsstränge, die Jennifer Donnelly hinzugefügt hat, konnten mich im Großen und Ganzen begeistern. Die Idee mit dem Buch Nevermore, in welches Belle reisen wird, fand ich vom ersten Moment an richtig cool. Deren Umsetzung konnte mich zwar nicht vollends überzeugen, aber mir hat es dennoch richtig viel Vergnügen bereitet, Belle in dieses verzauberte Buch zu begleiten und in eine Welt voller Intrigen, Gefahren, mysteriöser Gestalten und finsterer Magie einzutauchen.

Fazit: Jennifer Donnelly hat mit „Belle und das endlose Buch“ eine tolle neue Version von Disneys „Die Schöne und das Biest“ aufs Papier gebracht, mit welcher sie uns einen originellen Mix aus Altbekannt und Neu beschert. Die Story ist düster, magisch und geheimnisvoll und obwohl sie mich nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich insgesamt jede Menge Spaß beim Lesen. Wer die Geschichte von „Die Schöne und das Biest“ gerne einmal anders erleben möchte, sollte den zweiten Band der „Dangerous Secrets“ - Reihe unbedingt kennenlernen. Ich kann das Buch sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 18.11.2021

Spannend, fantasievoll, herrlich schräg und witzig!

Das Haus am Rande der Magie
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Bei dem Kinderroman „Das Haus am Rande der Magie“ stand für mich sehr schnell fest, dass ich ihn lesen muss. Bei einem Blick auf das hinreißende Cover war es sofort um mich geschehen und da mich der Klappentext ...

Bei dem Kinderroman „Das Haus am Rande der Magie“ stand für mich sehr schnell fest, dass ich ihn lesen muss. Bei einem Blick auf das hinreißende Cover war es sofort um mich geschehen und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, zögerte ich wirklich gar nicht lange und packte das Buch auf meine Want-to-read-Liste.

Die Waise Neun ist eine Straßenräuberin und verdient sich mit ihren Diebstählen ihre Unterkunft. Als sie mal wieder auf Beutezug unterwegs ist und von einer Frau ein Miniaturhaus ergaunert, wird sich ihr Leben schlagartig ändern. Neun klopft an die winzig kleine Tür des Häuschens und dieses beginnt auf einmal zu wachsen bis es riesengroß vor ihr steht. Als das Mädchen das Haus betritt, stolpert sie mitten hinein in eine fremde und magische Welt voller unglaublicher Dinge und verrückter Kreaturen. So wird sie unter anderem die Bekanntschaft mit einem ziemlich durchgeknallten Zauberer namens Eiderdaus machen und mit einem sprechenden Löffel im Schottenrock. Das Haus steht allerdings unter einem Fluch und Neun soll den Bewohnern dabei helfen ihn zu brechen. Ein unvorstellbares Abenteuer beginnt.

Die britische Kinderbuchautorin Amy Sparkes war mir bisher vollkommen unbekannt gewesen; der Auftaktband ihrer „Das Haus am Rande der Magie“ - Reihe war also mein erstes Werk von ihr. Es wird auch nicht mein letztes gewesen sein: Mir hat das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, richtig gut gefallen. In meinen Augen hat Amy Sparkes mit „Das Haus am Rande der Magie“ einen überzeugenden Serienstart aufs Papier gebracht, der vor witzigen und schrägen Momenten nur so sprüht und unglaublich fantasievoll ist. Da ich solche Bücher immer wahnsinnig gerne lese, war die Geschichte wirklich ganz nach meinem Geschmack. Allerdings hat es mir letztendlich dann leider doch nicht für die volle Sternenzahl gereicht. Ein bisschen mehr hatte ich mir von dem Buch dann irgendwie doch erhofft. Aber wie gesagt, begeistert bin ich dennoch und ich werde die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen. Im Englischen wird die Fortsetzung Anfang nächsten Jahres erscheinen und die deutsche Übersetzung soll voraussichtlich im Mai folgen. Auf den zweiten Teil freue ich mich schon sehr.

Aber zurück zum ersten Band. Der Einstieg in die Handlung ist mir mühelos geglückt; sowohl der Sprachstil als auch die Erzählform haben sofort bei mir punkten können. Amy Sparkes besitzt eine wunderbare Art zu schreiben, schön leicht, mitreißend und humorvoll und absolut passend für die Zielgruppe. Der Altersempfehlung vonseiten des Verlags schließe ich mich daher an. Leserinnen ab 10 Jahren sollte der Text keinerlei Schwierigkeiten bereiten und mit unserer Hauptprotagonistin, die den ungewöhnlichen Namen Neun trägt, werden sie sich garantiert prima identifizieren können.

Neun, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. Dass sie eine geschickte Taschendiebin ist, macht sie zwar im ersten Moment natürlich eher weniger sympathisch, aber da sie in einer Zeit lebt, in der es üblich war, dass sich Kinder mithilfe von Diebstählen über Wasser halten, verzeiht man es ihr als Leser
in, dass sie keine Scheu davor hat reiche Leute auf den Straßen um ihre Wertgegenstände zu erleichtern. Also ich fand Neun klasse, ich mochte ihre pfiffige, vorlaute und selbstbewusste Art auf Anhieb.

Mit den weiteren Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls überzeugen können. Sie bleiben zwar recht oberflächlich, aber gestört hat mich das nicht. Ich habe es als rundum stimmig für die Handlung empfunden, dass die Figuren nicht allzu tiefgründig ausgearbeitet wurden. Amy Sparkes hat das Augenmerk eindeutig darauf gelegt, die Geschichte mit lauter ausgefallenen Gestalten zu versehen und das ist ihr zweifellos hervorragend geglückt. Die Bewohner des magischen Hauses, auf welches Neun stoßen wird, kann man wahrlich nur als verrückt bezeichnen. Verrückt auf eine liebenswerte Art und Weise, versteht sich. Ich habe mich über die ulkigen Eigenarten der Charaktere und die vielen lustigen Dialoge prächtig amüsiert und das Schmunzeln oft gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.

Neben den unterhaltsamen Momenten kommen natürlich auch die Spannung und Rätselhaftigkeiten nicht zu kurz. Da muss ich nur sagen, dass es der Story irgendwie dennoch nicht gelungen ist, mich durchgehend an die Seiten zu fesseln. Ich kann noch nicht mal sagen, woran genau es nun gelegen hat, denn eigentlich passiert wirklich ständig etwas neues Aufregendes und Überraschendes. Komplett packen konnte mich die Handlung aber dennoch nicht. Bis auf diesen Punkt kann ich mich aber wirklich nur positiv zu dem Buch äußern. So auch zum Setting, mit welchem mich Amy Sparkes hellauf begeistern konnte.

Kulissenmäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Mein Highlight war natürlich das Haus. Mit diesem hat Amy Sparkes einen einzigartigen Schauplatz erschaffen, von welchem man einfach entzückt und fasziniert sein muss. Ich meine: Ein umher wandelndes Klo? Eine rülpsende Zuckerdose? In diesem Haus wimmelt es einfach nur so vor Kuriositäten und Magie und auch die Mysterien können sich sehen lassen. Ich habe meinen Aufenthalt in diesem skurrilen Haus richtig genossen und die magische Atmosphäre, die es verströmt, hat mich völlig verzaubern können. Schade eigentlich, dass es keine Innenillustrationen gibt. Diese hätten die besondere Stimmung bestimmt nur noch verstärkt und die Geschichte noch lebendiger gemacht.

Das Ende ist recht abgeschlossen, weckt aber dennoch die Neugier auf den zweiten Band. Auf den freue ich mich wirklich schon sehr. Ich bin total gespannt wie es wohl mit Neun und Co. weitergehen wird.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt voller Spannung, Spaß, Wunder und Magie.
Die britische Autorin Amy Sparkes hat mit „Das Haus am Rande der Magie“ ein gelungenes Kinderbuch für Leser*innen ab 10 Jahren geschrieben, mit welchem sie Jung und Alt ein wundervolles Fantasyabenteuer beschert. Die Geschichte steckt voller außergewöhnlicher Charaktere, herrlicher Verrücktheiten, Geheimnisse und ein kleines bisschen Grusel und wird mit viel Humor, Tempo und Fantasie erzählt. Ich habe eine zauberhafte Zeit mit dem Buch verbracht und kann es nur empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Wunderschön!

Disney: Das große goldene Buch der Villains
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Ich bin eine große Disney-Liebhaberin und ich mag die prachtvollen Sammelbände mit dem goldenen Buchschnitt total gerne. „Das große goldene Buch der Villains“ war daher natürlich ein absolutes Must-Have ...

Ich bin eine große Disney-Liebhaberin und ich mag die prachtvollen Sammelbände mit dem goldenen Buchschnitt total gerne. „Das große goldene Buch der Villains“ war daher natürlich ein absolutes Must-Have für mich.

Als mein Exemplar bei mir eintraf und ich die äußere Gestaltung das erste Mal in natura bewundern durfte, war es sofort um mich geschehen. Wie die vorherigen großen goldenen Disney-Bücher, so ist auch dieser Band unglaublich schön aufgemacht. Das hochwertig verarbeitete Cover mit diesen edlen goldenen Verzierungen, der herrlich schimmernde Goldschnitt – optisch ist das Buch wahrlich ein echtes Highlight und der reinste Hingucker im Regal.
Die innere Gestaltung kann sich allerdings ebenfalls sehen lassen. Alle 13 Geschichten, die in diesem Band enthalten sind, wurden mit zahlreichen farbenfrohen Bildern versehen, jede Doppelseite enthält mindestens eine Illustration. Es gibt also ganz viel zum Betrachten und Bestaunen und da der Zeichenstil, wie in schon in den Vorgängern, natürlich derselbe wie in den Zeichentrickfilmen ist, herrscht durchweg die pure Disney-Filmklassiker-Magie.


Hinsichtlich der Optik konnte mich das Buch also gänzlich überzeugen. Wie aber schaut es inhaltlich aus?
Was die 13 unterschiedlichen Erzählungen angeht, ist mein nicht so dermaßen groß wie bei der Gestaltung, aber begeistert bin ich dennoch. Die Kurzgeschichten sind tolle Ergänzungen zu den bekannten Filmklassikern und besitzen allesamt eine ideale Vorleselänge. Der Schreibstil ist, wie in allen goldenen Disney-Büchern, sehr einfach gehalten, mit schön kurzen Sätzen. Zum Vorlesen für Kinder ab etwa 4 Jahren ist das Buch daher wirklich perfekt geeignet. Es ist allerdings ziemlich schwer. Wer schon einen Band aus dieser Serie in der Hand gehalten hat, weiß, dass die Bücher ordentlich was wiegen. Aufgrund der Handhabe werde ich aber natürlich keinen Stern abziehen.
Die volle Sternenzahl habe ich am Ende dann aber leider doch nicht vergeben können. Ich persönlich fand es etwas schade, dass es von manchen Bösewichten mehr als eine Erzählung gibt und andere dafür überhaupt nicht vorkommen. So habe ich zum Beispiel die böse Stiefmutter aus „Cinderella“ ein wenig vermisst. Und sehr gewundert hat mich, dass man Hades, den Schurken aus „Hercules“ vorne auf dem Cover sieht, er aber überhaupt nicht in dem Buch auftaucht.
Die Auswahl der Bösewichte hätte für meinen Geschmack wirklich gerne vielfältiger sein können. Zumindest aber wurden gerade einem meiner liebsten Disney-Filme drei Geschichten gewidmet: „Peter Pan“. Das wiederum hat mich sehr gefreut, diesen Disney-Klassiker mochte ich einfach schon immer ganz besonders gerne.
Zu den Erzählungen an sich kann ich mich aber, bis auf die letzte, wirklich nur positiv äußern. Die letzte Geschichte hat mich ein bisschen enttäuscht, da es sich bei dieser eigentlich nur um eine Nacherzählung von „Dornröschen“ handelt, aber ansonsten haben mir die Kurzgeschichten echt gut gefallen. Sie sind spannend, lustig und magisch und verströmen ganz viel wunderbares Disney-Flair.

Fazit: Ein wunderschönes Vorlesebuch voller märchenhaftem Disney-Zauber.
Mit „Das große goldene Buch der Villains“ durfte ein weiteres Schmuckstück in meine buchige Disney-Sammlung einziehen und obwohl es meine Erwartungen nicht vollends erfüllen konnte, wird es auf jeden Fall einen festen Platz in meinem Regal erhalten. Von der gesamten liebevollen Aufmachung des Buches bin ich völlig verzaubert, sie ist einfach nur ein Traum, und auch die Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Mich persönlich hat allerdings die Auswahl der Bösewichte nicht komplett zufriedenstellen können, ich hätte mir da etwas mehr Vielfalt und Abwechslung gewünscht. Wärmstens empfehlen kann ich „Das große goldene Buch der Villains“ aber definitiv dennoch, allen voran natürlich Disney-Fans. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Ein spannender und unterhaltsamer Krimi voller Witz & Charme!

Mord im Gewächshaus
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Zu Kinder- und Jugendkrimis greife ich immer wahnsinnig gerne, vor allem für Detektivgeschichten, die uns Leserinnen ins viktorianische England mitnehmen, hege ich eine große Schwäche. Ich war daher sofort ...

Zu Kinder- und Jugendkrimis greife ich immer wahnsinnig gerne, vor allem für Detektivgeschichten, die uns Leserinnen ins viktorianische England mitnehmen, hege ich eine große Schwäche. Ich war daher sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von Myrtle Hardcastle hörte. Da mich sowohl das Cover als auch der Klappentext direkt ansprachen, zögerte ich gar nicht lange und ließ den Auftaktband bei mir einziehen.

Die 12-jährige Myrtle Hardcastle, die aus gutem Hause stammt, hegt eine große Leidenschaft für die Kriminalwissenschaft und verbringt liebend gerne ihre Zeit damit ihre Nachbarn in der beschaulichen Kleinstadt Swineburne in England zu beobachten. Als ihre Nachbarin Miss Wodehouse, eine wohlhabende Witwe, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, wittert Myrtle sofort einen spannenden Fall. Anders als die Polizei, die von einer natürlichen Todesursache ausgeht, ist Myrtle fest davon überzeugt, dass es Mord war. Sie beginnt umgehend mit ihren Ermittlungen – tatkräftig unterstützt von ihrer Gouvernante Miss Ada Judson, die ihr als Einzige Glauben schenkt. Die beiden ergeben ein tolles Team und kommen sehr schnell wichtigen Hinweisen auf die Spur. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass die Lilien von Miss Wodehouse bei dem Fall eine Rolle spielen. Ob Myrtle und Miss Judson den Mörder wohl finden werden?

Als ich mir damals den Klappentext durchlas, war ich mir augenblicklich ziemlich sicher, dass die Myrtle Hardcastle-Serie eine Jugendkrimi-Reihe ganz nach meinem Geschmack ist. Eine gewitzte junge Protagonistin, die sich mit Feuereifer in knifflige Ermittlungsarbeiten stürzt, ein mysteriöser Fall, der im viktorianischen England spielt – all das ist einfach genau mein Ding. Sollte es euch genauso gehen, kann ich euch nur empfehlen die zwölfjährige Myrtle Hardcastle kennenzulernen. Ich muss zwar sagen, dass mich der erste Band nicht vollends überzeugen konnte, aber begeistert bin ich dennoch von dem Buch. In meinen Augen ist Elizabeth C. Bunce mit Myrtles erstem Detektivabenteuer ein toller Serienstart geglückt, der voller Witz, Charme und Mitratespaß steckt und für Fans von spannenden Krimigeschichten die perfekte Lektüre ist.

Ich habe prima in die Handlung hineingefunden. Der flüssige und lebendige Schreibstil sagte mir vom ersten Moment an zu – für mich hat er sich sehr angenehm und leicht lesen lassen – und unsere Romanheldin Myrtle war mir auf Anhieb sympathisch. Was sie angeht, habe ich definitiv das bekommen, was ich mir erhofft habe: Eine aufgeweckte und mutige Protagonistin mit viel Herz und Verstand, die einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, viel Entschlossenheit und eine große Leidenschaft für mysteriöse Vorkommnisse besitzt. Mit ihr hat die Autorin eine reizende und einzigartige Romanheldin erschaffen. Ich mochte Myrtles pfiffige und neugierige Art unheimlich gerne und ihre humorvolle Erzählweise hat mich des öfteren sehr schmunzeln lassen. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und wie sie uns die Geschehnisse schildert, hat mich wirklich von Anfang an bestens unterhalten und begeistern können. Sehr cool fand ich auch die originelle Idee mit den Fußnoten, in denen Myrtle außergewöhnliche Begriffe näher erläutert, die im Text fallen. Da habe sogar ich, als Erwachsene, viel Neues dazu gelernt. So weiß ich nun zum Beispiel dank Myrtle was ein Vivarium ist oder um was genau es sich eigentlich bei einem Chesterfield handelt.
Neben den Begriffserklärungen macht Myrtle aber manchmal auch einfach nur eine kurze, witzige Bemerkung zur Handlung, was ich ausgesprochen amüsant fand.

Was die Nebenfiguren angeht, wurde ich ebenfalls nicht enttäuscht. Sie wurden allesamt mit viel Liebe skizziert und besitzen alle so ihre Besonderheiten, mit denen sie uns Leser
innen verzaubern und erheitern. Da hätten wir zum Beispiel Myrtles Gouvernante Miss Ada Judson, eine meiner persönlichen Lieblinge. Miss Judson ist von einem sehr ähnlichen Schlag wie Myrtle, sie ist ebenfalls die geborene Detektivin und äußerst findig. In ihr hat Myrtle zweifellos eine echte Verbündete gefunden. Anstatt sie, was wohl eigentlich ihre Aufgabe als Gouvernante gewesen wäre, davon abzuhalten rätselhafte Verbrechen aufzuklären, unterstützt sie Myrtle bei ihren Ermittlungen.

Zu den weiteren Charakteren sage ich nun mal lieber nichts. Ich möchte schließlich nicht zu viel verraten. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr im Verlauf des Buches so einigen außergewöhnlichen Personen begegnen werdet, von denen sich manche recht ominös und verdächtig verhalten.

Die Auflösung des Mordes kam für mich dann ziemlich überraschend, was mich sehr gefreut hat. Ich liebe diese Aha-Momente zum Schluss. Mir hat das Ende richtig gut gefallen, es ist schlüssig und glaubhaft und schließt den Fall zufriedenstellend ab.

Tja, nun habe ich mich so begeistert zu dem Buch geäußert, vermutlich fragt ihr euch mittlerweile, warum es meine Erwartungen dennoch nicht erfüllen konnte. Ich hatte wirklich sehr viel Freude beim Lesen, aber irgendwie hat mich die Story nicht so fesseln können wie es bei Büchern aus diesem Genre sonst meist der Fall ist. Ich kann noch nicht mal sagen, woran genau es nun lag, denn die Handlung kann mit vielen spannenden Wendungen und Unvorhersehbarkeiten aufwarten. Mir hat insgesamt einfach etwas gefehlt, dieser letzte Funke wollte nicht überspringen. Ich werde die Reihe aber auf jeden Fall weiterverfolgen. Im Englischen gibt es bereits drei Bände und ich hoffe nun sehr, dass wir auf die deutsche Übersetzung von Band 2 nicht allzu lange warten müssen.

Fazit: Ein cleverer und charmanter Krimi für Jung und Alt!
Der US-amerikanischen Autorin Elizabeth C. Bunce ist mit dem ersten Band ihrer Myrtle Hardcastle-Reihe ein wunderbarer Auftakt geglückt, der für alle, die gerne historische Detektivgeschichten und Cozy-Crime-Romanen lesen, nur zu empfehlen ist. Vor allem Fans von Flavia de Luce, Enola Holmes und Agatha Oddly kann ich die Myrtle Hardcastle-Serie sehr ans Herz legen. Ich habe Myrtle nur zu gerne auf ihren aufregenden Ermittlungsarbeiten begleitet und freue mich schon sehr auf ihren nächsten Kriminalfall. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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