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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2020

Spannend, humorvoll, wunderbar magisch - ein zauberhafter Reihenauftakt!

Mitternachtsstunde 1: Emily und die geheime Nachtpost
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Bei „Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost“ stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! In das entzückende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (es leuchtet sogar ...

Bei „Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost“ stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! In das entzückende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (es leuchtet sogar im Dunklen! Total cool!) und der Klappentext klang einfach so mega gut. Allein schon das Setting hatte ich mich. Ich liebe Bücher, die in London spielen. Was tat ich also? Jep, genau! Ich ließ das Buch nur zu gerne bei mir einziehen.

Als eines Tages ein anonymer und äußerst mysteriöser Brief in Emilys Haus flattert und nur kurze Zeit später ihre Eltern verschwinden, wird sich das Leben der 12-jährigen schlagartig verändern. Emily zögert nicht lange und beschließt, sich auf die Suche nach ihren verschollenen Eltern zu machen. Zusammen mit ihrem tierischen Begleiter, dem Igel namens Hoggins, und ihrem vorlauten Mundwerk stürzt sie sich mitten hinein ins Abenteuer – und stolpert in eine andere Welt. Genauer gesagt in ein anderes London - ein London voller Magie, furchterregender Monster und außergewöhnlicher Geschöpfe. In dieser Dimension scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Alles wirkt so seltsam altmodisch und es herrscht immerzu Mitternacht. Emily ist verwirrt. Was ist das nur für eine Welt? Zum Glück stößt sie sehr schnell auf Tarquin, ein nach Blumen duftendenen Polizist-in-Ausbildung. Tarquin möchte Emily unbedingt helfen, was dieser nur gerade recht kommt. Eine böse Macht hat es auf ihre Familie abgesehen und es ist nun an Emily, ihre Eltern zu retten. Ob ihr das wohl gelingen wird?

London, jede Menge Magie und Fabelwesen, eine andere Welt, eine böse Macht, die es aufzuhalten gilt – klingt doch wirklich große Klasse, oder? Ich muss ja gestehen, dass meine Erwartungen an das Buch ziemlich hoch waren. Es klang einfach so gut und auch die famose Aufmachung hat meine Hoffnungen enorm hochgeschraubt. Ein bisschen zu viel habe ich von dem Buch dann wohl doch erwartet, denn leider hat es sich nicht zu dem von mir ersehnten Highlight entwickelt. Es hat mir richtig gut gefallen, sehr sogar, nur hat mir persönlich einfach das Besondere gefehlt. Was genau ich vermisst habe, kann ich nur leider gar nicht sagen. Vielleicht kennt ihr das ja, dass man manchmal gar nicht sagen kann, was genau nun eigentlich dazu geführt hat, dass einem ein Buch nicht so umgehauen hat wie erhofft und es vom Gefühl her einfach kein 5 von 5 Sterne-Buch für einen ist.

So, nach diesem etwas negativen Einstieg mache ich nun mal schleunigst mit den positiven Dinge weiter. Nicht, dass ihr noch den Eindruck gewinnt, dass total enttäuscht von „Mitternachtsstunde“ bin. ;)
Bis auf dieses gewisse Etwas, das mir gefehlt hat, bin ich wirklich hellauf begeistert von dem, was ich hier zu lesen bekommen habe. In meinen Augen ist Benjamin Read und Laura Trinder gemeinsam ein fabelhafter Reihenauftakt gelungen! Benjamin Read hat eine großartige Geschichte aufs Papier gezaubert und Laura Trinder hat das Abenteuer, welches einen hier erwartet, mit wunderhübschen Zeichnungen an den Kapitelanfängen versehen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist unsere Buchheldin Emily, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Emily ist so ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Mutig, clever, witzig und so herrlich tough und schlagfertig. Ihre rotzfreche, dickköpfige Art und große Klappe habe ich beim Lesen richtig gefeiert.
Wen ich auch ganz fest in mein Herz geschlossen habe, ist Emilys stacheliger kleiner Kamerad: Der Igel Hoggins. Hoggins ist so putzig!
Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls wahnsinnig gut gefallen. Allesamt wurden sie prima ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen und teils sehr schrägen und skurrilen Eigenschaften dazu bei, dass man super unterhaltsame und aufregende Lesestunden mit dem Buch verbringt. Über wen ich mich zum Beispiel köstlich amüsiert habe, ist Tarquin. Über ihn musste ich ständig schmunzeln.
Neben vielen freundlichen Figuren bekommen wir es im Verlaufe des Buches auch noch mit so einigen weniger netten Gestalten zu tun. Diese müssen aber natürlich auch sein. Was wäre das denn sonst für ein Abenteuer, wenn es keine Widersacher und Bösewichte gäbe? ;)

Apropos Abenteuer! Abenteuerlich geht es hier definitiv zu, und wie! Die Story kann mit jeder Menge Spannung, Action und Geheimnisse aufwarten und enthält lauter fantasievolle Ideen, überraschende Wendungen und schaurig-schöne Momente. Mitfiebern und Miträtseln ist hier zweifellos ohne Ende angesagt und auch ins Gruseln gerät man des öfteren. Der Grusel ist aber natürlich vollkommen kindgerecht.
Grandios fand ich, dass die Handlung auch für mich, als Erwachsene, völlig unvorhersehbar war. „Mitternachtsstunde“ mag ein Kinderbuch für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, es ist meiner Meinung nach aber auch für deutlich ältere Bücherwürmer absolut lesenswert!

Einfach nur fantastisch fand ich das Setting. Ich meine, London! Besonders das viktorianische London mag ich unfassbar gerne. Mich hat es daher riesig gefreut, dass das andere London, in welches wir mit Emily und Hoggins reisen werden, mein geliebtes viktorianisches Flair verströmt. Dazu dann noch diese wunderbar geheimnisvolle und magische Atmosphäre, die dank der einmaligen Kulisse geschaffen wird – hach, genial, sag ich euch! Dank der anschaulichen und detaillierten Beschreibungen hat man beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und kann sich spielend leicht in dieses außergewöhnliche London träumen.

Auch mit dem Schreibstil konnte Benjamin Read vollends bei mir punkten. Er ist humorvoll, fesselnd und so schön locker-leicht. Dank der flüssigen Erzählweise, der packenden Handlung und den angenehm kurzen Kapiteln fliegt man nur so durch die Seiten und hat das Buch im Nu durchgeschmökert.

Am Ende wird man zum Glück mit keinem fiesen Cliffhanger konfrontiert, allerdings bleiben schon so einige Fragen offen, sodass in einem die große Lust auf Band 2 geweckt wird. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf die Fortsetzung bin ich schon richtig gespannt!

Fazit: Mitreißend, humorvoll, märchenhaft schön - ein tolles Fantasy-Abenteuer für Jung und Alt! Mir hat der erste Band von Mitternachtsstunde unheimlich gut gefallen. Die Handlung ist voller Magie und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, die Charaktere zaubern einem mit ihren schrägen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen, der Schreibstil ist top, das Setting ist brillant und das Cover ist ein richtiger Hingucker. Mir hat es trotz allem leider nicht für volle 5 Sterne gereicht. Dieses Besondere, was ich mir erhofft hatte, hat mir persönlich einfach gefehlt. Begeistert bin ich aber natürlich dennoch und ich kann das Buch jedem, der gerne in abenteuerliche Fantasyschmöker abtaucht, wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Packend, erschütternd, einfühlsam - ein tolles Debüt!

You are (not) safe here
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Als ich das erste Mal von „You are (not) safe here“ hörte, stand für mich einfach sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Allein schon der Klappentext bereitete ich mir eine leichte Gänsehaut. Tausende ...

Als ich das erste Mal von „You are (not) safe here“ hörte, stand für mich einfach sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Allein schon der Klappentext bereitete ich mir eine leichte Gänsehaut. Tausende Krähen, die eine Stadt belagern und sich immer weiter vermehren? Also ich finde, das klingt mega unheimlich. Da ich Bücher mit einem mystischen Touch super gerne lese und auch Geschichten, die ernste und schwere Themen behandeln, absolut in mein Beuteschema fallen, packte ich „You are (not) safe here“ schnurstracks auf meine Wunschliste.

Auburn, Pennsylvania: Tausende Krähen belagern die Kleinstadt und bedrohen deren Einwohner. Sie sind überall und werden immer. Die 17-jährige Leighton und ihre beiden jüngeren Schwestern haben allerdings vor etwas ganz anderem viel mehr Angst. Die größte Bedrohung lebt in ihrem Haus: Ihr Vater, der immer wieder seine Aggressionen an der Mutter auslebt und sogar zur Gewalt bereit ist. Die Mutter aber schweigt und unternimmt nichts dagegen. Leighton sieht es als ihre Aufgabe an, ihre Schwestern zu beschützen. Wie gerne würde sie Auburn für immer verlassen, nur kann sie ihre Schwestern einfach nicht zurücklassen. Sie ist sich sicher: Nicht mehr lange und die Situation bei ihnen zu Hause wird eskalieren.

Ich muss gestehen, dass ich hier nicht ganz das zu lesen bekommen habe, was ich erwartet habe. Ehe ihr jetzt aber denkt, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat: Doch, hat es, sehr sogar! Mich hat nur einfach etwas überrascht, wie die Autorin das Thema häusliche Gewalt behandelt. Aufgrund des Klappentextes hatte ich irgendwie mit mehr körperlicher Gewalt gerechnet. Von dieser bekommen wir Leser allerdings gar nicht groß was mit. Dafür aber müssen wir miterleben, wie sehr Leighton und ihre beiden jüngeren Schwestern psychischer Gewalt vonseiten ihres Vaters ausgesetzt sind. Die große Angst und Panik, die sie immerzu haben, dieses Unwohlsein, ihre Hilfslosigkeit, Unsicherheit und Wut – ich habe entsetzlich mit den drei Mädchen mitgelitten und fand es erschütternd zu sehen, was für Zustände bei ihnen zu Hause herrschen. Echt schlimm, was in vielen Haushalten so abgeht, ohne das irgendjemand von außen etwas davon mitbekommt oder - falls man es doch tut - einfach wegschaut. In meinen Augen hat Kyrie McCauley dieses immens wichtige Thema großartig behandelt. Ich muss zwar ganz ehrlich sagen, dass ich insgesamt dann doch mit einer etwas heftigeren Story gerechnet habe, aber schockiert und aufgewühlt hat mich das Ganze natürlich dennoch sehr.

Da wir alles aus der Sicht von Leighton in der Ich-Perspektive erfahren, erhalten wir als Leser einen erstklassigen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und erleben hautnah mit, wie sehr sie die Zustände in ihrem Zuhause belasten. Schon der Beginn des Buches macht deutlich, dass Leighton und ihre Schwestern ihren Vater fast schon als eine Art Monster ansehen. Sehr oft wird der Vater sogar gar nicht erst beim Namen genannt, sondern es wird nur von IHM und ER gesprochen.

Dank der einfühlsamen, bildhaften und authentischen Erzählweise ist es mir vom ersten Moment an spielend leicht gelungen, mich in Leighton hineinzuversetzen. Mit ihr ist Kyrie McCauley eine fabelhafte Protagonistin gelungen. Mir war Leighton auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine so tolle große Schwester und denkt immer zuerst an andere und dann erst an sich selbst. So würde sie zum Beispiel nichts lieber tun als endlich ihrer verhassten Heimatstadt Auburn den Rücken zu kehren, scheut aber davor zurück, weil sie ihre Schwestern nicht alleine lassen möchte. Alleine bei IHM. Die Mutter ist zwar auch noch da, nur schweigt sie stets und nimmt das schlimme, aggressive Verhalten ihres Ehemannes einfach so hin und setzt sich kaum zu wehr.

Neben Leighton haben mir auch die weiteren Charaktere unglaublich gut gefallen. Allesamt wurden sie hervorragend und sehr vielschichtig ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Wer ganz klar zu meinen persönlichen Lieblingen gehörte, ist Liam, ein Mitschüler von Leighton. Liam mit seiner ruhigen, charmanten und humorvollen Art konnte mein Herz im Sturm erobern. Und nicht nur meines. ;)
Leighton und Liam werden sich ineinander verlieben und immer mehr Zeit miteinander verbringen. Das Buch beinhaltet also auch eine Liebesgeschichte, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Meinem Empfinden nach fügt sie sich perfekt ins Geschehen ein und wird absolut echt und einfach nur wunderschön und gefühlvoll beschrieben. Sehr gelungen fand ich auch, dass durch die romantischen Szenen und die gemeinsamen Momente zwischen Leighton und Liam die beklemmende Handlung so schön aufgelockert wird und uns Leser sogar den ein oder anderen Schmunzler entlockt.

Was mich dafür etwas zwiegespalten zurückgelassen hat, ist die Sache mit den Krähen. Da weiß ich einfach nicht, ob ich diesen Handlungsstrang nun brillant oder komisch und verwirrend finde. Hm, ist wohl irgendwie ein Mix aus beidem. :D
Genial fand ich aber, dass diese Krähenstory dem Buch etwas Magisches und Übernatürliches verleiht. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich finde die Vorstellung, dass tausende von Krähen eine Stadt bevölkern, gänsehautmäßig gruselig. Zum Ende des Buches sind es sogar fast 100.000 Krähen! Krass, oder? Total cool ist auch, dass das Buch in mehrere Teile gegliedert ist und zu Beginn eines jeden Abschnitts der aktuelle Krähenbestand aufgeführt wird. Als Leser kann man also sehr gut mitverfolgen, wie drastisch schnell sich die Krähen vermehren.
Ob noch geklärt werden wird, was genau es mit den Krähen auf sich hat und ob sie am Ende wieder verschwinden werden – nun, das werde ich hier nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet!

Auch wenn sich „You are (not) safe“ nun nicht zu dem von mir erhofften Highlight entwickelt hat, bin ich dennoch hellauf begeistert von dem Buch. Es ist unfassbar gut geschrieben und reißt einen von den ersten Seiten so richtig mit. Dank dem flüssigen Schreibstil, der packenden Handlung und den herrlich kurzen Kapiteln kann man gar nicht anders, als das Buch zu inhalieren. Bei mir zumindest war es so. In meinen Augen ist Kyrie McCauley mit „You are (not) safe“ ein tolles Debüt gelungen und ich freue mich schon sehr auf ihre weiteren Werke, die hoffentlich noch folgen werden.

Fazit: Aufwühlend, einfühlsam, absolut fesselnd – ein beeindruckender und zutiefst bewegender Jugendroman, der noch lange in einem nachklingt! Mir hat Kyrie McCauley mit ihrem Debüt ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und geht richtig unter die Haut. Es schockiert, rüttelt auf und beschert einem dank diesem geheimnisvoll magischen Touch, der durch die Krähen zustande kommt, immerzu Gänsehaut. Ich kann „You are (not) safe“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Witzig-frech und wunderbar abenteuerlich - eine tolle Fortsetzung!

Lenni und Luis 2: Voll geheim, Krötenschleim!
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Da mir der Auftakt der Lenni und Luis-Reihe so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Band bei mir einziehen lassen. Ich war schon unheimlich gespannt, was für eine aufregende Klassenreise ...

Da mir der Auftakt der Lenni und Luis-Reihe so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Band bei mir einziehen lassen. Ich war schon unheimlich gespannt, was für eine aufregende Klassenreise uns wohl mit den pfiffigen Chaos-Zwillingen erwarten wird.

Hurra, endlich geht es auf Klassenfahrt ins Schullandheim! Lenni und Luis freuen sich schon riesig auf die schulfreien Tage. Abenteuer statt Unterricht, bis in die Puppen aufbleiben und Unfug ohne Ende stiften – hach, klasse! Ihre große Freude soll aber einen gewaltigen Dämpfer erhalten, als sich Blödmann-Ben aus der Parallelklasse nicht an die Vereinbarung hält und sich zusammen mit seiner ätzenden Gang das megacoole Vierbettzimmer unter den Nagel reißt. Lenni und Luis sind stinkwütend. Für sie steht sofort fest: Ben werden sie es so richtig heimzahlen! Und das geniale Vierbettzimmer werden sie auch noch bekommen! Gemeinsam beginnen sie einen grandiosen Plan auszutüfteln und werden mal wieder für das reinste Chaos sorgen.

Da es bei mir noch nicht allzu lange her war, dass ich den ersten Teil gelesen habe, habe ich wunderbar in das Lenni und Luis-Universum zurückgefunden. Es ist allerdings auch gar kein Problem, wenn man ganz ohne das Vorwissen aus dem Vorgänger in Band 2 abtaucht. „Voll geheim, Krötenschleim!“ baut nicht groß auf den Reihenauftakt auf – man kann die Bände also prima unabhängig voneinander lesen.

In meinen Augen ist Wiebke Rhoduis mit dem zweiten Lenni und Luis-Abenteuer eine wundervolle Fortsetzung gelungen, welche mich zwar nicht ganz so begeistern konnte wie der erste Band, die mir aber dennoch ein tolles Leseerlebnis beschert hat. Mir persönlich waren ein paar der Streiche der Zwillinge etwas zu fies und hinterhältig. Ihr Widersacher Ben ist zwar echt ein absoluter Vollidiot und hat ein paar Gemeinheiten definitiv verdient, nur tat er mir trotzdem stellenweise richtig leid. 
 
Die Klassenreise, die wir hier mit den fünften Klassen erleben dürfen, hat es streichemäßig echt in sich. Lenni und Luis sind mal wieder vollkommen in ihrem Element und hecken am laufenden Band jede Menge Dummheiten aus und sorgen mit ihren kreativen Einfällen für das reinste Chaos. Um das heiß begehrte Vierbettzimmer zu bekommen, schrecken die beiden wahrlich vor nichts zurück: Laut quakende Kröten, die nachts für Unruhe sorgen, ein Pudding mit den widerlichsten Zutaten, welcher von den Zwillingen für Blödmann Ben zubereitet wird (na, Lust auf leckerschmecker Pudding mit köstlichem Schneckenschleim, grins?), ein wilder Schwarm Wespen – all das und noch so einiges mehr erwartet einen hier. Ich kann euch versichern: Langeweile kommt hier beim Lesen an keiner einziger Stelle auf! Einer verrückten und abenteuerlichen Idee folgt der nächsten. Durchweg mitfiebern und schmunzeln ohne Ende ist hier definitiv Programm!

Das Buch beginnt schon super unterhaltsam mit der Busfahrt, bei der Lenni und Luis Ben und seine doofen Kumpels zu einer Rülps-Wette herausfordern. Da kann ich mir nur zu gut vorstellen, dass diese Szene bei der Zielgruppe wahnsinnig gut ankommen wird. Aber auch ich, als Erwachsene, habe mich köstlich über die rülpsige Wette amüsiert. :D
Insgesamt waren meine Lachmuskeln hier äußerst aktiv. Lenni und Luis haben aber auch immer Ideen – herrlich! Die beiden halten zusammen wie Pech und Schwafel und brüten gemeinsam den genialsten Schabernack aus. Wie gesagt, manche ihrer Streiche fand ich dann irgendwie doch etwas zu hart und irgendwie hätte ich es auch gar nicht schlecht gefunden, wenn sie mal Opfer einer Schandtat vonseiten Bens gewesen wären, aber unglaublich lustig ist die gesamte Story natürlich dennoch.

Erzählt wird die Handlung übrigens auch in diesem Band wieder aus der Sicht von Luis in der Ich-Perspektive. Ich könnte erneut gar nicht sagen, welchen der Zwillinge ich lieber mag. Ich finde sie beide einsame Spitze und habe sie, trotz ihrer extrem frechen Art, schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Diese beiden Chaoten muss man einfach lieben. Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob ich das auch noch sagen würde, wenn die Zwillinge mir mal einen ihrer cleveren Streiche spielen würden. ;)

Zur Handlung möchte ich dann auch gar nicht mehr groß was sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr zusammen Lenni und Luis eine total amüsante, sehr turbulente und unvergessliche Klassenreise erleben werdet.

Empfohlen wird die Reihe für Kinder ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Mädchen und Jungen ab dem Alter sollten bei den Lenni und Luis-Büchern keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben. Die Schrift ist recht groß, der Schreibstil ist flüssig, leicht und mitreißend und die Kapitel sind schön kurz.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die fabelhafte Gestaltung des Buches. Nicht nur das ulkige Cover mit dieser coolen Schleimloch-Stanzung ist brillant – der Innenteil kann sich ebenfalls sehen lassen. Sabine Sauter hat auch dieses Lenni und Luis-Abenteuer mit lauter liebevollen und richtig witzigen schwarz-weiß Illustrationen versehen, welche einfach nur perfekt zur Geschichte passen. Mir haben die vielen kleinen Zeichnungen erneut total gut gefallen und auch von dem entzückenden Daumenkino unten rechts auf den Seiten bin ich wieder hellauf begeistert.

Anders als im Vorgänger, wird in „Voll geheim, Krötenschleim!“ leider kein nächster Band angekündigt. Also ich würde mich sehr über ein weiteres aufregendes Abenteuer mit den beiden aufgeweckten Chaoten freuen. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein weiteres Wiedersehen mit Lenni und Luis geben wird. :)

Fazit: Eine tolle Fortsetzung, die einfach nur mega gute Laune macht und einem immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen zaubert! Wiebke Rhoduis ist mit „Voll geheim, Krötenschleim!“ ein toller Folgeband gelungen, welchen ich zwar als etwas schwächer als den Auftakt empfunden habe, der mir aber dennoch ein richtig schönes Lesevergnügen beschert hat. Die Story ist so wunderbar schräg, humorvoll und abenteuerlich und die Aufmachung ist einfach nur mal wieder große Klasse. Ich habe die herzlichen Chaos-Zwillinge schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen und hoffe sehr, dass wir auch noch in einem dritten Band in den Genuss ihrer originellen Ideen und Streiche kommen werden. Ich kann den zweiten Lenni und Luis-Band wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Super spannend und richitg lustig - ein toller Kinderkrimi!

Gefahr ist unser Geschäft
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Spannende Detektivgeschichten lese ich für mein Leben gerne und witzig-schräge Kinderbücher fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal über ...

Spannende Detektivgeschichten lese ich für mein Leben gerne und witzig-schräge Kinderbücher fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal über „Gefahr ist unser Geschäft“ gestolpert bin. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher wanderte das Buch umgehend auf meine Wunschliste.

Harald ist ein begeisterter Detektivromanverschlinger und schreibt auch wahnsinnig gerne selbst Krimigeschichten. Was gäbe er darum, mal ein echter und berühmter Detektiv zu werden, der wie die Figuren in seinen Büchern lauter knifflige Fälle zu lösen hat. Wenn man aber in einem so öden Nordsee-Kaff wohnt wie Harald, sieht es mit spannenden Abenteuern und ungeklärten Verbrechen eher mau aus. Hinter dem Deich ist einfach total tote Hose. Das soll sich aber schlagartig ändern, als das Schaf Schnucki MäcGaffin eines Tages unter rätselhaften Umständen spurlos verschwindet. Haralds feine Spürnase wittert sofort seinen ersten richtigen Fall. Er macht sich schleunigst ans Ermitteln und begibt sich auf die Suche nach dem vermissten Schaf. Auch Wiebke, die Tochter der Schäferin, nimmt die Verfolgung auf. Sie und Harald verschlägt es schließlich nach Humbug. Nachdem sie die Bekanntschaft der gewitzten Privatermittlerin Trix gemacht haben, sind sie zu dritt und ergeben zusammen die Detektei Donnerschlag. Ob es ihnen gemeinsam wohl gelingen wird, Schnucki MäcGaffin zu finden? Einfach wird das Ganze definitiv nicht werden, denn der Fall stellt sich als viel verzwickter heraus als gedacht...

Von Jana Scheerer hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. Der erste Fall von Detektiv Harald war also mein erstes Werk von ihr und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein! Mir hat „Gefahr ist unser Geschäft“ ein tolles Leseerlebnis beschert. Ein kleines bisschen mehr hatte ich mir zwar schon von dem Buch erhofft, aber begeistert bin ich dennoch und ich werde die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen. Hinten im Buch wird der zweite Band bereits angekündigt und auch bei diesem finde ich Titel, Cover und Klappentext mega cool und ansprechend.

Wie oben bereits erwähnt, greife ich immer unglaublich gerne zu Kinderbüchern, die total verrückte und lustige Geschichten erzählen – je abgedrehter desto besser. Und Kinderkrimis zählen seit ich lesen kann zu meinen absoluten Lieblingsgenres. Falls es bei euch genauso oder ähnlich sein sollte, kann ich euch „Gefahr ist unser Geschäft“ wärmstens empfehlen! Das Abenteuer, welches wir Leser mit Harald und Co. erleben dürfen, ist super witzig und spannend und lädt von Anfang an zum Miträtseln ein. Ich war hier durchweg am Mitfiebern und Schmunzeln und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, waren die Charaktere. Jana Scheerer ist es erstklassig gelungen, lauter liebenswerte und urkomische Figuren zu erschaffen, die uns mit ihren schrulligen Eigenschaften bestens unterhalten und immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen zaubern.
Trix zum Beispiel, mit ihrer schlagfertigen und temperamentvollen Art, mochte ich auf Anhieb unheimlich gerne.
Harald, unser Hauptprotagonist, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich aber auch sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist ist ein  sympathischer, mutiger und cleverer Junge. Er ist besitzt eine ausgezeichnete Spürnase, eine geniale Kombinationsgabe und er schreckt vor keiner Gefahr zurück. All diese Eigenschaften braucht er auch, schließlich möchte Harald mal ein waschechter und erfolgreicher Detektiv werden. Mich hat Harald irgendwie ein bisschen an mich selbst erinnert, als ich Kind war und liebend gerne Detektiv gespielt habe. Als 10-jährige war ich total im Ermittlerfieber und ständig auf der Suche nach ungelösten Fällen. Leider bin ich aber nie fündig geworden. In meiner langweiligen Kleinstadt war einfach nie was los gewesen. ;)
Auch für Harald heißt es eine etwas längere Zeit ungeduldig warten, aber er wird ihn schließlich noch bekommen: Seinen ersten richtigen Fall. Zusammen mit ihm, Wiebke und Trix werden wir uns mit Feuereifer in die Ermittlungen stürzen und versuchen, diesen äußerst schwierigen Fall zu lösen. Ein verschwundenes Schaf, zahlreiche Katzen, eine mysteriöse Katzenmarke – das und noch so manches mehr erwartet einen hier. Ich kann euch versichern: Langeweile kommt beim Lesen an keiner Stelle auf! Es gibt jede Menge Überraschungen und Geheimnisse und lauter originelle und und fantasievolle Ideen.

Worüber ich mich köstlich amüsiert habe, waren die vielen kreativen Bezeichnungen. Eine Stadt namens Humbug, ein Mann mit Nachnamen Gammlich, ein Hotel, welches durch defekte Buchstaben der Leuchtreklame einen total ulkigen Namen erhält...ich bin da aus dem Schmunzeln teilweise gar nicht mehr herausgekommen. Sehr unterhaltsam fand ich auch Haralds Notizen. Wie es sich für einen guten Detektiv gehört, hält er seine Beobachtungen und Ermittlungen in einem Notizbuch fest und auch Detektiv-Regeln hat er zusammengestellt, welche wir vorne und hinten im Einband zu lesen bekommen dürfen.

Was mir persönlich nur nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Story rund um das Kitty-Glitter-Katzenfutter. Ich lese zwar, wie gesagt, echt gerne skurille Kinderbücher, aber irgendwie war mir das mit der Katzenfuttermarke dann doch etwas zu merkwürdig. Eine weitere Kleinigkeit, die mich irgendwann ein bisschen genervt hat, war das ständige „Maunz“ der Katzendame Fräulein Karnelia. Allerdings denke ich, dass die Zielgruppe das ganz anders empfinden wird. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Gemaunze bei Kindern sehr gut ankommen wird.

Für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, die gerne Kinderkrimis lesen, ist „Gefahr ist unser Geschäft“ in meinen Augen ein großes Muss. Kinder ab diesem Alter sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Der Schreibstil ist flüssig, leicht und mitreißend, es gibt sehr viel wörtliche Rede und die Kapitel sind schön kurz. Zum Vorlesen bietet sich die Geschichte meiner Ansicht nach aber auch prima an.

Sehr gut gefallen haben mir dann auch die schwarz-weiß Zeichnungen von Uwe Heidschötter. Von denen hätte es für meinen Geschmack aber gerne noch viele mehr geben können. Insgesamt befinden sich in dem Buch leider nur sehr wenige Illustrationen.

Fazit: Spannend, humorvoll, herrlich schräg - Ein toller Detektivschmöker für Jung und Alt, der die Herzen aller Spürnasen höher schlagen lässt! Jana Scheerer ist mit „Gefahr ist unser Geschäft“ ein wunderbarer Kinderkrimi gelungen, welcher mir ein richtig schönes Lesevergnügen beschert hat. Komplett überzeugen konnte mich die Geschichte dann zwar leider doch nicht, aber begeistert bin ich dennoch und ich kann das Buch jedem Detektivliebhaber nur ans Herz legen. Auf den zweiten aufregenden Fall der Detektei Donnerschlag freue ich mich schon sehr! „Gefahr ist unser Geschäft“ erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Super spannend und mitreißend!

Dear Logan
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Als ich das erste Mal von „Dear Logan“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Besonders das Setting reizte mich sehr - ich liebe Bücher, die in der Wildnis Alaskas spielen! Da mich der Klappentext ...

Als ich das erste Mal von „Dear Logan“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Besonders das Setting reizte mich sehr - ich liebe Bücher, die in der Wildnis Alaskas spielen! Da mich der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte und mich auch das wunderhübsche Cover sofort ansprach, stand für mich schnell fest, dass ich das Buch unbedingt bei mir einziehen lassen muss. Von Ally Carter hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Dear Logan“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Logan, der Sohn des US-Präsidenten und Maddie, die Tochter eines Sicherheitschefs, waren einst die allerbesten Freunde und quasi unzertrennlich. Im Alter von zehn Jahren wird ein schlimmer Vorfall ihre innige Freundschaft jedoch auf einen Schlag beenden. Maddie zieht daraufhin mit ihrem Vater in die Einsamkeit von Alaska, in eine kleine karge Blockhütte. Maddie möchte den Kontakt zu Logan aufrechterhalten und beginnt damit, ihm Briefe zu schreiben. Sie erhält aber auf keinen einzigen ihrer vielen Briefe jemals Antwort. Als Logan nach sechs Jahren plötzlich in ihrer Hütte auftaucht, ist Maddie verständlicherweise wenig begeistert darüber, schließlich hat er sich in den ganzen Jahren über nie bei ihr gemeldet. Da kann er noch so charmant lächeln – Maddie ist stinkwütend auf ihren ehemals besten Freund! Doch dann wird Logan entführt und auf einmal liegt es an Maddie, den Sohn des US-Präsidenten zu retten. Sie kennt sich mittlerweile aus mit den Gefahren Alaskas und weiß, wie man der rauen Wildnis dieses Landes überleben kann. Ein gefährliches Abenteuer beginnt…

Mit „Dear Logan“ ist Ally Carter in meinen Augen ein richtig schönes Jugendbuch gelungen, welches mich zwar leider nicht komplett überzeugen konnte, das mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat. Für mich war „Dear Logan“ einfach das perfekte Buch für zwischendurch. Dank der extrem packenden Handlung, den angenehm kurzen Kapiteln und dem locker-leichten, lebendigen Schreibstil bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch im Nu beendet.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Zu Beginn der Geschichte lernen wir Logan und Maddie kennen, als sie zehn Jahre alt sind. Mir hat es total gefallen, dass wir die zwei kurz als kleine Kinder erleben dürfen, als noch alles in Ordnung war und sie die allerbesten Freunde waren. Es kommt dann aber sehr schnell zu einem Zeitsprung von sechs Jahren. Dass Ally Carter relativ fix „zur Sache kommt“ und uns nicht mit einer unnötig langen Einführung konfrontiert, fand ich große Klasse. Der Zeitsprung ist meiner Ansicht nach prima gelungen. In Form von den Briefen, die Maddie Logan seit ihrem Umzug nach Alaska regelmäßig schreibt, erfahren wir, wie es ihr in den letzten Jahren so ergangen ist und bekommen einen fabelhaften Einblick in ihr Gefühlsleben. Die Idee mit den Briefen zu Beginn jedes Kapitels hat mir unheimlich gut gefallen. Die Briefe lesen sich wunderschön und traurig zugleich. Man spürt als Leser nur zu deutlich, wie sehr es Maddie belastet, dass ihr (einst) bester Freund nicht auf ihre Briefe antwortet und sich seit ihrem plötzlichen Wegzug überhaupt nicht mehr bei ihr meldet. Auch ihr neues Leben in der einsamen Wildnis Alaskas ist nicht einfach für das Mädchen. Maddie wird sich durch ihren neuen Heimatort sehr verändern und enorm an Selbstbewusstsein und Stärke gewinnen. Ich fand Maddie großartig. Sie ist klug, mutig und stark und lässt sich nicht unterkriegen. Allerdings muss ich gestehen, dass sie mir im Verlaufe des Buches stellenweise zu tough und superwomanmäßig drauf war. Sie mag in der Zeit, die sie mittlerweile in Alaska lebt zwar so einiges an Know-how gesammelt haben, allerdings fand ich es dann doch sehr unglaubwürdig, dass Maddie, ein 16-jähriges Mädchen, stets für alles eine Lösung hat und sofort immer weiß, was zu tun ist. Da musste ich dann doch öfters mal die Augenbrauen hochziehen, weil ich ihre heldenhaften Fähigkeiten einfach zu überzogen fand.

Ich habe die Story insgesamt leider schon als sehr unrealistisch empfunden, was ich als ein wenig störend beim Lesen empfunden habe. Vor allem das sehr abrupte (und meinem Empfinden nach etwas übertriebene) Ende konnte mich nicht so wirklich zufriedenstellen.

Ansonsten aber fand ich das Buch echt gut. Dieser Mix aus fesselndem Thriller, abenteuerlichem Survivalroman und emotionaler Liebesgeschichte konnte mich richtig begeistern. Die Handlung ist wirklich hochspannend und hält uns Leser bis zum Schluss in Atem. Für meinen Geschmack ging es manchmal sogar etwas zu sehr Schlag auf Schlag, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich so jemand bin, der gar nicht so sehr auf actionreiche Bücher steht. Wer so etwas aber gerne mag, wird hier garantiert ganz auf seine Kosten kommen.
Super fand ich, wie die besondere Beziehung von Maddie und Logan dargestellt wird. Die zwei sind ziemlich verschieden, was sowohl für prickelnde, als auch für sehr unterhaltsame Momente sorgen wird.

Was mir äußerst gut gefallen hat, waren die ständigen Sichtwechsel. Wir erfahren die Geschichte im Wechsel von Maddie und Logan, jeweils in der dritten Person, was das Ganze nur noch mitreißender macht. Ich liebe wechselnde Erzählperspektiven und finde, dass es hier einfach nur perfekt passt und hervorragend gelungen ist. Mir persönlich haben Maddies Kapitel besser gefallen, da ich mich in sie besser hineinversetzen konnte. Logans Handeln konnte ich leider nicht immer nachvollziehen. Sympathisch waren sie mir aber beide, sehr sogar.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Die verschneite Wildnis Alaskas mit all ihren Gefahren und all ihrer Schönheit wird so atemberaubend beschrieben – mega cool, sag ich euch! Ich finde, man merkt sehr, dass Ally Carter eine ganz genaue Recherche für ihren Roman betrieben hat. Ihre unfassbar anschauliche Erzählweise hat mir von allen Orten die tollsten Bilder in den Kopf gezaubert und die Atmosphäre, die durch die einzigartige Kulisse entsteht, konnte mich komplett in ihren Bann ziehen.

Fazit: Trotz kleiner Schwächen ein wunderbarer Jugendroman, welchen ich wärmstens empfehlen kann! „Dear Logan“ erzählt eine unglaublich fesselnde und sehr emotionale Geschichte über Freundschaft, Liebe, Mut, Vertrauen und Abenteuer. Das Buch steckt voller Spannung und jeder Menge Überraschungen und unerwarteter Wendungen und kann mit einem fantastischen Setting aufwarten. Auch wenn die Story insgesamt schon sehr realitätsfern ist, hat sie mich dennoch bestens unterhalten. Ich kann „Dear Logan“ sehr empfehlen und vergebe knappe 4 von 5 Sternen!

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