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Veröffentlicht am 17.02.2018

Eine schöne Vorlesegeschichte mit wundervollen Illustrationen!

10 kleine Burggespenster - Der falsche Flaschengeist
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Ich kannte bereits die ersten beiden Bände der zehn kleinen Burggespenster und da mir diese sehr gut gefallen haben, wollte ich auch das neue Buch aus dieser Reihe sehr gerne lesen. Nach Marti und Zipfel ...

Ich kannte bereits die ersten beiden Bände der zehn kleinen Burggespenster und da mir diese sehr gut gefallen haben, wollte ich auch das neue Buch aus dieser Reihe sehr gerne lesen. Nach Marti und Zipfel ist nun das kleine Zittergespenst Bibbi an der Reihe, uns seine Geschichte zu erzählen.


Bibbi ist, wie es die Bezeichnung Zittergespenst schon deutlich macht, ein sehr ängstliches kleines Gespenst. Wie gerne wäre Bibbi aber so mutig wie ihre Freunde. Von allen bewundert werden, das stellt sich das Zittergespenst wundervoll vor. Aber ob dieser Traum jemals Wirklichkeit werden wird? Da Bibbi ihre ständige Angst mittlerweile echt leid ist, beschließt sie etwas dagegen zu unternehmen. Von Raffi erfährt sie, dass die Waldhexe Mandoline einem dabei helfen kann, mutiger zu werden. Kurzerhand sucht Bibbi die Hexe auf und geht auf deren Vorschlag ein, einen Kurs für Flaschengeister zu machen. Nach diesem, so die Hexe, wird alles anders sein und Bibbi wird von allen bewundert werden. Flaschengeister erfüllen Wünsche und wer findet dies nicht toll? Doch leider kommt es nicht so, wie von Bibbi erhofft. Anstatt Bewunderung handelt sich das Zittergespenst nur ein Haufen Ärger ein. Zipfel wird seine leckere Schokolade los und Oskar muss seine geliebte Uhr abgeben. Warum? Tja, die Hexe Mandoline ist eine ganz clevere und nutzt die Verzweiflung der armen Bibbi zu ihren Gunsten aus. Wünsche kosten was, so die Hexe und wer einen Wunsch erfüllt haben möchte, der muss dafür zahlen. Klar, dass sich die anderen Gespenster mächtig darüber ärgern. Doch schließlich begreift Bibbi, wie gemein die Hexe sie hereingelegt hat und durch ihre Wut darüber wächst das kleine Zittergespenst über sich hinaus. Am Ende wird Bibbi also doch noch zu dem mutigen Gespenst, das sie schon immer sein wollte.


Da die Vorlesebücher der 10 kleinen Burggespenster - Reihe in sich abgeschlossen sind und in jedem Band zudem auch immer ein anderes Gespenst der Hauptprotagonist ist, kann man problemlos mit diesem Band starten.

In diesem lernen wir das Zittergespenst Bibbi näher kennen. Bibbi war mir auf Anhieb sehr sympathisch, sie ist ein ganz liebes Gespenstermädchen, die wohl jeder sofort in sein Herz schließen muss. Daher leidet man auch richtig mit ihr mit, als sie von den anderen Gespenstern damit aufgezogen wird, dass sie sich immer so schnell fürchtet und sofort zu zittern beginnt.


Dass sie an dieser Situation etwas ändern möchte, ist daher nur zu verständlich. Nur war es eindeutig ein riesengroßer Fehler zu der Waldhexe Mandoline zu gehen. Diese ist nämlich richtig hinterhältig und nutzt Bibbis mangelndes Selbstbewusstsein und deren Verzweiflung in vollen Zügen aus.

So gerne ich Bibbi auch mochte, über ihr etwas naives Verhalten habe ich mich manchmal etwas aufgeregt. Egal, was die Hexe Mandoline ihr sagt, Bibbi tut es, auch wenn sie genau weiß, dass es nicht in Ordnung ist.

Allerdings ist Madonline auch eine Meisterin im Überzeugen und auch ihr Zauberstab macht mächtig Eindruck auf das kleine Zittergespenst.

Zum Glück begreift Bibbi irgendwann, wie gemein die Waldhexe ist, aber bis es bei ihr Klick macht, verärgert sie einige ihre Gespensterfreunde leider ziemlich.


Mir hat dieser Band leider nicht ganz so gut gefallen wie die beiden Bücher davor. Mich haben manche Wörter etwas gestört wie „Mist“ und „Kacke“. Diese Schimpfwörter gehen natürlich noch, es gibt bei weiten schlimmere, nur haben mir die Gespenster dennoch etwas zu viel geflucht.


Die Geschichte fand ich zwar sehr schön, besonders die Botschaft hat mir gut gefallen, nur habe ich Bibbis Erzählung im Vergleich zu Martis und Zipfels als etwas schwächer empfunden. Woran genau es gelegen hat, kann ich noch nicht mal sagen, mir hat einfach etwas gefehlt.

Was ich aber erneut nur loben kann, sind die großartigen farbigen Illustrationen von Susanne Göhlich. Ihr Zeichenstil ist einfach unverkennbar. Ich finde ihre Bilder immer richtig niedlich und besonders die 10 kleinen Burggespenster Bücher hat sie wunderbar goldig illustriert. Selbst die gemeine Hexe Mandoline sieht meiner Meinung nach mit ihrer großen langen Nase richtig witzig aus.

Meine Highlights aber sind definitiv die Zeichnungen der Gespenster und die der Burgen. Burgen fand ich schon immer klasse und da es sich hier um Burggespenster handelt, dürfen meiner Meinung nach auf keinen Fall die Burgzeichnungen fehlen.


Zum Vorlesen ist dieses Buch sehr gut geeignet. Zum Selberlesen empfehle ich es geübteren Lesern, da der Text für Erstleser zu schwer sein wird. Die Schrift ist zwar schön groß, nur sind die Sätze zum Teil ziemlich lang und auch mit manchen Wörtern werden Leseanfänger vermutlich Probleme haben.

Die 10 kleinen Burggespenster Bücher sind aber wirklich richtig schöne Vorlesebücher, die sowohl für Jungen als auch für Mädchen ab etwa 5 Jahren prima geeignet sind. Ab diesem Alter wird auch Botschaft der Geschichte problemlos verstanden werden können. Das Zittergespenst Bibbi macht uns hier sehr schön deutlich, dass man auch aus eigener Kraft stark und mutig sein kann, man muss es nur wollen und darf sich nicht selbst einreden, dass man ja eh nichts ändern kann. Auch verdeutlicht die Geschichte, dass man nicht jedem Vertrauen darf und nicht alles willenlos hinnehmen sollte. Ganz besonders nicht, wenn einem das Gefühl sagt, dass dies falsch und nicht korrekt ist.

Diese Botschaft wurde sehr nett verpackt in einer schönen Vorlesegeschichte mit Gespenstern als Charakteren. Auch wenn mich das Buch leider nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich viel Spaß beim Lesen und freue mich schon sehr auf weitere Abenteuer der 10 kleinen Burggespenster.


Fazit: Ein schöner Vorlesespaß für Jungen und Mädchen ab etwa 5 Jahren! Das Zittergespenst Bibbi muss man einfach sofort ins Herz schließen. Das kleine Gespenstermädchen macht uns hier nur zu deutlich, dass man auch aus eigener Kraft über sich hinauswachsen und mutig sein kann. Man muss es nur wollen. Auch lernt man hier, dass man nicht jedem Vertrauen darf und auf sein ungutes Gefühl hören sollte. Wenn man ein schlechtes Gewissen hat, dann ist das, was man tut, auf jeden Fall nicht in Ordnung. Neben der schönen Botschaft haben mir auch die Illustrationen von Susanne Göhlich wieder richtig gut gefallen. Ihre Zeichnungen eignen sich einfach perfekt für diese Reihe. Leider konnte mich das Buch nicht ganz so begeistern wie beiden Bände davor, daher erhält „Der falsche Flaschengeist“ von mir 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Ein spannender und zum Nachdenken anregender Jugendthriller

Boy in a White Room
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Hier haben mich Cover und Klappentext auf Anhieb sehr neugierig auf das Buch gemacht. Nach einem Blick in die Leseprobe wusste ich: „Boy in a White Room“ muss ich einfach lesen! Auch wenn Computer und ...

Hier haben mich Cover und Klappentext auf Anhieb sehr neugierig auf das Buch gemacht. Nach einem Blick in die Leseprobe wusste ich: „Boy in a White Room“ muss ich einfach lesen! Auch wenn Computer und Technik überhaupt nicht meine Welt sind, hat mich das Thema das Buches sofort angesprochen und ich war schon sehr gespannt auf Karl Olsbergs neues Jugendbuch!

Der 15-jährige Manuel erwacht in einem weißen Raum und kann sich an nichts erinnern. Weder wer er ist noch was passiert ist. Sein einziger Kontakt ist die computergenerierte Stimme Alice, durch die der Junge Zugriff auf das Internet und die Außenwelt hat. Leider ist ihm Alice bei seiner Suche nach Antworten keine große Hilfe, da sie viele seiner Fragen nicht versteht. Stück für Stück findet Manuel alleine heraus, was geschehen ist und stößt dabei auf unfassbare Dinge! Anscheinend hatte er einen schlimmen Unfall und sein Körper liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Manuel beginnt weiter nachzuforschen und bald weiß er nicht mehr, wem er noch vertrauen kann und was eigentlich noch der Wahrheit entspricht. Schließlich beginnt er sogar seine Identität anzuzweifeln. Ist er wirklich Manuel? Und wenn nicht, wer ist er dann?

„Boy in a White Room“ war mein erstes Buch von Karl Olsberg. Mir hat das Buch eigentlich sehr gut gefallen. Schon das erste Kapitel beginnt sehr spannend und fesselnd und man ist gleich mittendrin im Geschehen.
Wie Manuel tappt man die ganze Zeit über völlig im Dunklen und weiß an keiner Stelle, was eigentlich noch der Wahrheit entspricht und wem man noch Vertrauen schenken kann.

Diese Ungewissheit zusammen mit der ständig aufrecht erhaltenden Spannung macht das Buch richtig mitreißend und ich habe es in sehr schneller Zeit durchgelesen. Spannend schreiben kann Karl Olsberg definitiv und auch sein Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

Der Protagonist Manuel war mir sofort sehr sympathisch. Er ist eine sehr interessante Person und ich habe ihn für sein taktisches und willensstarkes Vorgehen sehr bewundert. Ich an seiner Stelle wäre ja nach dem Erwachen in dem weißen Raum sofort in Panik ausgebrochen und hätte mich irgendwo zitternd in eine Ecke gekauert. Für einen 15-jährigen Jungen ist sein ruhiges Verhalten wirklich bemerkenswert.
Was mich nur etwas gestört hat, waren die wenigen Emotionen und Gefühle von Manuel. Dies passt zwar sehr gut zum Thema des Buches – jedoch haben mir diese emotionslosen Beschreibungen den Zugang zu Manuel ein wenig erschwert.

Die Handlung aber konnte mich bereits nach den ersten Seiten in ihren Bann ziehen. Ich hatte schon sehr viel Spaß beim Lesen, auch wenn mir die Story stellenweise etwas zu komplex und verwirrend war. Virtuelle Welten und künstliche Intelligenz sind eigentlich nicht so mein Fall. Ich fand es aber sehr interessant, über diese Themen hier zu lesen, die mich auch sehr zum Nachdenken angeregt haben.
Besonders das unvorhersehbare und überraschende Ende stimmt einen nachdenklich. Nur leider bleiben auch einige Dinge offen, was mir nicht ganz so gut gefallen hat.

Das Buch wird wirklich an keiner Stelle langweilig, allerdings habe ich manche Dinge dann doch als etwas unrealistisch und übertrieben empfunden. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich mit Technik nicht groß was am Hut habe und mir vieles hier in dem Buch einfach nicht vorstellen konnte.
Ich halte daher auch die Altersangabe mit 14 Jahren für sehr gerechtfertigt. Das Buch ist schon recht anspruchsvoll und wird für jüngere Leser sehr wahrscheinlich zu schwer sein. Obwohl „Boy in a White Room“ ein Jugendthriller ist, kann ich das Buch auch Erwachsenen empfehlen! Meiner Meinung nach ist Karl Olsberg neues Werk nicht nur ein Buch für Jugendliche und wird auch älteren Lesern sehr gut gefallen.

Fazit: Da mir das Buch leider zum Ende hin nicht mehr ganz so gut gefallen hat, ist meine Bewertung etwas negativer als ich anfangs noch vermutet hatte. „Boy in a White Room“ ist auf jeden Fall ein Buch, welches einen sehr zum Nachdenken anregt und welches einen auch durch den gekonnten Spannungsaufbau sehr gut unterhält. Mir war aber leider das Ende etwas zu offen und manche Szenen dann doch zu verwirrend. Spannend und mitreißend ist das Buch aber auf jeden Fall und ich kann es jedem, der gerne packende Thriller liest, sehr empfehlen. Von mir erhält das Buch 3,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte - modern und ungeschminkt!

Viel näher als zu nah
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Hier hatte mich der Verlag auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover hatte mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, als ich mir dann aber den Klappentext und die Leseprobe durchgelesen hatte, ...

Hier hatte mich der Verlag auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover hatte mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, als ich mir dann aber den Klappentext und die Leseprobe durchgelesen hatte, bin ich richtig neugierig auf das Buch geworden. Eine Liebesgeschichte, erzählt aus zwei Perspektiven, das hat sich sehr interessant angehört. Da mir der Schreibstil in der Leseprobe auf Anhieb richtig gut gefiel, wollte ich Angela Kirchners zweite Werk unbedingt lesen!

Fey und Lucas begegnen sich das erste Mal auf einer Party. Mit ihren pinken Haaren ist sie Lucas sofort aufgefallen. Er ist ganz fasziniert von diesem Mädchen und spricht sie an. Die beiden verstehen sich auf Anhieb richtig gut. Dies soll sich aber ändern, denn noch in derselben Nacht kommt es zu einem schlimmen Unfall. Lucas und sein Freund verlassen die Party gemeinsam und liefern sich auf dem Heimweg ein rasantes Rennen auf ihren Motorrädern. Hätte Lucas seinen Freund doch nur nicht dazu herausgefordert. Dann wäre es nie zu diesem furchtbaren Zusammenprall mit dem kleinen Fiat gekommen, in welchem sich zwei junge Mädchen befanden. Und zwar nicht irgendwelche Mädchen. Bei diesen handelt es sich um Fey und ihre Freundin Jennifer. Lucas und Fey sind mit Verletzungen davongekommen, Jennifer aber musste ins künstliche Koma versetzt werden. Erst als sich Lucas und Fey kurz nach dem Unfall wieder begegnen, erfährt Fey, wer an dem Unfall Schuld war. Sie möchte Lucas dafür hassen, nur fällt ihr das erstaunlich schwer. Immer wieder kreuzen sich nun ihre Wege. Und obwohl sich beide dagegen wehren, können sie es dennoch nicht verhindern, dass sie sich voneinander angezogen fühlen.

Ich war ja von der Aufmachung des Buches ganz erstaunt. Von den Bildern im Internet hatte ich damit gar nicht gerechnet. Der Einband ist Kartonartig, aber natürlich sehr fest und stabil. Es ist auf jeden Fall mal etwas ganz Anderes und Außergewöhnliches. Was mir ja richtig gut gefallen hat, ist der wunderschöne Titel und die Blumen. Deren lila Farbe schimmert richtig toll, wenn man das Buch ins Licht hält.
Obwohl das Buch äußerlich schon sehr besonders aussieht, muss ich gestehen, dass mir die Einbandgestaltung nicht so wirklich gut gefallen hat. Da ist mir ein ganz normaler Einband doch etwas lieber.

Auch muss ich leider sagen, dass mich das Buch nicht so richtig begeistern konnte. Der Schreibstil ist toll, den muss ich wirklich loben. Angela Kirchner schreibt wunderbar flüssig und herrlich leicht. Lesen lässt sich das Buch wirklich schön und sehr angenehm.
Die Handlung aber konnte mich nicht wirklich packen. Dass nicht allzu viel passieren kann, kann man sich ja schon denken, schließlich hat das Buch ja nur gute 250 Seiten. Aber auch auf denen passiert ziemlich wenig. Zumindest habe ich es so empfunden.

Für mich war einfach viel zu wenig Spannung vorhanden. Ich habe das Buch dank des tollen Schreibstils dann doch sehr schnell durchgelesen, nur hielt sich mein Lesespaß dennoch etwas in Grenzen.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Charaktere. Nicht nur die beiden Protagonisten Lucas und Fey waren mir sofort sehr sympathisch, auch die Nebencharaktere wie zum Beispiel Lucas‘ Freund Ben wurden sehr gut und authentisch von der Autorin ausgearbeitet.

Auch die Handlung ist sehr realistisch und lebensecht. Und auch recht ernst, schließlich geht es hier darum, mit einem schlimmen Unfall klarzukommen und sich einander verzeihen zu können. Die Entwicklung von Lucas und Fey wird sehr gefühlvoll und authentisch von der Autorin beschrieben. Besonders gut gefallen haben mir die wechselnden Perspektivwechsel, sodass man sowohl Lucas als auch Fey näher kennenlernt und man von beiden deren Gefühls- und Gedankenwelt erfährt.

Hier hätte ich mir gewünscht, dass wir die Geschichte auch etwas mehr aus der Sicht von Fey erfahren. Den größeren Anteil übernimmt schon Lucas. Dieser ist mir zwar von den beiden deutlich sympathischer, dennoch hätte ich ein etwas ausgeglicheneres Verhältnis schöner gefunden.

Mir fällt es erstaunlich schwer, dieses Buch zu bewerten. Die Idee finde ich super, auch die Charaktere gefallen mir sehr und der Schreibstil ist echt klasse. Gefühl ist auch sehr viel vorhanden. Dennoch hat mir einfach etwas gefehlt. Meiner Meinung nach hätte man mehr aus der Idee machen können. Ein paar mehr überraschende Wendungen, sodass etwas mehr Spannung vorhanden ist und man auch mehr das Gefühl hat, dass auch wirklich etwas passiert ist, hätten der Handlung schon gut getan.

Eine Kleinigkeit, die mich auch etwas beim Lesen gestört hat, waren die Benennungen von Lucas‘ Eltern. So ist dieser da ständig hin und her gesprungen. Nennt er sie in einem Satz noch Mum und Dad, so spricht er sie im nächsten plötzlich mit ihren Vornamen an. Das hatte mich beim Lesen immer etwas irritiert. Da hätte ich es besser gefunden, wenn die Autorin sich für eine Variante entschieden hätte.

Für zwischendurch ist das Buch sehr nett. Hellauf begeistert bin ich nun nicht davon, aber gut gefallen hat es mir dennoch. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall. Wenn man gerne gefühlvolle Liebesgeschichten liest und sich nicht daran stört, dass wenig Spannung vorhanden ist, dann wird einem „Viel näher als zu nah“ bestimmt sehr gut gefallen.
Laut dem Klappentext handelt es sich hier um eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Dem stimme ich vollkommen zu. Ungewöhnlich ist diese wirklich und auch mal etwas anderes. Nur wie oben bereits erwähnt hätte man in meinen Augen aus dieser tollen Idee mehr machen können.

Fazit: Sehr gefühlvoll und authentisch. Die Liebesgeschichte von Lucas und Fey ist ungewöhnlich und mal etwas Anderes. Allerdings konnte mich diese dennoch nicht so wirklich packen. Mir war zu wenig Spannung und Handlung enthalten. Da sich das Buch aber dank des großartigen Schreibstils sehr leicht und angenehm lesen lässt und auch die Charaktere sehr sympathisch sind, hat mir der neue Jugendroman von Angela Kirchner letztendlich doch recht gut gefallen. Für zwischendurch ist es eine sehr nette Lektüre. Von mir erhält „Viel näher als zu nah“ 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Ein melancholischer Jugendroman, welcher nett für zwischendurch ist

Schwebezustand
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Hier ist mal wieder so ein Buch, bei welchem mir das Cover sofort sehr gut gefallen hat, obwohl auf diesem richtige Menschen abgebildet sind. Das habe ich ja sonst eigentlich nicht so gerne, aber bei diesem ...

Hier ist mal wieder so ein Buch, bei welchem mir das Cover sofort sehr gut gefallen hat, obwohl auf diesem richtige Menschen abgebildet sind. Das habe ich ja sonst eigentlich nicht so gerne, aber bei diesem Buch hatten mich Cover und Klappentext recht schnell sehr neugierig auf Andreas Jungwirths neuen Jugendroman gemacht.

Sophie ist mit ihrem Leben gerade alles andere als zufrieden. Ihr Vater lässt sich kaum noch blicken und ihre beste Freundin Vanessa hat nur noch wenig Zeit für sie, da sie seit kurzem einen festen Freund hat. Dann aber lernt Sophie auf einer Party den 19-jährigen Moritz kennen. Die 14-järhige ist sofort ganz fasziniert von diesem coolen Jungen, der so viel erwachsener wirkt als die anderen Jungs, denen sie bisher begegnet ist. Mit Moritz ist es so schön leicht, alle Probleme und Sorgen zu vergessen und sich endlich wieder frei und unbeschwert zu fühlen. Doch als Sophie wirklich Beistand benötigt, ist es nicht Moritz, der für sie da ist, sondern Paul. Dieser beobachtet Sophie schon etwas länger. Auch sein Leben ist gerade alles andere leicht. Er kennt sich also aus damit, wenn alles in der Schwebe ist…

Das Buch beginnt ohne große Einleitung, was mir richtig gut gefallen hat. Man ist gleich mittendrin im Geschehen und lernt Sophie und ihre beiden Freundinnen Susa und Vanessa kennen. Sophie, die Protagonistin, war mir auf Anhieb sympathisch. Im Verlaufe des Buches konnte ich zwar so einige ihrer Handlungen nicht wirklich nachvollziehen und ich habe sie auch öfters als ziemlich naiv empfunden – dennoch ist sie ein sehr angenehmer Charakter und ich konnte mich auch oft gut in sie hineinversetzen.

Ihre beiden Freundinnen dagegen konnte ich nicht leiden. Ganz besonders Vanessa, die sehr egoistisch und oberflächlich ist.

Richtig gefallen haben mir eigentlich nur zwei Charaktere: Sophie und Paul. Paul lernen wir anfangs durch seine Tagebucheinträge kennen. Mir haben diese Einträge richtig gut gefallen. Sie haben etwas Spannung in die doch sehr ruhige Geschichte gebracht.
Paul ist ein richtig netter Junge, der mir nur noch sympathischer wurde, als wir auch außerhalb seines Tagebuchs etwas über ihn erfahren haben.

Moritz dagegen, welchen Sophie auf einer Party kennenlernt und von dem sie sofort ganz fasziniert ist, hat mich das ganze Buch über sehr verwirrt und warm geworden bin ich mit ihm auch überhaupt nicht. Ganz besonders am Ende hat er auf mich einen total gestörten Eindruck gemacht. Allerdings hat sein Verhalten die Handlung auch sehr gut vorangetrieben, da man als Leser unbedingt wissen wollte, warum er sich so sonderbar verhält.

Der Schreibstil von Andreas Jungwirth hat mir sehr gut gefallen. Er ist jugendlich, flüssig und liest sich sehr angenehm. Geschrieben ist das Buch aus der dritten Perspektive, was ich ein wenig schade fand. Den Ich-Erzähler hätte ich hier schöner gefunden, da es einem so vielleicht leichter gefallen wäre, manche von Sophies Handlungen besser nachvollziehen zu können. Zumindest mir ist das nicht immer gelungen. Dies kann aber auch daran liegen, dass ich keine 14 mehr bin. Obwohl das auch seltsam wäre, da ich wirklich so gut wie nur Kinder- und Jugendbücher lese und sonst eigentlich nie Probleme damit habe, mich in jüngere Charaktere hineinzuversetzen.

Komplett überzeugen konnte mich das Buch leider nicht. Eingeteilt ist es in drei Teile und die ersten beiden haben mir auch noch sehr gut gefallen. Der letzte Teil allerdings konnte mich nicht so begeistern. Auch das Ende fand ich enttäuschend, da es mir zu offen war und einige Dinge ungeklärt blieben.

„Schwebezustand“ ist in meinen Augen eindeutig ein Buch für Jugendliche. Erwachsenen würde ich es nicht so unbedingt empfehlen, hier kann ich mir vorstellen, dass eher Jungen und Mädchen ab 12 Jahren Spaß beim Lesen haben werden.

Fazit: Ein recht ernster und melancholischer Jugendroman, welcher nett für zwischendurch ist. Mich konnte das neue Jugendbuch von Andreas Jungwirth nicht komplett überzeugen, da mir nicht alle Charaktere gefallen haben und ich auch die Handlung stellenweise etwas verwirrend fand. Der Schreibstil aber ist wirklich gut und ich habe das Buch auch relativ schnell durchgelesen. Da ich so ein paar Kritikpunkte an das Buch habe, erhält es von mir 3,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.01.2024

Leider nicht so gut wie die erste Band

Charlie und der große gläserne Fahrstuhl
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Charlie Bucket befindet sich immer noch gemeinsam mit Willy Wonka und seiner kompletten Familie in dem Großen Gläsernen Fahrstuhl (der in jede beliebige Richtung fliegen kann) und gleitet hoch oben über ...

Charlie Bucket befindet sich immer noch gemeinsam mit Willy Wonka und seiner kompletten Familie in dem Großen Gläsernen Fahrstuhl (der in jede beliebige Richtung fliegen kann) und gleitet hoch oben über seiner Heimatstadt durch den strahlend blauen Himmel. Gerade erst hat er erfahren, dass ihm fortan die gesamte fantastische Schokoladenfabrik von Willy Wonka gehören wird und kann es nun kaum erwarten, dorthin zurückzukehren. Bei dem Versuch, die erforderliche hohe Geschwindigkeit für das Durchbrechen des Fabrikdachs zu erreichen, wird nur zu spät auf den richtigen Knopf gedrückt. Der Fahrstuhl rast daher raketenschnell immer höher und höher hinauf und ehe es sich die acht Insassen versehen, befinden sie sich in der Erdlaufbahn und kreisen auf ihr durchs All. Es dauert nicht lange und sie erreichen das „Space Hotel USA“, das erste Weltraum-Hotel des Universums, welches erst zwei Tage zuvor erfolgreich in den Orbit geschossen wurde. Als sie dem Raumhotel einen Besuch abstatten, versetzen sie nicht nur die Astronauten und den US-Präsidenten auf der Erde in helle Aufregung, sie treffen auch auf echte Außerirdische, die ihnen alles andere als freundlich gesinnt sind: Gefährliche und äußerst angriffslustige Verwürmte Knilche...

Wie die Geschichte weitergeht, werde ich hier nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden. Da es sich hierbei jedoch um die Fortsetzung von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ handelt und die Handlung nahtlos an dessen Ende anschließt, empfiehlt es sich, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten.

Ich habe den zweiten Teil bereits vor einigen Jahren gelesen, allerdings waren meine Erinnerungen an die genauen Ereignisse inzwischen ziemlich verblasst. Ich wusste aber noch, dass ich damals nicht ganz so begeistert von dem Buch war. Als großer Roald Dahl-Fan konnte ich an der hier vorliegenden Neuübersetzung dennoch einfach nicht vorbeigehen und auch wenn mir mein Reread ein weiteres Mal gezeigt hat, dass ich den ersten Band deutlich besser finde, kann ich diese Ausgabe sehr empfehlen. Man darf einfach keine Story erwarten, die ganz im Stil des Klassikers daherkommt. Insbesondere die erste Hälfte des Buches hat nur recht wenig mit dem Vorgänger gemeinsam. In dieser halten wir uns nämlich gar nicht in der Schokoladenfabrik auf, sondern fliegen mit dem gläsernen Fahrstuhl durchs All. Obwohl unsere bunte Truppe auf ihrer Weltraumreise allerhand Kurioses und Aufregendes erlebt und die Geschichte sehr humorvoll geschrieben ist, haben mich die Geschehnisse irgendwie dennoch nicht so richtig packen können. Bei den Szenen mit dem US-Präsidenten habe ich mich zudem gefragt, wie sie bei jungen Leser*innen ankommen werden. Ich persönlich denke, dass eher die wenigsten die politischen Anspielungen verstehen werden.

Der zweite Part des Buches war dann wieder mehr nach meinem Geschmack, als es endlich zurück in die Schokoladenfabrik geht und man die fröhlichen und lustig reimenden Umpa-Lumpas wiedersieht. Die liebenswert-skurrilen Charaktere sind allesamt mal wieder wunderbar getroffen. Ob vertraute oder neue Gesichter, alle besitzen sie ihre Eigenheiten und werden köstlich überspitzt dargestellt. Vor allem Willy Wonka ist eine äußerst eigenwillige Persönlichkeit, genial und durchgeknallt zugleich.

Begleitet wird die Handlung von vielen farbenfrohen Bildern, die von niemand anderem als Quentin Blake stammen, der Roald Dahls Lieblingsillustrator war. Blakes skizzenhafte und witzige Zeichnungen passen mal wieder wie die Faust aufs Auge zur Geschichte und erwecken sie auf eine herrliche Weise zum Leben.

Fazit: Obwohl es in „Charlie und der große gläserne Fahrstuhl“ typisch Roald Dahl sehr turbulent, fantasievoll und verrückt zugeht und es viele amüsante Dialoge und tolle Illustrationen gibt, kann dieser Band in meinen Augen nicht mit dem Vorgänger mithalten. Der Geschichte fehlt einfach der Charme des berühmten Klassikers. Auch wenn ich etwas enttäuscht von dem Buch bin, kann ich diese Neuübersetzung aus dem Penguin Junior Verlag empfehlen. Von mir gibt es gute 3 von 5 Sternen!

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