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Veröffentlicht am 21.06.2022

Bewegend, authentisch, schonungslos ehrlich. Ein starkes & wichtiges Comic-Buch!

Hey, Kiddo
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Als ich das erste Mal von „Hey, Kiddo: Wie ich meine Mutter verlor, meinen Vater fand und mit Drogensucht in meiner Familie klarkommen musste“ hörte, konnte der lange Buchtitel meine Neugierde sofort ...

Als ich das erste Mal von „Hey, Kiddo: Wie ich meine Mutter verlor, meinen Vater fand und mit Drogensucht in meiner Familie klarkommen musste“ hörte, konnte der lange Buchtitel meine Neugierde sofort wecken. Das Cover, muss ich gestehen, sprach mich zunächst irgendwie nicht so an, der Klappentext dafür aber umso mehr. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich die autobiografische Graphic Novel von Jarrett J. Krosoczka lesen möchte.

Als Jarrett in der Schule die Aufgabe erhält, ein Bild mit seiner Familie zu malen, unterscheidet sich seine Zeichnung sehr von denen seiner Mitschüler. Mutter, Vater und Geschwister? So sieht seine Familie nicht aus, seine ist um einiges komplizierter. Seine Mom ist drogensüchtig und verbringt in die meiste Zeit ihres Lebens in Kliniken oder im Gefängnis und über seinen Vater weiß Jarretts nichts. Er ist bei seinen Großeltern aufgewachsen, zwei recht eigensinnige und harsche, zugleich aber auch sehr liebevolle Menschen. Jarrett versucht sein Leben so normal wie möglich zu gestalten und findet schließlich den Weg, sich im Zeichnen auszudrücken. Was um ihn herum vorgeht, will ihm allerdings nie jemand erklären. Jarrett muss also selbst die Wahrheit über seine Familie herausfinden.

Von dem US-amerikanischen Autor und Illustrator Jarrett J. Krosoczka hatte ich bisher noch nichts gelesen - „Hey, Kiddo“ war also mein erstes Werk von ihm. Es wird auch hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein. Soweit ich weiß, ist „Hey, Kiddo“ aktuell der einzige Titel von ihm, der ins Deutsche übertragen wurde. Da hoffe ich nun sehr, dass es nicht nur bei diesem bleiben wird und auch noch einige andere seiner Bücher übersetzt werden. Auf die bin ich dank seiner autobiographischen Graphic Novel nun extrem neugierig geworden.

Mit „Hey, Kiddo“ hat Jarrett J. Krosoczka ein außergewöhnliches und starkes Comic-Buch aufs Papier gebracht, in welchen er uns von seiner eigenen Zeit als Kind und Jugendlicher berichtet, von seinem Weg als Künstler und davon, was es für ihn bedeutete, in einer Familie aufzuwachsen, die mit Drogen und Suchtproblemen zu kämpfen zu hat.
Als Leserin begleiten wir Jarrett über die Jahre hinweg und erleben mit, wie er, großgezogen von seinen Großeltern mütterlicherseits, heranwächst. Dass diese Zeit keine leichte ist, macht ja bereits der Untertitel des Buches deutlich. Die Geschichte ist definitiv nicht ohne und von einer ziemlich melancholischen Grundstimmung geprägt. Jarretts Mutter ist heroinsüchtig und verbringt den größten Teil ihres Lebens in Reha-Kliniken oder im Gefängnis, seinen Vater hat er nie kennengelernt (von diesem weiß er so gut wie nichts) und auch bei seinen Großeltern ist nicht alles eitel Sonnenschein, was vor allem an der Großmutter liegt, die raucht und trinkt und eine äußerst hitzige und ruppige Art besitzt. Trotz ihrer Härte spürt man aber sehr, wie lieb sie ihren Enkelsohn hat und dass sie nur das Beste für ihn möchte. Wirklich sympathisch war sie mir aber irgendwie dennoch nicht, im Gegensatz zum Großvater, der um einiges herzlicher ist.

Obwohl nicht alles perfekt bei seinen Großeltern ist, kann man sein Zuhause dennoch als ein sehr behütetes und liebevolles bezeichnen. Seine Großeltern sind immer für ihn da und unterstützen und bestärken ihn bei seinen Zielen und Träumen und auch von seinen Tanten und Onkeln und seinem besten Freund Pat erhält er viel Zuspruch und Ermutigung. Trotz allem ist die Geschichte aber keine leichte Kost. Sie wird zwar niemals zu drückend oder heftig und ist meiner Ansicht nach durchaus für die vom Verlag empfohlene Altersklasse geeignet (Leser
innen ab 12 Jahren), allerdings sollte man sich im klaren darüber sein, dass uns der Autor die schweren und schlimmen Erlebnisse aus seinem Leben nicht vorenthält und gnadenlos vor Augen führt.

Mir hat „Hey, Kiddo“ sehr emotionale und intensive Lesestunden beschert. Ich fand es wunderschön und herzerwärmend zu sehen wie viel Liebe und Unterstützung Jarrett auf seinem Lebensweg erfährt und mit was für einer großen Entschlossenheit er an seinem Traum, Comiczeichner zu werden, festhält. Stellenweise saß ich beim Lesen ganz ergriffen da, vor allem das erste Aufeinandertreffen zwischen Jarrett und seinem leiblichen Vater und seinen Stiefgeschwistern hat mich sehr gerührt. Überaus bewegt hat mich auch das Nachwort des Autors, welches einem noch einmal so richtig deutlich macht, wie persönlich und echt dieses Comic-Buch wirklich ist.
Viele Szenen in dem Buch haben mich aber auch schockiert und traurig gemacht. So hat mich insbesondere die Mutter-Sohn-Beziehung ziemlich erschüttert. Zu sehen, wie die Mutter immer wieder rückfällig wird und nie für ihren Sohn da ist, wie sie ihn ständig enttäuscht, hat mich unheimlich mit Jarrett mitleiden lassen.

Was die Authentizität und Emotionalität der Erzählung dann nur noch verstärkt, sind die vielen privaten Dokumente wie zum Beispiel echte Briefe, die im Original abgedruckt wurden und deren deutsche Übersetzungen sich hinten im Buch befinden. Mich haben die Briefe tief bewegt, vor allem die von der Mutter sind mir sehr nahegegangen.
Auch sonst fängt die Innenaufmachung die Atmosphäre der Geschichte einfach nur perfekt ein. Die vielen Bilder sind in dunklen und gedeckten Farben gehalten und obwohl sie recht schlicht und skizzenhaft gezeichnet sind, sind sie enorm aussagekräftig und geben die verschiedenen Gefühle der Figuren hervorragend wieder. Mich hat der Zeichenstil auf Anhieb begeistern können und auch das Layout gefiel mir vom ersten Moment an. Die Panels und der Text wurden schön übersichtlich angeordnet, sodass man stets alles nachvollziehen kann und niemals den Überblick verliert. Also mir hat die gesamte Gestaltung ungemein gut gefallen, ich finde sie rundum gelungen.

Fazit: Eine ganz besondere autobiographische Graphic Novel, die tief bewegt und lange im Gedächtnis im bleibt – warmherzig, authentisch und kraftvoll erzählt und ausdrucksstark gezeichnet.
„Hey, Kiddo“ ist so ein Werk, welches ich am liebsten vielen Menschen in die Hand drücken möchte, damit sie es lesen – in meinen Augen hat es eine große Leserschaft mehr als verdient. Mich hat der US-amerikanische Autor und Illustrator Jarrett J. Krosoczka mit seinem autobiographischen Comic-Buch zutiefst beeindrucken und berühren können. „Hey, Kiddo“ ist herzergreifend, wichtig, komplex und schonungslos ehrlich und in all seiner Form einfach einzigartig. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Turbulent, magisch, witzig und hexenstark!

Das magimoxische Hexenhotel – Klassenfahrt auf Knatterbesen
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Auf den zweiten Hexenhotel-Band habe ich mich tierisch gefreut. Mit dem ersten Teil haben mich Ulrike Rylance und Lisa Hänsch im vergangenen Jahr völlig verzücken können, daher habe ich es wirklich kaum ...

Auf den zweiten Hexenhotel-Band habe ich mich tierisch gefreut. Mit dem ersten Teil haben mich Ulrike Rylance und Lisa Hänsch im vergangenen Jahr völlig verzücken können, daher habe ich es wirklich kaum mehr erwarten können, endlich zu erfahren wie es mit Klara und Rosalie weitergehen wird.

Seit Klara die 10-jährige Rosalie Krötenbein kennengelernt hat, hat sich ihr Leben komplett verändert. Sie weiß jetzt nicht nur, dass es Magie wirklich gibt und hat eine echte Hexe zur Freundin, sie hat vor kurzem auch erfahren, dass ihre Tante Cäcilie eine weltberühmte Hexe ist. Eigentlich wollte sich diese mit ihrer Nichte in dem Hotel „Zur lila Fledermaus“ treffen – dem Erlebnishotel von Rosalies Familie – aber statt der Tante taucht nur eine Mail-Maus mit einer besorgniserregenden Nachricht auf. Cäcilie wird anscheinend in der Sumpfburg gefangen gehalten! Für Klara und Rosalie steht sofort fest, dass sie Cäcilie befreien müssen. Wie aber sollen sie Klara heimlich in die Hexenwelt bringen? Als eine Hexen-Schulklasse in dem Hotel absteigt, kommt den Freundinnen die rettende Idee. Ob ihr Plan wohl erfolgreich sein wird?

Bei mir ist es nun tatsächlich schon wieder fast ein Jahr her, dass ich den Reihenauftakt gelesen habe und da mir die genauen Geschehnisse inzwischen nicht mehr ganz so präsent waren, hatte ich zunächst ein klein wenig Sorge, dass ich bei der Fortsetzung Startschwierigkeiten haben werde. Ich habe dann aber zum Glück sehr schnell gemerkt, dass meine Bedenken vollkommen unbegründet waren. Der zweite Band knüpft zwar relativ direkt an den ersten an und baut auf ihn auf, aber da alles Wichtige aus dem Vorgänger zu Beginn kurz erklärt wird, waren meine Erinnerungen im Nu wieder aufgefrischt, sodass ich ohne Probleme in das Hexenhotel-Universum zurückgefunden habe. Vermutlich sind die Bände sogar unabhängig voneinander lesbar, allerdings kann ich allen Neueinsteigern nur raten, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Die Lesefreude ist dann einfach deutlich höher.

Was mein Leseerlebnis anbelangt, kann ich nur sagen, dass meine große Vorfreude absolut gerechtfertigt war. Ulrike Rylance hat auch mit „Klassenfahrt auf Knatterbesen“ eine hinreißende Hexen- und Freundschaftsgeschichte aufs Papier gebracht, die mit viel Tempo, Witz, Charme und Kreativität erzählt wird und hexenstark von Lisa Hänsch illustriert ist. Ich habe auch mit diesem Band wunderschöne Lesestunden verbracht und ihn für meinen Geschmack leider viel zu schnell beendet.

Bereits das erste Kapitel kann mit jeder Menge Spannung, Spaß und Trubel aufwarten, sodass einem sofort klar wird, dass auch in der Fortsetzung eine höchst unterhaltsame und abenteuerliche Story schlummert. Ich war von den ersten Zeilen an völlig gebannt von den Ereignissen und saß schon nach kurzer Zeit mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen da. Humormäßig bin ich definitiv wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Auch dieser Teil sprüht einfach nur so vor lustigen und fantasievollen Ideen. Vor allem die vielen großartigen und teils ziemlich schrillen Charaktere tragen dazu bei, dass man das Grinsen stellenweise kaum mehr aus dem Gesicht kriegt.

Mit den Figuren hat mich Ulkrike Rylance zweifellos wieder wunschlos glücklich machen können. Sie hat auch diesen Teil mit zahlreichen liebevoll ausgearbeiteten Charakteren versehen, die mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten für eine richtig gute Stimmung sorgen. Wir dürfen viele alte Bekannte aus dem Vorgänger wiedertreffen wie Klaras Eltern (die dank Rosalies Hexereien nun viel gechillter drauf sind), Rosalies trubelige Hexenfamilie, den eigenwilligen Hexenbesen Bertram und den Sportlehrer Herrn Kaiser. Es werden aber einige neue Gesichter eingeführt wie beispielsweise eine ziemlich fiese Vertretungslehrerin, die Frau Seif heißt (na, fällt euch bei ihrem Namen etwas auf?); einen Supermarktangestellten, den Rosalie aus Versehen verhexen wird; und einen Gefängniswärter namens Waldo Waldschreck. Auch süße kleine Mail-Mäuse sind wieder mit von der Partie und in dem Erlebnishotel von Rosalies Familie gastieren natürlich erneut die kuriosesten Gestalten. Es macht einfach nur einen Heidenspaß, Zeit mit diesem schrägen Haufen zu verbringen.

Zu unseren beiden sympathischen Hauptprotagonistinnen kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Mit Klara und Junghexe Rosalie hat Ulrike Rylance zwei tolle Heldinnen erschaffen, die man als Leserinnen einfach sofort gernhaben muss und mit denen sich die Zielgruppe garantiert prima identifizieren wird. Ich mochte die beiden bereits im ersten Band wahnsinnig gerne und auch diesmal habe ich sie auf Anhieb fest in mein Herz geschlossen.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ulrike Rylance hat ihrer Fantasie wahrlich mal wieder ihren freien Lauf gelassen und auch die Fortsetzung mit zahlreichen originellen Einfällen, urkomischen Situationen und spannenden Szenen versehen. Wir kommen erneut in den Genuss von lauter ulkigen Zaubersprüchen und unterhaltsamen Verhexereien und werden sowohl in die Menschen- als auch Hexenwelt mitgenommen. Was genau wir aber alles mit Klara, Rosalie und Co. erleben werden, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch nicht mehr aus der Hand legen mögt, weil es euch so sehr mitfiebern lässt und so hexisch gute Laune macht.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren und dem schließe ich mich abermals an. Der Schreibstil ist leicht, spritzig und frech, die Kapitel sind sehr kurz gehalten und es gibt viele Bilder, die den Textfluss auflockern. Für geübte Leser
innen ab 8 Jahren ist die Hexenhotel-Reihe in meinen Augen wunderbar zum Selberlesen geeignet, aber auch zum Vorlesen bietet sie sich meiner Ansicht ideal an.

Neben der Erzählung ist auch die Innenaufmachung wieder rundum gelungen. Ulrike Rylance und Lisa Hänsch sind schon längst ein eingespieltes Team, Text und Bild harmoniert in ihren gemeinsamen Werken stets einfach nur perfekt. So auch hier. Lisa Hänsch, deren pfiffigen Zeichenstil unglaublich gerne mag, hat die Geschichte mit vielen zauberhaften schwarz-weiß Illustrationen versehen, die das Geschehen im Text hervorragend wiedergeben und dank der pinken Farbakzente eine magisch schöne Atmosphäre schaffen. Mein persönliches Highlight war die Zeichnung der Sumpfberg, diese sieht echt klasse aus!

Das Ende ist recht abgeschlossen, lässt aber viel Spielraum für weitere Bände. Also ich hoffe sehr, dass es weitergehen wird, ich mag mich von dieser liebenswert-verrückten Truppe einfach noch nicht verabschieden.

Fazit: Fantasievoll, turbulent, superwitzig. Ein herrliches Lesevergnügen voller amüsanten Hexenchaos, Abenteuer und Magie!
Auf mein Wiedersehen mit Klara, Rosalie und Co. habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Mir hat der zweite Band genauso gut gefallen wie der erste. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, Klara und ihre Hexenfreundin Rosalie auf ihrer Rettungsmission zu begleiten und mich dabei von dem großen Einfallsreichtum und der kreativen Innengestaltung verzaubern zu lassen. Ob Jung oder Alt – ich kann diese wundervolle Reihe jedem nur ans Herz legen. Band 2 erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Unglaublich süß und herzerwärmend und so wunderschön!

Heartstopper Volume 2 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Der deutschen Übersetzung von Heartstopper Volume 2 habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Mit dem ersten Band hat mir Alice Oseman ein absolutes Highlight bescheren können und da dieser mit einem ...

Der deutschen Übersetzung von Heartstopper Volume 2 habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Mit dem ersten Band hat mir Alice Oseman ein absolutes Highlight bescheren können und da dieser mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, habe ich es wirklich mehr erwarten können, endlich zu erfahren wie es Nick und Charlie weitergehen wird.

Nick ist verwirrt. Eigentlich war er immer davon ausgegangen, dass er straight ist, aber seit er Charlie kennenlernt hat und dieser ihn geküsst hat, ist er sich nicht mehr sicher, was er nun ist. Er steht doch eigentlich auf Mädchen...aber Charlie mag er auch. Dass er sich in einen Jungen verliebt hat, muss nur unbedingt ein Geheimnis bleiben! Ob Nick wohl noch den Mut finden wird sich zu outen?

Endlich habe ich mich auf meine sehnsüchtig erwartete Fortsetzung stürzen können und was soll ich sagen, ich liebe sie. Ich liebe sie sogar noch etwas mehr als den ersten Band und bereits diesen mochte ich so, so gerne!
Solltet ihr noch nicht den Genuss von Alice Osemans toller Graphic-Novel-Serie gekommen sein, kann ich euch wirklich nur nahelegen, dies schleunigst zu ändern. Ihr könnt mir glauben: Diese Reihe wird definitiv zurecht so sehr gefeiert, ich jedenfalls kann den großen Hype völlig nachvollziehen und bin ihm schon längst hoffnungsvoll verfallen. Also an alle, die noch am zögern sind oder an die Heartstopper tatsächlich bisher vorbeigegangen ist: Holt euch die Bücher und legt los mit dem Lesen! Ihr solltet allerdings unbedingt mit Volume 1 starten. Da der zweite Teil nahtlos an den ersten anknüpft und es bei den beiden folgenden Bänden sehr wahrscheinlich genauso sein wird, ist es meiner Ansicht nach erforderlich, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.

Bei mir trat wieder das ein, was schon beim Vorgänger der Fall war: Einmal zwischen die Seiten abgetaucht, wollte ich sie am liebsten gar nicht mehr verlassen. Die Story und die Illustrationen sind einfach so unbeschreiblich cute und zauberhaft und was Nick und Charlie anbelangt: Wie niedlich kann man bitte sein? Also ich bin total verliebt in die beiden. Ich habe auch dieses Mal mit ihnen mitgefühlt, mitgelacht und mitgefiebert und fand es wunderschön mitanzusehen, wie sie sich in diesem Band noch näherkommen. Soweit ich das beurteilen kann, ist es Alice Oseman abermals hervorragend gelungen, eine queere Beziehung lebensnah darzustellen, auf mich zumindest hat alles vollkommen realistisch gewirkt. Nicks und Charlies Liebesgeschichte wird erneut mit ganz viel Authentizität, Herz und Wärme beschrieben, sodass man alles richtig fühlen, spüren und miterleben kann und das Lächeln kaum mehr aus dem Gesicht bekommt. Ich bin beim Lesen wieder regelrecht dahingeschmolzen und habe einfach jeden einzelnen gemeinsamen Momente der beiden zutiefst genossen.

Mit den weiteren verschiedenen Charakteren hat mich Alice Oseman ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen können. Sie wurden allesamt glaubhaft und mit viel Liebe ausgearbeitet und wirken so herrlich echt. Besonders gerne mochte ich wieder Charlies jüngere Schwester Tori, aber auch Nicks wundervolle Mum habe ich super liebgewonnen.

Ganz begeistert bin ich auch wieder davon, wie viele aktuelle und sensible Themen angesprochen werden wie Selbstfindung, das Begreifen seiner eigenen Sexualität, Coming Out, Homophobie, Mobbing und Freundschaft. Besonders gut gefallen hat mir, wie Nicks Entwicklung veranschaulicht wird. Ich fand es spannend und ergreifend mitzuverfolgen, wie sich Nick seiner sexuellen Orientierung immer mehr bewusst wird und zunehmend realisiert, wie viel er für Charlie empfindet. Und wie Charlie das alles aufnimmt, total lieb und verständnisvoll, hat mich ebenfalls sehr berührt. Die Zwei sind wirklich eines der süßesten Paare ever.
Neben den bewegenden Szenen enthält die Handlung allerdings auch so einige ernste Passagen. Auf eine sanfte, aber auch schonungslose Art und Weise wird uns wieder vor Augen geführt, dass homosexuelle Menschen es nach wie vor nicht leicht in unserer Gesellschaft haben und von vielen Leuten angefeindet und nicht akzeptiert werden. Auch an Charlies und Nicks Schule gibt es Schüler*innen, die über die beiden Jungs herziehen und sie verspotten. Dies mitanzusehen, hat mich wieder furchtbar traurig und wütend gemacht. Ich finde es aber richtig und wichtig, dass es in der Heartstopper-Serie zur Sprache kommt. Es gehört schließlich, leider, zum wirklichen Leben dazu.

Auch zu den schwarz-weiß Illustrationen kann ich mich wieder nur verzückt äußern. Obwohl die Zeichnungen so simpel und einfach gehalten sind, sind sie zugleich auch enorm aussagekräftig und geben die Gefühle, Gesichtsausdrücke und Gesten der Figuren so gut wieder, dass Worte oft gar nicht vonnöten sind. Text ist erneut nur sehr wenig vorhanden, viele Teile der Geschichte kommen sogar ganz ohne ihn aus und werden allein von den Bildern erzählt. Ich fand es wieder beeindruckend zu sehen, wie gut Alice Osemans Illustrationen die verschiedenen Emotionen der Charaktere transportieren. Der Spruch „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ trifft bei dieser Reihe definitiv komplett zu.

Für mich kam beim Durchsuchten an keiner Stelle Langeweile auf. Das Leseerlebnis ist dank der unterschiedlich großen Panels, dem ständigen Wechsel zwischen bild- und dialoglastiger Szenen und der Einbindung von Textnachrichten erneut ein überaus abwechslungsreiches und mitreißendes, sodass man nur so durch die Seiten fliegt und viel zu schnell am Ende anlangt. Ich habe auch diesen Band in einem Rutsch verschlungen und hätte am liebsten sofort weitergelesen. Was bin ich froh, dass der nächste deutsche Teil bereits im Juli erscheinen wird. Auf Volume 3 bin ich unheimlich gespannt!

Fazit: Auf den zweiten Heartstopper-Band habe ich mich wahnsinnig gefreut und tja, was soll ich sagen, eindeutig zurecht! Alice Oseman beschert uns auch mit Volume 2 ein absolut gelungenes und perfektes Gesamtpaket. Die Geschichte ist so unglaublich süß und herzerwärmend und vermittelt auf eine einfühlsame, aber auch ehrliche Weise viele wichtige Themen, sie ist fesselnd, emotional und authentisch und einfach nur zum Verlieben schön. Also für mich hat hier alles gestimmt. Die herzbewegende queere Lovestory, die zauberhaften Charaktere, der Erzähl- und Zeichenstil – ich liebe einfach alles! Wer die Heartstopper-Reihe noch nicht kennt, hat echt etwas verpasst. Ich kann sie jedem nur ans Herz legen. Der zweite Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Turbulent, witzig und magisch. Eine zauberhafte Fortsetzung!

Emma Charming – Aus Versehen verzaubert
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Auf den zweiten Band der Emma Charming-Reihe habe ich mich riesig gefreut. Den ersten Teil habe ich im vergangenen Jahr als Hörbuch gehört und da ich von diesem vollauf begeistert war, habe ich mich auch ...

Auf den zweiten Band der Emma Charming-Reihe habe ich mich riesig gefreut. Den ersten Teil habe ich im vergangenen Jahr als Hörbuch gehört und da ich von diesem vollauf begeistert war, habe ich mich auch bei der Fortsetzung wieder für das Audiobook entscheiden.

Da Emma im letzten Halbjahr mit ihren Zaubereien eine Menge Chaos verursacht hat, hat sie ihrer Mutter fest versprochen, in der Schule fortan keine Magie mehr anzuwenden. Gar nicht so leicht, zumindest dann nicht, wenn man einen Zaubererfreund wie Oscar hat, der sich bestens darin versteht, einen so richtig auf die Palme zu bringen. Ehe Emma es sich versieht, ist es auch schon passiert: Sie hat gehext. Klar, dass Oscar sich natürlich sofort mit einem Zauberspruch bei ihr rächt. So kommt es, dass Emma gegen ihren Willen plötzlich an dem großen Schulwettbewerb teilnehmen muss. Oje, das kann doch nur in einer Katastrophe enden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich dann auch noch heraus, dass sich im gegnerischen Quizteam eine andere Junghexe befindet, mit der Emma früher mal befreundet war, die nach einem Zwischenfall aber nicht mehr gut auf sie zu sprechen ist...

Kurze Info an alle Neueinsteiger: Greift besser zuerst zum ersten Band, ehe ihr euch auf den zweiten stürzt. Da die Bände sehr aufeinander aufbauen, ist es meiner Ansicht nach ratsamer, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen oder zu hören.
Bei mir ist es nun schon wieder ein ganzes Weilchen her, dass ich dem Hörbuch vom ersten Teil gelauscht habe, aber da mir die Geschehnisse zum Glück noch ziemlich präsent waren, habe ich mühelos in das Emma Charming-Universum zurückgefunden und meinen Aufenthalt darin in vollen Zügen genießen können. Und genossen habe ich es, und wie! Meine – recht hohen – Erwartungen konnten definitiv komplett erfüllt werden: Mich hat die Fortsetzung genauso verzücken können wie der Vorgänger, wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr. Auch mit „Aus Versehen verzaubert“ beschert uns die US-amerikanische Autorin Katy Birchall eine bezaubernde Hexengeschichte voller Spannung, Witz, Charme und Magie und mit einer genau richtigen Portion Tiefgang und Emotionen. Ich hatte auch dieses Mal wahnsinnig viel Freude beim Hören und wollte am liebsten gar nicht mehr auf die Stop- oder Pausetaste meines CD-Players drücken.

Bereits das erste Kapitel kann mit jeder Menge Tempo, Spaß und Trubel aufwarten, sodass man von Beginn an völlig gebannt von der Handlung ist und schon nach kurzer Zeit mit einem breiten Grinsen im Gesicht dasitzt. Was den Humor anbelangt, bin ich erneut ganz auf meine Kosten gekommen. Die Story sprüht nur so vor amüsanten Szenen, unterhaltsamen Dialogen und einzigartigen Charakteren und auch Katy Birchalls Erzählstil ist wie gewohnt herrlich spritzig und humorvoll.

Mit den Charakteren hat mich Katy Birchall ebenfalls wieder wunschlos glücklich machen können. Ob alte Bekannte aus Band 1 oder die neu eingeführten Figuren – allesamt wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten für die beste Unterhaltung. So liefert uns vor allem Emmas Begleittier Merlin wieder zahlreiche Gründe zum Schmunzeln. Ich zumindest habe mich abermals prächtig über Merlin amüsiert, ich liebe einfach seine einmalig kratzbürstige und schlagfertige Art.
Unheimlich liebgewonnen habe ich auch Oscar, Emmas sympathischer Zaubererfreund, und unsere 13-jährige Romanheldin hat sich natürlich ebenfalls schon längst einen festen Platz in meinem Herzen gesichert. Die liebenswert-chaotische Emma muss man einfach gernhaben und da sie stets völlig authentisch wirkt, werden sich junge Leserinnen bzw. Zuhörerinnen prima mit ihr identifizieren können. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch wieder spielend leicht gelungen, mich in unsere Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin hineinzuversetzen. Ich habe erneut richtig mit ihr mitgefiebert und stellenweise ziemlich mit ihr mitgefühlt und mitgelitten. Emma hat einfach ein Talent dafür, von einer Katastrophe in die nächste zu stolpern und klar, natürlich wird sie es auch dieses Mal schaffen, sich in die haarsträubendsten Situation zu manövrieren. Ein Beispiel wäre der Schulwettbewerb, an welchem sie ungewollt teilnehmen muss und als würde dieser nicht schon für genug Wirbel und Aufregung sorgen, taucht dann auch noch plötzlich Emmas Vater auf und stellt das Leben unserer Junghexe gehörig auf den Kopf.

Ihr könnt mir glauben: Langweile kommt garantiert nicht auf. Die Handlung kann mit lauter überraschenden Wendungen aufwarten und auch mit so einigen unglaublichen Enthüllungen werden wir konfrontiert. Es passiert einfach ständig etwas neues Aufregendes und Unvorhersehbares, sodass man mit dem Lesen bzw. Hören gar nicht mehr aufhören mag.
Auch die Magie und Hexereien kommen natürlich nicht zu kurz. Für Hexenfreunde ist diese Reihe auf jeden Fall ein großes Muss, vor allem Fans von Bibi Blocksberg kann ich „Emma Charming“ nur ans Herz legen.

Wie oben bereits erwähnt, habe ich auch dieses Mal ohne zu zögern zum Hörbuch gegriffen, was eindeutig wieder die richtige Entscheidung war. Nana Spier liest erneut absolut grandios und beschert uns mit ihrer lebendigen Interpretation den allerschönsten Hörgenuss. Für die Emma Charming-Geschichten ist sie in meinen Augen der reinste Glücksgriff, ihre fröhliche und lustige Art vorzulesen passt einfach nur perfekt zu dieser Reihe. Die 13-jährige Emma nimmt man ihr dank ihrer frischen und jung klingenden Stimme vollkommen ab und auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten der anderen Figuren verkörpert sie wieder rundum gelungen. Es macht einfach nur super viel Spaß ihr zuzuhören.

Mein Lauscherlebnis war leider viel zu schnell wieder vorbei, ich hätte überhaupt nichts dagegen gehabt, wenn die Geschichte ein bisschen länger gewesen wäre. Das Ende macht allerdings große Hoffnung darauf, dass es weitergehen wird. Hoffentlich wird dem so sein, ich würde mich sehr über ein weiteres Wiedersehen mit Teenagerhexe Emma und Co. freuen.

Fazit: Spannend, warmherzig, wunderbar witzig und magisch. Eine tolle Fortsetzung voller Überraschungen, turbulenter Zaubereien und hinreißendem Hexencharme!
Auf meine Rückkehr in die Welt der Emma Charming habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Mich hat der zweite Band genauso verzaubern können wie der erste. Mir hat es tierisch viel Vergnügen bereitet Hexenmädchen Emma auf ihrem zweiten Abenteuer zu begleiten und der großartigen Vortragsweise von Nana Spier zu lauschen. Ob Jung oder Alt – ich kann die Emma Charming-Reihe jedem nur empfehlen. Band 2 erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Ein herrlicher und monsterstarker (Vor-) Lesespaß für Jung und Alt!

Memento Monstrum (Bd. 2)
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Als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein zweiter „Memento Monstrum“ - Band erscheinen wird, war meine Freude groß. Mit dem ersten Teil haben mich Jochen Till und Wiebke Rauers hellauf begeistern können – die ...

Als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein zweiter „Memento Monstrum“ - Band erscheinen wird, war meine Freude groß. Mit dem ersten Teil haben mich Jochen Till und Wiebke Rauers hellauf begeistern können – die Fortsetzung war daher natürlich ein absolutes Muss für mich.

Da es sich bei „Memento Monstrum – Achtung, haarig!“ um den zweiten Teil handelt, weise ich lieber mal darauf hin, dass meine Rezension ein paar Spoiler zum Vorgänger enthält. Zudem würde ich allen Neueinsteigern sehr raten, besser mit dem Auftaktband zu starten. Zwingend erforderlich ist es meinem Empfinden nach zwar nicht, aber da die Bände aufeinander aufbauen, wäre es auf jeden Fall sinnvoller, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Die Lesefreude ist dann einfach deutlich höher.
Ich habe den ersten Band damals direkt nach dem Erscheinen gelesen, was nun also schon wieder ein Weilchen her ist. Da mir Geschehnisse aber trotzdem noch recht präsent waren, habe ich problemlos in das „Memento Monstrum“ - Universum zurückgefunden. Ob mir mein Aufenthalt darin gefallen hat? Konnten meine Erwartungen erfüllt werden? Die Antworten lauten: Ja! Und nochmals ja! :D
Mich hat der zweite Teil genauso begeistern können wie der erste. Autor Jochen Till und Illustratorin Wiebke Rauers haben in meinen Augen erneut eine fabelhafte Teamarbeit geleistet und mit „Memento Monstrum – Achtung, haarig!“ ein weiteres zauberhaftes Kinderbuch ab 9 Jahren aufs Papier gebracht, das voller kreativer und lustig-schräger Ideen steckt, wunderschön illustriert ist und in das Regal eines jeden Monster-Fans gehört.

Liebhaberinnen von schauerlichen Kreaturen werden in diesem Buch auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Wir dürfen abermals auf lauter bekannte Charaktere aus der klassischen Grusel- und Horrorliteratur treffen wie Graf Dracula, King Kong oder Frankensteins Monster und auch viele vertraute und liebgewonnene Gesichter aus Band 1 sind erneut mit von der Partie wie Archie, der Werwolf, oder Zombie Van Helsing. Fürchten wird sich jedoch garantiert niemand. Im ersten Band haben wir ja erfahren, dass das meiste, was sich über Vampire, Zombies und Co. erzählt wird, nichts als Lügenmärchen sind. So sind Werwölfe gar keine blutrünstigen Bestien und der Yeti aus dem Himalaja ist in Wirklichkeit eine freundliche Yetidame. Auch dieses Mal werden uns so einige erstaunliche Dinge enthüllt, so viel sei schon mal verraten. Wir kommen in den Genuss von drei tollen Erzählungen, die nicht nur die Wahrheit über berühmte Figuren ans Licht bringen, sondern auch höchst amüsant und spannend sind. Ehe es aber mit den Geschichten losgeht, dürfen wir Leserinnen uns über ein Wiedersehen mit Vlad Dracula, seinen drei Enkelkindern Globinchen, Vira und Rhesus sowie seinen fünf Freunden Yeti, Archie, Jack, Bobo und Tallulah freuen.

Die Fortsetzung setzt kurz nach dem Ende von Band 1 an. Die größte Monsterparty aller Zeiten, die Vlad, seine Enkel und seine fünf Gäste die ganze Nacht hindurch gefeiert haben, ist vorbei und die neun sitzen nun in gemütlicher Runde beim Abendstück. Der perfekte Zeitpunkt also, um sich ein paar weitere schöne Geschichten zu erzählen. Beginnen tut Vlad, er berichtet uns von seiner abenteuerlichen Reise mit dem Riesenaffen King Kong, die ihn bis nach New York City führen wird. Story Nummer 2 gibt Yeti zum besten, sie erzählt uns von ihrem Zusammentreffen mit Frankensteins Monster. Die dritte und letzte Erzählung stammt von Vlads Erzfeind Van Helsing, der ein bisschen später zu der Gruppe dazustoßen wird. Er wird uns nach Paris mitnehmen, aber was er dort Aufregendes erleben hat, werde ich hier nicht preisgeben, dass müsst ihr schon selbst herausfinden.

Mein Favorit war die erste Story, also die, die Vlad zum besten gibt, aber auch die anderen beiden Erzählungen mochte ich richtig gerne. Alle drei Geschichten sprühen nur so vor Humor und Kreativität, vermitteln zugleich aber auch wichtige Botschaften und Werte wie Vorurteile, Offenheit, Familie und Freundschaft. Bereits der erste Band hat mich mit dieser Mischung aus lehrreich und unterhaltsam begeistern können und auch diesmal finde ich sie rundum gelungen.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es erneut einen ständigen Wechsel zwischen den Geschichten und der Gegenwart gibt. So sorgt vor allem die aufgeweckte, zuckersüße Globinchen mit ihren neugierigen Fragen und drolligen Kommentaren dafür, dass es des öfteren zu kurzen Unterbrechungen kommt und das (Vor-) Leseerlebnis ein überaus abwechslungsreiches und spaßiges ist. Und da die Erzählungen und die eigentliche Handlung (die erneut aus der Sicht von Vlad in der Ich-Perspektive geschildert wird) wieder mit verschiedenen Schriftfarben gekennzeichnet sind, verliert man niemals den Überblick.

Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 9 Jahren und dem schließe ich mich an. Bei manchen Witzen bin ich mir allerdings nicht sicher, ob sie jüngere Kinder schon verstehen werden. Ein wenig anspruchsvoller sind die „Memento Monstrum“ - Bände schon, sowohl handlungstechnisch als auch bezüglich des Schreibstils. Ich halte die Altersempfehlung aber dennoch für angemessen.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wundervolle Gestaltung des Buches. Wiebke Rauers, deren Zeichenstil ich wahnsinnig gerne mag, hat auch diesen Band mit zahlreichen farbigen hinreißenden Bildern versehen, die perfekt zum Geschehen im Text harmonieren und eine tolle Grusel-Atmosphäre schaffen. Besonders gut gefallen haben mir die doppelseitigen Illustrationen und eine Zeichnung zum Ende hin hat mich ziemlich breit schmunzeln lassen. Warum genau, werde ich euch hier allerdings nicht erzählen, nur so viel: Wer die Luzifer junior-Reihe von Jochen Till kennt, wird von diesem Gag garantiert genauso erfreut sein wie ich. :D
Ganz verliebt bin ich auch wieder in die Zeichnungen von Globinchen. Die Kleine schaut einfach so niedlich aus mit ihren runden Kulleraugen und ihrem fröhlichen Strahlegesichtchen.
Zum Cover brauche ich vermutlich gar nicht groß was sagen, oder? Sieht es nicht großartig aus? Also ich liebe es! Es ist, wie das vom Vorgänger, der reinste Augenschmaus.

Fazit: Fantasievoll, witzig, einzigartig. Ein herrliches und monsterstarkes (Vor-) Lesevergnügen für Jung und Alt!
Mit dem zweiten „Memento Monstrum“ - Band ist dem Duo Jochen Till und Wiebke Rauers ein weiteres bezauberndes Kinderbuch gelungen, das die Herzen aller Monsterfreunde höherschlagen lässt, wunderbar humorvoll und warmherzig erzählt wird und absolut monstastisch und schaurig-schön illustriert ist. Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und würde mich sehr über ein weiteres Wiedersehen mit Vlad Dracula und Co. freuen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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