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Veröffentlicht am 10.09.2021

Spannend, herrlich schräg und unheimlich witzig! Eine tolle Fortsetzung!

Unheimlich gefährlich – Survivalcamp mit Ruby Black
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Da mir „Unheimlich peinlich“ so gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Sommer endlich mit Ruby Black weitergehen wird. Den zweiten Band musste ich natürlich unbedingt bei ...

Da mir „Unheimlich peinlich“ so gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Sommer endlich mit Ruby Black weitergehen wird. Den zweiten Band musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Ruby freut sich riesig, als ihre Klassenlehrerin, die Hyäne, verkündigt, dass es demnächst auf Klassenfahrt gehen wird. Ihre Begeisterung erhält jedoch einen gewaltigen Dämpfer als sie erfährt, dass nicht der erhoffte Strand das Ziel des Ausflugs sein wird, sondern das Survivalcamp „Zur fröhlichen Wildsau“. Was, echt jetzt? Ein Camp mitten in der Wildnis, zusammen mit der fiesen Hyäne und das für eine Woche? Ruby ist entsetzt. Und dann wird sie ganzen Tage auch noch von ihrem Freund Ben getrennt sein. Rubys Panik wird immer größer. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, kommt vor der Klassenreise auch noch eine neue Schülerin in die Klasse: Die hinterhältige Hilde – eine der Mobberinnen von Rubys alter Schule. Hilfe! Wie soll Ruby diese Klassenfahrt nur überleben?

Da mich der erste Band hellauf begeistern konnte, habe ich mir von dem zweiten natürlich ziemlich viel erhofft...Vielleicht zu viel? Nein, zum Glück nicht! Die Wartezeit von über einem Jahr hat sich zweifellos gelohnt: Mir hat auch die Fortsetzung wundervolle Lesestunden bereiten können. In meinen Augen haben Cally Stronk und Constanze von Kitzing abermals eine fabelhafte Teamarbeit geleistet und mit „Unheimlich gefährlich“ einen rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Ich hatte erneut ungeheuer viel Freude dabei in die Welt der Ruby Black einzutauchen und musste sie für meinen Geschmack viel zu schnell wieder verlassen. Auf mein nächstes Wiedersehen mit Ruby und Co. freue ich mich schon sehr! Ja, ihr habt richtig gelesen, es wird weitergehen – hinten im Buch verraten uns die Autorin und die Illustratorin, dass sie bereits an dem dritten Teil arbeiten, yay!

Aber zurück zu Band 2. Oder nein, wartet, ehe ich euch weiter berichte, warum mir dieser so gut gefallen hat, erst einmal eine kurze Info an alle Neulinge: Ich persönlich rate sehr, mit dem Serienstart, also „Unheimlich peinlich“ zu beginnen. Man kann dem Geschehen in der Fortsetzung meinem Empfinden nach zwar auch ohne Vorwissen gut folgen, aber da die Bände aufeinander aufbauen, wäre es auf jeden Fall besser und sinnvoller sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.

Da mir die Geschehnisse aus dem Vorgänger noch recht präsent waren, habe ich ohne Probleme in den zweiten Band hineingefunden und mich sofort pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt. Der humorvolle Schreibstil gefiel mir abermals auf Anhieb, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen, und unsere 11-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin Ruby hat sich sofort wieder in mein Herz geschlichen. Mit ihr hat Cally Stronk eine zauberhafte Romanheldin erschaffen. Ruby ist lustig, liebenswert und so wunderbar authentisch. Man muss sie einfach gernhaben und dank der glaubhaften Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt gelingt es einem jederzeit spielend leicht sich in sie hineinversetzen.

Mit den weiteren Charakteren hat mich Cally Stronk ebenfalls wieder vollends überzeugen können. Die meisten sind so schön überspitzt gezeichnet, es macht einfach nur diebisch viel Spaß Zeit mit diesen ausgefallenen Figuren zu verbringen. Da hätten wir zum Beispiel Rubys Klassenlehrerin, die immer nur die Hyäne genannt wird und die auch grafisch so dargestellt wird (würde ja echt gerne mal wissen, wie die Hyäne eigentlich wirklich ausschaut ;).
Frau Hügel-Jäne wie ihr richtiger Name lautet, ist jedenfalls total durchgeknallt. Dass so jemand auf die Schüler losgelassen wird...Was bin ich froh, dass ich damals nicht so eine schreckliche Lehrerin hatte.
Großartig fand ich auch wieder den ziemlich verpeilten Schulpsychologen Dr. Jammer (dieser Typ ist einfach spitze, hihi) und der Hausmeister hat mich ebenfalls bestens unterhalten.
Köstlich amüsiert habe ich mich auch wieder über Rubys verrückte Familie. Ich liebe diesen schrulligen Haufen einfach. Leider ist der Auftritt der Familie Black dieses Mal nur recht kurz, was mich aber nicht gestört hat.

Insgesamt bekommen wir es hauptsächlich mit bekannten Gesichtern aus dem Serienstart zu tun, was mich sehr gefreut hat, wir dürfen aber auch jemand Neues kennenlernen: Hilde. Wer den ersten Band kennt, wird sich vermutlich erinnern, dass Hilde zu den Mädchen gehörte, die Ruby an ihrer alten Schule fies gemobbt haben. Ihr könnt euch daher sicherlich denken, dass unsere Hauptfigur überhaupt nicht begeistert davon ist, dass die beste Freundin ihrer Erzfeindin nun in ihre neue Klasse geht. Sie hat nun Sorge, dass es alles wieder von vorne losgeht.

Das Thema Mobbing wird erneut mit Feingefühl von der Autorin behandelt und verleiht der Handlung eine genau richtige Portion an Ernst und Tiefgang. Das Buch ist definitiv nicht nur der reinste Gute-Laune-Macher – es regt auch zum Nachdenken an und vermittelt wichtige Werte wie Freundschaft, Verzeihen, Mut und Zusammenhalt. Zudem lehrt es auch einiges interessantes Survival-Wissen, welches sehr unterhaltsam von „Prof. Dr. Dr. Rubina Rosalinde Black“ erklärt wird, grins.
Auch die Liebe spielt wieder eine große Rolle. Ruby ist nach wie unsterblich in Ben verliebt und inzwischen mit ihm zusammen. Ich fand die Romanze zwischen den beiden total süß und schön, mir hat sie immerzu ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Bezüglich der Klassenfahrt möchte ich eigentlich gar nicht so viel verraten. Stellt euch einfach mal auf lauter abgedrehte, turbulente und urkomische Szenen ein. Ich muss ja sagen, dass ich irgendwie sehr erleichtert darüber bin, dass ich damals keine Klassenreise in so ein merkwürdiges Wildnis-Survival-Camp gemacht habe. Stellenweise habe ich mit Ruby und ihre Mitschülerinnen schon ziemlich mitgelitten. Zugleich bin ich aus dem Schmunzeln aber auch gar nicht mehr herausgekommen. Und da die Spannung natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommt, bin ich auch ordentlich ins Mitfiebern geraten und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Und zu guter Letzt muss ich euch unbedingt noch von der Innenaufmachung etwas vorschwärmen. Constanze von Kitzing hat auch diesen Band mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die wie die Story unglaublich witzig sind und absolut perfekt zur Geschichte passen.
Neben den Bildern sorgen auch die vielen coolen Handletterings und originellen Schriftspielereien und Kritzeleien für ein ganz besonderes Leseerlebnis. Die Gestaltung ist wirklich superkreativ, es gibt einfach ständig etwas Neues zu entdecken, sodass es nie langweilig wird und der Lesegenuss ein enorm abwechslungsreicher und spaßiger ist.

Fazit: Spannend, einfühlsam, unheimlich lustig. Ein herrlich schräger Lesespaß!
Auf mein Wiedersehen mit Ruby Black und Co. habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mich haben Cally Stronk und Constanze von Kitzing mit dem zweiten Band auf ganzer Linie überzeugen können. Auch „Unheimlich gefährlich“ enthält eine tolle Mischung aus skurrilem Humor und Ernsthaftigkeit und ist klasse geschrieben und genial aufgemacht. Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mir hat es tierisch viel Vergnügen bereitet Ruby und ihre Mitschüler
innen in das Wildnis-Survival-Camp „Zur fröhlichen Wildsau“ zu begleiten und ich kann jedem, egal ob Kindern ab 10 Jahren oder deutlich älteren Leser*innen, nur ans Herz legen, dies ebenfalls noch zu tun. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Ein echtes Highlight für mich!

Crave
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Obwohl Jugend-Fantasy nun schon seit einer ganzen Weile nicht mehr so in mein Beuteschema fällt wie früher und meine Vampirphase schon seit einiger Zeit vorbei ist, war ich bei „Crave“ sofort Feuer und ...

Obwohl Jugend-Fantasy nun schon seit einer ganzen Weile nicht mehr so in mein Beuteschema fällt wie früher und meine Vampirphase schon seit einiger Zeit vorbei ist, war ich bei „Crave“ sofort Feuer und Flamme. Irgendwie habe ich mich von dem Buch wie magisch angezogen gefühlt. Der Klappentext, das hübsche Cover – beides hat mich einfach direkt angesprochen. Ich zögerte daher auch gar nicht lange und ließ den Auftaktband der Katmere-Academy-Reihe bei mir einziehen.

Als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen, zieht die 17-jährige Grace vom sonnig warmen Kalifornien ins eisig kalte Alaska, wo ihr Onkel mitten in der rauen Wildnis ein Internat leitet. Dass die Katmere-Academy keine normale Schule ist und es an ihr nicht mit rechten Dingen zugeht, wird Grace sehr schnell klar werden. Es passieren lauter mysteriöse Dinge und die Schüler verhalten sich ebenfalls ausgesprochen seltsam. Vor allem Jason Vega, der Graces Gefühle komplett durcheinander bringt, gibt ihr Rätsel auf. Irgendwie fühlt sich von der ersten Begegnung an zu ihm hingezogen. Sie kann seinem Bad Boy-Charme einfach nicht widerstehen und ignoriert die Warnungen, dass sie sich von ihm fernhalten soll. Die beiden kommen sich immer näher und schon sehr bald schwebt Grace in großer Gefahr...

Da ich, wie oben bereits erwähnt, derzeit keine allzu große Fantasyleserin mehr bin und mich Vampirgeschichten nicht mehr so reizen wie in meiner Jugendzeit, bin ich an „Crave“ noch nicht einmal mit so dermaßen hohen Erwartungen herangegangen – trotz des großen Hypes. Ich habe mir natürlich schon recht viel von der Story erhofft, aber dass ich letztendlich zu denjenigen gehören würde, die dieses Buch feiern und lieben, hätte ich wirklich nicht gedacht.

Für mich hat sich „Crave“ zu einem echten Überraschungshighlight entwickelt. Also ich würde sagen, dass es doch wohl eindeutig für das Buch spricht, dass ich es in weniger als drei Tagen verschlungen habe, oder? Und das bei einer stolzen Seitenzahl von fast 700.
Einmal danach gegriffen und mit dem Lesen begonnen, habe ich einfach nicht mehr damit aufhören können. Die Handlung konnte mich von den ersten Zeiten an völlig in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss in Atem halten und da sich der leichte und mitreißende Schreibstil von Tracy Wolff (bzw. dessen deutsche Übersetzung) angenehm flüssig für mich hat lesen lassen, flogen die Seiten bei mir nur so dahin. Tja, und so kam es schließlich, dass mein Lesevergnügen, ehe ich es mich versah, auch schon wieder vorbei war. Für meinen Geschmack habe ich das Buch viel zu schnell durchgesuchtet.

Ich habe mich von Beginn an rundum wohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt. Das Setting fand ich einfach nur genial, mich konnte es sofort verzaubern. Die eisige Kälte Alaskas, die verschneite Landschaft, die Katmere-Academy – alles wird sehr bildhaft und stimmungsvoll beschrieben, sodass man durchweg das reinste Kopfkino hat und die frostigen Temperaturen richtiggehend spüren kann.
Das winterliche Ambiente war ganz klar komplett meins und auch die düstere Atmosphäre, in die man von Anfang an eintaucht, fand ich klasse. Mit der Katmere-Academy hat Tracy Wolff zweifellos eine einzigartige Kulisse erschaffen, voller Magie, Geheimnisse und außergewöhnlicher Gestalten.

Mit dem Stichpunkt Gestalten leite ich dann auch mal zu den Figuren über. Mit diesen hat mich die Autorin ebenfalls gänzlich überzeugen und begeistern können.
Da hätten wir zum einen Grace, unsere 17-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin. Grace habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist sympathisch, witzig, ein wenig naiv, aber absolut authentisch und äußerst tough und mutig. Ich habe mich jederzeit problemlos in sie hineinversetzen können und ihre sarkastische Art und Weise, wie sie uns die Geschichte schildert, habe ich vom ersten Augenblick an geliebt.

Jason mochte ich ebenfalls wahnsinnig gerne. Er ist zwar ein typischer Bad Boy, sprich anfangs ziemlich kalt und unnahbar, später total einfühlsam und warmherzig, aber ich fand das überhaupt nicht schlimm. Generell muss man sagen, dass sich die Autorin an so einigen Klischees bedient hat, aber mich hat das in keinster Weise gestört. Im Gegenteil, für mich gehören sie zu so einer Art von Story einfach dazu. Ich fand die Menge an Klischees genau richtig und habe es als vollkommen stimmig empfunden, wie sie sich ins Geschehen einfügen.

Aber zurück zu Jason. Ich war seinem mysteriösem Charme einfach im Nu hoffnungsvoll verfallen und das Zusammenspiel zwischen ihm und Grace fand ich herrlich. Die Schlagabtäusche zwischen den beiden habe ich zutiefst genossen und die gefühlvollen Momente haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. In puncto Liebesgeschichte wurde ich definitiv nicht enttäuscht, die Romantikerin in mir ist auf jeden Fall auf ihre Kosten gekommen. Die Lovestory zwischen Grace und Jason wird wundervoll beschrieben. Sie ist glaubhaft, emotional und ziemlich heiß und blutig. Eine rundum gelungene Vampirromanze eben, also ich bin begeistert.

Neben Grace und Jason dürfen wir noch viele weitere tolle Personen kennenlernen wie Graces Cousine Macy, ihr Onkel Finn und den Jungen Flint. Allesamt wurden sie prima ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren verschiedenen Eigenschaften zu etwas ganz Besonderem. Viele umgibt zudem so etwas faszinierend Geheimnisvolles, sodass man eine lange Zeit nicht weiß, wem man nun eigentlich trauen kann und wem nicht. Ich zumindest hatte eine ganze Weile keinen Plan und bin beim Lesen so richtig ins Mitfiebern und Herumrätseln geraten.

Für mich kam wahrlich an keiner Stelle Langeweile auf. Die Handlung kann mit viel Spannung, Action, Drama und lauter überraschenden Wendungen aufwarten, sodass man gar nicht anders kann als die Seiten zu inhalieren.
Der Fantasyanteil kommt natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Es dauert zwar ein bisschen, aber das Warten lohnt sich. Es treiben nicht nur Vampire an der Katmere-Academy ihr Unwesen, so viel sei schon mal verraten, sondern auch andere magische Wesen wie Drachen und Werwölfe.
Auch der Humor kann sich sehen lassen. Von den amüsanten Wortgefechten zwischen Grace und Jason habe ich auch ja bereits berichtet. Die Dialoge zwischen unserer Romanheldin und ihrer Cousine Macy fand ich an vielen Stellen aber auch sehr unterhaltsam und die originellen Kapitelüberschriften haben mir ebenfalls immerzu breite Schmunzler entlockt.
Sehr lustig fand ich auch, dass die Biss-Reihe von Stephanie Meyer kurz erwähnt wird. Da „Crave“ ein bisschen mit Twilight verglichen wird, fand ich diesen Gag irgendwie echt spitze. Ich persönlich finde allerdings nicht, dass man die beiden Reihen miteinander vergleichen kann. Ja, okay, so ein paar ganz leichte Parallelen sind vielleicht vorhanden und durch die Vampire kommen vermutlich bei jedem, der die Biss-Serie kennt, unweigerlich Twilight-Vibes auf, aber ich finde, dass Tracy Wolff mit ihren Katmere-Academy-Chroniken etwas komplett Eigenständiges geschaffen hat.

Enden tut das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Also ich hätte mich nach dem Beenden wirklich nur zu gerne umgehend auf den zweiten Band gestürzt. Da ich allerdings nicht so gerne auf Englisch lese, heißt es für mich nun ungeduldig hibbeln und warten - die deutsche Übersetzung von „Crush“ erscheint nämlich leider erst im März 2022, also erst in einem halben Jahr, seufz.

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich euch unbedingt noch kurz von der Karte etwas vorschwärmen, die sich vorne und hinten im Buch befindet und die die Katmere-Academy zeigt. Die Karte, Leute, sieht einfach umwerfend aus. Ich kann mich an ihr gar nicht sattsehen.

Fazit: Fesselnd, humorvoll, blutig und romantisch. Ein brillanter Auftakt, der einfach nur süchtig macht.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich „Crave“ so sehr umhauen würde, aber ja, es ist tatsächlich so, ich finde dieses Buch einfach großartig, für mich ist es ein echtes Highlight! Ich kann „Crave“ absolut empfehlen. Vor allem Vampirfans und Romantasyliebhaber*innen kann ich nur ans Herz legen in den ersten Band der Katmere-Academy-Chroniken einzutauchen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Mitreißend und superlustig! Ein herrlicher Lesespaß!

Der Sommer, in dem meine Geschwister ihr Hirn wiederfanden
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Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Alexandra Fischer-Hunold so gut gefallen haben, war ich augenblicklich Feuer und Flamme als ich das erste Mal von ihrem neuen Kinderbuch hörte. Der ulkige ...

Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Alexandra Fischer-Hunold so gut gefallen haben, war ich augenblicklich Feuer und Flamme als ich das erste Mal von ihrem neuen Kinderbuch hörte. Der ulkige Titel hatte mich sofort und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest: Die Schmittke-Geschwister möchte ich unbedingt kennenlernen.

Die Familie Schmittke ist superreich und lebt in einer riesigen prächtigen Villa. Während die Eltern und Chantels ältere Geschwister Mandy und Jerome ihr luxuriöses Leben über alles lieben und in vollen Zügen genießen, ist Chantel überhaupt nicht begeistert davon. Sie ist die Einzige, die am Boden geblieben ist und die alten Zeiten vermisst. Früher war das Leben einfach so viel schöner, als die Familie noch mit wenig Geld auf dem Schrottplatz gewohnt hat. Doch damit war es jäh vorbei, als der Papa mit seiner Firma stinkreich geworden ist. Anstatt lauter tolle Dinge mit ihren Geschwistern zu machen wie früher, muss sich Chantel nun mit Oberzicke Mandy und Vollidiot Jerome rumschlagen. Doch dann gehen die drei Geschwister während einer Kreuzfahrt auf der elterlichen Luxusyacht über Bord und landen bei der seltsamen Aussteiger-Familie Hansen auf einer kleinen Insel. Ein unglaubliches Abenteuer voller Überraschungen beginnt...

Schon als ich mir damals den Klappentext durchlas, war ich mir völlig sicher, dass ich eine äußert spaßige Zeit mit dem neuen Kinderroman von Alexandra Fischer-Hunold verbringen werde. Hinzu kam natürlich noch der originelle Titel, den ich einfach so richtig feiere.
Als ich dann schließlich nach dem Buch griff und mit dem Lesen begann, bestärkten bereits die ersten paar Seiten meine Vermutung.

Mir hat schon der Beginn am laufenden Band breite Schmunzler entlockt. Die humorvolle Art und Weise wie uns unsere Hauptprotagonistin Chantel alles aus ihrer Perspektive schildert war eindeutig komplett meine (mich hat sie bestens unterhalten) und auch die Darstellung der Figuren konnte auf ganzer Linie bei mir punkten.
Die Familie Schmittke wird einfach so schön überspitzt dargestellt und auch die Familie Hansen, bei der Chantel und ihre zwei Geschwister noch landen werden, wurde wunderbar überdreht skizziert. Wer meinen Lesegeschmack kennt, wird wissen, dass ich total auf ausgefallene Charaktere stehe. Solltet ihr diese Vorliebe mit mir teilen, werdet ihr von den ganzen schrulligen Gestalten, die in diesem Buch ihr Unwesen treiben, garantiert genauso hingerissen sein wie ich, daran habe ich keine Zweifel.
Also mir haben sämtliche Figuren wirklich unheimlich gut gefallen. Und besonders toll fand ich, dass sie trotz ihrer Verrücktheiten erstaunlich lebensecht wirken.

Da hätten wir zum Beispiel unsere Ich-Erzählerin Chantel, die eigentlich noch sehr normal wirkt, die für ihr Alter aber beeindruckend schlau und belesen ist und das auch sehr gerne zeigt. Ich mochte Chantel auf Anhieb und habe mich trotz des Altersunterschieds mühelos in sie hineinversetzen und ihr Fühlen und Denken nachvollziehen können. So habe ich es unter anderem vollkommen verstehen können, dass sie extrem genervt von ihren großen Geschwistern ist – die beiden machen echt nicht den hellsten Eindruck. Ich muss ja sagen, dass ich stellenweise fast schon ein bisschen schockiert darüber war, wie dämlich die beiden sind (sorry, ihr Zwei).
Früher waren Jerome und Mandy jedoch anders – früher, ehe die Familie so stinkreich wurde.
Aus Chantels Erzählungen erfahren wir, dass die drei Geschwister einst ein sehr inniges Verhältnis hatten und total schöne Sachen zusammen gemacht haben. Ich habe da richtig mit Chantel mitgefühlt – es wird mehr als deutlich wie sehr sie die früheren Zeiten und ihre alten Geschwister vermisst. Aber – so viel sei schon mal verraten: Mandy, Jerome und auch Chantel werden während ihres Aufenthalts auf der Insel noch eine bemerkenswerte Entwicklung durchmachen und sich über so einige Dinge bewusst werden. Dies mitzuverfolgen hat mich sehr gerührt und glücklich gemacht.

Ehe es aber zu der Wandlung kommt, bescheren uns die Eigenarten von Jerome und Mandy zahlreiche urkomische Momente. Ich habe mich teils wirklich köstlich über die Social Media-süchtige Zicke Mandy und den Pommes frites-verehrenden Jerome amüsiert. Aber auch die Familie Hansen fand ich einfach großartig. Da ich jedoch nicht zu viel verraten möchte, werde ich hinsichtlich der Eigenheiten dieser fünfköpfigen Aussteiger-Familie nun mal lieber nicht näher ins Detail gehen. Ich finde irgendwie, dass man sie besser ohne viel Vorwissen kennenlernen sollte.
Auch zu den weiteren Charakteren sage ich jetzt mal nichts weiter. Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten muss, ist das Setting.

Was die Schauplätze angeht, bin ich auf jeden Fall ganz auf meine Kosten gekommen. Besonders klasse fand ich natürlich die Insel, auf der wir uns auch die meiste Zeit über aufhalten. Die kleine, weit abgelegene Vulkaninsel auf dem Meer wird genial beschrieben und versprüht das reinste Abenteuer- und Sommerfeeling. Also mich hat beim Lesen voll die Entdeckerlust überkommen und das coole Baumhaus der Familie Hansen hätte ich mir nur zu gerne selbst mal angeschaut. Dieses habe ich mir ziemlich abgefahren vorgestellt.

In meinen Augen hat Alexandra Fischer-Hunold mit „Der Sommer, in dem meine Geschwister ihr Hirn wiederfanden“ eine rundum gelungene Abenteuergeschichte aufs Papier gebracht voller guter Sommerlaune, Witz, Charme und Herz. Die Handlung kann mit viel Spannung und lauter Überraschungen aufwarten und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Sie ist mit viel Humor, Authentizität und Einfühlungsvermögen geschrieben und enthält neben dem hohen Unterhaltungswert auch nachdenklich stimmende Themen. Letzteres hat mir besonders gut gefallen: Das Buch beschert uns nicht nur ein amüsantes und spannendes Inselabenteuer, es besitzt auch Tiefgang und vermittelt viele schöne und wichtige Botschaften und Werte.

Das Ende ist recht abgeschlossen, allerdings wird dennoch deutlich, dass es weitergehen wird. Zu meiner großen Freude wird der zweite Band hinten im Buch auch schon für das nächste Frühjahr angekündigt, yay. Den werde ich natürlich ebenfalls bei mir einziehen lassen. Ich bin schon so gespannt wie es mit der Familie Schmittke und den Hansens weitergehen wird.

Fazit: Turbulent, tiefgründig, superwitzig. Ein herrlich schräges Lesevergnügen für Jung und Alt!
Alexandra Fischer-Hunold hat mit „Der Sommer, in dem meine Geschwister ihr Hirn wiederfanden“ einen wundervollen Kinderroman ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, mit welchem ihr ein absolut stimmiger und gelungener Reihenauftakt geglückt ist. Die Handlung ist der reinste Gute-Laune-Macher und reißt einen durchweg mit, zugleich stimmt sie aber auch nachdenklich und berührt. Dieses Buch ist definitiv viel mehr als nur eine lustige Ferienabenteuergeschichte. Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit der Familie Schmittke und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Eine wunderbare Fortsetzung!

Akademie Fortuna - Eine Vision zur richtigen Zeit
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Da mir der Auftaktband der Akademie Fortuna-Serie so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr an die Akademie Fortuna habe ich ...

Da mir der Auftaktband der Akademie Fortuna-Serie so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr an die Akademie Fortuna habe ich mich diebisch gefreut!

Sorry hat die große Prüfung erfolgreich gemeistert und somit alle an der Akademie Fortuna von ihren Wahrsagerfähigkeiten überzeugt. Ein ruhiges und entspanntes Schuljahr ist ihr jedoch nicht vergönnt. Ein alter Zwist zwischen den Wahrsagerfamilien spitzt sich immer weiter zu und dann wäre da natürlich noch Ben, der irgendwo von seinem eigenem Vater, dem finsteren Mal Chievous, gefangen gehalten wird. Sorry und ihre Freunde müssen ihren entführten Mitschüler unbedingt finden und retten! Ein gefährliches Abenteuer beginnt, welches so einige Überraschungen und eine unglaubliche Entdeckung bereithalten wird.

Endlich konnte ich mich auf meinen sehnsüchtig erwarteten Folgeband stürzen und was soll ich sagen, ich habe mich eindeutig zurecht so sehr darauf gefreut: Mir hat der zweite Teil genauso gut gefallen wie der erste. In meinen Augen hat Sarah M. Kempen mit „Eine Vision zur richtigen Zeit“ eine fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gebracht, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht und einen von Anfang bis Ende an die Seiten fesselt. Ich habe auch diesen Band regelrecht verschlungen und leider viel zu schnell beendet.

Da mir die Geschehnisse aus dem Vorgänger noch sehr präsent waren, habe ich ohne Probleme in die Geschichte hineingefunden. Kurze Info an alle Neulinge: Greift besser zuerst zum Serienstart ehe ihr in den Nachfolger eintaucht. Zu Beginn von Band 2 wird zwar alles wichtige kurz erklärt, aber da die Bände sehr aufeinander aufbauen, macht es eindeutig mehr Sinn wenn man sie in der chronologischen Reihenfolge liest.

Die Handlung der Fortsetzung setzt kurz nach dem Ende des Auftaktbandes an und man ist sofort wieder mittendrin im Geschehen. Mich konnte die Handlung von den ersten Zeilen an vollkommen in ihren Bann ziehen und da sich Sarah M. Kempens wunderschöner Schreibstil erneut superangenehm und leicht für mich hat lesen lassen, flogen die Seiten bei mir nur so dahin.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Die Suche nach Ben wird unheimlich packend und spannend beschrieben, sodass man aus dem Mitfiebern und Mitbibbern gar nicht mehr herauskommt. Wo hält sein Vater ihn bloß gefangen? Werden die Hinweise, auf die Sorry und ihre Mitsuchenden stoßen werden, sie zu Bens Versteck führen können? Wird ihre Rettungsmission erfolgreich sein?
Die Antworten auf diese Fragen werde ich euch hier natürlich nicht geben, hehe. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören könnt, da ich euch die aufregenden Szenen, überraschenden Wendungen und unglaublichen Enthüllungen so dermaßen in Atem halten.

Neben der Spannung kommt natürlich auch der Humor nicht zu kurz. Manche Charaktere, die in dieser Reihe ihr Unwesen treiben, sind einfach so herrlich schrullig drauf und verzücken uns Leserinnen mit ihren lustigen Eigenarten. So habe ich mich beispielsweise über den Lehrer Mr. Gelatine köstlich amüsiert (sympathisch war mir dieser Typ allerdings nicht) und auch Nichtseherin und Hausmeistertochter Missy (die ganz klar zu meinen Lieblingen zählt) hat mich mit ihrer tollpatschigen und quirligen Art erneut bestens unterhalten. Genial fand ich auch Orbis Astra, eine Figur, die in diesem Band neu eingeführt wird. Orbis ist ein echt schräger Vogel, sag ich euch, mir hat er zahlreiche Schmunzelmomente geliefert.

Mit den Figuren hat mich die Autorin auf jeden Fall wieder gänzlich überzeugen können. Sie wurden mit viel Liebe ausgearbeitet und sind allesamt unvergleichlich. Ich finde die Figuren in dieser Reihe wirklich großartig. So natürlich auch unsere 12-jährige Hauptprotagonistin Sorry, aus deren Sicht wir abermals alles in der dritten Person erfahren. Sorry ist eine tolle und starke Buchheldin, sie ist mutig, liebenswert und authentisch, man muss sie als Leser
in einfach sofort ins Herz schließen muss.
Neben vielen freundlichen Personen treffen wir allerdings auch auf ein paar weniger liebenswürdige Gesichter. So fand ich Estrella, eine Mitschülerin von Sorry, eine längere Zeit wieder ziemlich ätzend. Aber, so viel verrate ich euch nun schon mal: Es wird sich noch zeigen, dass Estrella auch recht nett und hilfsbereit sein kann. Sie wird ein wichtiger Bestandteil der Ben-Rettungsaktion sein und eine erstaunliche Entwicklung durchmachen.

Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Vertrauen – all dies wird auch dieses Mal ganz groß geschrieben. Die Story vermittelt wirklich viele schöne und wichtige Werte, was mich wahnsinnig gefreut hat. So etwas darf für mich einfach bei keinem guten Kinderbuch fehlen.

Was ebenfalls wieder komplett bei mir punkten konnte: Das Setting. Die Akademie Fortuna wird erneut richtig cool beschrieben – mit dieser Wahrsagerschule hat Sarah M. Kempen zweifellos eine außergewöhnliche Kulisse erschaffen. Generell ist die Welt in dieser Reihe einzigartig und so erfrischend anders, innovativ und einfallsreich. Sie sprudelt nur so vor Fantasie und steckt voller Geheimnisse, Intrigen und Wunder. Ich habe mich auch dieses Mal vom ersten Moment an pudelwohl in dieser wahrsagerstarken Welt gefühlt und freue mich jetzt schon sehr auf meine Rückkehr. Da auch dieser Band mit einigen ungeklärten Fragen endet, gehe ich sehr davon aus, dass wir uns über mindestens eine weitere Fortsetzung freuen dürfen. Hoffentlich müssen wir uns auf diese nicht allzu lange gedulden. Ich bin schon so gespannt wie es mit Sorry und Co. weitergehen wird!

Was dann auf gar keinen Fall nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Gestaltung. Alica Räth hat auch diesen Band mit zahlreichen wunderhübschen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die perfekt zur Geschichte passen und eine ganz besondere, magische Atmosphäre schaffen. Von den Bildern hätte es für meinen Geschmack liebend gerne noch viele mehr geben können. Ich mag den Zeichenstil von der Alica Räth unglaublich gerne. Auch von dem Cover, das sie entworfen hat, bin ich ganz hin und weg. Ich finde es genauso umwerfend wie das vom vorherigen Band.

Fazit: Sarah M. Kempen ist mit „Eine Vision zur richtigen Zeit“ ein rundum gelungener Folgeband geglückt, welcher mich genauso verzaubern konnte wie der Vorgänger. Auch die Fortsetzung erzählt eine fesselnde Schulgeschichte voller Spannung und Geheimnisse und sprüht nur so vor Witz, Charme und fantasievoller Wahrsagermagie. Ich hatte tierisch viel Freude beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Sorry und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Eine wundervolle Mutmachgeschichte - einzigartig und zauberhaft illustriert.

Vom Esel, der keine Geschichte hatte
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Gemeinsam mit Gans, Hund und Schaf lebt Esel auf einem Bauernhof. Jeden Tag kommen die Tiere zusammen und haben etwas zu erzählen. Nur Esel, der steht immer abseits und hat nichts Spannendes zu berichten. ...

Gemeinsam mit Gans, Hund und Schaf lebt Esel auf einem Bauernhof. Jeden Tag kommen die Tiere zusammen und haben etwas zu erzählen. Nur Esel, der steht immer abseits und hat nichts Spannendes zu berichten. Ihm will einfach nichts einfallen außer einem langweiligen I-A. Er ist eben nicht so schön wie Gans, nicht so klug wie der Hund und nicht so mutig wie das Schaf. Esel fasst daher eines Tages den Entschluss den Hof zu verlassen und in die weite Welt hinauszuziehen. Auf seinem Weg wird er neue Bekanntschaften schließen und wird dank ihnen große Stärken in sich entdecken – Stärken, die mit denen er im Leben nicht gerechnet hätte. Seine Reise wird ihm zudem ein echtes Abenteuer bescheren, von dem er erzählen kann. Ob Esel vielleicht zu seinen Freunden auf den Hof zurückkehren und ihnen von seinen unglaublichen Erlebnissen berichten soll?

Kennt ihr das? Alle um einen herum sind in etwas richtig gut und können mit interessanten Geschichten aufwarten, nur man selbst besitzt irgendwie kein besonderes Talent, hat nichts Spannendes zu erzählen und fühlt sich daher ziemlich ausgeschlossen. In genau dieser Situation befindet sich der Esel zu Beginn dieses Buches. Da ich selbst wenig Selbstvertrauen besitze und mich ständig viel zu sehr mit anderen vergleiche, habe ich mich mit unserer Hauptfigur nur zu gut identifizieren können und richtig mit ihm mitgefühlt. Mir tat der Esel anfangs unheimlich gut. Er möchte so gerne bei dem Gespräch der Bauernhoftiere etwas Bedeutendes beitragen, doch anstatt ihm dabei zu helfen, geben ihm die anderen Tiere auch noch das Gefühl, dass er ein hoffnungsloser Fall ist und aus ihm nie etwas werden wird.
Etwas Ähnliches werden ganz bestimmt schon viele erlebt haben, vor allem ruhige und schüchterne Menschen. Also ich bin mir ziemlich sicher, dass sich eine Menge Leserinnen nur zu gut in dem Esel wiederfinden und sehr mit ihm mitfühlen werden.

Mir hat die Art und Weise wie die Ausgangslage der Erzählung dargestellt wird, sehr gut gefallen. Mit viel Feingefühl und vollkommen kindgerecht beschreibt Stefanie Taschinski die Szene und die Gefühle des Esels, sodass die Handlung in keinster Weise zu schwer oder bedrückend wird.
Der Esel steckt zudem den Kopf in den Sand und verkriecht sich in seiner Traurigkeit. Er möchte unbedingt eine Aufgabe finden, er möchte eine Geschichte erzählen können. Gemeinsam mit ihm verlassen wir den Bauernhof und begeben uns auf eine aufregende Reise in die weite Welt. Auf seinem Weg wird er nicht nur neue freundliche Tiere kennenlernen und ein spannendes Abenteuer erleben, wovon er berichten kann – er wird auch zu sich selbst finden und dank seiner neuen Bekanntschaften erkennen wie stark und mutig er ist.

In meinen Augen hat Stefanie Taschinski mit „Vom Esel, der keine Geschichte hatte“ eine ganz zauberhafte Mutmachgeschichte aufs Papier gebracht. Die Erzählung wird mit viel Empathie und Herzenswärme erzählt, sie ist wunderschön poetisch geschrieben und abenteuerlich und tiefgründig zugleich. „Vom Esel, der keine Geschichte hatte“ ist wirklich ein besonderes Bilderbuch, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Vor allem Familien mit stillen und unsicheren Kindern kann ich nur empfehlen, es bei sich einziehen zu lassen.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 4 Jahren und dem schließe ich mich an. Die Geschichte ist allerdings etwas komplexer – Kinder sollten auf jeden Fall viel Einfühlungsvermögen und eine hohe Auffassungsgabe besitzen. Mit der Hilfe der Vorleser
innen sollten junge Kids die Handlung und deren Message meiner Ansicht nach aber verstehen können und werden garantiert jede Menge Spaß dabei haben den Esel auf seiner Selbstfindungsreise zu begleiten.

Zum Vorlesen bietet sich das Buch ideal an. Die Sätze sind sehr kurz und da wir es mit mehreren Figuren und viel wörtlicher Rede zu tun bekommen, lässt sich die Geschichte mit verstellten Stimmen prima vortragen. Ich selbst habe sie für mich alleine gelesen, gehe aber fest davon aus, dass sie für ein großartiges Vorleseerlebnis sorgen wird.

Kommen wir nun zu der fantasievollen Aufmachung – diese ist wahrlich ungewöhnlich und einmalig. Bei der Textgestaltung wurde auf eine herrlich kreative Weise mit der Schrift gespielt: Es gibt verschiedene Schriftarten, zahlreiche Sätze befinden sich Sprechblasen, einige Textabschnitte sind Teil der Illustrationen und bei einer Doppelseite muss das Buch sogar gedreht werden. Kurz danach stoßen wir auch noch auf eine schwarze Seite mit weißer Schrift, die die Dunkelheit, in die wir uns mit dem Esel an dieser Stelle begeben, vortrefflich wiedergibt. Also ich bin total begeistert von diesen originellen grafischen Elementen.


Zu den farbigen Illustrationen kann ich mich ebenfalls nur hellauf verzückt äußern. Julia Christians, die mir bereits aus anderen Werken bekannt war, hat die Geschichte mit vielen superniedlichen und traumhaft schönen Bildern versehen, die jederzeit perfekt mit dem Text harmonieren und eine bezaubernde Atmosphäre schaffen. Es ist einfach die reinste Freude die vielen Zeichnungen zu betrachten und gemeinsam mit ihnen und der einfallsreichen Textdarstellung den mutigen Esel auf seinem großem Abenteuer zu begleiten.

Fazit: Eine wundervolle Mutmachgeschichte für Groß und Klein – poetisch, einfühlsam und einzigartig!
Stefanie Taschinski und Julia Christians haben gemeinsam ein ganz besonderes Bilderbuch mit einer tollen und wichtigen Botschaft herausgebracht, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnten. Die Geschichte ist so unglaublich süß und herzerwärmend, sie schenkt Mut und Hoffnung und sorgt dank der einfallsreichen Gestaltung für ein außergewöhnliches und sehr spaßiges (Vor-)Leseerlebnis. Auch von den vielen wunderhübschen Illustrationen von Julia Christians bin ich ganz verzaubert. Ich kann „Vom Esel, der keine Geschichte hatte“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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