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Veröffentlicht am 20.12.2019

Mal wieder eine super tolle Fortsetzung!

Penny Pepper – Schurken auf dem Schulhof
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Seit dem Reihenauftakt bin ich ein riesengroßer Penny Pepper-Fan. Diese Comic-Roman-Reihe ist einfach nur große Klasse und unglaublich witzig! Mich konnte bisher noch kein Penny Pepper-Band enttäuschen ...

Seit dem Reihenauftakt bin ich ein riesengroßer Penny Pepper-Fan. Diese Comic-Roman-Reihe ist einfach nur große Klasse und unglaublich witzig! Mich konnte bisher noch kein Penny Pepper-Band enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass mich auch der achte Fall von Penny und Co hellauf begeistern wird.

Juhu, endlich hat auch Ida ein eigenes Handy! Zehntausend Jahre hat sie darauf gewartet! Na ja, okay, vielleicht nicht ganz zehntausend. Ida ist jedenfalls überglücklich, nur leider soll ihre große Freude nicht von langer Dauer sein. Als die vier Freundinnen nach der Sportstunde bei der neuen Sportlehrerin, der wenig milden Frau Milde, zurück in die Umkleide kommen, ist Idas Handy spurlos verschwunden. Das kann nur ein fieser Dieb gewesen sein! Als Täter kommen so einige Leute infrage. Ob vielleicht Pennys großer Bruder Tim der Handyklauer ist? Er hätte definitiv ein Motiv, da sein Handy vor kurzem kaputt gegangen ist und er dringend ein neues benötigt…
Die zickige Ivy aus der Parallelklasse oder die stets Kettenrauchende Blutbachtochter aus der Zehnten landen allerdings auch sofort auf der Verdächtigen-Liste. Penny und ihre Detektivinnen machen sich eifrig ans Ermitteln. Ihre Nachforschungen ergeben nur sehr schnell, dass alle ihre Verdächtigen ein Alibi haben. Mist! Und leider wird Idas gestohlenes Handy kein Einzelfall bleiben. Ein Dieb geht in der Schule um, mit einem ganz klaren Beuteschema. Ob Penny und Co diesen schwierigen Fall wohl lösen werden?

Nachdem wir im siebten Band zusammen mit Penny und ihrer Klasse London unsicher gemacht haben, gilt es nun in der Schule den nächsten kniffligen Fall zu lösen. Vorweg: In meinen Augen sollte es kein Problem sein, wenn ihr mit dem achten Teil in die Reihe einsteigt. Da die Bände nicht groß aufeinander aufbauen und es in jedem Band einen neuen Fall zu lüften gilt, sollte man hier keine Schwierigkeiten damit haben, dem Geschehen der Handlung ohne Vorwissen folgen zu können.

Für mich, als eingefleischter Penny Pepper-Fan, hieß es auf lauter liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen. Penny und ihre drei Freundinnen Ida, Marie und Flora habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich freue mich jedes Mal diebisch darauf, mich zusammen mit dieser liebenswerten Detektivinnen-Bande in ein neues aufregendes Abenteuer zu stürzen und ans ermitteln zu machen.

Wer zu meiner großen Freude auch wieder mit von der Partie ist, ist Pennys einmaliges Diktiergerät. Das Diktiergerät ist einfach nur brillant und für mich ganz klar ein großes Muss für diese Reihe. Ein Penny Pepper-Band ohne diese eigenwillige Diktiergerät? Geht für mich gar nicht. Ich bin bei jedem neuen Band immer schon mega gespannt darauf, was für ulkige Ausrufe es wohl dieses Mal raushauen wird. :D

Neben vielen bekannten Figuren stoßen wir in diesem Band auch auf so einige neue Gesichter. Frau Milde zum Beispiel, die neue Sportlehrerin, eine sehr, hm, energische und wenig sympathische Frau. Als milde kann man Frau Milde wirklich nicht bezeichnen. ;)

Mir hat der achte Band ein großartiges Leseerlebnis beschert. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgeschmökert und mich dabei köstlich amüsiert. Hach, ich liebe einfach den Humor von Ulrike Rylance und ihren locker-leichten, pfiffigen Schreibstil. Ich lese die Penny Pepper-Bücher quasi immer mit einem Dauergrinsen auf den Lippen, weil sie so lustig und humorvoll geschrieben sind.
Was ich neben dem breit schmunzeln auch stets tue, ist mitfiebern und miträtseln. Die Penny Pepper-Geschichten sind nicht nur irre komisch – sie sind auch richtig spannend und packend. So auch hier: Der achte Band erzählt, wie seine sieben Vorgänger, eine super mitreißende Krimigeschichte für Kinder ab 8 Jahren. Hier wird garantiert jede kleine Spürnase ganz auf ihre Kosten kommen. Wobei ich finde, dass die Penny Pepper-Reihe durchaus auch für deutlich ältere Detektivliebhaber absolut lesenswert ist!

Was diesen Band ebenfalls wieder zu etwas ganz Besonderem macht, ist die erstklassige Aufmachung. Ich kenne mittlerweile so einige Comic-Roman-Reihen und Penny Pepper zählt für mich auf jeden Fall zu den besten.
Ulrike Rylance und Lisa Hänsch sind inzwischen ein eingespieltes Team und so harmonieren Text und Bild auch in diesem Band wieder perfekt miteinander. Das Buch ist so wunderbar kreativ gestaltet – so cool, sag ich euch! Die comicähnlichen schwarz-weiß Illustrationen von Lisa Hänsch haben mir wieder wahnsinnig gut gefallen. Sie sind total witzig und liebevoll gezeichnet und entlocken mir des öfteren den ein oder anderen lauten Lacher. Zu meinen persönlichen Favoriten zählt definitiv das Diktiergerät. Ich liebe diesen schelmischen frechen Blick, hihi.

Neben den Bildern sind auch die vielen, vielen Schriftspielereien wieder fantastisch gelungen. Verschiedene Schriftarten, groß, klein, fett gedruckt und noch so vieles mehr – die Gestaltung ist wirklich enorm abwechslungsreich und sie wird dafür sorgen, dass selbst der allergrößte Lesemuffel hier zu einem begeisterten Buchverschlinger mutiert. :D

Unheimlich gut gefallen haben mir auch wieder die Infokästen, in denen uns Penny schwierige Wörter und Redewendungen erklärt. Auf eine zum Schmunzeln schöne und sehr einfache Weise erfahren wir hier, was sich zum Beispiel hinter „Fake-News“, „Psychologe“, „Sonderkommission“ oder „zum fraglichen Zeitpunkt“ verbirgt.

Genial fand ich auch wieder Pennys Detektivtipps. So erfahren wir hier unter anderem, was UV-Pulver ist und wie man es richtig anwendet. Als 10-jährige, als ich mich in meiner Detektivphase befand und immerzu auf der Suche nach Verbrechen und Geheimnissen war, hätte ich Pennys Tipps unglaublich toll gefunden und bestimmt sofort ausprobiert.

Ob es Penny und ihre Detektivinnen schließlich noch gelingen wird, ihren achten Fall aufzuklären und wenn ja, wen sie am Ende als Täter entlarven werden – nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, muhahaha, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Fazit: Erneut eine mega coole Fortsetzung, die einen durchweg mitfiebern lässt und große Lust auf mehr macht! Ulrike Rylance und Lisa Hänsch haben mal wieder eine ausgezeichnete Teamarbeit geleistet und mir auch mit dem achten Penny Pepper - Band ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert. Dieses Buch ist das reinste Lachmuskeltraining. Die liebenswerte Story ist super lustig und richtig spannend und die vielen amüsanten Illustrationen und tollen Handletterings sind auch wieder spitzenmäßig gelungen. Für lesemuffelige Kinder ist diese witzig-freche Comic-Roman-Reihe einfach nur perfekt geeignet. Und für Detektivfans ist Penny Pepper ganz klar ein großes Muss. Ich bin hellauf begeistert von „Schurken auf dem Schulhof“ und freue mich schon riesig auf die weiteren Fälle von Penny Pepper und ihren Freundinnen. Band 8 erhält von mir nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Ein zuckersüßes und absolut bezauberndes Weihnachtsbuch!

Maximilian und der verlorene Wunschzettel
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Auf „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ bin ich tatsächlich erst recht spät gestoßen. Normalerweise studiere ich die neuen Vorschauen der Verlage immer ganz genau, aber irgendwie muss mir dieser ...

Auf „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ bin ich tatsächlich erst recht spät gestoßen. Normalerweise studiere ich die neuen Vorschauen der Verlage immer ganz genau, aber irgendwie muss mir dieser Titel total durchgegangen sein. Erst als ich eine begeisterte Rezension einer anderen Bloggerin zu dem Buch las, wurde ich darauf aufmerksam. Was bin ich froh, dass ich es noch entdeckt habe und das auch noch rechtzeitig vor Weihnachten! Ich finde das Buch so wundervoll! Ich warne mal lieber vor: Dies wird mal wieder eine sehr schwärmerische Rezension werden. :D

Der achtjährige Junge Oliver hat es eilig. Er ist dieses Jahr ziemlich spät dran und hat seinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann noch gar nicht abgeschickt - und das, obwohl schon heute der 24. Dezember ist! Ganz schnell hastet Oliver zum nächsten Briefkasten und wirft seinen Brief ein. Was er aber nicht mehr bekommt: Der Brief wird von einem kalten Windstoß erfasst und wieder aus dem Briefkasten hinausgeweht. Ist da etwa Magie mit im Spiel? Wer weiß. Der Brief schwebt jedenfalls die verschneite Straße entlang und...flattert einer kleinen Straßenmaus vor die Pfoten. Bei der Maus handelt es sich um Maximilian, der gerade frierend und hungrig auf der Suche nach einem warmen Unterschlupf und etwas zu futtern ist. Maximilian erkennt schnell, um was es sich bei dem Brief handelt: Es ist ein Wunschzettel an den Weihnachtsmann! Er muss anscheinend verloren gegangen sein. Oh nein, wie soll der Brief denn jetzt noch rechtzeitig zum Weihnachtsmann kommen? Der heilige Abend ist doch schließlich schon heute! Da Maximilian ein riesengroßes Mäuseherz hat, fasst er sofort den Entschluss, sich auf den Weg zum Nordpol zu machen, um den Brief persönlich zum Weihnachtsmann zu bringen. Eine aufregende Reise beginnt. Ob es Maximilian wohl gelingen wird, seine weihnachtliche Mission zu erfüllen?

Klingt das nicht nach einer zuckersüßen Weihnachtsgeschichte? Und sieht das Cover nicht hinreißend aus? Nun, ich kann euch versichern, dass sowohl der Klappentext als auch die äußere Gestaltung nicht zu viel versprechen. Alex T. Smith ist mit „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ ein ganz bezauberndes Weihnachtsbuch gelungen, welches gute Chancen hat, von nun an zu meinen liebsten Weihnachtsbüchern zu gehören. Ich bin total verliebt in das Buch. Die Geschichte ist so niedlich und herzerwärmend und die Illustrationen sind märchenhaft schön. Und von den vielen tollen Rezepten, Bastelanleitungen und weihnachtlichen Liedern und Gedichten bin ich ebenfalls hellauf begeistert. Die gesamte Aufmachung ist einfach nur fabelhaft. Klasse finde ich auch, dass man das Buch als Adventskalender nutzen kann. Die Geschichte ist sogar in 24 ½ Kapitel unterteilt, sodass man auch noch am ersten Weihnachtsfeiertag etwas von dem Buch hat und das (Vor-) Lesevergnügen nicht schon am 24. Dezember endet.

Ehe es aber mit dem großen Weihnachtsabenteuer der kleinen Maus Maximilian losgeht, erklärt uns Autor in einem kurzen Vorwort, wie man dieses Adventskalenderbuch am besten liest. Da ich das Buch nur für mich alleine gelesen habe, habe ich die Anleitung nicht befolgt, sondern habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen. Ich glaube, ich hätte es auch gar nicht durchgehalten, jeden Tag bloß ein Kapitel zu lesen. Die Handlung konnte mich bereits von den ersten Seiten an so sehr mitreißen und verzaubern und die Kapitel enden immer so spannend – nur wenige Seiten am Tag zu lesen hätte ich niemals geschafft. ;)
Kindern wird es, so vermute ich, ähnlich ergehen wie mir. Erwachsene sollten sich darauf einstellen, dass junge Lauscher ständig lautstark nach mehr verlangen werden. Um das sofortige Verschlingen der Geschichte zu verhindern, folgen im Anschluss an jedes Kapitel tolle Extras, die empörte kleine „Noch nicht aufhören“ - rufende Zuhörer prima ablenken und beschäftigen werden. Es gibt lauter wunderbare Basteltipps, die super einfach und kindgerecht erklärt werden. So gibt es zum Beispiel Anleitungen für Deko-Schneeflocken, Christbaumschmuck oder für eine putzige Maximilian-Fingerpuppe. Auch die Rezepte werden total leicht erläutert: Spitzbuben, Lebkuchen-Mäuse...klingt alles verdammt lecker, sag ich euch. Die Rezepte möchte ich auf jeden Fall noch ausprobieren!

Um mich war es hier schon geschehen, als das Buch bei mir eintraf und ich es erste Mal in echt bewundern durfte. Ich liebe dieses Cover! Die Maus sieht so knuffig aus, die Häuser im Hintergrund sind so hübsch gezeichnet und einfach nur mega finde ich die Glitzerelemente. Das Cover schimmert ganz zauberhaft, wenn man es ins Licht hält. In meinen Augen ist es ein richtiger Eyecatcher.
Meine große Begeisterung nahm nur noch mehr zu, als ich das Buch aufschlug und zu blättern begann. Der Einband und vor allem das Inhaltsverzeichnis sind total liebevoll aufgemacht und die Kapitelanfänge werden von entzückenden kleinen Bildchen geziert. Voller Freude begann ich mit dem Lesen - und wollte am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Geschichte wird so unfassbar mitreißend, humorvoll, herzlich und atmosphärisch erzählt. Sie handelt von Freundschaft, Mut, dem Hinauswachsen über sich selbst und Hilfsbereitschaft und lädt durchweg zum Träumen und Mitfiebern ein. Das Buch hat so etwas herrlich Zeitloses an sich und steckt voller Fantasie und Wärme und wunderschöner Momente.

Gemeinsam mit dem Mäuserich Maximilian, begibt man sich auf eine turbulente und abenteuerliche Reise durch eine große verschneite, weihnachtliche Stadt kurz vor dem heiligen Abend. Die anschaulichen Beschreibungen der Orte haben mir die tollsten Bilder in den Kopf gezaubert und die originellen Formulierungen haben mich immer wieder breit schmunzeln lassen. Die magische Atmosphäre, die hier durchweg herrscht, konnte mich vollkommen in ihren Bann ziehen und in den mutigen Maximilian habe ich mich vom ersten Moment an verliebt.
Mit Maximilian ist Alex T. Smith ist ein einzigartiger Buchheld gelungen, welchem man als Leser sofort ins Herz schließen muss. Er ist so ein herzensguter, tapferer und liebenswerter kleiner Kerl. Für seine Selbstlosigkeit und seinen großen Mut habe ich den Mäuserich zutiefst bewundert und total putzig fand ich, dass er lesen kann und beim Anblick von Büchern begeistert nach Luft schnappt. :D

Die weiteren Figuren wurden ebenfalls super liebevoll ausgearbeitet. Maximilian wird auf seiner weihnachtlichen Mission so einigen Tieren begegnen, die ihm helfen werden und die sich, wie der Mäuserich, sofort in die Herzen von uns Lesern schleichen.

Ganz verliebt bin ich auch in die vielen großartigen farbenfrohen Illustrationen des Autors. Mein persönliches Highlight ist das Bild, das den Querschnitt eines Puppenhauses zeigt. An der wunderhübschen Zeichnung konnte ich mich gar nicht sattsehen.
Die Illustrationen stecken stets voller niedlicher Details und verströmen durch diesen außergewöhnlichen nostalgischen Stil eine ganz besondere, heimelig warme Weihnachtsatmosphäre.

Fazit: Ein absolut bezauberndes Weihnachtsabenteuer voller Herzenswärme, Liebe und Fantasie! Alex T. Smith ist mit „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ ein ganz wunderbares Adventskalenderbuch gelungen, welches sich einfach nur perfekt für die Vorweihnachtszeit eignet und für den allerschönsten Vorlesespaß sorgen wird. Ich bin total verliebt in die warmherzige, süße Geschichte und in die vielen traumhaften Bilder. Egal ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich kann „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 weihnachtlichen Sternen!

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Aufwühlend, emotional, herzergreifend, zutiefst berührend - ein großartiges Buch!

Wer ist Edward Moon? - Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020
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Als ich das erste Mal von „Wer ist Edward Moon?“ hörte, war mir sofort klar: Das Buch muss ich einfach lesen. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und in das recht schlichte – in meinen Augen aber ...

Als ich das erste Mal von „Wer ist Edward Moon?“ hörte, war mir sofort klar: Das Buch muss ich einfach lesen. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und in das recht schlichte – in meinen Augen aber wunderhübsche – Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Von Sarah Crossan hatte ich leider noch kein Buch gelesen. Obwohl mich ihre Werke sehr ansprechen und ich schon so viel Gutes über sie gehört habe, durfte bisher noch kein Buch von ihr bei mir einziehen. Ich kann noch nicht mal sagen, warum und nun, nachdem ich „Wer ist Edward Moon?“ gelesen habe, ist es mir irgendwie unbegreiflich, dass ich mir ihre anderen Bücher nicht schon längst zugelegt habe. Das werde ich auf jeden Fall schleunigst ändern! Mein erstes Werk von Sarah Crossan konnte mich so sehr beeindrucken – ihre anderen Bücher möchte ich jetzt auch unbedingt noch lesen.

Joe ist sieben Jahre alt, als sein großer Bruder Edward wegen Mordes an einen Polizisten angeklagt wird. Ed wird verhaftet und bekommt die Todesstrafe. Joes Familie bricht daraufhin komplett auseinander. Die Mutter vernachlässigt Joe und seine große Schwester Angela immer mehr und haut eines Tages schließlich einfach ab. Zum Glück gibt es Tante Karen, die versucht, sich so gut es geht um die Kinder zu kümmern.
Zehn Jahre vergehen. Joe hat seinen großen Bruder seit seiner Verhaftung nicht mehr gesehen. Als Eds Hinrichtungsdatum immer näher rückt, beschließt Joe, nach Texas zu reisen, wo sein Bruder im Todestrakt eines Gefängnisses sitzt. Er möchte die letzten Wochen mit Ed verbringen und ihm beistehen. Doch wer ist dieser Edward Moon? Joes großer Bruder ist nicht mehr der, der er vor zehn Jahren war. Ist Ed wirklich schuldig oder nicht?

Wie oben bereits erwähnt, war dieses Buch mein erstes Werk von Sarah Crossan. Ich weiß jetzt nicht, in welcher Form ihre anderen Bücher geschrieben wurden, aber „Wer ist Edward Moon?“ wird auf eine ganz besondere, einzigartige Weise erzählt, eine Weise, an die ich mich zuerst gewöhnen musste. Zum Glück gelang mir dies aber sehr schnell und ehe ihr jetzt denkt, dass mir der Schreibstil nicht gefiel – doch, hat er, sehr sogar! Ich bin total fasziniert von Sarah Crossans Art zu erzählen. Das Buch wurde in Versform verfasst, allerdings reimen sich die Sätze nicht. Vielleicht ist dies der Übersetzung geschuldet und anders als im Deutschen, ergeben die Zeilen im Englischen Reime, keine Ahnung - optisch jedenfalls sehen die Seiten wie Gedichte aus. Die Geschichte liest sich dadurch sehr ungewöhnlich, zugleich aber auch locker-leicht und wunderschön.

Dadurch, dass das Buch in so einem poetischen Stil verfasst wurde, befinden sich auf den Seiten nur sehr wenig Text. Fand ich persönlich große Klasse, da dadurch ein fabelhafter Lesefluss zustande kommt. Man fliegt hier wirklich nur so durch die Seiten. Ich habe das Buch in gut einem Tag durchgesuchtet und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Allerdings ist „Wer ist Edward Moon?“ definitiv nicht so ein Werk, das man flott liest, zuklappt, ins Regal stellt und nicht weiter drüber nachdenkt, sondern sofort zur nächsten Lektüre greift. Nein, absolut nicht. Dieses Buch geht richtig unter die Haut und wirkt noch lange in einem nach. „Wer ist Edward Moon?“ ist keine leichte Kost. Ich hatte hier immerzu Gänsehaut beim Lesen und musste mehrmals schwer schlucken, da mich die Handlung emotional so mitgerissen, berührt, schockiert und aufgewühlt hat.

Sarah Crossan befasst sich in ihrem neuen Roman mit dem schweren und krassen Thema Todesstrafe in den USA und zeigt auf, wie fehlerhaft und unfair es in dem amerikanischen Rechtssystem oft zugeht. Mich hat es entsetzt zu sehen, dass es anscheinend kaum jemanden kümmert, dass Edward vermutlich unschuldig ist. Sein Fall müsste viel genauer untersucht werden, aber es interessiert einfach niemanden, ob Ed berechtigterweise im Todestrakt sitzt oder nicht. Das Buch rüttelt einen so richtig auf und erschüttert einen zutiefst. Man ist immerzu am bangen und mitzittern und hofft so sehr, dass alles gut enden wird. Ob es ein Happy End geben wird oder nicht, werde ich hier nur natürlich nicht verraten – da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Nur so viel: Mich hat das Ende sehr mitgenommen und eine ganze Weile einfach nicht mehr losgelassen.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 17-jährigen Joe in der Ich-Perspektive. Mit Joe ist der Autorin ein wundervoller Protagonist gelungen. Er war mir auf Anhieb sympathisch und hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Dank der einfühlsamen Erzählweise konnte ich mich problemlos in ihn hineinversetzen und sein Handeln jederzeit vollkommen nachvollziehen.

Da Joes Gefühle so anschaulich beschrieben werden, leidet man Leser richtig mit. Vor zehn Jahren hat er seinen großen Bruder Ed das letzte Mal gesehen und mittlerweile weiß er gar nicht mehr, wer dieser Edward Moon eigentlich ist. Sein Bruder, ein Mörder? Hat er diese schreckliche Tat wirklich begangen? Sitzt er zurecht hinter Gittern? Hat er die Todesstrafe verdient? Joe hinterfragt eine Menge, hält aber dennoch stets an der Unschuld seines Bruders fest.
Als der Hinrichtungstermin immer näher rückt, fasst Joe den Entschluss, Edward zu besuchen. Er möchte den neuen Ed kennenlernen, ihm Beistand leisten und alles versuchen, um die Hinrichtung seines Bruders zu verhindern. Wie Joes Gefühls- und Gedankenwelt hier dargestellt wird, ist einfach nur grandios und absolut authentisch.

Unheimlich gut gefallen hat mir auch, dass es immer wieder Rückblenden gibt, die die Vergangenheit von Joes Familie näher beleuchten. Dabei wird deutlich, dass Joe keine leichte Kindheit hatte. Das Buch thematisiert nicht nur die Todesstrafe in den USA – sie erzählt auch eine tragische Familiengeschichte.

Neben Joe konnte mich die Autorin auch mit den allen weiteren Figuren komplett überzeugen. Sie wurden hervorragend ausgearbeitet und tragen allesamt durch ihre einzigartigen Charaktereigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Fazit: Aufwühlend, herzergreifend, unglaublich mitreißend – ein großartiges Buch, das einen zutiefst berührt und einfach nicht mehr loslässt! Mir hat mein erstes Werk von Sarah Crossan unfassbar gut gefallen. „Wer ist Edward Moon?“ ist brillant geschrieben und beschert einem ein ganz besonderes Leseerlebnis. Die Geschichte übt Kritik an dem amerikanischen Rechtssystem aus, sie handelt von Vergebung, Schuld, Armut, Vernachlässigung, Familie und Liebe und steckt voller Emotionen und Gefühle. „Wer ist Edward Moon?“ ist echt heftig und wird wohl nicht Jedermanns Sache sein. Ich jedenfalls bin total beeindruckt und hellauf begeistert von dem Buch. Wenn ihr meint, dass ihr mit den schweren Themen, die Sarah Crossan hier behandelt, umgehen könnt, dann kann ich nur sagen: Lest dieses Buch! Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Ein wunderschönes und absolut bezauberndes Buch!

Toto. Auf vier Pfoten zum Zauberer von Oz
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Ich liebe Kinderbuch-Klassiker über alles und der „Der Zauberer von Oz“ zählt auf jeden Fall zu meinen absoluten Lieblingen. Als ich nun hörte, dass im Woow Books Verlag eine Neuerzählung dieses märchenhaften ...

Ich liebe Kinderbuch-Klassiker über alles und der „Der Zauberer von Oz“ zählt auf jeden Fall zu meinen absoluten Lieblingen. Als ich nun hörte, dass im Woow Books Verlag eine Neuerzählung dieses märchenhaften Klassikers erschienen ist, geschrieben aus der Perspektive des Hundes Toto, stand für mich natürlich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Ich ließ es daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Der kleine schwarze Hund Toto lebt zusammen mit seinem Frauchen Dorothy und deren Onkel und Tante auf einer Farm in Kansas. Als eines Tages ein Wirbelsturm aufkommt, schaffen Toto und Dorothy es nicht rechtzeitig, sich im Keller des Hauses in Sicherheit zu bringen. Der Sturm reißt das Farmhaus mit sich fort – und somit auch Toto und Dorothy. Die beiden landen in einer fremden, wundersamen Welt – dem Märchenland Oz. Hier gibt es die merkwürdigsten Wesen und Dinge: Geflügelte Affen, furchteinflößende Ungeheuer, außergewöhnliche Blumen, gute und böse Hexen – Würstchen oder andere leckere Sachen zum Futtern gibt es aber keine. Allein das ist schon ein großer Grund, warum Toto unbedingt wieder zurück nach Hause möchte. Zusammen mit Dorothy macht er sich daher auf in die Smaragdstadt, zum großen und schrecklichen Zauberer von Oz. Der Zauberer wird ihnen hoffentlich dabei helfen können, zurück nach Kansas zu gelangen. Auf ihrem Weg begegnen die beiden einer Vogelscheuche, die gerne Verstand haben möchte, einem Blechmann, dessen größter Wunsch es ist, ein Herz zu bekommen und einem feigen Löwen, der davon träumt, mutig zu sein. Die drei beschließen Toto und Dorothy zu begleiten. Vielleicht kann der Zauberer von Oz ja auch ihnen ihre Wünsche erfüllen. Eine Reise voller Abenteuer beginnt...

Als das Buch bei mir eintraf, war ich richtig überrascht, wie groß und schwer es ist. Mit so einem Format hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet. Ich kann euch versichern: Der Preis von 19,00 € ist absolut gerechtfertigt! Das Buch wurde sehr hochwertig verarbeitet – ich finde sogar, dass man es als eine Schmuckausgabe bezeichnen kann. Es ist so wunderhübsch gestaltet – hach, also, von der umwerfenden Aufmachung des Buches könnte ich euch hier endlos etwas vorschwärmen. Das Cover schimmert so herrlich und ist in meinen Augen ein richtiger Hingucker. Noch bezaubernder aber finde ich den Innenteil. Die vielen bunten, fröhlichen Illustrationen von Emma Chichester Clark sind einfach nur ein Traum! Sie harmonieren ausgezeichnet zum Geschehen im Text und schaffen eine ganz besondere, magisch schöne Atmosphäre. Ob die vielen ganzseitigen Illustrationen oder die kleineren Bilder – allesamt wurden sie super liebevoll gezeichnet und stecken voller entzückender Details.

Neben der Gestaltung bin ich auch von der Erzählweise des Buches komplett verzaubert. Meiner Ansicht nach ist es Michael Morpurgo hervorragend gelungen die Geschichte von „Der Zauberer von Oz“ aus der Sicht des Hundes Toto in der Ich-Perspektive zu schreiben. Papa Toto erzählt hier seinen sieben Welpen von seinem großen Abenteuer. Eine total niedliche Idee, oder? :)
Vor allem bei Kindern wird diese anschauliche und zum Schmunzeln schöne Erzählweise prima ankommen. Sie ist modern, lustig, herzerwärmend und zuckersüß und lässt sich fabelhaft vortragen. Zum Vorlesen ist das Buch prima geeignet. Ich habe es für mich alleine gelesen, bin mir aber vollkommen sicher, dass es für perfekte Vorlesestunden sorgen wird. Die Kapitel haben eine optimale Länge, es fallen viele Wiederholungen und da es jede Menge Dialoge gibt und der Schreibstil so wunderbar lebendig und warmherzig ist, werden junge Zuhörer hier garantiert die reinste Freude beim Lauschen haben. Zum Selberlesen bietet das Buch aber natürlich auch den tollsten Lesespaß.

Nun habe ich aber mal eine Frage an euch: Kennt ihr eigentlich „Der Zauberer von Oz“? Mittlerweile gibt es schon zahlreiche verschiedene Ausgaben und auch Verfilmungen und Theaterinszenierungen dieses zeitlosen Klassikers, aber mein Eindruck ist irgendwie, dass er dennoch eher unbekannt ist. Zumindest hier in Deutschland. Vom Namen her wird er vielen vermutlich schon ein Begriff sein, ich meine, wer hat nicht schon mal von dem Zauberer von Oz gehört? Aber die genaue Handlung kennen doch eher erstaunlich wenige. So empfinde ich jedenfalls, vielleicht täusche ich mich ja auch. 
Falls ihr die Originalfassung nicht kennen solltet, ist das überhaupt kein Problem, um Totos Geschichte verstehen zu können. Michael Morpurgo erzählt die Geschichte zwar originaltreu, nur eben auf eine andere Weise. Wenn man, wie ich, die Orignalgeschichte gelesen (oder als Verfilmung gesehen) hat, wird man Michael Morpurgos Adaption natürlich ganz anders lesen als diejenigen, die sie nicht kennen. Man zieht natürlich Vergleiche. Ich weiß nun tatsächlich gar nicht, was ich persönlich besser finde und daher eher empfehlen kann: Totos Geschichte zu lesen, ohne Vorwissen oder sie zu lesen, mit der Handlung im Kopf. Ich denke, dass beide Varianten ihren Charme haben. Was ich euch aber definitiv nur ans Herz legen kann: Lernt diese einzigartige Geschichte kennen! „Der Zauberer von Oz“ erzählt so ein wunderschönes Märchenabenteuer voller Magie und Fantasie!

An fantasievollen Ideen mangelt es hier wahrlich nicht. Es beginnt schon aufregend und phantastisch, als Dorothy und Toto durch den Wirbelwind in das Reich von Oz getragen werden. Dieser Szenen sollen noch viele, viele weitere zauberhafte Dinge folgen. In dem wundersamen Land Oz, in welchem Dorothy und Toto gelandet sind, gibt es die außergewöhnlichsten Geschöpfe und großartigsten Orte. Wir begegnen im Verlaufe des Buches den verrücktesten und kuriosesten Figuren und egal ob gut oder böse – allesamt sind sie erstklassig gelungen. Ich könnte gar nicht sagen, wen ich nun am liebsten mochte. Vermutlich Toto. Er ist so knuffig und herzallerliebst – ich liebe diesen kleinen mutigen Kerl. Dorothy, die Vogelscheuche, der Blechmann und der Löwe habe ich aber natürlich auch ganz, ganz fest in mein Herz geschlossen.

Super finde ich, was für tolle Botschaften und Werte das Buch vermittelt. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, von Hilfsbreitschaft, Vertrauen und dem Hinauswachsen über sich selbst. Sie steckt voller Wunder und Überraschungen und spannender, witziger, herzlicher und stellenweise sogar recht gruseliger Momente. Obwohl ich die Story schon kannte, war ich hier durchweg am Mitfiebern und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich so gefesselt von der Handlung war. Hier noch mal ein ganz großes Lob an Michael Morpurgo, dass es ihm so grandios gelungen ist, „Der Zauberer von Oz“ auf eine so mitreißende und liebenswerte Weise neu zu erzählen.
„Toto. Auf vier Pfoten zum Zauberer von Oz“ ist so ein richtiger Kinderbuchschatz, der meiner Meinung nach in keinem guten Kinderbuchregal fehlen sollte.

Fazit: Was für ein unglaublich schönes Buch – ich bin total verliebt in diese wundervolle moderne Neuerzählung von „Der Zauberer von Oz“! „Toto . Auf vier Pfoten zum Zauberer von Oz“ ist in meinen Augen ein absolutes Schätzchen, welches mir ein herrliches Leseerlebnis beschert hat. Ich habe dieses märchenhafte Abenteuer nur zu gerne aus Sicht von Toto noch einmal erlebt und kann diesem mutigen kleinen Hund nur glücklich und zufrieden zustimmen: „Ich war dabei!“. Michael Morpurgo ist es großartig gelungen, die Geschichte leicht, spannend und kindgerecht neu zu erzählen. Sein Text plus die fantastischen farbenfrohen Bilder von Emma Chichester Clark ergeben zusammen ein wahres Kunstwerk. Ich bin hellauf begeistert und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Berührend, schmerzlich-schön, mitreißend, wunderbar witzig - ein großarties Debüt!

Immer wieder für immer
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Bei „Immer wieder für immer“ wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Es klang einfach so gut und das Cover finde ich wunderhübsch. Ich liebe diese warmen Farben und brillant finde ich die ...


Bei „Immer wieder für immer“ wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Es klang einfach so gut und das Cover finde ich wunderhübsch. Ich liebe diese warmen Farben und brillant finde ich die Darstellung des Titels. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die originelle Gestaltung des Titels erst aufgefallen ist, nachdem ich davon in einer anderen Rezension gelesen hatte. :D
Seht ihr das? Einmal steht der Titel richtig da und dann wurde er darum herum noch mal kreisförmig angeordnet und zwar so, dass er eine Endlosschleife ergibt. Mega coole Idee, finde ich, und absolut passend zur Story. Schließlich handelt es sich bei dem Buch um eine Zeitreisegeschichte im „Und täglich grüßt das Murmeltier“ - Stil.
Ich war nun sehr gespannt, was mich in „Immer wieder für immer“ wohl erwarten wird.

Als der 18-jährige Jack auf einer Party Kate das erste Mal begegnet, ist er sofort ganz verzaubert von ihr. Er fühlt sich richtig mit ihr verbunden. Jack ist sich sicher: Kate ist die große Liebe seines Lebens. Die beiden treffen sich auch nach der Fete regelmäßig und kommen sich immer näher. Doch dann endet die wunderschöne gemeinsame Zeit jäh: Kate stirbt. Oder doch nicht? Jack ist total verwirrt, als er plötzlich wieder auf der Treppe sitzt, der Treppe, auf der er Kate kennengelernt hat. Und da taucht Kate auch schon auf – gesund und putzmunter. Jack weiß nicht, was hier läuft, aber egal: Kate ist am Leben und er hat nun die Chance, ihren Tod zu verhindern. Nun, da soll sich nur noch herausstellen, dass dieses Unterfangen viel schwieriger ist als gedacht. Ob es Jack wohl gelingen wird, Kate zu retten?

Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: Mir hat „Immer wieder für immer“ unglaublich gut gefallen. In meinen Augen ist Justin A. Reynolds hier ein fabelhafter Debütroman gelungen, welcher mir tolle Lesestunden beschert hat. Die Handlung konnte mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Das Ergebnis? Ich habe das Buch quasi inhaliert. Justin A. Reynolds hat eine unheimlich mitreißende Art zu schreiben. Sein Schreibstil ist locker-leicht, spritzig-modern und so herrlich humorvoll. Da zudem die Kapitel so angenehm kurz sind, kann man eigentlich gar nicht anders, als das Buch wegzusuchten.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 18-jährigen Jack in der Ich-Perspektive. Jack war mir auf Anhieb sympathisch. Ihn muss man einfach lieben – er ist ein herzensguter, total witziger, etwas nerdiger und zuckersüßer Kerl. Seinen einmaligen Humor und seine wunderbar selbstironische Art habe ich beim Lesen richtig gefeiert.
Dank der anschaulichen Erzählweise konnte ich mich in Jack problemlos hineinversetzen und sein Denken, Handeln und Fühlen jederzeit vollkommen nachvollziehen. Jack ist einfach einsame Spitze – er ist genau so ein Protagonist wie ich ihn in Büchern liebe.

Auch die weiteren Charaktere wurden hervorragend ausgearbeitet. Sie besitzen alle sehr an Tiefe und wirken stets absolut authentisch.
Kate ich habe ich ebenfalls wahnsinnig liebgewonnen. Ich mochte ihre offene und direkte Art super gerne. Sie und Jack ergeben ein wundervolles Paar. Als Leser spürt man wirklich vom ersten Moment an, dass die beiden etwas ganz Besonderes verbindet. Ihre gemeinsamen Augenblicke haben mich zutiefst berührt und mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Bestens unterhalten haben mich auch die beiden besten Freunde von Jack: Jillian und Franny. Die zwei muss man einfach, wie Jack und Kate, sofort ins Herz schließen.

Die Story konnte mich ebenfalls komplett überzeugen. Sie ist ernsthaft und lustig zugleich. Sie regt extrem zum Nachdenken an, entlockt einem aber auch immerzu jede Menge laute Lacher und breite Schmunzler. Die Geschichte steckt voller Überraschungen und Emotionen, voller Schmerz, Leid, Liebe und traurig-schöner Momente.
Der Klappentext verrät ja bereits, dass es sich bei „Immer wieder für immer“ um einen Zeitreise-Roman handelt. Jack gerät in eine Zeitschleife und wird Kate immer wieder aufs Neue kennenlernen. Das Buch erinnert an „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und wie der Film, so zeigt auch „Immer wieder für immer“, dass schon die kleinsten Veränderungen gravierende und ungeahnte Folgen mit sich bringen können. 
 
Jack wird auf verschiedensten Wegen versuchen, die Zukunft zu verändern. Er möchte Kates Tod verhindern und zugleich auch seine Familie und seine Freunde glücklich machen. Das dies viel schwieriger zu bewältigen ist, als gedacht, wird Jack sehr schnell merken.
Mir hat die Umsetzung dieses Zeitschleifen-Themas wahnsinnig gut gefallen. Mich hat es fasziniert zu sehen, wie unterschiedlich dieser gewisse Zeitraum, in welchen Jack immer wieder aufs Neue gerät, ablaufen kann und das schon durch die geringsten Kleinigkeiten, die Jack anders macht als davor. Ich wurde irgendwie immer gespannter, was mich wohl nach dem nächsten Zeitsprung erwarten wird und was Jack dieses Mal versuchen wird, damit alles glücklich endet. Wie oben bereits erwähnt: Ich klebte hier stellenweise richtig an den Seiten und habe ich das Buch förmlich verschlungen, da mich die Handlung so sehr gepackt hat.
Was der Geschichte ebenfalls gelungen ist: Sie hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt: Würde ich etwas an meinem Leben ändern wollen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte? Oder Schicksal einfach Schicksal sein lassen? Vielleicht kann man manche Dinge auch gar nicht ändern, ganz egal, was man versucht. Ist es nicht einfach besser, dass man sich auf das Hier und Jetzt konzentriert und sein Leben lebt und genießt, mit all seinen Höhen und Tiefen? In diesem Buch steckt enorm an Weisheit und es vermittelt so einige tiefsinnige Botschaften, womit ich anfangs gar nicht gerechnet hatte. Das dem so ist und es sich bei „Immer wieder für immer“ nicht bloß um eine gewöhnliche Teenieromanze handelt, finde ich einfach nur große Klasse und wunderschön.

Auf das Ende habe ich richtig hingefiebert. Wird die Geschichte ein Happy End haben? Oder nicht? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Nur so viel: Ich persönlich hatte mit einem anderen Ende gerechnet, bin aber aber auch zufrieden mit dem Schluss, der einen hier erwartet. Ich finde das Buch perfekt, so wie es ist, und kann es jedem nur ans Herz legen.

Fazit: Ein großartiges Debüt, welches man am liebsten immer und immer wieder lesen möchte! Mich hat „Immer wieder für immer“ auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Ich habe mitgezittert und mitgelitten, mitgehofft und ohne Ende mitgefiebert. Die Geschichte ist berührend, romantisch und schmerzlich-schön, zugleich aber auch irre witzig und humorvoll. Wenn ihr gerne Bücher lest, die vom Zeitreisen handeln und die euch bewegen, mitreißen, überraschen, schockieren und euch immerzu breit grinsen und schmunzeln lassen – dann kann ich nur sagen: Holt euch dieses Buch! Verschlingt es, liebt es und seid genauso begeistert wie ich. Ich habe zauberhafte Lesestunden mit „Immer wieder für immer“ verbracht und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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