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Veröffentlicht am 06.08.2019

Ein magisch schöner Hörspaß für Jung und Alt!

Die Magischen Sechs - Madame Esmeraldas Geheimnis
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Schon beim ersten Band der Magischen Sechs habe ich mir beides zugelegt: Buch und Hörbuch. Bei dieser Reihe sind einfach beide Fassungen großartig! Die Bücher sind wundervoll illustriert und die Hörbücher ...

Schon beim ersten Band der Magischen Sechs habe ich mir beides zugelegt: Buch und Hörbuch. Bei dieser Reihe sind einfach beide Fassungen großartig! Die Bücher sind wundervoll illustriert und die Hörbücher werden erstklassig von Simon Jäger vorgelesen. Da mir die Lesung von Band 1 so unheimlich gut gefallen hatte, ließ ich nur zu gerne auch das Hörbuch vom zweiten Teil bei mir einziehen.

Das Leben des Mädchens Leila war nicht immer einfach gewesen. Sie wuchs in einem Waisenhaus auf, an welches sie leider nicht die besten Erinnerungen hat. Zum Glück wurde sie eines Tages von den beiden herzensguten Mr Vernons adoptiert. Seit kurzem hat die Familie sogar Zuwachs bekommen: Carter. Leila und Carter und noch vier weitere Kinder bilden zusammen eine besondere Gruppe: Die Magischen Sechs. Zusammen haben sie schon ein fantastisches Abenteuer erlebt und das nächste wird nicht lange auf sich warten lassen. Als die berühmte Hellseherin Madame Esmeralda in Mineral Wells auftaucht, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Vor allem das Leben von Leila wird vollkommen auf den Kopf gestellt werden. Madame Esmeralda scheint tatsächlich zu wissen, wer Leilas leibliche Eltern sind. Aber kann das wirklich stimmen? Irgendetwas hat die Hellseherin zu verbergen, da sind sich die Magischen Sechs sicher. Dank ihrer bewundernswerten Freundschaft, ihren tollen Talenten und magischen Fähigkeiten werden sie ganz bestimmt hinter ihr Geheimnis kommen. Oder?

Den zweiten Band hatte ich erst vor kurzem gelesen, die Story war also noch sehr präsent in meinem Kopf. Ob mir das Hören dadurch langweilig wurde? Nö, definitiv nicht! Mir hat das Hörbuch wunderschöne Hörstunden beschert. Ich war hier wie gebannt am Lauschen, Langeweile kam für mich an keiner Stelle auf. Die Handlung ist einfach so mitreißend und liebenswert-witzig und wird so super von Simon Jäger vorgelesen – man kann da gar nicht anders als ohne Ende mitzufiebern und vor sich hin zu schmunzeln, auch wenn man die Geschichte schon kennt.

Neil Patrick Harris ist mit dem zweiten Abenteuer der Magischen Sechs in meinen Augen eine richtig tolle Fortsetzung gelungen. Der Schreibstil ist wieder so schön locker-leicht und humorvoll, die Charaktere wurden wieder hervorragend ausgearbeitet und die Story reißt einen von den ersten Hörminuten an mit und fesselt einen bis zum Schluss.

Wie ich schon in meiner Rezension zum Buch meinte, hat mir wieder ganz besonders gut gefallen, dass sich der Autor hier selbst mit einbringt und uns Leser bzw. Zuhörer direkt anspricht. Ich persönlich liebe so etwas in Büchern immer sehr.

Der Erzählerwechsel ist auch in der Fortsetzung wieder prima gelungen. Allerdings wechselt sich der Autor hier nicht mit Carter mit dem Erzählen ab, sondern mit Leila. Sie ist in diesem unsere Hauptprotagonistin, aus ihrer Sicht in der dritten Person erfahren wir den Großteil der Story. Mir hat es richtig gut gefallen, dass der Fokus dieses Mal nicht auf Carter, sondern auf Leila liegt. Carter mag ich echt wahnsinnig gerne, aber ich fand es einfach so interessant, endlich mehr über Leila und ihre Vergangenheit zu erfahren. Aus dem Vorgängerband wissen wir, dass Leila aus einem Heim stammt und von den beiden liebendwürdigen Mr Vernons adoptiert wurde. In diesem Band werden wir nun mit mehr Details versorgt. Es wird erzählt, wie aus Leila so eine professionelle Entfesslungskünstlerin wurde, wie sie von dem Waisenhaus zu ihren Adoptivpapas gelangt ist und dass sie die Besitzerin eines geheimnisvollen Schlüssels ist, der einzige Gegenstand, den ihre leiblichen Eltern ihr hinterlassen haben.
Leila muss man, wie Carter, sofort ins Herz schließen. Das trifft aber eigentlich auf alle Charaktere zu. Na ja, die Bösewichte natürlich nicht, die hat man natürlich nicht lieb. Die beiden herzlichen Mr Vernons aber und die Magischen Sechs, die eine so herrlich verrückte Truppe sind, die muss einfach gernhaben.

Böse Figuren begegnen uns natürlich auch in diesem Band, so viel kann ich euch ja schon mal verraten. Spannend und geheimnisvoll geht es hier auf jeden Fall zu, sehr sogar. Und witzig, magisch und warmherzig auch! Wie der erste Band, so erzählt auch der zweite eine so schöne Geschichte über Freundschaft, Familie, Mut, Zusammenhalt und Ehrlichkeit sowie über Abenteuer, Geheimnisse und Magie. In meinen Augen eine bezaubernde Mischung, die nicht nur Kinder ab 10 Jahren begeistern wird. Die Magischen Sechs sind auf jeden Fall auch für deutlich ältere Zuhörer absolut hörenswert!

Was uns in diesem Band übrigens auch wieder erwartet, sind jede Menge coole Anleitungen zu Zaubertricks sowie versteckte Rätsel und Morsecodes. Da muss ich nur sagen, dass, wenn man diese Tricks wirklich selbst mal ausprobieren möchte, die Bücher deutlich besser geeignet sind. Simon Jäger liest die Anleitungen zwar klasse und sehr verständlich vor, nur gehen bei dem Hörbuch eben leider die Zeichnungen verloren, die die Anweisungen begleiten. Wer sich also gerne am Zaubern versuchen möchte, sollte sich zu dem Hörbuch vielleicht auch noch das Buch zulegen.
Bei den Rätseln und Morsecodes sieht es genauso aus. Bei denen sogar ganz besonders. So etwas lässt sich eben nur sehr schwer zum Hören umsetzen.

Was in den Hörbüchern natürlich auch leider fehlt, sind die zauberhaften Illustrationen von Lissy Marlin und Kyle Hilton, die die Geschichte nur noch lebendiger und atmosphärischer werden lassen.
Die grandiose Vortragsweise von Simon Jäger macht die fehlenden Bilder in meinen Augen aber allemal wett. Wie schon den Auftakt, so liest Simon Jäger auch die Fortsetzung grandios! Es macht so enorm viel Spaß ihm hier zu lauschen. Simon Jäger hat eine wunderbar angenehme und sehr wandelbare Stimme. Er betont alles immer so witzig und genau richtig, hach, einfach klasse!

Wenn man mich nun fragt, was ich eher empfehlen würde, Buch oder Hörbuch, würde meine Antwort lauten: Beides. Ja, ich kann mich einfach nicht entscheiden, ich finde beide Arten, die Geschichten kennenzulernen, so toll. Nur, wie oben bereits erwähnt: Wenn man gerne zaubern und die Rätsel und Codes knacken möchte, dann würde ich schon das Buch mehr empfehlen. Aber wisst ihr was? Macht es doch einfach wie ich: Legt euch beides zu, die Bücher und die Hörbücher! :D

Fazit: Ein magisch schöner Hörspaß für Jung und Alt! Neil Patrick Harris ist mit dem zweiten seiner zauberhaften Kinderbuchreihe eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die einen von den ersten Hörminuten an mitreißt, durchweg mitfiebern lässt und große Lust auf mehr macht! Die Geschichte enthält neben dem Witz und der Spannung viele tolle Werte und Botschaften und wird einfach nur perfekt von Simon Jäger vorgelesen. Es ist die reinste Freude, ihm hier zu lauschen. Ich habe die Magischen Sechs bei ihrem zweiten Abenteuer nur zu gerne auch noch mal über das Hören begleitet. Ich kann das Hörbuch absolut empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Traurig-schön und wunderbar warmherzig! Ein zutiefst berührendes und ganz besonderes Buch!

Der Hund, der sein Bellen verlor
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Als ich das erste Mal im Internet auf „Der Hund, der sein Bellen verlor“ gestoßen bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Von Eoin Colfer habe ich schon so einige Bücher gelesen ...

Als ich das erste Mal im Internet auf „Der Hund, der sein Bellen verlor“ gestoßen bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Von Eoin Colfer habe ich schon so einige Bücher gelesen (zum Beispiel seine bekannte Artemis Fowl-Reihe) und allesamt haben sie mir unheimlich gut gefallen. Dies alleine war aber natürlich nicht der Grund, warum das Buch auf meine Want-to-read-Liste wanderte. Der Klappentext klang einfach so herzallerliebst und wunderschön und in das niedliche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen.

Der Vater ist mal wieder auf Tournee unterwegs, daher fahren Patrick und seine Mutter diesen Sommer alleine zum Großvater. Als ihm die Mutter während der Fahrt eröffnet, dass Patrick endlich einen Hund bekommen darf, ist er überglücklich. Einen Hund hatte sich Patrick schon immer gewünscht! Allerdings wird er auch sofort misstrauisch. Sein Vater ist doch gegen Hundehaare allergisch. Was soll mit dem Hund geschehen, wenn Dad wieder aus Australien zurück ist?
Im Tierheim entscheidet sich Patrick sofort für einen kleinen Mischlingswelpen. Er wirkt so traurig und einsam, Patrick spürt einfach, dass dieser junge Hund ein Seelenverwandter sein könnte. Von Rick, dem Tierheimbesitzer, erfährt er, dass der Welpe schon viele schlechte Erfahrungen mit Menschen machen musste und total traumatisiert ist. Er hat so viel Angst, dass er sogar aufgehört hat zu bellen.
Patrick gibt dem kleinen Hund den Namen Oz und versucht das Vertrauen von ihm zu gewinnen. Mit viel Geduld und Behutsamkeit gelingt es ihm schließlich auch, allerdings wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt werden, als Patrick erfährt, dass sich seine Eltern getrennt haben. Nun ist es an Oz, seinem Jungen sein Bellen zurückzubringen.

Ach Leute, was für ein wundervolles Buch! Meine Erwartungen wurden hier mehr als erfüllt, ich bin ganz verliebt in diese warmherzige und zu Tränen rührende Geschichte. In meinen Augen ist dieses zauberhafte Buch so ein richtiges Schätzchen, bei welchem ich sehr hoffe, dass es die Aufmerksamkeit bekommen wird, die es verdient!

Ich hatte eigentlich nur vorgehabt, abends kurz vorm Schlafengehen ein bisschen in das Buch reinzulesen, war dann aber von den ersten Seiten an so gebannt von der Handlung, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte mit dem Lesen. Ehe ich es mich versah, hatte ich das Buch zur Hälfte durch und hätte ich es, weil es schon so spät war, dem Schlaf zuliebe nicht doch schließlich beiseite gelegt, hätte ich es garantiert in einem Rutsch durchgelesen.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist traurig und wunderschön zugleich. Ich persönlich war hier beim Lesen stellenweise schon ein bisschen am überlegen, ob das Buch wirklich für Kinder ab 8 Jahren geeignet ist. Manche Szenen treffen einen sehr und lassen einen zutiefst mitleiden. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass der kleine Oz zu so einem verängstigten Welpen wurde und sogar sein Bellen verloren hat. Einfach nur schlimm, wie grausam manche Menschen zu Tieren sind. Ich hatte beim Lesen fast schon Tränen in den Augen, da ich so mit dem armen Oz mitgelitten habe. Dadurch, dass wir diese Kapitel aus seiner Sicht erfahren, bekommen wir als Leser hautnah mit, wie sehr Oz unter den Misshandlungen seiner früheren Besitzer leidet. Wie es Eoin Colfer gelungen ist, aus der Perspektive eines Hundes zu schreiben, ist einfach nur grandios! Oz Angst vor Waschmaschinen, die für ihn „viereckige Ungeheuer mit blinkenden Augen und runden Mäulern“ sind oder seine Furcht vor dem lauten Brüllen von uns Menschen – alles wird so einfühlsam und absolut authentisch und kindgerecht beschrieben.

Auch in Patricks Kapiteln gibt es so einiges, was einen traurig stimmt. Patricks Vater ist Musiker und oft auf Tourneen unterwegs und auch zu Beginn dieser Geschichte ist er mal wieder mit seiner Band auf Reisen. Anstatt also mit seinem Sohn und seiner Frau zum Großvater zu fahren, befindet er sich in Australien. Das ausweichende Verhalten der Mutter und die SMS-Nachrichten des Vaters machen uns Lesern sehr schnell deutlich, dass in der Familie etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch Patrick spürt, dass da etwas ist. Ich habe schon sehr früh geahnt, dass sich Patricks Eltern getrennt haben, sie es ihrem Sohn nur noch nicht erzählt haben. Erst später im Buch erfährt es schließlich auch Patrick und ist verständlicherweise todunglücklich.

Ihr merkt, das Buch ist kein Gute-Laune-Buch. Selbst das Ende ist kein so richtiges Happy End.
Wenn ihr jetzt aber befürchtet, dass hier einer bedrückenden Szene der nächsten folgt, kann ich euch diese Sorge nehmen. Neben den traurigen Momenten gibt es auch viele, die einen glücklich machen, einen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und einen so richtig das Herz erwärmen.

Ganz besonders begeistert bin ich von der einfühlsamen Art und Weise wie Eoin Colfer die langsame Annäherung von Patrick und Oz beschreibt. Hach, so, so schön, sag ich euch!
Patrick ist so ein lieber und außergewöhnlicher Junge. Wie er langsam Vertrauen zu dem schreckhaften Oz aufbaut, ist so eindrucksvoll und berührend.
Und, Oz, ja, der ist wirklich etwas ganz Besonderes. Zu viel möchte ich ja nun nicht von der Handlung verraten, aber so viel: Oz ist ein sehr musikalischer und extrem kluger Welpe. Ich glaube, so einen Hund wie Oz wünscht sich wohl jeder, der Hunde liebt. Oz ist einfach großartig, ich habe diesen kleinen Racker so sehr in mein Herz geschlossen!

Wovon ich euch, neben der emotionalen Geschichte, auch ohne Ende etwas vorschwärmen könnte, sind die zauberhaft schönen Illustrationen von P. J. Lynch. Die Bilder sind einfach nur ein Traum! Ich bewundere solche Menschen wirklich sehr, die so toll zeichnen können. Zu meiner großen Freude kommen wir hier in den Genuss von sehr vielen Illustrationen. Ich konnte mich an den Zeichnungen gar nicht sattsehen und musste das Buch nach dem Durchlesen immer wieder noch mal in die Hand nehmen und durchblättern, um mir die wundervollen Bilder erneut anzusehen.

Für mich ist „Der Hund, der sein Bellen verlor“ ein neues Herzensbuch, das einen Ehrenplatz in meinen Regal erhalten wird. Ich kann es jedem wirklich nur ans Herz legen. Ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich bin mir sehr sicher, dass es den meisten so ergehen wird wie mir und sie sich von den ersten Seiten an in diese bewegende Geschichte verlieben werden.

Fazit: Traurig-schön und wunderbar warmherzig! Ein zutiefst berührendes und ganz besonderes Buch! Ich bin total verliebt in „Der Hund, der sein Bellen verlor“. Die emotionale und zu Herzen gehende Geschichte, die traumhaft schönen Illustrationen, die einzigartige Erzählweise, die liebenswerten Charaktere – hach, ich könnte hier wirklich ewig von dem Buch etwas vorschwärmen. Bei mir ist es hier einfach ganz große Liebe. Ich kann diese außergewöhnliche Geschichte über Freundschaft, Familie, Tierliebe, Geduld, Hoffnung und Vertrauen absolut empfehlen und vergebe nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 02.08.2019

Spannend, geheimnisvoll, absolut fesselnd und magisch schön! Eine super Fortsetzung!

Arlo Finch (2). Im Bann des Mondsees
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Der erste Band von Arlo Finch konnte mich letztes Jahr hellauf begeistern, daher habe ich mich schon riesig auf die Fortsetzung gefreut. Nun, endlich, nach fast einem Jahr Wartezeit, konnte ich mich endlich ...

Der erste Band von Arlo Finch konnte mich letztes Jahr hellauf begeistern, daher habe ich mich schon riesig auf die Fortsetzung gefreut. Nun, endlich, nach fast einem Jahr Wartezeit, konnte ich mich endlich mit Arlo Finch und seinen Freunden in ein neues aufregendes Abenteuer stürzen! Ich war schon so gespannt, was mich im zweiten Band wohl erwarten wird.

Das erste Schuljahr in Pine Mountain ist geschafft und die Sommerferien stehen an. Auf die freut Arlo sich schon sehr, denn für ihn und seine Freunde geht es zusammen mit den anderen Rangern ins Camp Rote Feder. Zelten, Wandern, mit dem Kanu auf dem Mondsee rumschippern...natürlich stehen aber auch andere Dinge auf dem Programm wie Zaubern, das Spurenlesen der Wälder oder den Umgang mit Elementargeistern erlernen, die Kinder leben schließlich in der Nähe der magischen Long Woods. Die Zeit im Camp wird allerdings alles andere als unterhaltsam und entspannt werden. Arlo und seine Freunde werden auf geheimnisvolle – und sehr gefährliche – Mächte stoßen, die auf der Suche nach einem mysteriösen Gegenstand sind. Und auch auf Arlo Finch scheinen sie es abgesehen zu haben. Was wollen diese Mächte nur? Was ist das Rätsel des Mondsees? Und was haben Arlo und seine Familie mit alldem zu tun? Ob Arlo Finch und seine Freunde wohl hinter diese ganzen Geheimnisse kommen werden?

Sieht das Cover nicht richtig cool aus? Also mir gefällt es unglaublich gut, sogar noch besser als das vom ersten Band und schon das fand ich so toll. Wie das Cover, so konnte mich auch die Story noch mal ein Stückchen mehr begeistern als die vom Reihenauftakt. Ich habe die Fortsetzung als noch fesselnder und spannender empfunden. Ich war hier durchweg am Mitfiebern und Herumrätseln, bin immerzu im Dunklen getappt, hatte stellenweise eine richtige Gänsehaut und auch Gründe zum Schmunzeln gab es für mich so einige. Mein Lesespaß war hier einfach nur perfekt! Wer gerne abenteuerliche, gruselige, humorvolle Fantasybücher liest und noch nicht die Bekanntschaft mit Arlo Finch gemacht hat, sollte das in meinen Augen unbedingt noch ändern.

Da der zweite Band sehr auf den ersten aufbaut und ziemlich direkt an diesen anschließt, rate ich hier dringend, die chronologische Reihenfolge einzuhalten.
Ich hatte, obwohl es bei mir nun schon wieder ein Weilchen her war, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, einen wunderbaren Einstieg. Man ist erneut sofort mittendrin im Geschehen und kann sich der Sogwirkung, die die Handlung von den ersten Seiten auf einen ausübt, kaum mehr entziehen. Das Ergebnis: Man suchtet das Buch so richtig weg und möchte danach am liebsten sofort in das nächste Arlo Finch Abenteuer abtauchen. Auf den dritten Band freue ich mich jetzt schon sehr! Leider wird dieser nur erst nächstes Jahr im Herbst erscheinen, seufz. Über ein Jahr hibbeln und warten, das ist echt fies. :D

Was mir auch in diesem Band wieder ganz besonders gut gefallen, sind die Beschreibungen der Schauplätze und die Atmosphäre, die John August dadurch schafft. Abenteuerfeeling und Kopfkino pur, sag ich euch! Von dem Setting könnte ich euch hier wirklich ohne Ende etwas vorschwärmen. Die geheimnisvollen Long Woods haben mir bereits im ersten Band mega gut gefallen. Auch hier spielen sie wieder eine große Rolle – die Magie kommt hier also definitiv nicht zu kurz. Im Gegenteil, ich finde, dass es in diesem Band noch magischer zugeht als im ersten.
Total klasse fand ich auch, dass dieser Teil hauptsächlich im Camp Rote Feder spielt. Ich kann noch nicht mal sagen, warum, aber ich lese wahnsinnig gerne Bücher, die in Camps spielen. Ich finde dieses Setting einfach super faszinierend. Ich bin hier daher auch ganz auf meine Kosten gekommen, denn John August beschreibt das Camp und den Mondsee wirklich großartig und erzeugt damit genau die Camp-Stimmung, die ich so liebe.

Was die Charaktere angeht, kann ich ebenfalls nur sagen: Beide Daumen hoch! Wir treffen hier auf viele bekannte Gesichter, dürfen aber auch so einige neue kennenlernen. Einige davon sind nett, andere eher weniger. Aber egal ob gut oder böse, die Figuren wurden allesamt hervorragend ausgearbeitet.

Mein Liebling war ganz klar wieder Arlo, der Protagonist dieser Reihe. Er ist ein absoluter Sympathieträger, ihn muss man einfach gernhaben.
Arlos Freunde, der witzige Wu und die temperamentvolle Indra, habe ich aber auch ganz fest in mein Herz geschlossen. Ein Charakter, den ich schon in Band 1 sehr interessant fand, ist Arlos Onkel Wade. Onkel Wade ist irgendwie schon ein merkwürdiger Kauz, aber sehr sympathisch. Was ihn und seine Geschichte angeht, erfahren wir hier endlich ein bisschen mehr. In diesem Band erhalten wir auf so einige Dinge, die in Teil 1 offen geblieben sind, die lang ersehnten Antworten. Allerdings kommen natürlich auch wieder neue Fragen und Rätsel hinzu. Was das Erzeugen von Spannung und das geschickte Platzieren überraschender Wendungen angeht, hat John August wahrlich ein absolutes Händchen. Wie oben bereits erwähnt: Die Handlung reißt einen von Beginn an mit und hält einen bis zum Schluss in Atem.

Ein weiterer Punkt, mit welchem mich John August wieder hellauf begeistern konnte, sind die Themen und Werte, die die Geschichte enthält. Freundschaft, Mut und Zusammenhalt werden hier ganz groß geschrieben, was ich gerade für ein Buch dieser Altersklasse sehr wichtig finde. Arlo und seine Freunde sind ziemlich verschieden, passen aber gerade deswegen so gut zusammen. Sie können sich stets aufeinander verlassen und gemeinsam gelingt es ihnen immer wieder, jede noch so große Hürde zu meistern.
Großartig fand ich auch, dass das Thema Zeitreisen hier eine große Rolle spielt. Zeitreisegeschichten gehen für mich einfach immer. Manchmal können sie einem so einen richtigen Knoten ins Hirn zaubern, hier aber ist das zum Glück nicht der Fall. Für mich hat John August alles prima erklärt und verständlich aufgelöst, sodass der Knoten im Kopf bei mir ausblieb. Herumrätseln ist hier aber natürlich dennoch angesagt. ;)

Was ich zu guter Letzt unbedingt noch erwähnen und loben möchte, sind die wunderschönen, ganzseitigen Illustrationen von Helge Vogt. Sie sind erneut in schwarz-weiß gehalten und verstärken nur noch diese schaurig-schöne Atmosphäre, die hier durchweg herrscht. Manche Zeichnungen fand ich sogar richtig unheimlich, aber keine Sorge, zu spooky sind die Bilder natürlich nicht, schließlich handelt es sich bei Arlo Finch um eine Kinderbuchreihe ab 10 Jahren. Ab diesem Alter würde ich die Bücher auch empfehlen. Mädchen und Jungen ab dem Alter sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Für Jugendliche und Erwachsene ist die Reihe aber auch absolut lesenswert!

Fazit: Super spannend, absolut fesselnd, mysteriös, unheimlich und magisch schön! Eine großartige Fortsetzung, die einen von den ersten Seiten an mitreißt und bis zum Schluss in Atem hält! Mir hat das zweite Abenteuer von Arlo Finch und seinen Freunden richtig gut gefallen, sogar noch ein bisschen besser als ihr erstes. Das Buch erzählt eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Abenteuer und Magie, welche Groß und Klein ein herrliches Lesevergnügen beschert. Tolle Charaktere, ein grandioses Setting, eine wunderbar schaurige Atmosphäre, jede Menge Rätsel und Geheimnisse, zauberhafte Illustrationen – hach, ich bin wirklich begeistert und fiebere dem Erscheinen von Band 3 schon jetzt ganz ungeduldig entgegen. Von mir gibt es sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 31.07.2019

So genial! Ein ganz besonderes Buch, das man einfach sofort lieben muss!

Kurt, Einhorn wider Willen 1. Wer möchte schon ein Einhorn sein?
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Als ich „Kurt“ das erste Mal in der Programmvorschau des Oetinger Verlags erspähte, konnte das herzallerliebste Cover meine Neugierde sofort wecken. Als ich dann entdeckte, dass das Buch von Chantal Schreiber ...

Als ich „Kurt“ das erste Mal in der Programmvorschau des Oetinger Verlags erspähte, konnte das herzallerliebste Cover meine Neugierde sofort wecken. Als ich dann entdeckte, dass das Buch von Chantal Schreiber ist, eine meiner liebsten Autorinnen, stand für mich sofort fest: Kurt muss ich unbedingt kennenlernen! Ich war schon so gespannt auf das Buch und habe mich ganz erwartungsvoll darauf gestürzt, sobald es bei mir eintraf.

Was liegt denn da auf der Wiese, friedlich schlafend und so schön weiß? Ein Einhorn! Oooh, wie niedlich! Aber was ist das? Warum guckt das Einhorn denn so miesepetrig? Das ist aber gar nicht einhornhaft. Nun, bei diesem edlen Vierhufer mit dem eindrucksvollen Horn und den wunderhübschen blauen Augen handelt es sich ja auch um Kurt. Kurt ist ein Einhorn, ja, das schon, wenn er seinen Schweif schüttelt, lässt er rosa Glitzersternchen regnen und wenn er pupst, duftet es auf einmal herrlich nach Rosen. All das findet Kurt aber ganz schrecklich. Er mag es auch gar nicht gerne, wenn man ihn auf sein Einhornsein anspricht. So wie jetzt gerade, denn mit in Ruhe in der Sonne dösen ist nichts mehr. Grund dafür ist so ein kleiner roter, quirliger Vogel namens Trill, der Kurt Löcher in den Bauch fragt. Daher auch diese grimmige Miene von Kurt. Noch düsterer wird sie, als Trill Kurt darum bittet, ihm dabei zu helfen, die entführte Prinzessin Floh zu retten. Pah, warum sollte er? Erst kackt dieser Vogel auf sein Gras-Kopfkissen und dann geht er ihm mit seiner Fragerei auf die Nerven. Und da soll Kurt lieb sein und ihm bei einer Rettungsaktion helfen, wozu er so gar keine Lust hat? Tja, genau das wird Kurt dann tatsächlich tun. Er willigt schließlich doch noch ein und wird sich zusammen mit Trill auf zum Schloss des Prinzen machen, wo die arme Floh gefangen gehalten wird. Ob es ihnen wohl gelingen wird, die entführte Prinzessin zu retten?

Bei diesem wundervollen Vorlesebuch ist es bei mir ganz große Liebe. Ich bin verliebt in die zuckersüße Geschichte, ich bin verliebt in die tollen Charaktere, ich bin verliebt in die zauberhaften Illustrationen von Stephan Pricken. Chantal Schreiber ist mit „Kurt: Wer möchte schon ein Einhorn sein?“ ein ganz besonderes Buch gelungen, bei dem man wirklich gar nicht anders kann, als es von den ersten Seiten an zu lieben.

Wo fange ich denn nun mal am besten an mit dem Schwärmen? Dann beginne ich mal mit Kurt. Er ist das wohl untypischste Einhorn, das es auf dieser Welt gibt. Kurt ist einfach einmalig und obwohl er anfangs total brummig ist, hat er mein Herz wirklich sofort im Sturm erobert. Ich habe ihn als so erfrischend anders empfunden. Ein Einhorn, dass am liebsten gar kein Einhorn sein möchte, habt ihr so etwas schon mal gehört? Wer träumt bitte schön nicht davon, ein Einhorn zu sein? Einhörner sind doch total cool! :D
Nun, Kurt ist da eben anderer Meinung. Er reagiert sofort super genervt, wenn man ihn auf seine Einhorneigenschaften anspricht. Ihr könnt euch daher vermutlich denken, dass ihn die Fragerei von Trill halb wahnsinnig macht. Der kleine Kerl checkt es irgendwie einfach nicht, dass Kurt so ein richtiges Anti-Einhorn ist. Hach, herrlich, sag ich euch! Ich bin da aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen. Das Buch macht einfach so gute Laune und bringt so viel Spaß – es geht gar nicht anders, man muss es einfach mit einem Dauergrinsen zu lesen.

Die vielen Charaktere, auf die wir hier stoßen, sind allesamt einzigartig. Kurt natürlich an erster Stelle und auch Trill fand ich so klasse. Die weiteren Figuren wurden aber ebenfalls sehr liebevoll und fabelhaft ausgearbeitet. Eine Prinzessin, die total unprinzessinnenhaft ist (aber super lieb und sympathisch), ein Prinz, der alles andere als charmant ist (im Gegenteil, er ist fies und gemein), Ninja-Goldfische, ein furchterregendes Riesenferkel, ein Tausendflössler (ja, ihr habt richtig gelesen, Flössler und nicht Flüßler) – klingt das nicht toll und wunderbar schräg? Nun, das ist es auch! Wie Chantal Schreiber hier mit den altbekannten Klischees aus der Märchenwelt aufräumt ist so genial und wird ganz bestimmt jeden hellauf begeistern!

Ich kann euch versichern: Das Abenteuer, das einen hier erwartet, reißt einen von den ersten Seiten an mit und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Einer verrückten Szene folgt der nächsten, es gibt lauter fantasievolle Ideen und jede Menge spannende und lustige Momente.

Ich habe das Buch für mich alleine gelesen und es in einem Rutsch durchgesuchtet. Durch den locker-leichten Schreibstil, der schön großen Schrift und der angenehm kurzen Kapitel bin ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen. Zum Selberlesen würde ich das Buch ab etwa 8 Jahren empfehlen. Zum Vorlesen ist es schon für jüngere Kinder prima geeignet. Mädchen und Jungen ab etwa 5 Jahren sollten keine Probleme damit haben, der Handlung folgen zu können. Als Vorlesebuch bietet sich „Kurt“ hervorragend an. Durch den lebendigen Schreibstil und die urkomischen Dialoge lässt sich die Geschichte großartig vortragen.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die Illustrationen von Stephan Pricken. Er war mir als Illustrator tatsächlich bisher noch nicht bekannt gewesen. Da muss ich unbedingt noch recherchieren gehen, was für Bücher er sonst noch so illustriert hat. Wie oben bereits erwähnt, ich finde die Bilder in diesem Buch zum Verlieben schön. Sie sind farbenfroh und so witzig! Meine persönlichen Highlights waren die mürrische Miene von Kurt und die Ninja-Fische. Und der Tausendflößler natürlich! Den fand ich auch so grandios.
Die Illustrationen geben das Geschehen im Text erstklassig wieder und zaubern einem immerzu ein breites Grinsen aufs Gesicht.

Fazit: Ein absolut bezauberndes Buch für Groß und Klein, welches für herrliche Vorlesestunden und jede Menge laute Lacher sorgt! Mich konnte „Kurt: Wer möchte schon ein Einhorn sein?“ von den ersten Seiten an hellauf begeistern! Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist super mitreißend und spannend, sie ist total witzig und humorvoll, sie ist warmherzig, urkomisch und märchenhaft schön illustriert. Ich liebe Kurt und hoffe so sehr auf ein Wiedersehen mit diesem außergewöhnlichen Einhorn. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 30.07.2019

Ein wunderschönes, sehr emotionales und zutiefst bewegendes Buch!

Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter
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Als ich das erste Mal von „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang einfach so schön! Das Cover finde ich ...

Als ich das erste Mal von „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang einfach so schön! Das Cover finde ich auch nicht schlecht, es ist zwar sehr schlicht, aber irgendwie hat es was. Ich mag diesen Blauton total gerne. Ich zögerte daher auch gar nicht erst, sondern packte das Buch ganz schnell auf meine Wunschliste.

Um das bestandene Abitur zu feiern, haben Sunny und Timon schon seit Monaten einen Urlaubstrip nach Mallorca geplant. Drei Wochen lang wollen sie in der Finca von Sunnys Eltern abhängen, auf lauter Partys gehen und einfach nur dieses wunderbare Gefühl von Freiheit genießen. Es soll dann aber alles ganz anders kommen. Auf der Fahrt stoßen sie auf den 17-jährigen Jonas, der total fertig aussieht und den Eindruck macht, als würde er dringend Hilfe benötigen. Timon, der irgendwie gar nicht anders kann, als anderen Menschen immerzu helfen zu wollen, beschließt kurzerhand, Jonas mit ihrem Autor mitzunehmen – sehr zum Unmut von Sunny. Die Stimmung unter den drei Jugendlichen ist dann auch zunächst nicht die allerbeste. Zu dem Zeitpunkt ahnen Sunny und Timon ja noch nicht, wie kaputt es in Jonas wirklich aussieht und was genau er auf Mallorca vorhat. Als sie es schließlich herausfinden, ist es fast schon zu spät.

Kennt ihr solche Bücher, bei denen ihr einfach schon nach den ersten Seiten wisst, dass sie euch hellauf begeistern werden? „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ war genau so ein Buch für mich. Ich wusste irgendwie sogar schon nach den ersten Sätzen, dass ich hier ein Highlight in Händen halte. Mit dieser Vorahnung lag ich dann auch absolut richtig. Mich konnte die Handlung vom ersten Moment an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Ich habe das Buch quasi inhaliert und hatte beim Lesen immerzu Gänsehaut. Hansjörg Nessensohn ist in meinen Augen mit „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ ein ganz besonderes Buch gelungen. Es ist sehr bewegend und tiefgründig, es ist schockierend, traurig und wunderschön.

Erzählt wird hier die Geschichte von drei Jugendlichen: Jonas, Timon und Sunny. Alle drei kommen sie hier zu Wort (stets in der dritten Perspektive), wobei ich Jonas schon als den eigentlichen Protagonisten bezeichnen würde, da wir von seiner schweren Vergangenheit, seinen Gefühlen und Gedanken am meisten erfahren. Dank Jonas Tagebucheinträge, die wir immer wieder zu lesen bekommen, erhalten wir bei ihm einen besonders tiefen Einblick in sein Seelenleben und spüren nur zu deutlich, wie kaputt es in diesem aussieht.
Jonas Geschichte habe ich eindeutig als die schlimmste empfunden. Seine vierjährige Schwester Lina ist vor zwei Jahren während des Urlaubs spurlos verschwunden und niemand weiß, was mit ihr geschehen ist. Immer ist sie da, diese große Ungewissheit, ob Lina noch am Leben ist oder nicht. Dann sind da noch Jonas Schuldgefühle, schließlich sollte er auf seine geliebte kleine Schwester aufpassen und hat es nicht getan – all das plus das verletzende Verhalten seiner Eltern erdrückt den 17-jährigen richtig und hat ihn zu einem psychischen Frack werden lassen. Ich habe so sehr mit Jonas mitgelitten und musste immer wieder schwer zu schlucken.

Die Päckchen, die Sunny und Timon mit sich herumtragen, wiegen aber auch sehr schwer. Bei den beiden werde ich aber nicht näher ins Detail gehen, zu viel möchte ich schließlich nicht von der Handlung verraten.

Wie Jonas so habe ich auch Sunny und Timon sofort in mein Herz geschlossen. Sunny habe ich für ihre toughe Art richtig geliebt und den herzensguten und immerzu hilfsbereiten Timon muss man einfach gernhaben. Wie die langsame Annäherung der drei Jugendlichen und deren immer inniger werdende Freundschaft beschrieben wird, ist einfach nur wundervoll und zutiefst berührend.

Der einfühlsame, mitreißende Schreibstil, die wechselnden Erzählperspektiven und die packende Handlung lassen von Beginn an eine richtige Sogwirkung entstehen, welcher man sich als Leser einfach nicht mehr entziehen kann. Was genau ist damals vor zwei Jahren während des Urlaubs geschehen? Was ist nur mit Lina passiert? Wo ist sie? Wie erging es Jonas und seinen Eltern seit Linas Verschwinden? Warum ist Jonas nun plötzlich nach Mallorca zurückkehrt? Wie sind die Geschichten von Sunny und Timon? Was belastet sie? So viele Fragen, auf die man unbedingt die Antworten haben möchte. Es fällt einem wirklich verdammt schwer, das Buch wieder aus der Hand legen.

Ich habe keinen einzigen negativen Kritikpunkt an „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“. Die Charaktere wurden hervorragend ausgearbeitet, sie sind super sympathisch und wirken allesamt vollkommen glaubhaft. Die Story ist absolut authentisch und konfrontiert einen mit lauter überraschenden Wendungen. Das Setting (Mallorca) wird sehr bildhaft und anschaulich beschrieben und lässt ein richtiges Sommerfeeling aufkommen. Fand ich klasse, ich habe diese sommerliche Stimmung als sehr auflockernd empfunden. Das Buch nimmt einen schon sehr mit, da es sich mit vielen ernsten Themen befasst wie Schuldgefühle, Schicksalsschläge, Verlust, Trauer, Angst und Wut. Aber keine Sorge, zu bedrückend ist die Geschichte nicht. Sie handelt auch von Liebe und Freundschaft und schenkt einem Mut und Hoffnung.

Was mich ganz besonders getroffen hat, ist das Ende. Es ist furchtbar und schön zugleich. Ich persönlich habe den Schluss als etwas offen empfunden, was mich aber nicht gestört hat. In meinen Augen passt das Ende wunderbar zum Buch.

Fazit: Emotional, tiefgründig, absolut fesselnd und zutiefst berührend! Ein großartiger Debütroman, der einen von den ersten Seiten an mitreißt und nicht mehr loslässt. Mir hat „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ wundervolle Lesestunden beschert. Ich bin hellauf begeistert von dem Buch und kann es jedem sehr ans Herz legen. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!