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Veröffentlicht am 18.06.2022

Dark romance in der Mafiaszene von New York

Clans of New York (Band 1)
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„Clans of New York-Verraten“ ist der Auftakt einen modernen Mafia-Dark-Romance Reihe von Brianna Gray. Wenn man das Wort Mafia hört dachte man früher an alte Männer und verstaubte Tradition aber spätestens ...

„Clans of New York-Verraten“ ist der Auftakt einen modernen Mafia-Dark-Romance Reihe von Brianna Gray. Wenn man das Wort Mafia hört dachte man früher an alte Männer und verstaubte Tradition aber spätestens seit „Queen of the South“ Netflix erobert hat ist klar, dass Mafia weiblich, stark und höllisch sexy sein kann. Deswegen war ich total neugierig was dieses Buch zu bieten hat.

Zum Inhalt: Ekaterina ist die Tochter einer von vier herrschenden Mafiafamilien in New York und seit ihrer Geburt ist es ihr vorherbestimmt durch Heirat die Familienbande mit den anderen Clans zu festigen. Doch ein Verrat verändert alles und schnell muss Ekaterina ihren neuen Platz in der Mafiahierarchie finden, wenn sie überleben will. Doch wem kann sie trauen?

Was ich an dieser Art Büchern immer nicht so gerne mag, ist die derbe Sprache vor allem Frauen gegenüber. Ja, das sind Gangster, aber früher hatten die auch Stil und haben nicht ständig mit respektlosen Beleidigungen um sich geworfen. Frauen sind auch in dieser Geschichte wieder eher Dinge und Besitztümer, die man wahllos weiterreichen kann. Wie verstaubt ist das denn? Und ja, die Protagonistin entwickelt sich von einer scheuen Maus zu einer gefährlichen Katze, aber Respekt bringt ihr das trotzdem kaum ein. Ich hoffe dass da in den Folgebänden noch ein Wandel ansteht.

Die Liebesgeschichte ist ok, wenn auch reichlich Klischeehaft. Hat mich ein bisschen an eine andere Netflix-Verfilmung erinnert. Man merkt schon, dass auch die Beziehung einen Wandel durchläuft, aber da hätte man durchaus noch mehr rausholen können.

Der Schreibstil ist flüssig, die eingestreuten Russischen und Italienischen Phrasen sind aus dem Kontext heraus verständlich, wirken aber wenig authentisch, da längere Passagen in dieser Sprache natürlich übersetzt wurden. Die sind also nur für die Atmosphäre des Lesers gedacht

Als Auftakt solide aber da muss noch nachgelegt werden

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Wie weit gehst du, um deine Familie zu retten?

Flug 416
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Stell dir vor du gehst zur Arbeit wie jeden Tag. Stell dir vor, du bekommst vor Ort einen Anruf, dass deine Familie als Geisel genommen wurde. Stell dir vor, nur du kannst sie retten. Stell dir vor, dass ...

Stell dir vor du gehst zur Arbeit wie jeden Tag. Stell dir vor, du bekommst vor Ort einen Anruf, dass deine Familie als Geisel genommen wurde. Stell dir vor, nur du kannst sie retten. Stell dir vor, dass du dazu ein Flugzeug zum Absturz bringen musst. Stell dir vor, dass du damit die 150 Personen an Bord in den Tod reißen würdest. Stell dir vor, dass du damit einen terroristischen Akt begehst. Was würdest du tun?

Zum Inhalt: Bill Hoffmann liebt seinen Job als Pilot und das Gefühl, das damit einhergeht. Er liebt die Uniform, die Pflichtgefühl und Ehrbarkeit ausstrahlt. Als sein direkter Vorgesetzter ihn bittet, einen Flug zu übernehmen, muss er also nicht lange überlegen und stimmt zu, unwissend, dass diese Entscheidung alles verändern wird. Denn an diesem Tag wird seine Familie als Geisel genommen und die Entführer wollen von Bill, dass er seine Maschine zum Absturz bringt und damit alle an Bord in den Tod reißt. Um sicherzugehen, dass Bill seinen Auftrag ausführt, haben sie einen Maulwurf an Bord eingeschleust. Kann Bill seine Familie und sein Flugzeug retten? Und wenn nicht, für wen soll er sich entscheiden?

Das Buch war wirklich total packend geschrieben und was ich wahnsinnig gut gemacht fand, waren die unterschiedlichen Perspektiven aus Cockpit, Kabine und am Boden, die den dargestellten Fall aus allen Winkeln beleuchteten. So hatte man wirklich das Gefühl mittendrin zu stecken in der Handlung und vor allem hat es einen Eindruck darüber vermittelt, wie viele Leute tatsächlich bei einer Flugzeugentführung am Rande betroffen sind und agieren müssen.

Ich weiß gar nicht, ob es den einen Protagonisten in diesem Buch gab, denn viele unterschiedliche Charaktere stehen im Zentrum der Handlung, die alle gemeinsam, aber getrennt voneinander versucht haben, den Flugzeugabsturz aufzuhalten. Besonders beeindruckend fand ich dabei Jo und Bills Frau Carrie, die jede auf ihre Art besonderen Mut bewiesen haben. Ein bisschen unrealistisch fand ich, wie ruhig die Passagiere und auch die Entführer bei der Sache waren. Auf jedes Problem folgt eine clevere Lösung, die auch erstaunlich gut funktioniert. So reibungslos ist vermutlich noch nie eine Flugzeugentführung abgelaufen. Auch das Motiv erschien mir jetzt nicht 100% plausibel, ist es ja aber bei terroristischen Akten generell eher selten.

So sehr ich wechselnden Perspektiven mochte, so sehr haben mich die Rückblenden in die Vergangenheit gestört. Ja, war irgendwie ein stilistisch nettes Gimmick, hätte ich aber wirklich nicht gebraucht. Für mich ein sehr guter Thriller, der sein Potential nicht 100% ausgereizt hat, gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Wahnsinnig schön

In fünf Jahren
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Die durchweg positiv überraschten Kritiken waren es, die mich auf „in fünf Jahren“ aufmerksam gemacht haben. Und was soll ich sagen, ich kann ihnen nur zustimmen, was als Romcom startete wurde so schnell ...

Die durchweg positiv überraschten Kritiken waren es, die mich auf „in fünf Jahren“ aufmerksam gemacht haben. Und was soll ich sagen, ich kann ihnen nur zustimmen, was als Romcom startete wurde so schnell so viel mehr als das. Ein Wechselbad der Gefühle und eine ganz tolle Geschichte über die Bedeutung von Liebe und Freundschaft.

Zum Inhalt: Danny hat einen festen Plan fürs Leben und außerdem eine Schwäche für mathematische Statistiken. Sie weiß genau wie ihr Leben in fünf Jahren aussehen soll. Doch dann hat sie eine Vision von einer Zukunft, die so ganz anders als ihr 5-Jahres-Plan ist. Und die bringt alles ganz schön durcheinander.

Die Frage „wo sehe ich mich in 5 Jahren“ hat vermutlich jeder schonmal gestellt bekommen bzw. sich selbst gestellt. Doch oft vergessen wir beim hinarbeiten auf die vermeintliche Zukunft auch im Hier und Jetzt zu leben. Das Buch gibt dieses Gefühl wirklich sehr gut wieder und auch die Zweifel, die einen überfallen, wenn man sich fragt, ob man denn noch in die richtige Richtung läuft.

Mit hat vor allem die Freundschafts-Dynamik zwischen Danny und Bella gefallen, die wirklich eine außergewöhnliche Beziehung haben. Die Vision und die Auswirkungen, die sie auf Dannys Leben hat, sind toll ausgearbeitet. Ich konnte auch ihren inneren Konflikt total gut nachvollziehen.

Das Buch ist am Anfang sehr locker und leicht geschrieben, gewinnt dann aber an erstaunlicher Tiefe, die ich so nicht erwartet hätte. Das Ende hat mich total getroffen und kurz hatte ich so einen richtigen „WTF“-Moment, über den die Autorin mich dann aber gut hinweggerettet hat.

Das Buch hat mir echt gut gefallen.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Liebe braucht Zeit

The Truest Thing - Jeder Moment mit dir
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„The truest thing“ scheint der Vierte Band der „Hartwell-Love-Stories“ Reihe zu sein, was mir anfangs nicht klar war. Das ist an sich auch nicht schlimm, das Buch lässt sich unabhängig von den anderen ...

„The truest thing“ scheint der Vierte Band der „Hartwell-Love-Stories“ Reihe zu sein, was mir anfangs nicht klar war. Das ist an sich auch nicht schlimm, das Buch lässt sich unabhängig von den anderen lesen, da jedes eine eigne Lovestory enthält. Die Personen aus den vorherigen Büchern kommen weiterhin vor, aber man bekommt alle Hintergrundinfos in der Geschichte mitgeliefert. Das Buch ist eine tolle Liebesgeschichte der Sorte „Badboy loves Good Girl“ und hat mir einfach richtig gut gefallen.
Zum Inhalt: Emery hat schon seit sie denken kann von einem eigenen Geschäft geträumt. Als ihre Großmutter stirbt und ihr das Familienimperium hinterlässt, zieht es die junge Frau an die Küste von Hartwell, wo sie einen Buchladen mit Cafe eröffnet. Und obwohl sie schüchtern ist, beginnen die Einwohner des Küstenstädtchens sich in ihr herz zu schleichen, allen voran Jack Devlin, der den Ruf als Herzenbrecher genießt. Und auch Jack ist von Emery hingerissen, doch er weiß, er darf sie auf keinen Fall in sein Leben lassen, wenn er sie schützen will- vor sich und seiner Familie.

Was ich bei diesem Buch total bemerkenswert finde ist die Zeitspanne, die es abdeckt, denn wir bewegen uns hier in einem Rahmen von neun Jahren. Wir bekommen als Leser immer kurze Einblicke in das Leben von Emery und Jack. Ich nehme mal an, die vorherigen drei Bände, liegen zeitlich auch irgendwo dazwischen, sodass sie ein großes Gesamtwerk ergeben. Was ich überraschend fand ist, dass Emerys Storyline aus der Ich-Perspektive erzählt ist, während Jacks Teil in der dritten Person geschrieben ist. Und obwohl sie in der Geschichte eigentlich gleichwertige Protagonisten sind, ist man Emery dadurch deutlich näher. Dieser Mix im Erzählstil hat mir gut gefallen, auch wenn ich eigentlich kein Fan von Ich-Erzählern bin. Generell ist das Buch toll geschrieben, sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass ich wirklich zügig durch das Buch kam; auch weil ich wissen wollte, ob sie zueinander finden.

Hartwell ist einfach ein ganz zauberhaftes Kleinstädtchen und gibt eine gute Kulisse für die Handlung ab, die Leute dort sind einfach herzlich und mir direkt ans Herz gewachsen, auch wenn ich die anderen Bücher noch gar nicht kenne. Emery und Jack selbst sind eher schwierige Charaktere, die sehr lange umeinander herumtänzeln, bevor sie sich eingestehen, dass da mehr zwischen ihnen ist. Nicht immer konnte ich alle ihre Entscheidungen und Reaktionen nachvollziehen, was mir manchmal die Chemie zwischen ihnen ein bisschen abgeschwächt hat.

Die Charaktere öffnen sich im Verlauf der Handlung einander, offenbaren ihre Geheimnisse und entwickeln damit auch eine völlig andere Beziehung, was mir gut gefallen hat. Neben der körperlichen Ebene gibt es ein tiefes Verständnis der beiden füreinander. Und auch wenn ich neuen Jahre zur Anbahnung einer Romanze entsetzlich lang finde, hat es mir gefallen, dass dies keine überstürzte Lovestory ist.

Eine schöne Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Schöne Geschichte übers verlieren und finden

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ hat mich einfach total durch sein Cover angesprochen. Ich mag alte Dinge, die eine Geschichte erzählen und ein Fundbüro scheint mir der ideale Ort für Märchen und Abenteuergeschichten ...

„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ hat mich einfach total durch sein Cover angesprochen. Ich mag alte Dinge, die eine Geschichte erzählen und ein Fundbüro scheint mir der ideale Ort für Märchen und Abenteuergeschichten aller Art zu sein. Und genau so war der Roman, eine abenteuerliche Geschichte, vom verlieren, suchen und finden. Und vom gefunden werden.

Zum Inhalt: Dot liebt ihre Arbeit im Fundbüro und freut sich jedes Mal, wenn sie ein Fundstück mit seinem Besitzer wiedervereinen kann. Das Fundbüro ist aber auch ihre Zuflucht, denn Dot versteht etwas von Verlust. Sie hat ihren Vater verloren, ihren engsten Vertrauten aus Kindertagen und damit auch ein Stück sich selbst. Als eine verlorene Tasche Dot aus ihrer Komfortzone reißt, beginnt sie, wieder zu leben und zu sich selbst zu finden.

Dot ist mir das ganze Buch über als schrullige, eigenbrötlerische Frau erschienen, die ich mir gut als grauhaarige Katzenlady vorstellen könnte, wenn ihr Alter nicht deutlich jünger angesetzt wäre. Erst nach und nach erfährt der Leser das ganze Ausmaß von Dots Schmerz und sie tat mir wirklich unglaublich leid. Richtig anfreunden konnte ich mich mit ihrer Figur aber nicht.

Die Geschichte ist sehr eigen erzählt. Was ich total süß fand waren die kleinen Anhänger, die jedem Kapitel vorangestellt waren und eine Fundsache beschrieben. Die Idee war einfach total toll und hat mega gut ins Konzept gepasst. Dot selbst wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen mit ihrer Loden-Uniform. Merkwürdig fand ich ihre Alkohol-Exzesse inklusive Geisterfantasien. Das war mir zwischendurch einfach zu viel des Guten.

Was mir aber wahnsinnig gut gefallen hat, was die melancholische, nostalgische Stimmung die das Buch vermittelt hat und die Botschaft, die sich zwischen den Seiten versteckte.

Insgesamt ein solider Roman über ein schönes, wenn auch trauriges Thema, der den ganzen Schnickschnack drumrum gar nicht unbedingt gebraucht hätte

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