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Veröffentlicht am 05.06.2021

Wie gut kennst du deine beste Freundin?

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Claire Douglas ist eine bekannte Thriller-Autorin und landet mit ihren Büchern regelmäßig auf den Spiegel-Bestseller/Listen. Im Fokus stehen dabei meist starke Frauenfiguren und meistens ist nichts so, ...

Claire Douglas ist eine bekannte Thriller-Autorin und landet mit ihren Büchern regelmäßig auf den Spiegel-Bestseller/Listen. Im Fokus stehen dabei meist starke Frauenfiguren und meistens ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Zum Inhalt: im Alter von 12 bis 14 sind Jess und Heather beste Freundinnen. Jess findet bei Heather und ihrer Familie ein Zuhause, das ihre eigene Mutter ihr nicht bieten kann. Als Heathers Schwester Flora 1994 spurlos verschwindet, zerbricht die Freundschaft der beiden Mädchen. Gute 20 Jahre später erschüttert ein grauenhafter Mord die ehemalige Heimatstadt der Mädchen. Und Tatverdächtig ist ausgerechnet Heather. Jess, die inzwischen Reporterin ist, versucht sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen und alte Wunden werden erneut aufgerissen.

Wer schon einige Bücher von Claire Douglas gelesen hat, wird merken, dass sie immer nach einem gewissen Schema ablaufen. Frühere Freundschaft wird von einem u überschattet, es gehen ereignislose Jahre ins Land, bis etwas passiert, was wieder Staub aufwirbelt und eine düstere Vergangenheit enthüllt. Finde ich nicht schlimm, dass das so ist. Wenn es überzeugend geschrieben ist, bin ich trotzdem bestens unterhalten und rätsel gerne mit, wie es wohl ausgehen wird. Bei diesem Buch, war ich mir schon relativ früh sicher, den Ausgang der Geschichte zu kennen. Und nach Abschluss des Buches muss ich sagen, dass ich mit meiner Vorhersage ziemlich gut lag.

Abgesehen davon, dass Story ziemlich berechenbar war, fand ich das Buch wirklich packend geschrieben. Es wird ab der ersten Seite Spannung aufgebaut. Die Rückblicke ins Jahr 1994 und die wechselnden Perspektiven geben dem Leser genug Hintergrundinformationen und Einblicke in die Gedanken der Figuren, um die Story mit Leben zu füllen. Diese Erzählstruktur verrät allerdings auch sehr viel. Und da wir uns nicht auf einen Hauptcharakter fokussieren, kann ich schwer eine Beziehung zu den Figuren aufbauen.

Claire Douglas hat mich wieder sehr gut unterhalten, auch wenn sie es diesmal nicht geschafft hat, mich zu überraschen. Ein solider Thriller, der nur ein paar kleine Schwachstellen hat.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Im Bann der Künstlerin

Blütenschatten
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Cynthia_Mähnertvor 2 Minuten
„Blütenschatten“ von Annalena McAfee ist ein eigensinniges Werk, das schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt und einen tiefer in die Abgründe der Kunstszene Londons hineinzieht.

Zum ...


Cynthia_Mähnertvor 2 Minuten
„Blütenschatten“ von Annalena McAfee ist ein eigensinniges Werk, das schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt und einen tiefer in die Abgründe der Kunstszene Londons hineinzieht.

Zum Inhalt: eines Nachts läuft die Künstlerin Eve durch London und reflektiert über ihr Leben. Sie beginnt in ihrer ehemaligen Wohngegend, wo ihr Exmann jetzt mit einer neuen Frau zusammen ist. Von außen sieht Eve durch die Fenster und auf ihr Leben, auf die Ereignisse, die sie zu diesem Tag gebracht haben. Im Verlaufe der Nacht und des Spaziergangs erfährt man viel über Eve als Person, ihre Vergangenheit, die Menschen in ihrem Leben und ihre Kunst. Das ganze Buch ist wie ein einziges Crescendo, dass sich zum Ende hin entlädt.

Zu Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten in die Erzählung hineinzufinden und den Zusammenhängen zu folgen. Aber nChdem man sich daran gewöhnt hat, wird dem Leser ein klares Bild der vorangegangen Ereignisse gezeichnet. Eve war mal als Protagonistin sehr unsympathisch- zu ich-bezogen, zu naiv, zu schwach. Aber sie war trotz allem eine überzeugende Protagonistin mit einer faszinierenden Geschichte. Als Leser fühlt man sich schnell als Voyeur in Eves Leben.

Besonders gut hat mir die detaillierte Beschreibung von Eves Arbeit gefallen und mit welches Hingabe sie über Pflanzen spricht. Ich konnte aus dem Buch durchaus die eine oder andere Information ziehen.

Eve zeichnet mit ihrer kühlen Art ein interessantes Bild der Menschen um sich herum, gefüllt von Neid, Zynismus und Einsamkeit. Ich habe immer wieder zwischen Mitleid und Abscheu für Eve geschwankt.

Das Ende der Geschichte- wenn auch etwas vorhersehbar- hat dem Buch einen paukenschlagartigen Abschluss gegeben, auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, mich etwas gelehrt und mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Gedichten zum reflektieren und grübeln

Die Wahrheit über das Lügen
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Benedict Wells hat mir "Die Wahrheit über das Lügen" einen Band von Kurzgeschichten herausgebracht. Es handelt sich dabei um 10 einzelne Story aus 10 Jahren.
Ich will hier nicht zu viel vom Inhalt erzählen, ...

Benedict Wells hat mir "Die Wahrheit über das Lügen" einen Band von Kurzgeschichten herausgebracht. Es handelt sich dabei um 10 einzelne Story aus 10 Jahren.
Ich will hier nicht zu viel vom Inhalt erzählen, da man bei den Kurzgeschichten sonst zu viel vorweg nehmen würde. Herausgebracht wurde das buch wieder vom Diogenes-Verleg, also wieder mit hochwertig schönem Cover, was sich gut im Buchregel macht.

Wie von Wells gewohnt sind auch diese Kurzgeschichten einfach schön geschrieben, wenige können so toll mit Worten jonglieren wie Benedict Wells. Auch wenn die Geschichten recht kurz sind, sind doch sehr tiefgründig, regen zum nachdenken und reflektieren an.

Ich hatte das Büchlein an meinem Nachttisch stehen und habe jeden Abend eine Geschichte gelesen. Das Buch hat mir gut gefallen, es sollte aber jedem klar sein, dass es sich hier nicht um einen typischen Wells-Roman handelt. Daher vielleicht eher was für Fans als für Wells-Beginner.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Beichten der Vergangenheit

Die Beichte einer Nacht
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Die Beichte einer Nacht zeichnet das Porträt einer Frau in einer Nervenheilanstalt, die eines Nacht das Bedürfnis hat, ihre Lebensgeschichte zu erzählen und sich der diensthabenden Nachtschwester anvertraut. ...

Die Beichte einer Nacht zeichnet das Porträt einer Frau in einer Nervenheilanstalt, die eines Nacht das Bedürfnis hat, ihre Lebensgeschichte zu erzählen und sich der diensthabenden Nachtschwester anvertraut. Das Buch umreißt dabei zwei Abschnitte, die zwei Tage kennzeichnen. Das Buch ist also eher die Beichte zweier Nächte. Zu erwähnen ist dabei, dass das Buch vor fast 100 Jahren geschrieben wurde, die Themen im Buch aber nach wie vor aktuell sind.



Zum Inhalt: Heleen, die zur Überwachung in einer Nervenheilanstalt ist, findet eines Nachts keinen Schlaf und beschließt daraufhin der anwesenden Nachtschwerster ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Sie erzählt von ihren Eltern, die insgesamt 10 Kinder hatten, von denen Heleen die älteste war. Von ihr wurde daher erwartet im Haushalt zu helfen und sich um die jüngeren Geschwister zu kümmern. Da der Vater nach einem Unfall bettlägerig war, musste Heleen sich eine Anstellung suchen und wurde Näherin einem Modeatelier. Dort lernt sie einen älteren Vertreter kennen, der Gefallen an ihr findet und sie überredet zu ihm ins Hotel zu kommen. Weil Heleen erschöpft von den Zuständen zu Hause ist, willigt sie ihn. Im Anschluss wird sie seine Geliebte und zieht zu ihm in Stadt.

Im weiteren Verlauf des Buches erzählt Heleen von ihren Beziehungen, wie sie ihre jüngste Schwester nach dem Tod der Mutter zu sich holt und wie sie ihre große Liebe Hannes kennenlernt.



Dem Leser wird schnell klar, dass irgendwas vorgefallen sein muss. Heleen schweift im Verlauf der Geschichte immer wieder zu Hannes ab, ruft sich dann aber zur Räson, als müsse sie dieses Thema vermeiden und dürfe nicht zu viel verraten. An Ende erzählt sie dann aber doch von Hannes, ihrer Ehe und dem Unglück, das der kleinen Familie widerfahren ist.



Das Buch hat einen sehr eigentümlichen Schreibstil. Es ist ein endloser Monolog, unterbrochen nur von kurzen Ausrufen an die anwesende Krankenschwester, Anfangs ist das ganze noch etwas konfuser, wird aber zunehmend flüssiger, als Heleen einmal ins Reden kommt. Die Sprache ist teils etwas altbacken, was aber der Zeit geschuldet ist, in der das Buch spielt. Auch umschreibt Heleen alle sexuellen Andeutungen, als würde es sich nicht gehören die Sache beim Namen zu nennen. Trotzdem wird schnell klar, dass Heleen, die sich anfangs aufgrund ihrer Schönheit benutzt fühlt, schnell lernt daraus Profit zu schlagen.

Ich war mir beim Lesen immer unschlüssig ob mit ich Mitleid mit Heleen haben oder Abneigung ihr gegenüber empfinden soll. Ihre krankhafte Eifersucht macht si irgendwie unsympathisch und am Ende behält sie zwar Recht, meiner Meinung nach aber selbstverschuldet.

Ich hab das Buch an einem Tag durchgelesen, trotz des Schreibstils hat es sich für mich gut lesen lassen und ich wollte am Ende schon auch wissen, was Heleen enthüllt. Das Ende kam sehr abrupt, was aber zum Buch passt. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, es ist aber kein Buch was einen mitreißt.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Der mächtigste Mann der Welt

Ein verheißenes Land
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Nachdem Michelle Obama mit "Becoming" ihre Geschichte und auch ihre Seite des Wahlkampfes und der Präsidentschaft ihres Mannes beschrieben hat, erschien nun mit "Ein verheißendes Land" der erste teil von ...

Nachdem Michelle Obama mit "Becoming" ihre Geschichte und auch ihre Seite des Wahlkampfes und der Präsidentschaft ihres Mannes beschrieben hat, erschien nun mit "Ein verheißendes Land" der erste teil von Obamas Memoiren.

Wir erfahren in diesem Buch viele Details aus dem Lebens der Obamas, er erzählt Anekdoten aus seiner Collegezeit, Erfahrung aus seiner Zeit als Senator, über die Entscheidung als Präsident zu kandidieren, über die Schwierigkeiten des Wahlkampfes und alles was damit einhergeht, wenn man zum mächtigsten Mann der Welt gewählt wird.

Besonders gut gefallen mir all die kleinen persönlichen Einblicke, die Obama auch während seiner gesamten Amtszeit so menschlich gemacht haben. Dieses Buch zeigt, wo er als Mensch verwurzelt ist, welche Werte ihm wichtig sind und dass es nicht schlimm ist, auch mal an sich selbst zu zweifeln. Und es zeigt, was man alles erreichen kann, wenn die Leute an einen glauben, wenn man eine gemeinsame Vision teilt.

Dieses Buch ist wirklich wortgewaltig und nicht alle Kapitel waren immer ganz leicht zu lesen. Aber die politischen Themen werden immer wieder durch kleine Anekdoten und Scherze aufgelockert. Besonders gut gefallen mit auch die integrierten Bilder.
Ich habe aus diesem Buch viel neues über Obama aber auch über die Strapazen des Wahlkampfs erfahren.

Die Biographie hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn sie für mich nicht ganz so nahbar war, wie die von Michelle Obama. Trotzdem bin ich der Meinung, dass mich diese Lektüre bereichert hat und ich einiges neues gelernt habe. Für mich ist Obama nach wie vor der Präsident, der nachhallt. Und ich bin gespannt was wir in Zukunft noch von ihm hören werden.

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