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Veröffentlicht am 20.02.2021

bezaubernd schöner Sommerroman

Ein Sommer auf Sylt
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Seine Familie sucht man sich nicht aus, man wird in sie hineingeboren. Und auch wenns mal holprig läuft, auf die Familie ist Verlass. So auch in dieser Geschichte über drei zerstrittene Schwestern, ein ...

Seine Familie sucht man sich nicht aus, man wird in sie hineingeboren. Und auch wenns mal holprig läuft, auf die Familie ist Verlass. So auch in dieser Geschichte über drei zerstrittene Schwestern, ein umstrittenes Erbe und warme Sommergefühle.

Zum Inhalt: Julia hat von ihrem Vater ein Haus auf Sylt geerbt, das früher der Familie ihrer Mutter gehört hatte und wo die drei Schwestern ihre Kindheit verbrachten. So brechen Julia, ihre Mutter und ihre drei Tanten auf, um sich das Haus auf Sylt anzusehen. Und während es unter den Schwestern schlechte Stimmung und viel Zankerei- unter anderem um das Haus und Verstorbenen- gibt, hat Julia ganz eigene Probleme. Diese verstärken sich, als das Haus nicht wie erwartet leer steht, sondern von der Geliebten des Vaters bewohnt wird. So kommen die vier Frauen in einer Pension unter, die von einem charmanten Betreiber betreut wird. Und so startet ein Sommer auf Sylt, der die ein oder andere Überraschung bereithält.

Gemeinsamer mit Mats, dem Besitzer der Pension, entdeckt Julia Sylt und kann zumindest für kurze Zeit ihre Probleme, den Stress zu Hause und das Drama mit Freund Jo vergessen, der sie drängt, das Haus zu verkaufen und in seine Firma zu investieren. Mats hat ganz eigene Beweggründe, Julia von der Schönheit Sylts zu überzeugen, er will dass die Häuser im Besitz der Einheimischen bleiben und nicht als sporadisch bewohnte Ferienhäuser den Großteil der Zeit leer stehen.
Und nach und nach entwickeln sich Gefühle zwischen den beiden.

Ich fand die Beschreibungen von Sylt einfach schön und hatte direkt Lust, ebenfalls dort Urlaub zu machen. Die Charaktere sind sehr anschaulich beschrieben, es ist mir sehr leicht gefallen Jo zu hassen und Mats zu mögen. Das Gezanke der drei Schwestern fand ich einstweilen wirklich anstrengend, aber auch das hat sich ja im Laufe des Buches gebessert.

Richtig toll fand ich das blau weiße Cover, was hauptsächlich mein Grund war, dass das Buch im Einkaufskorb gelandet ist. Es passt einfach gut zur Geschichte und zu Sylt.
Das Buch hat mir alles in allem sehr gut gefallen und ist eine leichte Geschichte für die warmen Sommertage, oder auch um dem kalten Winter zu entfliehen.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Über die Liebe zur Musik

Der Klang der Wälder
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"Der Klang der Wälder" ist mein erstes Buch der Autorin Nahst Miyashita. Angesprochen hat mich zuallererst das Cover, dass einer Wasserzeichnung gleicht und einen Wald mit einer Klaviatur verbindet, sodass ...

"Der Klang der Wälder" ist mein erstes Buch der Autorin Nahst Miyashita. Angesprochen hat mich zuallererst das Cover, dass einer Wasserzeichnung gleicht und einen Wald mit einer Klaviatur verbindet, sodass es scheint, als wären die Bäume in dieser verwurzelt. Damit spiegelt das Cover auch den Inhalt des Buches sehr gut wieder.

Zum Inhalt: Nomura ist ein einfacher Schüler aus bescheidenen Verhältnissen, seine Familie kommt aus einem kleinen Bergdorf und er ist in den Wäldern hinter dem Haus aufgewachsen. Eines Tages wird er in der Schule von seinem Rektor gebeten einen Gast in die Sporthalle zu führen. Diese Begegnung soll Tomuras Leben nachhaltig beeinflussen. Denn der Gast ist Klavierstimmer und ´als er die Tasten anschlägt nehmen die Klänge vor Tomuras Augen Gestalt an und er kann den heraufbeschworenen Wald geradezu greifen. Danach beschließt Nomura ebenfalls Stemmer zu werden und begibt sich in die Ausbildung.
Das Buch erzählt von seinem Lebensweg, den Dingen die er in der Lehre lernt und den Freundschaften die er während seiner Ausbildung schließt.
Das Buch ist eine Ode an die Musik, eine Liebeshymne an das Klavier und die Gefühle, die Musik heraufbeschwören kann.

Besonders gut hat mir gefallen, wie viel ich selbst während des Lebens über das Klavier, seinen Aufbau und das Stimmen gelernt habe. Es ist natürlich kein Sachbuch, aber alles was Nomura lernt und sieht wird sehr bildhaft geschildert und erklärt.
Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig, sodass es auch über lange Passagen angenehm zu lesen ist. Ich mag die Charakterentwicklung die Nomura durchmacht und dass er sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lässt. Seine Liebe zur Musik ist auf jeder Seite sehr greifbar und wird durch die Sakura-Zwillinge noch verstärkt. Ein Leben nicht vom Klavier, sondern für das Klavier- das hat noch lange in mir nachgehallt und ist für mich der bleibende Eindruck, den das Buch bei mir hinterlassen hat.

Ich habe die Geschichte sehr genossen und das Buch Musikliebhabern und solchen, die es werden wollen, ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Fulminanter Thriller mit sich überschlagenden Ereignissen und packender Auflösung

Der Spiegelmann
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"Der Spiegelmann" ist Lars Kepplers neustes Werk und reiht sich in die Joona Linna Serie ein. Für mich ist es erst das zweite Buch, was ich von Lars Keppler gelesen habe, aber da vorhergehende Ereignisse, ...

"Der Spiegelmann" ist Lars Kepplers neustes Werk und reiht sich in die Joona Linna Serie ein. Für mich ist es erst das zweite Buch, was ich von Lars Keppler gelesen habe, aber da vorhergehende Ereignisse, falls relevant, nochmal kurz umrissen werden, ist das überhaupt kein Problem und die Fälle sind in sich auch abgeschlossen.

Zum Inhalt. Das Buch beginnt mit einer Entführung. Jenny ist 16 Jahre alt, als sie auf dem Heimweg verschwindet.
Parallel setzt der Handlungsstrang um Martin und Pamela ein, die einen fröhlichen Familienurlaub verbringen. Bis ein tragischer Unfall passiert, als Martin mit Pamelas Tochter Alice eisangeln geht. Martin ist nach diesem Unfall schwer traumatisiert und kann sich auch kaum an den Unfall erinnern.
Das Buch macht einen Zeitsprung von 5 Jahren, als Jennys Leiche auf einem Spielplatz gefunden wird. Verdächtiger und einziger Zeuge ist ausgerechnet Martin, der seit Alice' Unfall in psychiatrischer Behandlung ist und kaum redet. Die Handlung spitzt sich zu als der Täter Pamela direkt bedroht. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Das Buch nimmt ab Seite 1 rasant an Fahrt auf, es ist sofort wahnsinnig spannend und es passiert unglaublich viel. Man bekommt umfassende Einblicke in Martins Gefühls-und Gedankenwelt, die Sichtweise auf die Geschichte wechselt zwischen den Protagonisten hin und her, sodass dem Leser tiefe Einblicke gewährt werden.

Ungefähr im zweiten Dritte der Buches gab es eine kurze Flaute, bei der der Spannungsbogen der Haupthandlung abnahm und Nebenschauplätze und -handlungen eingeführt wurden, die es für dieses Buch eigentlich nicht gebraucht hätte. Ich hatte kurzzeitig das Gefühl, als wollte der Autor unbedingt noch ein paar Seiten mehr abliefern. Ich hätte auf diese ausschweifenden Episoden gut verzichten können.

Das letzte Drittel fand ich dann wieder unfassbar spannend und auch die Auflösung des Falls hat mich echt geschockt. Damit habe ich absolut nicht gerechnet.

Insgesamt fand ich den Schreibstil sehr gelungen und bildhaft, an einigen Stellen allerdings übertrieben brutal und unnötig abstoßend. Ich mag packende Bücher aber auf erhöhten Ekelfaktor kann ich verzichten.
Dieses Buch wird Keppler-Fans sicher wieder begeistern, ist aber nichts für schwache Nerven!

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Veröffentlicht am 27.11.2020

das Ende einer großartigen Dystopie

Beta Hearts
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Nachdme ich Band 1 und 2 verschlungen habe, war klar, dass ich dieses Buch dringend lesen musste. Ich hab mich auf den Abschluss der Serie und den Fortgang der Beziehungen zwischen den einzelnen Personen ...

Nachdme ich Band 1 und 2 verschlungen habe, war klar, dass ich dieses Buch dringend lesen musste. Ich hab mich auf den Abschluss der Serie und den Fortgang der Beziehungen zwischen den einzelnen Personen sehr gefreut.

Zum Inhalt: nachdem am Ende des zweiten Bandes die Menschen Kami zumindest zurückschlagen konnte sammeln sie ihre Kräfte um sich für die finale Schlacht gegen Kami zu rüsten. Okijen hat schwere Verletzungen davongetragen und wird notdürftig von Blyth wieder hergestellt. AUßerdem will sihc das Militär die Technologie die in Blyth steckt für sich nutzbar machen, zusammen mit Radioaktivität soll das die stärkste Waffe im Kampf gegen KAMI sein.

Andra sucht ihre altes Dort auf um mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren und antworten auf ihre Fragen zu finden. Als sie erneut auf KAMI trifft zeigt sich diese Gesprächsbereit und gibt Andra die Gelegheit sie davon zu überzeugen, dass es einen anderen Weg als Krieg gibt.

Gemeinsam mit ihren Freundne stellt sich Andra den mächtigen Drei entgegen und es kommt zum finalen Showdown mit KAMI.

Insgesamt kann das Buch mit seinen Vorgängern nicht mithalten. Wurde in den vorherigen Büchern immer viel erklärt und diskutiert, geht hier alles Schlag auf Schlag. Alles läuft auf einen finalen, aussichtslosen Krieg hinaus. Besonders verblüfft hat mich dabei, dass sich Okijen entgegen seiner Moral gegen Andra stellt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Toll fand ich hingegen den Zusammenhalt zwischen Luke und Flower, die nicht mehr ohneeinander losziehen und sich gegenseitig unterstützen.

Das Ende fand ich dann doch etwas an den Haaren herbeigezogen und einfach viel zu schnell erzwungen. Hider hätte ich moir ein paar mehr Details gewünscht. Auch generell über das weitere Leben der Personen.

Der Schreibstil war gewohnt flüssig und bildlich, konnte aber nicht von den inhaltlichen Mängeln ablenken.
Alles in allem war es ein solides Buch, das mich aber nciht so umgehauen hat wie seine Vorgänger.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Gott, hilf diesen engstirnigen Menschen

Gott, hilf dem Kind
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Lula Ann ist schwarz. Sollte doch eigentlich kein Problem sein. Aber Lula Ann ist nicht einfach nur schwarz, sie ist ein tiefschwarzes Baby, geboren von Eltern, die farblich fast als Weiße durchgehen könnten. ...

Lula Ann ist schwarz. Sollte doch eigentlich kein Problem sein. Aber Lula Ann ist nicht einfach nur schwarz, sie ist ein tiefschwarzes Baby, geboren von Eltern, die farblich fast als Weiße durchgehen könnten. Und die sich für dieses Kind so sehr schämen, dass der Vater die Familie verlässt und die Mutter das Kind nicht lieben kann. Lula Ann wächst im rassistischen Amerika auf, ihr Leben ist hart, aber es macht sie stärker. Sie will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden, ändert ihren Namen in Bride, kleidet sich ausschließlich weiß und macht ihre Hautfarbe zu ihrer Marke. Sie arbeitet sich damit an die Spitze eines Kosmetikkonzerns hoch.
Aber ihr Leben wird überschattet von einer Unrecht aus Kindertagen, für welches sie Wiedergutmachung leisten will und ihr gestörtes Verhältnis zu Männern.

Dieses Buch vermittelt auf wenigen Seiten wahnsinnig viel. Es geht um Rassismus, Gewalt, Missbrauch und Schuld. Diese Buch ist eine harte Lektüre, die man bewusst lesen sollte und kein seichtes Buch für gemütliche Abende. Es beleuchtet den harten Lebensweg einer jungen Frau, die allein aufgrund ihrer Hautfarbe einen Stempel aufgedrückt bekommt. Und die sich so sehr die Anerkennung und Liebe ihrer Mutter wünscht, dass sie dafür bereit ist zu lügen.

Dieses Buch beleuchtet einige Aspekte, die mir so bisher nicht bewusst waren z.B. eigene Bibeln für Schwarze.
Trotzdem kommt mir das Thema Rassismus fast schon zu kurz in diesem Buch, weil es um so viel mehr geht als das. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch also aus meiner Sicht nicht geschadet.

Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig. Vielleicht was das aber auch so gewollt. Es war dadurch für mich aber kein Buch, was man in einem Rutsch lesen kann, ich musste es immer mal aus der Hand legen.
Die Figuren bis auf Bride bleiben sehr eindimensional, auch das ist vielleicht beabsichtigt. Mir hat es das Leben erschwert, da ich einfach keine Beziehung zu den Figuren aufbauen konnte.

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