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Veröffentlicht am 06.12.2020

Auftakt einer Familiensaga vor Kulisse des noch jungen Dritten Reiches

Das Unrecht der Väter
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Ellin Carsta erzählt in das "Unrecht der Väter" die Familiengeschichten der von Falkenbachs sowie der Brüder Heinrich und Wilhelm Lehmann. Die Drei sind nicht nur Freunde, sondern waren auch gemeinsam ...

Ellin Carsta erzählt in das "Unrecht der Väter" die Familiengeschichten der von Falkenbachs sowie der Brüder Heinrich und Wilhelm Lehmann. Die Drei sind nicht nur Freunde, sondern waren auch gemeinsam im ersten Weltkrieg in einer Einheit und sind mittlerweile erfolgreiche - und dementsprechend wohlhabende - Unternehmer. Auf einer Jubiläumsfeier erscheint eine junge Frau, die sich über das Geschehen im Krieg erkundigt. Es stellt sich heraus, dass sie die Tochter eines Kameraden ist, der im Krieg in abscheuliche Verbrechen verwickelt war und getötet wurde. Paul Friedrich von Falkenbach, Wilhelm und Heinrich Lehmann möchten sie daran hindern, den Schleier der Vergangenheit zu lüften.

"Das Unrecht der Väter" ist der Auftakt zu einer Familiensaga und genau so liest es sich auch. Man erfährt als Leser viel über die beteiligten Familienmitglieder und lernt sie, ihre Persönlichkeit und Motive kennen. Man wird in die 30er Jahre entführt, und erlebt mit, wie der Nationalsozialismus um sich greift. Menschen, die brutal die Ideologie erfüllen, die sich um des eigenen Vorteils wegen dem Nationalsozialismus verschreiben und natürlich auch Menschen, die darunter leiden müssen. Die Spannung und das Interesse am Geheimnis der drei Freunde wird geweckt.

Ich freue mich auf den zweiten Teil...

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Veröffentlicht am 12.09.2020

U-Boot Krieg aus zwei Perspektiven

Caribou
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Caribou ist der Name eines Fährschiffs, welches von New York nach Neufundland unterwegs ist, Es ist 1942 und der zweite Weltkrieg tobt. Im Atlntik sind die deutschen U-Boote, darunter U69 auf der Suche ...

Caribou ist der Name eines Fährschiffs, welches von New York nach Neufundland unterwegs ist, Es ist 1942 und der zweite Weltkrieg tobt. Im Atlntik sind die deutschen U-Boote, darunter U69 auf der Suche nach geeigneten Zielen ist. Und so kommt es zur Katastrophe: Die Caribou wird torpediert.

Kevin Major erzählt hier nach wahren Begebenheiten. Er verknüpft die Schicksale der U-Bootfahrer und der Mannschaft sowie der Passagiere an Bord der Caribou. Abwechselnd wird aus Persepktive des U-Boots und der Fähre erzählt. Dies empfand ich als etwas ganz besonderes, zumeist sind Bücher die vom zweiten Weltkrieg handeln nur aus Sicht einer Person bzw. einer Seite geschrieben, so dass die andere Seite nur als Feind wahrgenommen wird. Hier ist dies anders. Beide Seiten werden dargestellt in ihren Gedanken und Handlungen, sowohl direkt auf dem Wasser als auch die Situation vor und nach der Torpedierung.

Mir hat diese Erzählung sehr gut gefallen. Nur ein Kapitel des zweiten Weltkriegs, nur eine wenige Schicksale, die aber besipielhaft dafür stehen, dass es eigentlich fast nur Opfer gab. Für mich auf jeden Fall eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 02.09.2020

Die Freiheit vor Augen und das Böse hinter sich

Im Westen ist Amerika
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Paderborn 1792: Johannes ist 17 und ein Aussenseiter. Er ist arm und nicht gläubig. Mit Hunger und Gewalt konfrontiert, kommt seine Familie kaum durch den Alltag. Gegen den Hunger geht er auf die Jagd. ...

Paderborn 1792: Johannes ist 17 und ein Aussenseiter. Er ist arm und nicht gläubig. Mit Hunger und Gewalt konfrontiert, kommt seine Familie kaum durch den Alltag. Gegen den Hunger geht er auf die Jagd. Natürlich ist das verboten, also nutzt er eine Armbrust, um möglichst keine Aufmerksamkeit zu erzeugen. Als er dennoch erwischt wird und sein Leben in Gefahr ist, erschießt er denjenigen, der ihn erwischt hat und sein Leben bedroht. Danach flüchtet er. Zunächst in den Wald, dann in den benachbarten Kreis um schließlich über Amsterdam in die neue Welt zu gelangen. Doch auch sein Verfolger ist ein guter, ja ein meisterhafter Jäger. Nur jagt er nicht um etwas zu essen, sondern aus Passion. Und er jagt auch kein Wild. Er jagt einen Menschen: Johannes.

Dirk Möller lässt diese Jagd vor dem Hintergrund der Auswanderungswelle spielen und verknüpft damit einen Thriller mit dieser spannenden Zeit. Johannes entkommt vor Enge, Armut, Hunger, Aussichtslosigkeit und vor allem vor seinen Jäger nach Amerika. Hier bietet dieses weite Land faszinierende neue Möglichkeiten für Johannes.

Durch die neue Weite und die damit verbundene Freiheit ändert sich im Buch die gesamte Perspektive. Und trotzdem gelingt es dem Autor, die latente Gefahr, in der sich der Verfolgte befindet, immer weiter zu erhalten. Damit bleibt es spannend bis zur letzten Seite. Durch die gut recherchierte und wunderbar dargestellte geschichtliche Umgebung lässt man sich als Leser gern in die damalige Zeit versetzen.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Aufbruch in Westpreußen

Schatten der Welt
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Thorn 1910. Die drei Freunde Carl, Artur und Isi stehen am Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenleben. Obwohl sie ziemlich unterschiedliche Charaktere sind, so eint sie doch ein großes, gemeinsames ...

Thorn 1910. Die drei Freunde Carl, Artur und Isi stehen am Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenleben. Obwohl sie ziemlich unterschiedliche Charaktere sind, so eint sie doch ein großes, gemeinsames Ziel: Den eingeengten Lebensstil in der westpreußischen Provinz und ihren einfachen Elternhäusern entkommen und sich ein eigenes Leben aufbauen. Der Draufgänger Artur, die clevere Isi und der grüblerische Carl bauen mit Mut, List und Überzeugung zusammen ein Unternehmen auf, mit dem sie den Markt förmlich überrollen, bis die Welle des ersten Weltkriegs über ihnen zusammenschlägt und alles was sie sich aufgebaut haben, wieder zerstört. Und mehr als das: In den Wirren des Krieges verlieren sie sich aus den Augen und kämpfen nunmehr allein ums Überleben.

Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt. Die Darstellung der Protagonisten ist hervorragend gelungen und die Geschichte unheimlich interessant und spannend erzählt. Besonders gut gelingt die Darstellung der beengten Lebensverhältnisse in dem verkrusteten preußischen System in den Familien und auch die vorgezeichneten Lebenswege, aus denen die drei ausbrechen. Sind es zu Beginn eher noch jugendliche Streiche, so wachsen die Träume und die Taten stehen diesen nicht nach. "Schaftten der Welt" zeigt den Aufbruch von Carl. Artur und Ist und zeigt, wie der Krieg alles zerstört. Fast alles.

Ganz große Geschichte!

Und nebenbei gesagt, finde ich, dass das Ende offen genug ist für eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Selbst geerntet schmeckt am besten

Alles über Bio-Gemüse
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Aber vor den (Ernte-)erfolg haben die Götter gehäßigerweise nunmal den Schweiß gesetzt. Und damit dieser nicht umsonst fliesst, sollte man sich, vor allem als Anfänger zunächst schlau lesen. Dazu ist, ...

Aber vor den (Ernte-)erfolg haben die Götter gehäßigerweise nunmal den Schweiß gesetzt. Und damit dieser nicht umsonst fliesst, sollte man sich, vor allem als Anfänger zunächst schlau lesen. Dazu ist, zumindest in Hinblick auf den Anbau von Gemüse bezogen, "Alles über Bio-Gemüse" von Ortrud Grieb hervorragend geeignet.

Dieses Nachschlagewerk liefert wirklich das gesamte Know-how für den Anbau von Gemüse im eigenen Garten, angefangen von der Vorbereitung des Bodens, der Auswahl der Werkzeuge und der Sorten über Anzuch, Pflege, Krankheiten bis zur Ernte, Lagerung und Verwendung findet man alles was man wissen will. Reichlich Bilder und eine angemessene Sprache machen das ganze sehr hilfreich. Die Erklärungen beschränken sich dabei nicht nur auf die üblichen Verdächtigen im Gemüsegarten, sondern auch eher unbekannte Sorten werden vorgestellt. Für mich, der ich gerne mit neuen experimentiere, ist das besonders hervorzuheben...mal schauen, was in den nächsten Jahren den Weg in meine Erde und danach in die Küche findet. Inspirationen findet man in diesem Buch zuhauf.

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