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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

gute Unterhaltung

Wie du mir
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Der Klappentext hört sich spannend an, und der Plot hat mich neugierig gemacht. Wer hat nicht selbst schon einmal Rachegelüste gehabt oder sie gar umgesetzt. Die meisten Menschen haben aber nicht die ...


Der Klappentext hört sich spannend an, und der Plot hat mich neugierig gemacht. Wer hat nicht selbst schon einmal Rachegelüste gehabt oder sie gar umgesetzt. Die meisten Menschen haben aber nicht die Gelegenheit oder den Mut, es tatsächlich durchzuziehen. Umso mehr machte es mich neugierig, darüber zu lesen, wie hinterhältig Amanda und Dana ihre Rache Realität werden lassen.

Der Anfang der Geschichte beschreibt das Leben von Dana und wie schwer es für sie bisher war, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Der Text plätschert so dahin, bis Dana bereits nach wenigen Kapiteln auf Amanda trifft und die Handlung langsam aber stetig an Fahrt aufnimmt.

"Also", sagte sie und klopfte aufgeregt ihre Fingerspitzen gegeneinander. "Bist du bereit?" "Wozu?" "Du bist dran." (Zitat Seite 81)

Dana ist eine authentische Figur, die einem schnell ans Herz wächst. Nach ihrem beschriebenen Werdegang, kann man gut nachzuvollziehen, warum sie für Amandas Rachepakt so empfänglich ist. Sie nimmt für den Leser schnell die Opferrolle ein. Über Amanda jedoch erfährt der Leser erst später mehr, als die Geschichte eine tragische Wendung nimmt, und Dana erkennt, dass sie vielleicht doch keine so gute Freundin ist, wie sie dachte. Lange Zeit war mir als Leser nicht klar, ob Amanda auch nur ein weiteres Opfer oder eine Täterin ist.

"Na, jedenfalls hat sie mir erzählt, was für eine treue Freundin du bist. Etwa bei deinem Schulfreund Jason. Das ist er doch auf deinem Abschlussball-Foto, nicht? Und ich hab ihr erzählt, ich weiß, dass ich mich immer auf dich verlassen kann, wenn ich was brauche. Ganz besonders, wenn du mir etwas schuldig bist." (Zitat Seite 312)

Der Schreibstil ist flüssig, und nach anfänglichen Schwierigkeiten, in die Geschichte zu kommen, packte mich schon bald das kalte Grauen, als ich begriff, welche Richtung das Buch aufnahm. Die Autorin schafft es mit vielen geschickten Plots die Spannung konstant hochzuhalten, und man fiebert bis zum Ende mit, ob Dana das alles unversehrt übersteht.

Der Schluss hat mich nochmal sehr schockiert und stellte meine Vorstellung von Gut und Böse auf den Kopf.

Der Epilog war dann jedoch für meinen Geschmack etwas zu ausschweifend, auch wenn die Autorin hier wahrscheinlich nur noch einmal zusätzlich auf die tragische Realität dieses aktuellen Themas aufmerksam machen wollte.

Persönliches Fazit: Nach einem holprigen Start entwickelt sich das Buch zu einem gelungenen Thriller mit aktuellem Thema und vielen Plottwists.

Veröffentlicht am 13.04.2019

aufwendig und ausgeklügelt

SCHWEIGEPFLICHT
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Emelie übernimmt als frischgebackene Anwältin den Fall von Benjamin. Schließlich hat er nach ihr verlangt und auch Teddy erwähnt. Teddy kennt Benjamins Vater von früher und fühlt sich verpflichtet diesem ...

Emelie übernimmt als frischgebackene Anwältin den Fall von Benjamin. Schließlich hat er nach ihr verlangt und auch Teddy erwähnt. Teddy kennt Benjamins Vater von früher und fühlt sich verpflichtet diesem jungen Mann zu helfen. Doch was genau ist passiert, bevor man Benjamin besinnungslos in der Nähe eines Toten gefunden hatte.
Und tritt Teddys Neffe Nikola in seine Fußstapfen und begeht die selben Dummheiten wie er?

Der Prolog beginnt spannend, wie es sich für einen guten Thriller gehört.
Es folgen jedoch viele verschiedene Figuren, so dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, diese auseinander zu halten. Nach einigen Seiten kam ich dann aber doch in die Geschichte rein.
Der Aufbau des Buches ist ganz interessant gewählt. Einerseits berichtet ein Erzähler über die einzelnen Protagonisten, andererseits wird ein Teil der Geschichte als Wiedergabe eines Verhörs wiedergegeben und ergibt am Ende ein großes Ganzes.
Der Schreibstil ist größtenteils flüssig, wobei mir die Umgangssprache, die für Nikola verwendet wird, nicht zugesagt hat. Einige Umschreibungen waren mir gänzlich unbekannt.
Die Kapitel sind angenehm kurz, mir fehlte jedoch die steigende Spannung. Diese stieg erst sehr spät an, so dass die Geschichte sich als sehr langatmig hinzog.
Nichtsdestotrotz ist der Plott aufwendig verschachtelt und überraschte mich mit dem Ende doch sehr.
Fazit: Empfehlenswert für alle, die gerne ausgeklügelte, raffinierte und detaillierte Thriller mögen.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Lügen, Lügen, nichts als Lügen

Wie tief ist deine Schuld
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Lügen, Lügen, nichts als Lügen!

Mit fünfzehn gingen sie zusammen aufs Internat. Eine Mädchenfreundschaft, die nichts trennen konnte. Kate, Fatima, Isa und Thea. Alle haben sie ihre eigenen Probleme in ...

Lügen, Lügen, nichts als Lügen!

Mit fünfzehn gingen sie zusammen aufs Internat. Eine Mädchenfreundschaft, die nichts trennen konnte. Kate, Fatima, Isa und Thea. Alle haben sie ihre eigenen Probleme in ihrer Familie und suchen Halt untereinander.
Bis zu diesem Tag, als Kate Ihnen allen eine SMS schreibt:" ich brauche euch".

Siebzehn Jahre später lebt Isa mit ihrem Lebensgefährten Owen in London und kümmert sich liebevoll um ihre sechs Monate alte Tochter Freya.
Sie scheint endlich angekommen und genießt ihr frisches Mutterglück. Doch plötzlich holt sie die Vergangenheit ein, als sie völlig unerwartet eine SMS von Kate erhält:"Ich brauche euch". Und die Erinnerung an damals stürzt über Isa herein.

Zitat S.28
"Es ist nicht ein Spiel" antwortete sie. " Es ist das Spiel. Das Lügenspiel".

Das Cover ist düster und lässt bereits in Verbindung mit dem Titel erahnen, dass hier ein finsteres Geheimnis verborgen ist.

Was ist bloß vor siebzehn Jahren geschehen, dass Isa und ihre Freundinnen heute noch, nach so langer Zeit, verängstigt. Und sie selbst ihr jetziges Dasein aufs Spiel setzen, um diese Lüge aufrechtzuerhalten.
Das fragt man sich jedoch ca. 200 Seiten lang, bevor überhaupt einmal etwas passiert.
Es wird sehr ausführlich die Beziehung der Mädchen untereinander beschrieben und wie sie gemeinsam ihre Zeit verbrachten, als alles noch " in Ordnung" war. Und wie es zu dieser "Lüge" kam.

Der Schreibstil von Ruth Ware ist angenehm leicht, so dass man, trotz der dürftigen Spannung, ersteinmal mehr erfahren möchte.
Die Figuren werden gut beschrieben und man kann bald verstehen, warum sie damals gelogen haben.
Das Verhalten von Isa als Mutter, die ihre Tochter ständig irgendwelcher Gefahren aussetzt, ist für mich als Mutter jedoch nicht nachvollziehbar und wenig authentisch.

Das Buch ist in fünf Regeln eingeteilt und die einzelnen Kapitel darin haben eine angenehme Länge.
1. Verbreite eine Lüge
2. Bleib bei deiner Geschichte
3. Lass dich nicht erwischen
4. Wir belügen uns nicht gegenseitig
5. Erkenne, wann es an der Zeit ist, mit dem Lügen aufzuhören

Und genauso ist die Geschichte aufgebaut.
Nach all den Erklärungen und Beschreibungen nimmt das Buch mit Erreichen der 4. Regel etwas an Spannung auf. Wer bis hier durchgehalten hat, wird nun mit einem unterhaltsamen Intrigenspiel belohnt.

Erst am Ende kommt die tragische Wahrheit ans Licht. Nicht ganz überraschend, aber trotzdem für mich der einzige Höhepunkt in dieser Geschichte.

Fazit: Ein psychologischer Roman voller Lügen und ihren Konsequenzen. Der durch die vielen Längen aber leider nicht an seine Vorgänger anknüpfen konnte.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Was wirklich wichtig ist im Leben

Hinterm Hasen lauert er.
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Finn ist 16 Jahre alt und versucht in seiner völlig verkorksten Welt klarzukommen.
Sein älterer Bruder outet sich und wird von seinen Mitschülern deswegen gemobbt. Finns neuer Nachbar versteckt eine Hasenmaske ...

Finn ist 16 Jahre alt und versucht in seiner völlig verkorksten Welt klarzukommen.
Sein älterer Bruder outet sich und wird von seinen Mitschülern deswegen gemobbt. Finns neuer Nachbar versteckt eine Hasenmaske unter dem Bett und hat scheinbar etwas zu verbergen.
Seine verstorbene Oma hinterlässt ihm einen mysteriösen Brief, doch der wird gestohlen. Eine Mitschülerin wird vermisst.
Und die Gerüchte um den Hasenmann werden lauter.
Was geht hier eigentlich vor sich?

Hinterm Hasen lauert er ist der Debütroman des erst 17jährigen Colin Hadler.
Das Buch beginnt mit dem verkorksten Alltag von Finn. Völlig überspitzt und von Sarkasmus triefend, konnte ich mir einige Male das Grinsen nicht verkneifen.

Zitat S.22
"Ach Noah... das mit den Enkelkindern ist doch egal, so wie du aussiehst, will sowieso niemand ein Kind von dir, und überhaupt hättest du eh keine Frau gefunden..."

Doch es kommt auch bereits Spannung auf, als der mysteriöse Nachbar auf der Bildfläche erscheint.

Zitat S.83
" Heute gibt es wirklich einen Grund, Angst zu haben!" beginnt sie ihren Monolog. "Eine Schülerin wurde diese Nacht entführt, ihr Zimmer soll wie ein Schlachtfeld ausgesehen haben."

Der Schreibstil ist äußerst flüssig und durch Witz und Sarkasmus sehr unterhaltsam.
Das Cover ist genauso ironisch wie das ganze Buch, denn so unschuldig, wie es scheint, ist die Geschichte nicht.
Wir begleiten Finn und seine neugewonnenen Freunde bei der Aufklärung eines Verbrechens.
Ein Abenteuerroman wie in "Fünf Freunde", nur sehr viel jugendlicher und aktueller.
Vieles ist überzogen und die Erwachsenen in dieser Geschichte kommen mit ihrem Verhalten nicht gerade gut bei weg. Das hätte mir etwas realistischer besser gefallen.
Mit Hinweisen auf die heutige Problematik von Mobbing schafft es der Autor aber auch ernste und tiefsinnige Themen aufzugreifen und appelliert hiermit an alle sich darüber Gedanken zu machen.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer und spannender Roman, der aus allen Genre was zu bieten hat. Meinen Respekt an Colin Hadler, dessen Schreibstil besser ist, als von manchem langjährigen Autoren und dessen Buch mich in mehreren Hinsichten beeindruckt hat.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Wenn dein ganzes Leben eine Lüge ist

Als Grace verschwand
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Simone und Matt's 6 Monate alte Tochter Helena verschwand aus einem Park und konnte nie gefunden werden.
Seit 18 Jahren leben die beiden nunmehr mit der Ungewissheit, was mit ihrer Tochter passiert ist, ...



Simone und Matt's 6 Monate alte Tochter Helena verschwand aus einem Park und konnte nie gefunden werden.
Seit 18 Jahren leben die beiden nunmehr mit der Ungewissheit, was mit ihrer Tochter passiert ist, schaffen es aber mittlerweile ein einigermaßen "normales" Leben zu führen.
Und nun reißt Grace alte Wunden auf, als sie Simone auflauert und behauptet die verschwundene Helena zu sein.
Gerade als Simone die Hoffnung zulässt wirklich ihrer Tochter gegenüber zu stehen, ist auch Grace spurlos verschwunden.
So versucht sie nun ein weiteres Mal der Wahrheit auf die Spur zu kommen und begibt sich damit in große Gefahr. Was sie jedoch herausfindet, wird ihr ganzes Leben verändern.

Das Cover finde ich sehr ansprechend und auch der Titel weckte bereits meine Neugierde. Verschwundene Kinder sind oft Thema von Thrillern, daher war ich gespannt, inwiefern mich diese Geschichte überzeugen kann.
Der Prolog beginnt bereits mit einem Mord, lässt aber erst einmal Freiraum für die Fantasie, aus welchem Grund dieser geschieht und welche Bedeutung er hat.

Zitat S. 11
Doch dann öffnete er den Mund und stieß einen völlig unbekannten Namen aus, Sekunden, ehe er ihr den Rock hochriss und sich über sie hermachte.
Und da griff sie nach der Lampe und schlug sie ihm auf den Kopf, so lange, bis sich sein Griff um sie allmählich lockerte.

Simone ist mir als Figur etwas zu emotionslos und wird immer als besonders tough dargestellt. Da fehlte mir teilweise die Authentizität einer Mutter, in solch einer schrecklichen Situation. Die restlichen Figuren sind jedoch gut beschrieben und man kann ihr Verhalten gut nachvollziehen.

Die Geschichte umfasst zwei Erzählstränge. Während sich die vorherrschende mit der eigentlichen Geschichte um das Verschwinden von Grace und Simones Suche nach der Wahrheit dreht, erzählt der zweite aus Sicht einer Person, dessen Identität erst einmal unbekannt ist.
Ich hatte jedoch schnell einen Verdacht - und lag bis zur letzten Seite voll daneben.
Nachdem ich bereits dachte, die Geschichte beginnt langatmig zu werden, schaffte es die Autorin geschickt die Richtung zu wechseln. Die Handlung nimmt unheimlich an Fahrt auf und geht in eine ganz andere Richtung, als man durch den Plot erwartet hatte.
Plötzlich reden wir nicht nur vom Verschwinden, sondern von Entführung, Vergewaltigung und abgrundtiefer Boshaftigkeit.
Und als man zum Ende endlich begreift, wer die Person aus dem zweiten Erzählstrang ist, ergibt alles einen Sinn. Man bleibt jedoch völlig entrüstet zurück.

Fazit: Ein gelungener Thriller, der durch einen überraschenden Plottwist zur Mitte des Buches überzeugt.