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Veröffentlicht am 22.07.2022

Eine Familie in Köln im Jahr 1955

Findelmädchen
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Findelmädchen ist die Fortsetzung des Romans Trümmermädchen. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Die Autorin Lilly Bernstein beschreibt die Lage 1955 in Köln sehr detailliert und authentisch.
Die ...



Findelmädchen ist die Fortsetzung des Romans Trümmermädchen. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Die Autorin Lilly Bernstein beschreibt die Lage 1955 in Köln sehr detailliert und authentisch.
Die Geschwister Jürgen und Helga lebten 8 Jahre bei Zieheltern in Frankreich.
Durch den Suchdienst finden sie ihren Vater und sie kehren nach Köln zurück. Den Vater mussten sie erst neu kennenlernen. Sie wohnten zwar im Elternhaus der Mutter, aber es musste viel renoviert werden. Dann gab es noch Tante Meta.
Jürgen suchte sich schnell eine Stelle bei Ford, aber Helga wollte aufs Gymnasium. Der Vater wollte das nicht und meldete sie in der Hauswirtschaftsschule an. Bei einem Praktikum musste sie, im von Nonnen geleiteten Waisenhaus, arbeiten. Die Lage in diesen Häusern hat man erst spät erfahren, das war meist wirklich unmenschlich.
Zwischendurch erfuhr man aus dem Tagebuch der Mutter noch einiges aus dem Jahre 1945.

Das wurde von der Autorin gut umrissen. Mit dem Schicksal der kleinen Bärbel wurde es richtig traurig.

Helgas Weg in ihre Zukunft war mit Steinen gepflastert.

Der Roman war richtig gut und ich möchte ihn unbedingt empfehlen.

Veröffentlicht am 19.07.2022

Spurensuche

Beifang
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Der Autor Martin Simons führt uns in ein Örtchen in dem es den Bergbau gab.
Der Roman „Beifang“ beschreibt diesen Ort und seine Bewohner.

Intensiv und schonungslos beschreibt der Autor die Fragen des ...



Der Autor Martin Simons führt uns in ein Örtchen in dem es den Bergbau gab.
Der Roman „Beifang“ beschreibt diesen Ort und seine Bewohner.

Intensiv und schonungslos beschreibt der Autor die Fragen des Frank Zimmermann über seine väterliche Familie.

Sein Vater erzählt nicht viel über den Großvater. Da er etliche Geschwister hat interviewt Frank seine Onkel und Tanten.

Man bekommt einen guten Eindruck über das Wirtschaftswunder, das an seiner Familie etwas vorbeigeht. Dafür produzieren sie zu viele Kinder, so das das Geld nicht im Überfluss ist.
Zu der Zeit war der Mann noch der Bestimme rund die Frauen mussten sich ihm unterordnen. Zwar kann ich die Mutter nicht so richtig verstehen, da sie aus einer besser gestellten Familie stammte, da gab es dann doch nicht mehr so viele Frauen, die sich das gefallen ließen.

Martin Simons versteht es gekonnt uns die Situation nahe zu bringen.Diese Spurensuche ist ein gutes Stück Zeitgeschichte.

Veröffentlicht am 19.07.2022

Interessant

Eine Feder auf dem Atem Gottes
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Die amerikanische Schriftstellerin Sigrid Nunez schreibt Gegenwartsliteratur.

Eine Feder auf dem Atem Gottes spielt in New York in den 50er bis 60er Jahren, in denen die Protagonistin aufwächst.
Sie ...



Die amerikanische Schriftstellerin Sigrid Nunez schreibt Gegenwartsliteratur.

Eine Feder auf dem Atem Gottes spielt in New York in den 50er bis 60er Jahren, in denen die Protagonistin aufwächst.
Sie hadert mit vielem, der Vater ist ihr zu ruhig und kümmert sich nicht viel.
Interessant finde ich den Werdegang des Vaters, der es bestimmt nicht leicht hatte. Er ist chinesischer und panamaischer Herkunft. Zur Schule wird er nach Shanghai geschickt.
Im Krieg lernt er die deutsche Mutter kennen und sie heiraten. Sie übersiedeln nach New York. Die Mutter fühlt sich nie ganz heimisch. Trotz Sehnsucht nach der alten Heimat kehrt sie doch nie dauerhaft zurück.
Die Situation der Protagonistin hat die Autorin gut erfasst, denn zu der Zeit ging es allen Jugendlichen ähnlich.

Der Roman liest sich flott und konnte mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 19.07.2022

Schwedischer Krimi

Sturmrot
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Tove Alsterdal ist eine schwedische Kriminalautorin. Sie schreibt ihre Krimis mit einer interessanten Familiengeschichte einflicht.

„Sturmrot „ ist Band 1 der Eira Sjödin – Trilogie.
Die Kommissarin ...



Tove Alsterdal ist eine schwedische Kriminalautorin. Sie schreibt ihre Krimis mit einer interessanten Familiengeschichte einflicht.

„Sturmrot „ ist Band 1 der Eira Sjödin – Trilogie.
Die Kommissarin Eira Sjödin war lange in Stockholm. Jetzt ist sie wieder in die Kleinstadt gezogen, weil ihre Mutter immer vergesslicher wird.
Ein Mann ist ermordet worden. Dessen Sohn hat vor 20 Jahren als 14jähriger einen Mord gestanden. Auch er war die ganze Zeit nicht mehr da. Als der Mord geschah war Eira 9 Jahre alt.


Die Autorin lässt uns an den Gedankengängen der beiden Personen teilnehmen.Sie hat diese Geschichte grandios entwickelt. Sie bringt immer wieder neue Ereignisse ins Bild, so ist man gut in der Geschichte drin.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört.
Die Sprecherin 1Heike Warmuth liest mit angenehmer Stimme Sie bringt uns die Stimmung gekonnt nahe.

Der Roman ist lesenswert und unterhält gut.

Veröffentlicht am 27.06.2022

Beeindruckend

Was ich nie gesagt habe
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Mit dem Roman Was ich nie gesagt habe geht die Geschichte um Gretchen weiter. Susanne Abel gibt deren Schicksal ein interessantes Erlebnis.

Diesmal ist Tom, Gretes Sohn der Protagonist.
Es werden viele ...



Mit dem Roman Was ich nie gesagt habe geht die Geschichte um Gretchen weiter. Susanne Abel gibt deren Schicksal ein interessantes Erlebnis.

Diesmal ist Tom, Gretes Sohn der Protagonist.
Es werden viele interessante Themen angeschnitten. Da ist die künstliche Befruchtung ein besonderes Thema.
Susanne Abel lässt noch die Gretel des Naziregimes einfließen. Erschreckend wie weit das reicht.
Die Geschichte von Gretchen und Konrad läuft parallel zu Toms Geschichte.

Tom erfährt ein paar besonders Bedrückende Geschehnisse, die ihn ziemlich belasten.
Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, sie schreibt ehrlich und konsequent.
Manchmal ist mir Tom etwas zu bestimmend. Aber für den Sohn seiner Freundin ist er ein prima Vater.
Die Schicksale sind beeindruckend. Die Charaktere sind auch gut, bis auf den nkel, den konnte ich gar nicht ab.

Der Roman ist wunderbar unterhaltend.