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Veröffentlicht am 22.07.2022

Vom Verlust

Der Geruch von Wut
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Der italienische Schriftsteller Gabriele Clima hat schon viele Jugendromane geschrieben.

Sein Roman „Der Geruch von Wut“ zeigt ein besonders tragisches Schicksal.
Der sechzehnjährige Alex hat bei einem ...



Der italienische Schriftsteller Gabriele Clima hat schon viele Jugendromane geschrieben.

Sein Roman „Der Geruch von Wut“ zeigt ein besonders tragisches Schicksal.
Der sechzehnjährige Alex hat bei einem Autounfall seinen Vater verloren und er lag selber eine Zeit im Koma.
Jetzt ist alles ganz anders. Er ist nur noch wütend und will sich an dem Schwarzen rächen, der seiner Meinung nach am Tod des Vaters schuld ist.

Der Autor beschreibt die Emotionen des Jungen gekonnt. Das er sich vor Wut mit Rechtsradikalen einlässt und als er merkt was er sich damit eingebrockt hat, nicht weiß, wie er da wieder herauskommt.
Seine Mutter, die ja selber unter dem Unfall leiden muss, sagt er immer, alles Okay.
Was so eine Wut mit einem Jungen macht, wird genau geschildert.

Dann bekommen wir den Mut zu spüren, damit sich Mutter und Sohn dem Leben neu stellen können.

Der Roman ist grandios geschrieben, ich war überwältigt.

Veröffentlicht am 22.07.2022

Toller Stil

Das Glück auf der letzten Seite
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Die Schriftstellerin Cathy Bonidan konnte mich mit ihrem Roman „Das Glück auf der letzten Seite“ begeistern. Der Schreibstil ist sehr besonders.
Schon die Leseprobe hat mir gefallen und der ganze Roman ...



Die Schriftstellerin Cathy Bonidan konnte mich mit ihrem Roman „Das Glück auf der letzten Seite“ begeistern. Der Schreibstil ist sehr besonders.
Schon die Leseprobe hat mir gefallen und der ganze Roman ist optimal.
Er ist nr aus Briefen gehalten, aber die sind wunderbar.

Anne-Lise findet in einem Hotel in der Normadie ein Manuskript eines Romans. Bei der Suche nach dem Bestzer findet sie Silvestre, der den Roman vor dreißig Jahren geschrieben hat. Allerdings wurde es von einem anderen Autor beendet.

Nach der Suche, wer das Manuskript kennt, melden sich mehrere Personen. So beginnt eine wunderbare Serie von Briefen. Die ganze Geschichte erfahren wir aus diesen Briefen.

Das hat die Autorin brillant gelöst. So wird der Roman zu einem Leckerbissen. Dieser fesselnde Schriftverkehr ließ mich nicht los, ich musste immer weiter lesen.

Da bin ich gespannt was und wie die Autorin als nächstes schreibt.

Veröffentlicht am 22.07.2022

Eine Familie in Köln im Jahr 1955

Findelmädchen
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Findelmädchen ist die Fortsetzung des Romans Trümmermädchen. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Die Autorin Lilly Bernstein beschreibt die Lage 1955 in Köln sehr detailliert und authentisch.
Die ...



Findelmädchen ist die Fortsetzung des Romans Trümmermädchen. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Die Autorin Lilly Bernstein beschreibt die Lage 1955 in Köln sehr detailliert und authentisch.
Die Geschwister Jürgen und Helga lebten 8 Jahre bei Zieheltern in Frankreich.
Durch den Suchdienst finden sie ihren Vater und sie kehren nach Köln zurück. Den Vater mussten sie erst neu kennenlernen. Sie wohnten zwar im Elternhaus der Mutter, aber es musste viel renoviert werden. Dann gab es noch Tante Meta.
Jürgen suchte sich schnell eine Stelle bei Ford, aber Helga wollte aufs Gymnasium. Der Vater wollte das nicht und meldete sie in der Hauswirtschaftsschule an. Bei einem Praktikum musste sie, im von Nonnen geleiteten Waisenhaus, arbeiten. Die Lage in diesen Häusern hat man erst spät erfahren, das war meist wirklich unmenschlich.
Zwischendurch erfuhr man aus dem Tagebuch der Mutter noch einiges aus dem Jahre 1945.

Das wurde von der Autorin gut umrissen. Mit dem Schicksal der kleinen Bärbel wurde es richtig traurig.

Helgas Weg in ihre Zukunft war mit Steinen gepflastert.

Der Roman war richtig gut und ich möchte ihn unbedingt empfehlen.

Veröffentlicht am 19.07.2022

Spurensuche

Beifang
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Der Autor Martin Simons führt uns in ein Örtchen in dem es den Bergbau gab.
Der Roman „Beifang“ beschreibt diesen Ort und seine Bewohner.

Intensiv und schonungslos beschreibt der Autor die Fragen des ...



Der Autor Martin Simons führt uns in ein Örtchen in dem es den Bergbau gab.
Der Roman „Beifang“ beschreibt diesen Ort und seine Bewohner.

Intensiv und schonungslos beschreibt der Autor die Fragen des Frank Zimmermann über seine väterliche Familie.

Sein Vater erzählt nicht viel über den Großvater. Da er etliche Geschwister hat interviewt Frank seine Onkel und Tanten.

Man bekommt einen guten Eindruck über das Wirtschaftswunder, das an seiner Familie etwas vorbeigeht. Dafür produzieren sie zu viele Kinder, so das das Geld nicht im Überfluss ist.
Zu der Zeit war der Mann noch der Bestimme rund die Frauen mussten sich ihm unterordnen. Zwar kann ich die Mutter nicht so richtig verstehen, da sie aus einer besser gestellten Familie stammte, da gab es dann doch nicht mehr so viele Frauen, die sich das gefallen ließen.

Martin Simons versteht es gekonnt uns die Situation nahe zu bringen.Diese Spurensuche ist ein gutes Stück Zeitgeschichte.

Veröffentlicht am 19.07.2022

Interessant

Eine Feder auf dem Atem Gottes
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Die amerikanische Schriftstellerin Sigrid Nunez schreibt Gegenwartsliteratur.

Eine Feder auf dem Atem Gottes spielt in New York in den 50er bis 60er Jahren, in denen die Protagonistin aufwächst.
Sie ...



Die amerikanische Schriftstellerin Sigrid Nunez schreibt Gegenwartsliteratur.

Eine Feder auf dem Atem Gottes spielt in New York in den 50er bis 60er Jahren, in denen die Protagonistin aufwächst.
Sie hadert mit vielem, der Vater ist ihr zu ruhig und kümmert sich nicht viel.
Interessant finde ich den Werdegang des Vaters, der es bestimmt nicht leicht hatte. Er ist chinesischer und panamaischer Herkunft. Zur Schule wird er nach Shanghai geschickt.
Im Krieg lernt er die deutsche Mutter kennen und sie heiraten. Sie übersiedeln nach New York. Die Mutter fühlt sich nie ganz heimisch. Trotz Sehnsucht nach der alten Heimat kehrt sie doch nie dauerhaft zurück.
Die Situation der Protagonistin hat die Autorin gut erfasst, denn zu der Zeit ging es allen Jugendlichen ähnlich.

Der Roman liest sich flott und konnte mich gut unterhalten.