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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Zwei Themen, dramatisch fesselnd berührend ernüchternd

Die Kampagne
10

„Die Kampagne“ behandelt eigentlich zwei große Themen. Einerseits politisches Verhalten im Wahlkampf und andererseits die juristische Situation bei Vergewaltigungsdelikten. Ausgangsbasis ist hier die USA. ...

„Die Kampagne“ behandelt eigentlich zwei große Themen. Einerseits politisches Verhalten im Wahlkampf und andererseits die juristische Situation bei Vergewaltigungsdelikten. Ausgangsbasis ist hier die USA. Dennoch ist anzunehmen, dass es in anderen Staaten nicht wesentlich besser aussehen wird.
Mittelpunkt scheint die Anwältin Natasha Winthrop zu sein. Als sie in ihrem Haus überfallen und beinahe vergewaltigt wird, beginnen beide Themen sich ihren Weg zu bahnen.
Um ihr aus dieser Misere zu helfen, engagiert sie Maggie Costello. Die beste Ermittlerin beginnt in Natashas Vergangenheit zu stöbern und schon bald keimt die Frage, ob Natasha Winthrop wirklich das unschuldige Opfer ist, auf. Ungereimtheiten öffnen Türen für eine noch größere Frage: wer ist Natasha Winthrop eigentlich?
Sam Bourne zeigt Machenschaften, Verleumdung - durch soziale Medien schnellstens verbreitet, politische Intrigen, versteckte Winkelzüge, aber auch die Ohnmacht betroffener Frauen gegenüber der rechtlichen Lage und ungerechten Behandlung auf.
Stellenweise verwirrt dieses Geflecht aus Täuschung und Wut. Am Ende sind die losen Enden verknüpft und die meisten Fragen beantwortet. Manches bleibt aber durchaus der Interpretation des Lesers vorbehalten.
Beim Wort Thriller denke ich in erster Linie an viele Morde, grausame Taten oder psychisch gestörte Täter. Nichts davon trifft hier wirklich zu. Dennoch hinterlässt das Buch den Leser nachdenklich und dürft durch die Art der real wirkenden, und vielleicht auch wirklich realen, Durchtriebenheit in die Reihe der Thriller gestellt werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.10.2021

Lustvolles aus der Welt von SM

Gezüchtigt | Erotische SM-Geschichten
0

Um verschiedene Spielarten von SM geht es in diesen acht Geschichten. Wie der Titel „Gezüchtigt“ schon erahnen lässt, teilen sich diese Geschichten zumindest diesen einen Nenner – eine Person, den SUB, ...

Um verschiedene Spielarten von SM geht es in diesen acht Geschichten. Wie der Titel „Gezüchtigt“ schon erahnen lässt, teilen sich diese Geschichten zumindest diesen einen Nenner – eine Person, den SUB, zu züchtigen oder bestrafen. Oft durch Fesselung oder auch durch Bondage wird der devote Part in seiner Bewegungsfreiheit sehr bis ganz eingeschränkt. Alleine dadurch werden Sinne geschärft, Hormonausschüttung gesteigert, Schmerzen anders wahrgenommen. Bis es zu einem Taumel, einem Rausch, einem besonderen Orgasmus kommt. Alexandra Gehring schafft es wieder einmal perfekt diese extreme Gefühlsachterbahn in einem Menschen zu beschreiben.
Aber nicht nur die Empfindung des devoten Teils, auch der dominante Partner wird in der einen oder anderen Geschichte näher beleuchtet. Dies macht für mich unter anderem auch den Reiz dieses Buches aus.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig, mit einer teils deftigen Wortwahl. Aber eben sehr passend für den SM Bereich.
Die Auswahl der Geschichten setzt sich aus leichten Einstiegs-SM bis zu harten Praktiken zusammen. Bei den meisten Erzählungen sind mehr als zwei Personen gleichzeitig in die sexuellen Handlungen verstrickt. Wenn zumeist auch hetero, so kommt doch zumindest einmal ein lesbisches Paar in der Geschichte vor. Allerdings fällt auf, dass großteils den Frauen die devote Rolle zufällt. Hier hätte man vielleicht etwas mehr die Waage halten können.
Gut gefällt mir, dass dem Cover und Titel mit einem Blick die Richtung der Geschichten zu entnehmen ist.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle SM-Freunde und Schnupperleser. Durch die kurzen Geschichten, können Anfängern bei, eventuellem Nichtgefallen schnell eine überblättern und es stehen immer noch sieben zur Auswahl.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2021

Gute Unterhaltung mit viel Gefühl

Luisa wagt das L(i)eben
1

Ein Buch, das einerseits flüssig und flott zu lesen ist, andererseits Gefühle wiederspiegelt und gleichzeitig eine Entwicklung der Figuren zueinander erkennen lässt.
Christina Beuther hat bei „Luisa wagt ...

Ein Buch, das einerseits flüssig und flott zu lesen ist, andererseits Gefühle wiederspiegelt und gleichzeitig eine Entwicklung der Figuren zueinander erkennen lässt.
Christina Beuther hat bei „Luisa wagt das L(i)eben“ immer wieder Kapitel als Rückblende eingebaut. Diese werden – im Gegensatz zur restlichen Geschichte - aus Sicht von Nick erzählt und geben so auch Einblick auf seine Sicht der Dinge und Gefühle.
Besonders hat mich beeindruckt wie Luisas Gefühlswelt beschrieben wurde, als sie zum Punkt kommt an dem sie selbst nicht sagen kann, seit wann ihr Leben nicht mehr zu ihr passt, oder ob es überhaupt je zu ihr gepasst hat. Manchmal schleicht sich eine Veränderung einfach ins Leben.
Großteils habe ich die Handlungen und Gedankengänge der Figuren sehr authentisch empfunden. In der Vergangenheit ebenso, wie in der Gegenwart.
Luisa und Nik, sowie Tom und seine kleine Patchworkfamilie sind die sympathischen Figuren in diesem Roman, dagegen bin ich mit Mark bis zum Schluss nicht warm geworden.
Zur liebenswerten Geschichte nicht unbedingt im Einklang stehend finde ich das Cover. Es wirkt farbenfroh und heiter, doch Luisa hatte auch Zweifel. Die Frau am Cover wirkt für mich eher selbstsicher und etwas berechnend. Das kommt der Geschichte nicht nahe.
Ansonsten habe ich mich mit Luisa gut unterhalten und ein paar wirklich nette Stunden mit ihr verleben dürfen.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.08.2021

Außen rau, innen weich, viel Gefühl, liebenswerte Figuren

Firefly Creek
0

In der großen Bennett-Familie ist Liz die einzige Frau. Sie steht großartig ihren Mann und hält die Jungs im Zaum, ohne dass diese es bemerken. Doch mit dem Auftauchen von Ethan wird ihre Welt aus den ...

In der großen Bennett-Familie ist Liz die einzige Frau. Sie steht großartig ihren Mann und hält die Jungs im Zaum, ohne dass diese es bemerken. Doch mit dem Auftauchen von Ethan wird ihre Welt aus den Fugen geworfen.
Großartig erzählt Lilian Kaliner diese Familiengeschichte. „Sehnsucht in deinem Herzen“ ist der erste Band der Reihe Firefly Creek. Diese dreht sich eben um die Bennett-Familie, fünf Brüder, Vater, Liz und ihren Sohn.
Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Liz und Ethan. Die Umstände stehen mehr als schlecht für eine gemeinsame Zukunft der beiden. Werden sie alle Steine aus dem Weg räumen können? Ist ihre Liebe groß genug um zu bestehen?
Das Buch wird aus der Sicht verschiedener Personen erzählt. Allerdings wird der Wechsel nicht angezeigt und der Leser benötigt ein paar Sätze um zu switchen. Doch meistens ist dies kein Problem und behindert den Lesefluss nicht wirklich.
Der Schreibstil der Autorin trägt zu einem flotten Lesetempo bei, auch weil man ständig wissen möchte, was auf der nächsten Seite passieren wird. Mir hat auch gefallen, dass immer wieder Landschaftsbeschreibungen mit eingeflochten wurden. Dazu konnte ich bei den verschiedenen Personen unterschiedliche Entwicklungsschritte bemerken. Ihre Aussagen und Handlungen waren zum Großteil authentisch und nachvollziehbar.
Als kleines Zuckerstück findet der Leser am Ende des Buches eine Leseprobe für den zweiten Band der Serie.
Ich hatte dieses Buch in zwei Tagen ausgelesen. Obwohl die Familie Bennett groß ist, sind sie fast alle direkt in mein Herz gewandert. Der zweite Band steht jetzt schon auf meiner Wunschliste.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Witzige, flotte Handlungen, real oder doch ein Fiebertraum?

Der Tod ist ein Kommunist
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Der Journalist Hofstetter rutscht in eine große und nicht zu glaubende Katastrophe. Er ist verwirrt, wird mit den Ereignissen mitgerissen und erfährt (beinahe nebenbei) wie sich Liebe anfühlt.
„Der Tod ...

Der Journalist Hofstetter rutscht in eine große und nicht zu glaubende Katastrophe. Er ist verwirrt, wird mit den Ereignissen mitgerissen und erfährt (beinahe nebenbei) wie sich Liebe anfühlt.
„Der Tod ist ein Kommunist“ greift die momentane Situation auf. Doch zum Glück macht Giuseppe Gracia daraus eine witzige Actionkomödie mit satirischen Zügen. Der Leser taucht mit Hofstetter in die Geschichte ein und fragt sich kurz darauf, ob das jetzt für den Protagonisten real oder ein Traum, eben ein Fiebertraum, sei.
Neben einem alten Geheimbund, dunkler Magie, Figuren aus der Zukunft, Verschwörungen und irren Ideen kommt aber auch die Liebe nicht zu kurz. In all dem Wahnsinn kommt aber der Humor dahinter nicht zu kurz.
Der Schreibstil des Autors war für mich auf den ersten Seiten leicht gewöhnungsbedürftig. Doch dann passt er perfekt zu Protagonist und Geschehen. Immer wieder werden kurze Anmerkungen (Wörter, Satzteile) in Klammer angeführt oder wiederholt um die Komik zu verdeutlichen.
Das Ende ist für mich gut abgerundet und lässt keine offenen Fäden. Das Cover zeigt als Blickfang ein sich küssendes Paar in bunten Farben. Bei jedem weiteren Blick (nach Beendigung des Buches) finde ich kleinere Details, die auf die Handlung hinweisen. Geschickt gemacht.
Ich habe mich mit Hofstetter gut unterhalten. Die zirka 150 Seiten sind flott gelesen und hinterlassen mich erheitert und zufrieden.

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