Profilbild von Deidree

Deidree

Lesejury Star
online

Deidree ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deidree über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2020

Kunst, Erotik und etwas BDSM

Spiritueller Rausch der Lust | Erotischer Roman
0

„… Führte er also mich oder führte ich ihn?....“ Nicht nur Jette stellt sich diese Frage in „Spiritueller Rausch der Lust“.

Das Besondere an diesem erotischen Roman ist wohl die Verknüpfung von Kunst ...

„… Führte er also mich oder führte ich ihn?....“ Nicht nur Jette stellt sich diese Frage in „Spiritueller Rausch der Lust“.

Das Besondere an diesem erotischen Roman ist wohl die Verknüpfung von Kunst und Erotik. Jette ist Restauratorin. Sie sieht die Kunstgegenstände aus einem eigenen Blickwinkel und verbindet diese Sichtweise mit ihrem eigenen Lustempfinden.

Henri zeigt ihr den Zugang zu BDSM. Für Jette wird die Kunst zu einer Erklärungsform, manchmal fast schon zu einer Rechtfertigung, warum sie Lust an der Unterwerfung empfinden darf.

Henriette Jade beschreibt die meisten Szenen leicht und flüssig. Hin und wieder stockte mein Lesefluss, doch das hängt wahrscheinlich mit meiner dürftigen Kunstkenntnis zusammen.

Als richtigen BDSM-Roman kann ich dieses Buch allerdings nicht sehen, da mir hierfür zu viel rund um das sexuelle Geschehen erzählt wird. Nicht uninteressant, aber es lässt den Roman für mich eher zu den harmloseren Büchern werden.

Der spirituelle Rausch, den Jette in ihrem Sexualleben kennenlernt, wird von der Autorin mehrfach beleuchtet und versucht zu erklären.

Empfehlenswert als schnell gelesener Roman für Zwischendurch für alle, die BDSM nicht ganz abgeneigt sind und kein Problem mit der Verknüpfung von Erotik und religiösen Elementen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2020

Locker-flockiges Buch für Zwischendurch

Man wird ja wohl noch träumen dürfen
1

Die Hausgemeinschaft rund um Thea ist schon sehr speziell, aber liebenswürdig. Die Hauptfigur ist eben Thea, die nach der schockierenden Kündigung aller Mieter durch den neuen Hausbesitzer, versucht eine ...

Die Hausgemeinschaft rund um Thea ist schon sehr speziell, aber liebenswürdig. Die Hauptfigur ist eben Thea, die nach der schockierenden Kündigung aller Mieter durch den neuen Hausbesitzer, versucht eine neue Bleibe für alle zu finden.

Dass dies nicht einfach sein wird, ist vorhersehbar. Die Erlebnisse und Beziehungen der unterschiedlichen Mieter beschreibt Kristina Günak mit Witz und Charme. Die Handlungen laufen fließend und leicht ab, sodass der Leser (oder in diesem Fall Hörer) mitgezogen wird.

Neben Thea hat mir ihre Oma sehr zugesagt. Ihre wunderbare Beschreibung und ihr Verhältnis zu Thea machen sie zu einer entzückenden alten Dame. Dagegen gibt es ein paar Charaktere auf die man im realen Leben liebend gerne verzichten würde. Diese Gegenteilige erzeugt einen gewissen Reiz.

Anfangs hatte ich mit den vielen Personen zu kämpfen um sie auseinanderzuhalten. Doch das legte sich nach einiger Zeit.

Da ich das Hörbuch von „Man wird ja wohl noch träumen dürfen“ gehört habe, sollte ich auch hierzu ein paar Worte sagen. Die Sprecherin hat in meinen Augen, bzw. Ohren, eine sehr angenehme Stimme. Sie schafft es mit Stimmlagenwechsel den Situationen gerecht zu werden. Ich persönlich kam mit dem Medium Hörbuch anfangs gar nicht klar und erst nach ein paar Versuchen fand ich die richtige Methode um entspannt hören zu können.

Trotzdem hatte ich viel Spaß beim Zuhören und auch das Vorstellen der Szenen in meinem Kopf war kein Problem. Ein schönes, humorvolles, leichtes Buch für Zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Sprecherin
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 13.06.2020

Eine Auszeit, die Mut und Neugierde verlangt

Unmoralische Auszeit | Erotischer SM-Roman
0

Elena wird als interessierte, aufgeschlossene, sympathische junge Frau beschrieben. Und genauso hat sie sich mir gezeigt. Sexuell nicht unerfahren, aber im Bereich SM doch eher ein Neuling, durchlebt sie ...

Elena wird als interessierte, aufgeschlossene, sympathische junge Frau beschrieben. Und genauso hat sie sich mir gezeigt. Sexuell nicht unerfahren, aber im Bereich SM doch eher ein Neuling, durchlebt sie eine mehr als herausfordernde Zeit, die sie immer wieder an ihre Grenzen bringt.

Als Hauptprotagonistin erfährt ihre Figur die größte Beachtung, aber auch Entwicklung. Anschaulich werden die SM-Szenen gezeichnet, doch auch die Gedankenwelt von Elena wird aufgegriffen. So erfährt der Leser immer wieder direkt ihre Überlegungen, erhält Einblick in ihre Gefühlswelt, die so manches Mal in ein inneres Chaos verwandelt wird. Doch Elena wächst mit der Herausforderung.

Der Schreibstil von Alexandra Gehring war für mich flüssig zu lesen. Klar, dass bei einem SM-Roman die Wortwahl sehr direkt sein kann und auch soll, damit die Geschichte authentisch bleibt. Der Leser wird hier nicht von einer Sex-Szene in die nächste geführt, sondern darf sich an einer unmoralisch-anregenden Grundidee erfreuen. Die Rahmenhandlungen habe ich als rundende, verbindende, nicht zu lange Passagen empfunden.

Bis beinahe zum Schluss hätte ich dem Buch die volle Punktezahl geben wollen, doch leider wurde dann ein Nebenstrang, der nur sehr bedingt bis gar nicht, mit Elenas Auszeit zusammenhängt, zum Hauptstrang. Hier hätte ich mir vielleicht noch mehr Einblick in Elenas Ausbildung gewünscht und dafür diese Seite gestrichen. Auch dieser letzte Teil ist spannend geschrieben, keine Frage, leider aber völlig weg vom Thema „Unmoralische Auszeit“, sodass ich nur vier Sterne vergeben kann.

Da manche Stellen schon einiges von den Protagonisten abverlangen, ist es von Vorteil, wenn der Leser bereits vorher eine Vorliebe für SM besitzt. Als Einstieg in die spezielle Welt würde ich dieses Buch nicht verwenden. Doch grundsätzlich eine hervorragende Lektüre, die kein SM-Liebhaber verschmähen sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Unterhaltsamer Softkrimi mit skurrilen Figuren

Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod
2

Die reizvolle Landschaft von Schottland bietet die Kulisse für „Hamish MacBeth hat ein Date mit dem Tod“. Dieser Softkrimi ist Leseerholung pur. Kein bluttriefender Kriminalfall, keine endlosen Ermittlungsarbeiten, ...

Die reizvolle Landschaft von Schottland bietet die Kulisse für „Hamish MacBeth hat ein Date mit dem Tod“. Dieser Softkrimi ist Leseerholung pur. Kein bluttriefender Kriminalfall, keine endlosen Ermittlungsarbeiten, dafür wunderbar beschriebenen Landschaft und skurrile und etwas überzogene Figuren, die der Geschichte Witz und Pepp verleihen.

Hamish MacBeth machte auf mich zu Beginn den Eindruck des langsamen Dorfpolizisten, der durchaus froh ist, wenn er keine Arbeit zu erledigen hat. Doch mit der Entwicklung des Mordfalles merkt der Leser, dass sehr wohl mehr in dieser Figur steckt.

Seine – mehr oder weniger heimlich - angebetete Priscilla steht mit beiden Beinen im Leben. Ob sich die zwei irgendwann finden werden?

Den Angel- und Drehpunkt bildet aber die Gruppe eines Single Clubs, die sich im Tommel Castle Hotel einmieten. Hier hat jede Figur ein markantes Eigenleben und natürlich seine Geheimnisse. Um aus dieser Gruppe und einigen anderen Figuren den Mörder zu finden, muss Hamish MacBeth etwas um die Ecke denken. Mit dem Motiv konnte ich mich persönlich jetzt nicht wirklich anfreunden, aber es gibt bekanntlich nichts was es nicht gibt.

M.C. Beaton konnte mich mit ihrem Schreibstil gewinnen. Ich empfand das Buch als eine lockere, kurze Auszeit vom Alltag. Gerade für sonnige Tage könnte ich es mir so richtig passend vorstellen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.05.2020

Klimawandel und Familienschicksal geschickt verwoben

Platz der Engel
0

Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Veränderungen sind sicht- und fühlbar. Viele Aktivisten machen sich stark um diesen Planeten zu retten. Dies geht nicht ohne persönliche Einschränkungen und umdenken. ...

Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Veränderungen sind sicht- und fühlbar. Viele Aktivisten machen sich stark um diesen Planeten zu retten. Dies geht nicht ohne persönliche Einschränkungen und umdenken. „Platz der Engel“ ist ein Roman, der dieses Szenario aufnimmt und mit dem Schicksal einer durchschnittlichen Familie verknüpft.

Von drei Generationen lernt der Leser die unterschiedlichen Standpunkte kennen. Aber nicht nur die Ansichten zum Klimawandel, Möglichkeiten diesen zu bremsen, und neue Technologien zu entwickeln, sondern auch die persönliche Geschichte der einzelnen Figuren wird dargestellt.

Die Handlungen, Gedanken und Gefühle der Personen empfand ich dabei als relativ realitätsnah und logisch. Schön beschrieben wird auch die jeweilige Entwicklung und Veränderung der Figuren.

Ein paar Seiten waren für mich notwendig um in den Schreibstil zu finden, doch dann war das Lesevergnügen fließend und leicht. Das Buch wird als Klimaroman beschrieben. Für mich ist aber ein größerer Teil eher Familienschicksal, das sich rund um den Klimawandel abspielt. Mit interessant beschriebenen und teilweise sehr tragischen Ereignissen muss sich diese Familie den veränderten Bedingungen anpassen lernen.

Das Cover passt zur Geschichte, doch ohne Klappentext hätte es mich nicht überzeugen können.

Für mich ist hat Gabriele Kiefer hier einen emotional geladenen Roman abgeliefert. Er beinhaltet ein breites Spektrum an Themen, so eben das brandaktuelle Thema Klimawandel, wie Irrungen in Liebesangelegenheiten, aber auch Trauer, Entsetzen, Ohnmacht bis hin zu Aufstehen und Weitermachen und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere