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Veröffentlicht am 24.10.2019

Spannender, fesselnder, magischer und düsterer Einstieg in die neue Fantasy-Reihe von Andreas Suchanek. Absolut zu empfehlen

Die 12 Häuser der Magie
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Andreas Suchanek – Die 12 Häuser der Magie, Schicksalswächter

Die Akademie ist beendet und die Magier werden auf die zwölf Häuser verteilt, um ihren Pflichtdienst zu erfüllen. Die Freunde Nicholas, Jane ...

Andreas Suchanek – Die 12 Häuser der Magie, Schicksalswächter

Die Akademie ist beendet und die Magier werden auf die zwölf Häuser verteilt, um ihren Pflichtdienst zu erfüllen. Die Freunde Nicholas, Jane und Matt schwören sich, dass sie auch nach der Akademie in Verbindung bleiben und sind schon gespannt auf welche Häuser sie gemäß ihren Talenten, die am 21. Geburtstag erwachen, verteilt werden.
Doch schon beim Ritual gibt es kleinere Schwierigkeiten, während Jane bei den Schattenspringern und Matt bei den Pflanzensprechern unterkommen, lehnen alle zwölf Häuser Nic ab. Ein Fehler oder hat Nicholas gar kein Talent? Doch plötzlich taucht ein weiteres Haus auf, die Schicksalswächter, um Nic zu sich zu nehmen. Er erfährt von den besonderen Talenten und das die Mythen größtenteils der Wahrheit entsprechen. Der einst besiegte Dämen hat überall seine Helfer, die alles dafür tun, um ihm ein zweites Regnum zu bescheren.

Mit „Die 12 Häuser der Magie“ hat Andreas Suchanek eine weitere Fantasy-Reihe neben „Das Erbe der Macht“ auf den Weg gebracht und dementsprechend war meine Neugier sehr groß.
Wie gewohnt ist der Erzählstil locker und modern, die Atmosphäre ist trotz der sympathischen Charaktere und den teils humorvollen, verbalem Schlagabtausch eher düster, fast schon erdrückend.
Der Autor kann wieder mit der Ausarbeitung seiner Charaktere punkten, die mir schnell ans Herz gewachsen sind.
Nicholas ist gerade 21 geworden, ist sympathisch, wenn auch ein wenig chaotisch, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus. Er ist ein wenig mit der Situation im Haus der Schicksalswächter überfordert und nach seinem ersten Auftrag bekommt er Nox, ein Art Wasserspeier, an die Seite gestellt, der ihm eine „Hilfe“ sein soll. Der kleine Wasserspeier denkt aber überhaupt nicht daran, ihm zu helfen. Jeder Magier hat einen Stein, ein sogenanntes Anima, mit dem er Magie wirken kann. Leider „verschwindet“ dieser Ring im Verlauf der Story immer mal wieder, was dazu führt, das Nic ohne Magie auskommen muss, was ich persönlich eine sehr gelungene Tatsache finde. Zwar fand ich die eine oder andere Szene etwas übertrieben, aber alles wirkte grundsätzlich stimmig, weshalb ich auch nichts zu meckern habe.
Jane erinnert mich ein wenig an Jen aus „Der Erbe der Macht“, eine starke Frauenfigur, die sich von den Männern nicht unterbuttern lässt, die tough und klug ist. Sie und Matt sind stets an Nics Seite, wenn es hart auf hart kommt und das gefiel mir sehr gut, denn bereits auf den ersten Seite mochte ich sie gerne.
Matt ist der harte Brocken mit dem weichen Herzen. Eine tolle Person, zuerst habe ich gedacht, was für eine langweilige Gabe, aber die hat es sehr schnell in sich.
Ich empfand die Story als ausgewogen, zum einen wird Nicholas in Kämpfe verwickelt, die er für sein Haus führen muss, um bestimmte Personen zu retten, er muss an seinem Talent arbeiten und die besondere Magie der Schicksalswächter erlernen, findet dabei neue Freunde und auch Feinde, andererseits wird der Twist in Nics eigener Familie ebenfalls mit einbezogen, um zu unterstreichen, dass der Rat und die Häuser nicht immer im Einklang handeln und es die eine oder andere politische Machenschaft aufzudecken gibt. Dabei finde ich auch gut, dass mit den Emotionen des Lesers gespielt wird. Man kann mit sämlichen Chrakteren mitleiden, mithoffen und mitbangen und obwohl es eine Fantasygeschichte ist, habe ich mich gefühlt, als stände ich direkt neben Nic.
Die Schauplätze sind ebenfalls anschaulich beschrieben, sodass ich gerade den Kampf in der Höhle und die Welt unter Wasser faszinierend finde.

Wirklich zu meckern habe ich nichts, klar könnte man sagen, dass einige Begebenheiten zu vorhersagbar waren, oder das sich die Geschichte in den Charakteren etwas denen der „Erbe der Macht“-Personen ähnelt, aber ich persönlich finde die bunte Mischung der Figuren super und die Geschichte konnte mich unterhalten, war kurzweilig, spannend und fesselnd.

Das Cover gefällt mir besonders gut, der Ring mit dem blauen Anima, passt natürlich in die Geschichte, ist aber auch so ein sehr schöner Eyecatcher.

Fazit: Spannender, fesselnder, magischer und düsterer Einstieg in die neue Fantasy-Reihe von Andreas Suchanek. Absolut zu empfehlen. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Ein Duell zwischen Aloysius und seinen Bruder Diogenes, der bereit ist, alles zu vernichten, was dem Special Agent wichtig ist. Sehr spannend.

Maniac
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Douglas Preston/Lincoln Child – Maniac, Fluch der Vergangenheit

Special Agent Pendergast scheint des mehrfachen Mordes an seinen Freunden überführt, das FBI ist davon überzeugt, Laura Hayward zweifelt ...

Douglas Preston/Lincoln Child – Maniac, Fluch der Vergangenheit

Special Agent Pendergast scheint des mehrfachen Mordes an seinen Freunden überführt, das FBI ist davon überzeugt, Laura Hayward zweifelt zwar daran, hat aber keine Spuren die das Gegenteil beweisen und D´Agosta weiß, dass nicht Aloysius sondern sein Bruder Diogenes für die Morde und dem Raub im Museum verantwortlich ist. Doch all das nutzt nichts, denn es gibt keine Beweise.
Während Special Agent Coffee seine Macht ausnutzt und Pendergast zum reden bringen will, planen D´Agosta und Co seinen Ausbruch.
Aber auch Diogenes ruht nicht, denn er hat sich vorgenommen, seinem Bruder alles zu nehmen, was ihm lieb und teuer ist... und so ist es nicht verwunderlich, dass er sich Constance vornimmt. Wird sie ihm wiederstehen können?
Und was ist der ultimative Plan von Diogenes, der die Menschheit zerstören will?

„Maniac“ ist der siebte Teil um Special Agent Aloysius Pendergast vom FBI und der dritte Teil, der sich um seinen Bruder Diogenes dreht und in diesem Band seinen „Abschluss“ findet.
Auch hier kann das Autorenduo Preston/Child wieder mit einem flotten Thriller, mehreren, komplexen Handlungssträngen, durchgängige Spannung und einem locker, modernem Schreibstil punkten, der einmal quer durch die gesamte Gefühlspalette sämtliche Emotionen mit einfließen lässt und genauso spannend und nervenaufreibend ist, wie bereits die Vorgänger.
Da ich die Vorgängerbände kenne, waren mir die bereits bekannten Charaktere vertraut, wirkten auch hier wieder lebendig und gut ausgearbeitet.
Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass gerade Neuleser das eine oder andere Problem haben werden, die Zusammenhänge zu erkennen, da es nur wenige Rückblicke gibt, und vielleicht findet, dass gerade die Hauptfiguren nur unzureichend dargestellt werden. Von daher an dieser Stelle meine Empfehlung: Der direkte Vorgänger „Dark Secret“ sollte auf jeden Fall bekannt sein, besser noch wäre, wenn beide voran gegangenen Teile bekannt sind („Burn Case“ und „Dark Secret“).
Aloysius Pendergast sitzt anfänglich in einem Hochsicherheitsgefängnis und wir kennen seinen distanzierte und stoische Art ja schon, er verweigert die Aussage, was natürlich Coffee ärgert, der ja schon seit dem allerersten Fall nicht sonderlich gut auf Pendergast zu sprechen ist. Der Alltag im Knast wird ganz gut beschrieben, auch wie sich der isolierte Pendergast an seinen Mitgefangenen annähert. Im Verlauf des Buches hatte ich das Gefühl, das er nicht sonderlich auftaut und hier eher eine „Nebenrolle“ spielt, auch wenn er wieder mit der einen oder anderen Idee punkten kann und die Ermittlungen an sich zieht.
Hauptaugenmerk liegt auf seinem Bruder Diogenes, der wirklich an allen Fronten mitmischt und uns kleine Einblicke in seinen Masterplan gibt. Obwohl er ein Bösewicht ist, und wir erst mal rätseln müssen, was Aloysius ihm „so Schreckliches“ angetan hat und wofür er Rache fordert, belegt er gleich mehrere Handlungsstränge und eine zeitlang konnte ich in ihm tatsächlich auch das Opfer sehen. Wir wissen ja wer sein Alter Ego ist und hier dreht er vollkommen auf, natürlich ist auch die Angst um Margot Green immer noch vorhanden.
Es gibt natürlich ein Wiedersehen mit dem Journalisten Bill und seiner Ehefrau Nora, den Museumsdirektor Collopy, Proctor, Viola und natürlich Constance, die mir in diesem Buch besonders gut gefallen hat.
Bisher habe ich sie immer als sehr zurückhaltend wahrgenommen, aber wenn man sie aus ihrer Wohlfühlzone verdrängt, kann sie auch anders. Bravo. Was wir schon lange geahnt haben, wird hier dann auch noch bestätigt und ich kann nur sagen, diesmal hat es mir besonders gut gefallen, wie alle Figuren einbezogen werden.
Ansonsten sind auch hier wieder die Schauplätze anschaulich ausgearbeitet. Egal ob das Gefängnis, die arktische Kälte im Polizeirevier oder das Grab im Museum, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.
„Maniac, der Fluch“ ist für mich der bisher beste Band aus der Reihe, zum einen weil es mich durchgängig gefesselt hat, aber auch weil mal „die anderen“ eine größere Rolle bekommen haben. Der Thriller hat mir öfter die Gänsehaut über den Rücken gejagt und das kurzweilige Abenteuer auf knapp 600 Seiten hat mich mitgerissen und mir einige schön-furchtbare, fesselnde und schaurige Lesestunden garantiert.

Fazit: Ein Duell zwischen Aloysius und seinen Bruder Diogenes, der bereit ist, alles zu vernichten, was dem Special Agent wichtig ist. Sehr spannend. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Sehr spannende, fantastische und magische Geschichte über Eiswölfe vs. Feuerdrache.

Beast Changers, Band 1: Im Bann der Eiswölfe
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Amie Kaufman – Beast Changers 1, Im Bann der Eiswölfe

Die Zwillinge Rayna und Anders wachsen als Waisenkinder in Vallen auf, einer kleinen Stadt, die seit dem Krieg mit den Feuerdrachen von den Eiswölfen ...

Amie Kaufman – Beast Changers 1, Im Bann der Eiswölfe

Die Zwillinge Rayna und Anders wachsen als Waisenkinder in Vallen auf, einer kleinen Stadt, die seit dem Krieg mit den Feuerdrachen von den Eiswölfen beschützt wird. Die Angst vor Angriffe der Drachen sitzt bei den Bewohnern noch sehr tief, da sie immer wieder Kinder entführen und sogar Spione in die Stadt einschleusen. Als Rayna und Anders bei der Hadda-Zeromonie ein paar Leute bestehlen wollen, passiert das Unfassbare: sie werden erwischt und reden sich damit heraus, dass sie die Prüfung der Eiswölfe machen wollen. Alle Zwölfjährigen berühren dazu den Hadda-Stab, ein Artefakt, dass dazu führt, das sich die Kinder mit Eiswolf-Blut in einen Wolf verwandeln. Doch als die toughe Rayna den Stab berührt, verwandelt sie sich in einen Feuerdrachen und flieht. Anders hingegen ergreift den Stab und wird zu einem Eiswolf und flieht ebenfalls, denn wenn die Anführerin der Eiswölfe herausfindet, dass seine Schwester ein Feuerdrache ist, gibt das mächtig Ärger.
Schon bald muss er sich entscheiden, denn wenn er mehr über die Feuerdrachen heraus finden will, bleibt ihm nichts anderes übrig als an die Ulfar-Akademie zu gehen, und dort eine Möglichkeit zu finden, Wissen anzuhäufen um seine Schwester zu finden.
Zum ersten mal in seinem Leben hat er ein warmes Bett, regelmäßig Essen und Freunde, die ihn so nehmen wie er ist. Doch kann er auch nur einem davon vertrauen?

Ich war sehr neugierig auf das Buch und ich muss sagen, ich war angenehm überrascht, wie locker und spannend die Geschichte geschrieben und mich schnell in ihren Bann ziehen konnte.
Ich kannte bisher noch kein Buch von Amie Kaufman, aber ich weiß schon jetzt, dass ich den zweiten Teil der Reihe unbedingt lesen muss, da mich die Story von Anders und Rayna total begeistert hat.
Die Autorin hat eine Welt erschaffen, in der Feuerdrachen und Eiswölfe verfeindet sind, aber wie sich im Verlaufe des Buches heraus stellt, war das nicht immer so.
Während wir Anders in diesem Buch begleiten, bleibt Rayna in weiten Teilen des Buches eher eine Randfigur, was aber nicht schlimm ist, denn zum Ende hin fügt sich die Geschichte zusammen und endet in einem kleinen fiesen Cliffhanger, was ich mir aber schon gedacht habe.
Anders hat mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen, aufgrund der Tatsache, dass er ein Straßenkind ist kann er nicht lesen und vertraut nur wenigen. Als er sich dann seinen neuen Freunden öffnen soll, fällt ihm das nicht so leicht, was die Autorin hier glaubhaft beschreibt. Außerdem kämpft er mit seiner neuen Identität, denn eigentlich wollte er nie ein Eiswolf sein und kann auch im Unterricht nicht unbedingt punkten, schon gar nicht in der Kampfkunst. Das alles macht Anders zu einer interessanten Figur, die ich schnell sehr gerne hatte und ist im großen und ganzen das genaue Gegenteil von Rayna, die mir persönlich viel zu anstrengend und temperamentvoll, ja schon distanziert und frech war. Vielleicht ändert sich das im nächsten Buch, aber eins muss man auf jeden Fall sagen, es passt zu dem Temperament des Feuerdrachens und die Gegensätze sind hier sehr schön herausgearbeitet.
Die Autorin kann ebenfalls mit den bildhaften Beschreibungen ihrer Schauplätze punkten, egal ob die Stadt, die Akademie oder der Weg zum Drachenhorst, ich konnte die Orte praktisch vor mir sehen.
Es gibt eine ordentliche Portion Magie, viel Spannung und ein klein wenig Action, was mir hier sehr gut gefiel.
Ich mag die Welt, die die Autorin erschaffen hat und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und ich möchte an dieser Stelle das Buch sehr gerne empfehlen. Zwar ist es als Jugendbuch ausgezeichnet, aber wer Gestaltwandler mag, wird auch an diesem Buch seine Freude haben.

Das Cover mit dem Eiswolf ist sehr hübsch, hat mich sofort angesprochen und ich bin schon auf das Cover des Feuerdrachen gespannt.

Fazit: Sehr spannende, fantastische und magische Geschichte über Eiswölfe vs. Feuerdrache. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Ein Fantasy-Epos endet wieder in einem Highlight.

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg
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Akram El-Bahay – Bücherkrieg

Die Fabelwesen konnten erfolgreich aus Paramythia befreit werden und sind nun mit Kani, Nusar und Sam am „Tor des Himmels“ um den Rat von Thalia, den drei Hexen, einzuholen. ...

Akram El-Bahay – Bücherkrieg

Die Fabelwesen konnten erfolgreich aus Paramythia befreit werden und sind nun mit Kani, Nusar und Sam am „Tor des Himmels“ um den Rat von Thalia, den drei Hexen, einzuholen. Während Kani in die Geheimnisse der Vergangenheit eingeweiht wird, müssen Sam und Nusar zurück nach Mythia, um dort einen Krieg zu verhindern und das Buch der geheimen Namen von Layl zu stehlen. Doch der weiße König und seine Sahira Layl haben andere Pläne und der Krieg ist unausweichlich. Während Mythias Untergrund zum Kampf rüstet bleibt auch Nusar und Sam nicht unttätig und versuchen die Fabelwesen zu vereinen.
Kani muss sich ihrer Vergangenheit und der Zukunft stellen, denn nur eine Sahira kann eine andere Sahira aufhalten.

Nach „Bücherstadt“ und „Bücherkönig“ findet die Reihe um den Dieb Samir, der zur königlichen Garde wollte um sein altes Leben hinter sich zu lassen, nun sein Ende mit „Bücherkrieg“.
Auch im dritten Teil der Fantasyreihe konnte der Autor mit seinen bildreichen, detaillierten und epischen Inszenierungen der Story sowie seinen zahlreichen fantastischen Wesen und den wunderbar beschriebenen Schauplätze punkten.
Wer bereits Bücher von Akram El Bahay gelesen hat, weiß, dass der Autor alle Register in seinen Büchern zieht und die Story durch den flüssigen, modernen Schreibstil sowie der spannenden, fesselnden und vor allem mitreißenden Geschichte schnell zum Pageturner wird und wie jedes mal, konnte ich auch diesmal wieder das Buch kaum aus der Hand legen.
Der Abschluß der Trilogie ist sehr viel düsterer durch den aufziehenden Krieg, die Atmosphäre ist fast schon erdrückend, jeder Krieg bringt leider Opfer, und so war ich schon traurig, dass wir uns von dem einen oder anderen liebgewonnen Charakter trennen mussten, was die Story an sich nur noch glaubhafter erscheinen ließ.
Obwohl der Autor die beklemmende Fantasy-Geschichte immer wieder mit teils witzigen Dialogen auflockerte, war die Anspannung aller Beteiligten deutlich zu spüren. Auch hier wirken sämtliche Charaktere wieder lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
Obwohl Kani eine der Hauptfiguren ist, ist sie in großen Abschnitten des Buches gar nicht so präsent, wie zum Beispiel Samir, der an allen Fronten zu kämpfen scheint. Trotzdem hat sie mit eine der wichtigsten Aufgaben und konnte mich auch hier wieder von sich überzeugen.
Sam kämpft nicht nur Seite an Seite mit Nusar, versucht seinem Vater Vicente gerecht zu werden und liebt Kani von ganzen Herzen, sondern hat sich auch im Verlauf der Reihe sehr positiv entwickelt und jetzt zum Ende kann ich sagen, aus ihm ist ein richtig tapferer Mann geworden, der aus seinen Fehlern lernt und diese sogar nutzt, um ein besserer Mensch zu sein.
Auch Nusar, der Asfur, der ehemals schwarze König, den man nun unter Bücherkönig kennt, hat mich wieder von sich überzeugen können. Er und besonders Shagyra sind mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen.

Ich möchte nicht spoilern, aber das Ende hat mich ein klein wenig enttäuscht, und doch war es passend für die Geschichte gewählt. Wie in einem Krieg üblich, bekommt man nicht immer alles was man sich wünscht, und das hat mich traurig gemacht.

Dennoch ist auch dieses Buch wieder eines meiner Highlights in diesem Jahr und die Reihe möchte ich allen Fantasyliebhabern empfehlen.
Der Autor schafft es gekonnt Mythen und Märchen in einer wunderbaren Geschichte zu vereinen und mich in eine Welt voller Geheimnisse, Überraschungen und fremdartiger Wesen zu entführen, die so perfekt aufeinander abgestimmt ist, das selbst die „Bösen“ zu begeistern wissen.
Auch diese Geschichte war wieder sehr kurzweilig und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite überraschen, aber auch traurig machen können. Lesegenuss pur, auch wenn es nicht ganz an die ersten beiden Bände heranreicht, trotzdem ist „Bücherkrieg“ ein Highlight.

Das Cover passt sehr schön zur Reihe, das Buch, welches am Anfang noch geschlossen ist, hat sich nun geöffnet.

Fazit: Ein Fantasy-Epos endet wieder in einem Highlight. Knappe 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.10.2019

Eine der grausamsten, emotionalsten und intensivsten Geschichte der Reihe

Hades' Hangmen - AK
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Tillie Cole – Hades Hangmen, AK

Der heilige Orden ist zerschlagen, doch Phebe, Lilahs Schwester, wurde vom „Meister“ entführt, einem Klanoberhaupt der zum arischen Rassenkrieg aufruft. Während Phebe und ...

Tillie Cole – Hades Hangmen, AK

Der heilige Orden ist zerschlagen, doch Phebe, Lilahs Schwester, wurde vom „Meister“ entführt, einem Klanoberhaupt der zum arischen Rassenkrieg aufruft. Während Phebe und ihre Schwestern von Zion täglich misshandelt, vergewaltigt und unter Drogen gesetzt werden, träumt sie sich immer wieder zurück an einen besseren Ort, in dem sie auch AK sieht, der ihr seit ihrer Begegnung nicht mehr aus dem Sinn geht.
Auch AK hat die Rothaarige Schwester nicht vergessen können, und so schleichen er, Vike und Flame ins Lager des Kults und befreien Phebe. Doch damit fängt der Kampf erst richtig an, zum einen weil der Meister natürlich sein „Liebchen“ wieder haben will und zum anderen, weil es Schmerz, Tränen und Wut erfordert, einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen, denn nicht nur Phebe sondern auch AK muss sich seiner Vergangenheit stellen um die Dämonen los zu werden, oder für immer daran zu Grunde zu gehen...

Zitat: ...“Was, wenn wir in der Mitternacht festgehalten werden, AK? Wir beide gefangen in der Finsternis unserer Vergangenheit. Gemeinsam. Und vielleicht müssen wir die Finsternis eine Weile erdulden.“... ...“Aber dann, eines Tages, kommt der Sonnenaufgang. Die Finsternis wird enden, und das Sonnenlicht strömt herein.“...

Ich habe bisher alle Bände der „Hades Hangmen“-Reihe gelesen und obwohl jeder einzelne mich noch Wochen nach dem Lesen beschäftigt hat, da die Autorin sich intensiv mit Missbrauch, Gewalt und Sucht auseinander setzt, wird mich dieser Band wahrscheinlich noch länger nicht loslassen können. Ich musste immer wieder Pausen einlegen, weil mich die Story selbst so emotional mitgenommen hat, dass ich das, was die Frauen und Mädchen erleiden mussten einfach nicht los gelassen hat.
Deswegen gibt es hier auch eine Warnung: Der Roman enthält explizite Szenen zu Gewalt, Missbrauch, Vergewaltigung, Pädophilie und Mord.

Die Geschichte war durchgängig fesselnd, aber auch grausam, brutal und zerrt an den Nerven. Natürlich handelt es sich auch hier, um eine Liebesgeschichte, wie zwei Menschen nach einem langen Leidensweg zusammen finden und ihre sehr grausame Vergangenheit bewältigen müssen. Die Botschaft ist klar: Egal wie gebrochen jemand ist, was er/sie durchmachen mußte, er/sie hat das Recht auf Glück.
Die vielen emotionalen Auf und Ab´s der Figuren waren realistisch ausgearbeitet. Überhaupt wirkten alle Charaktere lebendig, facettenreich und sehr authentisch, was durchaus ziemlich erschreckend war.
Obwohl hier AK und Phebe im Fokus stehen, gibt es auch immer wieder Kapitel über Flame, der eine engere Beziehung zu AK hat, als anfänglich vermutet. Ich fand es sehr schön, dass ein paar weitere Fragen zu Flame beantwortet werden.
Phebe hat die Hölle auf Erden mitgemacht. Als Ordensschwester die seit ihrer Kindheit darauf trainiert wurde, mit ihren sexuellen Reizen Männer für die Sekte zu gewinnen, ist da nur eine Facette. Sie wurde so manipuliert, dass sie glaubte, sie würde eine Aufgabe für Gott erfüllen, sie wäre eine Auserwählte. Ja, sie konnte lange Zeit sogar nicht verstehen, warum sich „die Verfluchten“, darunter ihre Schwester Lilah so gegen die Maßregelungen gewehrt haben. Die erste Vergewaltigung fand mit zehn Jahren statt, und davor wurde sie schon von Männern „berührt“. Nicht selten während des Lesens musste ich eine Pause machen, tief durchatmen und hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. Später wird sie an das Oberhaupt des Kults verschachert, der die hübsche Frau abhängig und gefügig macht, sie seelisch bricht, und ihr unvorstellbare Gewalt antut.
AK hatte als großes Vorbild seinen Bruder Dev, und so ist es nicht verwunderlich, dass er in jungen Jahren zum Militär geht und dort einer der besten Scharfschützen wurde. Die Gewalt, der Krieg und die persönliche Tragödie um seinen Bruder haben ihn knallhart und unnahbar gemacht. Erst Phebe alias Red, kann ein wenig Licht in die Vergangenheit bringen, die er sich mit einem Haufen Dämonen teilt.
Die Balance zwischen dem Mann der Red rettet und dem knallharten Killer der Hades Hangmen ist hier gut geglückt, und wirkt glaubhaft. Auch die Dynamik zwischen Phebe und AK wirkt hier realistisch und doch auch befremdlich, dass Red, obwohl sie all die Qualen durchgemacht hat, immer noch den Mut und die Kraft hat, durchzuhalten, ja sogar bereit ist ihren Körper und ihr Herz AK zu schenken. Das zeugt von einer starken Persönlichkeit.

Als Neueinstieg in die Serie ist „AK“ nicht unbedingt geeignet, obwohl auch dieses Buch in sich abgeschlossen ist. Es gibt viele Antworten und wenn man die Vorgänger nicht kennt, könnte es schwierig sein, die Beziehung zu Flame oder Rider zu verstehen. Wer die Reihe um die Mitglieder des Motorrad-Clubs „Hades Hangmen“ bereits kennt, der wird auch diese intensive Geschichte lesen und mitleiden, mitfiebern und mithoffen.
Ich habe selten eine Reihe gelesen, die einen so extremen inneren Kampf bei mir auslöst, zum einen möchte ich gerne wissen, wie es im nächsten Band vermutlich mit Kys Schwester weiter geht, zum anderen möchte ich nie wieder solchen Grausamkeiten ausgesetzt werden, die mir den Glauben an die Menschheit raubt und wo unaussprechliche Gewalttaten an der Tagesordnung sind. Ich gehöre sicherlich nicht zu den zartbesaiteten Lesern, und ich kann sehr wohl Fakt und Fiktion unterscheiden, aber diese Geschichte hat mich an eine persönliche Grenze und darüber hinaus gebracht, da ich mir eben sehr wohl vorstellen kann, dass es Menschenhändlerringe oder Sekten gibt, die genau diese Grausamkeiten tagtäglich praktizieren. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es der Autorin beim Schreiben dieser Geschichte ergangen sein muss.

Trotzdem kann ich nicht anders, denn die Autorin hat hier eine intensive, emotionale Geschichte geschrieben, die mich berührt und deswegen bekommt das Buch die volle Punktzahl.

Das Cover ist schlicht und passt zur Reihe, wenn auch AK sicherlich nicht der Mann auf dem Cover sein kann, da die Autorin ihn anders beschreibt.

Fazit: Eine der grausamsten, emotionalsten und intensivsten Geschichte der Reihe, die mich glauben lässt, dass der Teufel doch auf der Erde wandelt. 5 Sterne.