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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2021

solider Thriller.

Im Auge des Zebras
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Vincent Kliesch – Im Auge des Zebras

Kommissarin Olivia Holzmann untergräbt eine polizeiliche Undercover-Ermittlung um Informationen vom Schwerverbrecher Solokov zu bekommen. Sie vermutet in ihm den Tatverdächtigen ...

Vincent Kliesch – Im Auge des Zebras

Kommissarin Olivia Holzmann untergräbt eine polizeiliche Undercover-Ermittlung um Informationen vom Schwerverbrecher Solokov zu bekommen. Sie vermutet in ihm den Tatverdächtigen einer Mord- und Entführungsserie. Als sie allerdings feststellt, das Solokov keine relevanten Details für sie hat, wendet sie sich an ihren Mentor Severin Bösherz, der ihr aber nicht helfen will.
Also ermittelt Olivia eigenständig und schon bald trifft sie die pensionierte Ermittlerin Esther Wardy, die in einem alten Fall von Kindsentführung und Elternmord ermittelte.
Kann Esther Licht ins Dunkle bringen? Wird Olivia schnell genug die Fäden verknüpfen können oder wird sie zu spät kommen.

Ich habe von Vincent Kliesch bisher nur "Auris" gelesen, der mir gut gefallen hat. Ich habe auf einen ähnlich spannenden wie überraschenden Thriller gehofft, vielleicht mit einer mystisch angehauchten Note.
Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, und der Erzählstil ist in der Gesamtheit flüssig und die Story lässt sich innerhalb weniger Stunden trotz kleinerer Langatmigkeiten und Wiederholungen gut weglesen.
Insgesamt empfand ich die Spannung nicht sehr hoch, das Tempo des Thrillers wirkte meist etwas gebremst. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und durch die verschiedenen Perspektivwechsel und Zeitsprünge wurde das Buch interessant, weshalb ich dran geblieben bin.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, auch wenn mir etwas die Tiefe und Nahbarkeit gefehlt hat. Zumindest bei einigen.
Ich kenne die Bösherz-Thriller nicht, weshalb ich unvoreingenommen und frisch an die Story drangehen konnte.
Der Namensgeber, nämlich Severin Bösherz, war mir von Anfang an unsympathisch. Sehr distanziert, abweisend, irgendwie allwissend. Scheinbar sehr intelligent, und dazu ein wenig sonderlich. Es mag ja sein, dass er die ganze Geschichte flott durchschaut hat, aber er weigert sich Olivia zu helfen, um "sie lernen zu lassen". Selbst als der Täter seinem Sohn zu nahe kommt, wirkt er erstaunlich kühl und herablassend. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er gewillt war, sich der Situation anzunehmen, was er dann letztendlich doch tat.
Auch Olivia konnte nur wenige Sympathiepunkte bei mir sammeln. Sie war zwar um einiges nahbarer, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sehr unsicher war und sich immer rückversichert hat. Zumindest sehe ich im Verlaufe des Buches eine Entwicklung, weswegen ich einem zweiten Teil sicher eine Chance geben werde.
Am meisten habe ich Ferdinand Bösherz gemocht, der zwar nicht wirklich präsent war, aber doch eine tragende Rolle bekommen hat.
Insgesamt waren sämtliche Figuren gut ausgearbeitet, sodas sich sie mir vorstellen konnte.

Der aufmerksame Leser wird schnell auf die Lösung des Thrillers kommen. Das Buch ist gut, die Idee ebenfalls, die Plottwists wirkten nachvollziehbar und glaubhaft. Das Finale war actionreich und nachvollziehbar. Schade, dass die Spannung nicht durchgängiger war, das hätte sicher etwas mehr Lesefreude gebracht.
Dennoch, der Thriller ist solide aufgebaut, der Schreibstil gut und ich hatte ein paar interessante Lesestunden.
Von daher gibt es eine Empfehlung von mir.

Das Cover ist ansprechend, das orange Auge des Zebras irgendwie gruselig.

Fazit: solider Thriller. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.12.2021

solider Krimi

Strahlentod
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Daniel Holbe/Ben Thomasson – Strahlentod

Der Polizist Ralf Angersbach und seine Kollegin Sabine Kaufmann werden zum Schauplatz einer Explosion gerufen. Als er den Wagen sieht, der gesprengt wurde, bleibt ...

Daniel Holbe/Ben Thomasson – Strahlentod

Der Polizist Ralf Angersbach und seine Kollegin Sabine Kaufmann werden zum Schauplatz einer Explosion gerufen. Als er den Wagen sieht, der gesprengt wurde, bleibt ihm fast das Herz stehen. Sein Vater wurde Opfer eines Anschlages? Lag es an den Demonstrationen gegen Atommüll-Transporte oder war es ein gezielter Anschlag auf Ralfs Angehörige? Nur kurz zuvor ist seine Halbschwester von einem Unbekannten angegriffen und schwer verletzt worden.
Ralf und Sabine ermittlen und stossen dabei auf Geheimnisse, Machtmissbrauch, politische Hintergründe und viele Motive, eines wahnwitziger als das andere.

Zehn Jahre zuvor: Bei einer Umweltdemonstatration wird ein Polizíst tödlich bei einem Steinwurf verletzt. Schnell ist der Täter aus den eigenen Reihen gefunden, doch stimmt das wirklich? War es ein Unfall oder kaltblütiger Mord?

Ich habe noch kein Buch des Autorenduos gelesen, kenne also die fünf vorherigen Bücher rund um Angersbach und Kaufmann nicht. Ich hatte kaum Probleme beim Einstieg in die Story. Kleinere Rückblicke zu den Vorgängerbänden zeigen zwar, dass ich etwas verpasst habe, dennoch war es für dieses Buch nicht schwerwiegend, weshalb das Buch eigenständig gut gelesen werden kann.

Der Erzählstil ist modern, die Story lässt sich trotz des schweren, komplexen Themas und diverser Zeitsprünge gut lesen. Die Spannung ist gut, auch wenn sie nicht durchgängig gehalten wird und einige zähe Strecken durchlebt.
Der Actionanteil ist eher gering, bis auf die finale Verfolgungsjagd bleibt es eher entspannt.
Für einen Krimi gab es mir zu viel Liebes-hin-und-her zwischen Sabine und Ralf, die sich wohl zueinander hingezogen fühlen. Da mir hier die Vorkenntnisse fehlen, was sich zwischen den beiden bisher abgespielt hat, kam mir dieser Erzählstrang etwas überflüssig vor, zumal sich Sabine ja mit einem anderen Kollegen trifft.

Die Charaktere an sich sind gut ausgearbeitet, wirken realitätsnah und agieren glaubhaft. Hier wird Wert auf vielschichtige, individuelle Figuren gelegt, die zwar nicht immer sympathisch sind, aber dennoch sich gut in der Geschichte einfügen und ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Ralf wirkt an vielen Stellen unsicher, scheint aber ein kompetenter Ermittler zu sein. Das er gerade ein paar schwerere familiäre Dinge gerade rücken muss, behindert ihn in seiner Arbeit nicht.
Sabine dagegen hat es mir nicht einfach gemacht, sie zu mögen. Sie empfindet was für Holger, mit dem sie gerade zusammen ist, aber irgendwie auch für Ralf. Dieses Techtelmechtel hat sie vom Fall abgelenkt und sie mir nicht gerade näher gebracht. Schade, denn eigentlich mag ich starke Frauenrollen in Krimis.

Die Story ist interessant, überwiegend spannend und das Buch war im Großen und Ganzen kurzweilig, weshalb ich das Buch kaum aus der Hand gelegt habe. Dennoch gab es immer wieder Spannungseinbrüche und gerade Sabine Kaufmann, die ach so taffe Ermittlerin, konnte mich nicht wirklich von sich überzeugen.
Die Thematik ist wichtig und birgt viel Potenzial, was das Autorenduo insgesamt gut ausschöpft. Es gibt viele mögliche Motive, weshalb das Buch einige Überraschungen birgt und dem Leser verschiedene Fährten geboten wird.
Insgesamt ein gutes Buch, das von mir eine Leseempfehlung erhält.
Vielleicht werde ich mir mal die Zeit nehmen und den ersten Band der Reihe lesen.

Das Cover ist ausdrucksstark. Das gelbe Cover mit den Hochspannungsleitungen wirkt irgendwie bedrohlich.

Fazit: solider Krimi. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 05.12.2021

Solider Thriller

Der Herzgräber
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Jen Williams – Der Herzgräber

Nach dem Tod findet Heather Briefe von Michael Reave an ihre Mutter. Da Heather von der Verbindung zu dem Serienmörder bisher nichts ahnen konnte, wird sie hellhörig. Zeitgleich ...

Jen Williams – Der Herzgräber

Nach dem Tod findet Heather Briefe von Michael Reave an ihre Mutter. Da Heather von der Verbindung zu dem Serienmörder bisher nichts ahnen konnte, wird sie hellhörig. Zeitgleich findet die Polizei eine weibliche Leiche, hergerichtet wie die Opfer von Michael Reave. Zufall?
Alles deutet auf Michael Reave, doch der sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis. Ein Trittbrettfahrer?
Um den Mörder der Gegenwart zu finden, muss Heather und Detective Ben Parker den Mörder der Vergangenheit befragen. Michael zeigt sich kooperativ und eröffnet Heather eine Welt voller Märchen, Geheimnisse und Überraschungen.
Doch was verbirgt sich hinter all dem Schrecken und warum hat der Mörder plötzlich ein so großes Interesse an Heather?

Ich kenne noch kein Buch der Autorin.
Eingelesen wurde das Hörbuch von Heike Warmut.

Der Thriller folgt einem angenehmen Erzählstil mit einer soliden Spannung, die ab und an unterbrochen wird. Die Story wird aus der Sicht von Heather und dem Täter erzählt.
Der Plot ist gut durchdacht, die Figuren wirken lebendig und gut ausgearbeitet, das Setting ist bildhaft beschrieben.
Heather konnte mir im Verlaufe des Buches leider nicht sympathisch werden. Sie ermittelt auf eigene Faust, ist oft unfokussiert und wirkt dadurch etwas chaotisch und neben der Spur. Kein Wunder, schließlich ist kürzlich ihre Mutter verstorben, die Geheimnisse vor ihr hatte und einen seltsamen Abschiedsbrief hinterließ.
Eine Nachbarin steht ihr unterstützend zur Seite. Der Polizist Ben Parker ebenfalls. Dennoch vertraut sie sich niemanden wirklich an, geht oft auf gefährliche Alleingänge und schlägt gute Ratschläge in den Wind.
Es kommt wie es kommen muss, der Mörder wird auf sie aufmerksam und sie gerät ins Fadenkreuz.

Meiner Meinung nach hatte die Geschichte Potenzial, wurde aber immer wieder vom Hauptplot mit Nebensächlichkeiten abgelenkt. Die Liebelei zwischen Ben und Heather hätte es nicht gebraucht, im Gegenteil, sie war weder zielführend noch wirklich herzlich.
Dem aufmerksamen Leser wird schnell klar, wem Heather vertrauen kann, das Motiv des Täters lässt sich schnell erahnen.
Der Weg zum Finale ist holperig, steinig und mit ein paar netten Wendungen bestückt. Insgesamt gibt es eine solide Grundstimmung, ein bisschen Action, viele Dialoge und verschiedenen Charaktere, die die Geschichte interessant machten.

Die Synchronsprecherin Heike Warmut hat dem Thriller Leben eingehaucht. Sie liest die Geschichte in einem angenehmen Tempo, schafft es die Figuren und die Story lebendig werden zu lassen. Das Thrillfeeling fehlte mir hier etwas und ich hätte gern ein paar Spannungsspitzen gehabt. Dennoch hat die Sprecherin das Buch gut gelesen und konnte mich auf ein nettes Hörabenteuer mitnehmen.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Dauer von ca. 10 Stunden und 7 Minuten.

Alles in allem ist "Der Herzgräber" ein solider Thriller, der kurzweilig war und mich unterhalten hat. Ich hätte gern ein bisschen mehr Spannung und Thrill-Feeling gehabt. Für mich war die Story recht vorhersehbar, aber unterhaltsam. Sollte die Autorin weitere Bücher im Thriller-Bereich veröffentlichen, werde ich noch mal ein Werk von ihr lesen, vielleicht hat nur einfach nicht die Chemie zwischen mir und den Figuren komplett gestimmt. Passiert manchmal und ist kein Beinbruch.

Das Cover und der Klappentext haben mich angesprochen. Das rote Blatt symbolisiert sicherlich das fehlende Herz.

Fazit: Solider Thriller der ein wenig mehr Spannung und Thrill-Faktor hätte gebrauchen können. 3 Sterne. Das ungekürzte Hörbuch kann ich aber trotzdem empfehlen.

Veröffentlicht am 04.11.2021

Konnte mich leider nicht komplett überzeugen

Abgetrennt
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Michael Tsokos – Abgetrennt

Paul Herzfeld hat nach den Ereignissen mit seinem Ex-Chef viel zu tun. Zum einen lebt seine Verlobte und seine Tochter immer noch in Angst, dass er jederzeit wieder auftauchen ...

Michael Tsokos – Abgetrennt

Paul Herzfeld hat nach den Ereignissen mit seinem Ex-Chef viel zu tun. Zum einen lebt seine Verlobte und seine Tochter immer noch in Angst, dass er jederzeit wieder auftauchen könnte, zum anderen ist in der Kieler Rechtsmedizin viel los. Noch turbulenter wird es, als er die Opfer eines Bombenanschlages auf dem Tisch hat und ihm die Stelle als Leiter der Gerichtsmedizin angeboten wird.
Und als wäre es noch nicht stressig und turbulent genug, tauchen Leichenteile in der Rechtsmedizin auf, die Herzfeld bereits vor Monaten obduziert hat... Zufall? Insider?
In dem medizinischen Lehrinstitut, wo die Leichenteile gefunden werden, gibt es kaum Auskunft und so ermittelt Herzfeld selber und muss erkennen, dass gleich mehrere Parteien nach seinem Leben trachten.

Ich kenne die beiden direkten Vorgänger "Abgeschlagen" und "Abgefackelt" nicht. Vom Autor habe ich bisher nur "Zerschunden" und "Die siebte Zeugin", das in Kooperation mit Florian Schwieker entstanden ist, gelesen. Beide Bücher gefielen mir gut.
Dadurch das ich die beiden vorangegangenen Bücher nicht kenne, hatte ich Probleme während der Geschichte, da mir einiges an Wissen fehlte, was auch durch minimalistische Rückblicke leider nicht aufgeholt werden konnte. Um es auf den Punkt zu bringen, ich bin nicht in der Story angekommen und so fehlten mir wichtige Zusammenhänge und auch von den Charakteren habe ich keinen besonders guten Eindruck bekommen, vermutlich weil diese bereits in den Vorgängerbänden eingehend vorgestellt wurden. Schade.

Ich habe mir das Hörbuch, gelesen von Johannes Steck bei Bookbeat angehört. Der Synchronsprecher macht einen guten Job, er liest die Geschichte stimmungsvoll und bringt Spannung in die Story. Außerdem ist das Lesetempo angenehm und ich konnte dem Thriller trotz Wissenslücken folgen. Es ärgert mich ein wenig, dass es keine Zusammenfassung der Ereignisse aus den vorherigen Bänden gab, das hat den Hörgenuss deutlich geschmälert.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Dauer von ca. 7 Stunden und 37 Minuten.

Der Erzählstil selber ist angenehm und modern. Fachbegriffe werden selbsterklärend eingesetzt, sodass diese gut in die Geschichte eingefügt werden. Die realen Todesfälle samt Ursache und Obduktion sind interessant und werden ebenfalls gut der Geschichte angepasst.
Im Großen und Ganzen hat der Thriller Potenzial und hätte man die Vergangenheit ein wenig mehr herausgearbeitet, wäre es sicher nicht schwer gewesen, der Geschichte zu folgen.
Leider empfand ich das Finale auch nicht gerade als spektakulär. Ich dachte schon, dass ich vielleicht eine gekürzte Hörbuchversion erwischt hätte, aber dem war nicht so.
Die Fäden führen zumindest alle zusammen, ich hatte keine Fragen mehr am Ende des Buches, zumindest was die aktuelle Handlung betrifft.
Die Geschichte hielt ein paar Überraschungsmomente bereit und konnte durch ein paar unvorhergesehene Wendungen Spannung aufbauen.

Dennoch, mir fehlte hier an allen Ecken und Kanten etwas. Für einen Thriller gab es mir zu wenig Spannung, zu wenig Tempo und für ein Buch insgesamt waren mir die Charaktere zu oberfläch und distanziert ausgearbeitet.
Pluspunkt gibt es für die Ausgestaltung der Schauplätze, die bildhaft und anschaulich beschrieben wurden, sodass ich einen guten Eindruck von der Umgebung bekommen habe.
Es tut mir wirklich leid, keine positivere Rezension schreiben zu können.
Vielleicht werde ich mir irgendwann die Zeit nehmen, um die komplette Trilogie zu lesen.

Das Cover ist genretypisch und passt zum Inhalt der Geschichte.

Fazit: Konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Obwohl handwerklich alles richtig gemacht, fehlte hier ein größerer Rückblick auf die vergangenen Ereignisse um anständig im Buch anzukommen, und das wiederum führte dazu, dass die aktuelle Story geholpert hat.
Johannes Steck war aber wieder ein Highlight. Sehr schade. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 07.10.2021

solide Kriminalgeschichte

Der Sucher
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Tana French – Der Sucher

Nach seinem Ausstieg bei der Drogenfahndung sehnt sich Cal Hooper nach einem ruhigen Leben, kauft sich in Irland ein kleines Haus und bleibt gern unter sich. Im Dorf wird er schnell ...

Tana French – Der Sucher

Nach seinem Ausstieg bei der Drogenfahndung sehnt sich Cal Hooper nach einem ruhigen Leben, kauft sich in Irland ein kleines Haus und bleibt gern unter sich. Im Dorf wird er schnell angenommen, was eher untypisch für die Dörfler ist.
Als er einige Tage lang beobachtet wird, traut sich das Kind aus seiner Deckung und beauftragt Cal ihren Bruder zu finden. Kein leichtes Unterfangen, denn plötzlich mauert die Dorfgesellschaft und Cal wird bedroht, genau wie die Familie des Kindes. Cal setzt das Puzzle Stück für Stück zusammen, doch wird er rechtzeitig alle Teile finden?

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen. Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht, weshalb ich das Buch dann letztendlich auch gelesen habe.
Der Erzählstil ist etwas ausschweifend, aber lässt sich trotzdem gut lesen. Die Geschichte selbst spielt in Irland, der Spannungspegel schwankt gewaltig und das Tempo ist angenehm.
Unaufgeregt wird hier die Geschichte von Cal und seiner Suche nach der Wahrheit erzählt, an einigen Stellen hätte ich mir deutlich mehr Action gewünscht und dafür etwas weniger Drama, aber im Großen und Ganzen hält es sich die Waage und der Detektiv-Krimi hat mich unterhalten können.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, bei einigen habe ich die emotionale Tiefe vermisst, bei anderen wiederum gab es davon umso mehr.
Die Hauptfigur Cal Hooper hat Ecken und Kanten, sympathisch war er mir nicht, aber er hat sein menschenmöglichstes getan, um Antworten zu finden. Ich könnte mir weitere Bücher mit ihm vorstellen, und wenn ich Zeit habe, würde ich sie wahrscheinlich auch lesen. Seine Figur war distanziert und obwohl er größtenteils entschlossen handelt, hatte er nach außen hin seine Stärke nicht gezeigt, wirkte sogar etwas unbeholfen, trotz seiner Berufsjahre.
Über das Kind möchte ich eigentlich nichts Schreiben, da es einige Überraschungen parat hält.

Die Schauplätze sind sehr ausführlich und detailreich beschrieben. Das irische Flair und die Gepflogenheiten der Landsleute sind hier gut beschrieben, das Dorf ist eine eingeschworene Gemeinschaft und das spürt man auf jeder Seite.

Insgesamt war der Roman unterhaltsam und solide, aber weder die Spannung noch die Figuren haben das Buch aus der Masse für mich herausgehoben. Schade eigentlich, denn hier war noch viel Potenzial. Auch der Ausgang des Buches war zwar überraschend aber nur mässig befriedigend.

Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer einen seichten Kriminalroman mit viel irischen Flair und guten, bildhaften Beschreibungen von Land und Leute mag, der wird seine Freude an dem Buch haben.
Wer eher ein wenig Action, gutes Tempo und viel Spannung erwartet, wird sicherlich trotz der guten Grundidee etwas enttäuscht werden.

Das Cover ist genretypisch und passt zum Inhalt des Buches.

Fazit: solide Kriminalgeschichte. 3 Sterne.