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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2022

guter, wenn auch tempo- und spannungsarmer Roman mit gut gesetzten Plottwists

Der Holländer
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Mathijs Deen – Der Holländer

Klaus, Peter und Aron haben sich zur Aufgabe gemacht, den Extremsport des Wattwanderns voll auszukosten. Ihre größte Tour, ihr größtes Abenteuer besteht darin, während der ...

Mathijs Deen – Der Holländer

Klaus, Peter und Aron haben sich zur Aufgabe gemacht, den Extremsport des Wattwanderns voll auszukosten. Ihre größte Tour, ihr größtes Abenteuer besteht darin, während der Ebbe bis nach Borkum zu wandern. Als der große Tag bzw. die Nacht endlich kommt, legen den Marsch aber nur Peter und Klaus zurück.
Während Peter tatsächlich auf Borkum ankommt, wird Klaus im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und Niederlande tot aufgefunden.
Während Kompetenzgerangel und Zuständigkeiten zwischen den Ländern noch ausdiskutiert werden, ermittelt Liewe Cupido inoffiziell.

Ich habe bisher noch kein Buch des Autoren gelesen.
Das Buch ist als "Unterhaltungsliteratur" und "Krimi" in den Verkaufsportalen gelistet, auf dem Cover steht lediglich "Roman".
Ich würde sagen, es trifft von allem etwas zu, kein reiner Krimi, aber ein Unterhaltungsroman mit einer leichten Spannung.
Der Erzählstil ist eher gemächlich, aber dennoch größtenteils flüssig. Für einen Krimi fehlt mir eindeutig die Spannung, zeitweilig liest sich die Geschichte mit all den Fakten über das Wattenmeer recht zäh, für das bessere Verständnis ist es zwar zum Vorteil, aber dann gab es wiederum viele Begriffe, die ich erst noch nachschlagen musste. Vieles ergibt Sinn aus dem Fortgang der Geschichte, aber es hat den Lesefluss gestört.
Der Autor hat die verschiedenen Schauplätze gut eingefangen und ja, mich hat die Reiselust auch packen können, vor dem Wattwandern hab ich beim Lesen aber einen guten Respekt gewonnen.
Die Story selbst ist gut ausgearbeitet, clever gesetzte Plottwist, Verstrickung von Gegenwart und Vergangenheit, gute Ideen, ein paar Überraschungen, ein paar unvorhergesehene Wendungen, all das ergibt eine gute, wenn auch nicht sehr temporeiche oder spannende Handlung.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, allerdings bin ich mit der Hauptfigur Cupido Liewe bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Keine Frage, die Hauptfigur hebt sich aus der Masse heraus, ist eher schweigsam und distanziert, lässt andere gerne reden, um mehr zu erfahren, für mich persönlich war es alerdings eine Herausforderung, einfach, weil ich kaum etwas über ihn erfahren habe.
Auch weitere wichtige Figuren für die Geschichte, sind zwar gut, aber für mich etwas spartanisch ausgearbeitet. Ich kann sie mir alle vorstellen, doch eine richtige Nähe konnte ich leider nicht aufbauen.

Ich bin hin und her gerissen, die Story ist gut, die Idee ist gut, die Plottwists sind solide und gut gesetzt, aber dann gibt es auf der anderen Seite der etwas langatmige Erzählstil, der unzugängliche fast schon reservierte, abweisende Cupido Liewe und das fehlende Tempo sowie die geringe Spannung.
Am besten Leseprobe lesen und selbst entscheiden, von mir gibt es eine Leseempfehlung für Wattmeer-Liebhaber und Leser, die es gerne ruhig aber interessant mögen.

Was mir hingegen sehr gut gefällt, ist die Karte im Schutzzumschlag.

Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte, wirkt auf mich sehr angenehm und entspannend.

Fazit: guter, wenn auch tempo- und spannungsarmer Roman mit gut gesetzten Plottwists. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.02.2022

netter Cosy Crime

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Richard Osman – Der Mann, der zweimal starb

Die Seniorin und Ex-Geheimdienstagentin Elizabeth ist nicht minder erstaunt, als sie um Hilfe gebeten wird. Und zwar von einem Totgeglaubten. Das sich ausgerechnet ...

Richard Osman – Der Mann, der zweimal starb

Die Seniorin und Ex-Geheimdienstagentin Elizabeth ist nicht minder erstaunt, als sie um Hilfe gebeten wird. Und zwar von einem Totgeglaubten. Das sich ausgerechnet Marcus Carmichael wegen eines Gefallen an sie wendet, ist fast schon zum lachen. Doch schnell steht fest, er steckt in großen Schwierigkeiten und das bedeutet Elizabeth und ihr Donnerstagsmordclub aus Coopers Chase müssen ermitteln.
Doch leider müssen sich die Herrschaften mit weiteren Problemen auseinandersetzen, denn als einer von ihnen im Krankenhaus landet, wird es ihnen zu bunt und sie "rächen" sich auf ihre eigene Art und Weise.

Ich habe bereits den ersten Band der Reihe vor einiger Zeit gelesen, der unterhaltsam war. So ganz hat mich das Rentner-Quartett allerdings noch nicht überzeugen können und wollte dem neuen Buch und die Entwicklung der Figuren aber noch eine weitere Chance geben.
Der zweite Band der "Donnerstagsmordclub"-Reihe ist genau wie sein Vorgänger leicht lesbar, kurzweilig und interessant.
Der Autor hat einen angenehmen, modernen Erzählstil und schafft es die Figuren lebendig und gut ausgearbeitet erscheinen zu lassen.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich.
Elizabeth ist mir immer noch zu distanziert und unnahbar. Sie ist die "Anführerin" des Mordclubs und löst oft die Fälle auch im Alleingang, sie hat einen Pool aus Geheimnissen und nichtssagenden Antworten parat, wäre ich eine ihrer Freundinnen, würde mich das fürchterlich frustrieren, so abgespeist zu werden. Ich will nicht sagen, dass sie unsympathisch ist, aber bereits im letzten Buch ist mir aufgefallen, dass sie sehr besserwisserisch rüberkommt.
Ibrahim trifft es diesmal recht hart, dennoch ist sein Wille ungebrochen und ich finde ihn mit am sympathischsten der Hauptfiguren.
Ron hat mich wohl am meisten überrascht.
Auch Joyce ist natürlich wieder mit dabei, ihre aufdringliche leicht ausschweifende Art konnte mich schon beim ersten Buch nicht wirklich an sich binden.

Der Autor beschreibt seine Schauplätze sehr detailliert und anschaulich, oft sogar ein wenig zu detailreich, sodass das zur Lasten der Spannung geht.

Nicht falsch verstehen, ich finde es toll, dass Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim so unterschiedlich dargestellt werden, ich mag die vier Senioren und ich habe die Geschichte gern gelesen, aber ich denke trotzdem, dass die Chemie hier nicht zu hundert Prozent stimmt.
Ob ich ein weiteres Buch der Reihe lesen werde, kann ich noch nicht beantworten.
Es ist ein schöner Cosy Crime Fall, der zum schmunzeln aber auch zum nachdenken anregt, die Handlung ist größtenteils spannend, es gibt viele gute Dialoge, einige Überraschungen und tolle Wendungen. Doch trotzdem werde ich einfach nicht so warm mit den Vieren wie ich es mir gewünscht hätte.
Wer Cosy Crime, rüstige Rentner und ihre flotten Sprüche, eine gute Portion Humor und Spannung mag, dem wird das Buch sicherlich gefallen.

Das Cover ist diesmal in gelb und lila gehalten, passt aber zum Vorgänger.

Fazit: netter Cosy Crime. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Schöne Lovestory

All You Wish For
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Samantha Young – All you wish for

Evie ist enttäuscht. Enttäuscht, das sie beim Date erneut versetzt wird, enttäuscht, dass sie den Job nicht bekommen hat, auf den sie hingefiebert hat, und enttäuscht, ...

Samantha Young – All you wish for

Evie ist enttäuscht. Enttäuscht, das sie beim Date erneut versetzt wird, enttäuscht, dass sie den Job nicht bekommen hat, auf den sie hingefiebert hat, und enttäuscht, von ihrer Mutter, der das Trinken wichtiger zu sein scheint, als ihre eigene Tochter.
Um wieder zu sich selbst und ihre verlorenen Träume zu finden mietet sie sich für vier Wochen in einem kleinen Dorf in der Buchhandlung »Much Ado About Books« ein. Gleich am ersten Tag rettet sie einen Hund und trifft auf den heißen Farmer Roane. Doch obwohl sich Evie zu ihm hingezogen fühlt und Roane ungeniert mit ihr flirtet, will sie keine feste Beziehung. Wird Roane Evie trotz ihrer Prinzipien umstimmen können? Und welche Rolle spielen die Dorfbewohner dabei?

Ich habe fast alle Bücher von Samantha Young gelesen. Ich mag den Erzählstil der Autorin, die Storys werden schnell zum Pageturner und lassen sich gut lesen, man kann gut in die Welt, die die Autorin sich für jedes Paar ersinnt abtauchen.
Auch der neue Roman "All you wish for" bietet gute Unterhaltung. Allerdings ist es für mich das bisher schwächste Buch aus der Feder von Samantha Young.
Nicht falsch verstehen, die Geschichte ist kurzweilig, aber sie plätschert seicht dahin. Es gibt kaum Spannungsspitzen, die Story ist in großen Teilen vorhersehbar. Sie ist schön, ein gutes Leseerlebnis, aber Wow-Effekte gibt es leider nicht.
Ich mag die Story rund um Evie, die zu sich selbst und ihren Träumen findet, gerne. Sie ist sympathisch und herzlich, sie will das Beste für die Menschen in ihrer Umgebung. Was mir nicht so gut gefällt ist, dass sie scheinbar alle retten möchte und dabei viele ungefragte Ratschläge verteilt. Aber gut, so ist sie eben.
Auch Roane hat mir gut gefallen. Er ist der typische Beschützer, der auf seiner Farm hart arbeitet, Tiere liebt und viel mit Evie flirtet. Das er nicht ganz so ehrlich mit ihr ist, wie er könnte, war abzusehen.
Sämtliche Charaktere der Geschichte erscheinen lebendig ausgearbeitet, die kleinen Twists in der Geschichte sind gut platziert.
Der Knister-Faktor zwischen Evie und Roane ist hoch, die sinnlichen Szenen halten sich in Grenzen und insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Liebesgeschichte oft ausgebremst wird.
Dennoch, ich mag die Story, hab sie gern gehört und würde sie auch gern weiterempfehlen.

Das Hörbuch wird eingelesen von Pan Selle. Die Stimme ist angenehm, ich konnte der Geschichte gut folgen und das Tempo ist der Story angepasst. Der Spannungsbogen hat leichte Schwankungen, aber die Sprecherin schaffte es immer wieder, mich einzufangen. Mit 11 Stunden und 11 Minuten haben wir ein mittellanges Hörvergnügen, die einzelnen Tracks sind mehrere Minuten lang.
Das Hörbuch hat mir gut gefallen.

Das Cover ist hübsch, dezent und unaufdringlich, was mir gut gefällt.

Fazit: Ich mochte die Story, auch wenn mir der WOW-Effekt gefehlt hat. Schöne Lovestory. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.12.2021

solider Thriller.

Im Auge des Zebras
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Vincent Kliesch – Im Auge des Zebras

Kommissarin Olivia Holzmann untergräbt eine polizeiliche Undercover-Ermittlung um Informationen vom Schwerverbrecher Solokov zu bekommen. Sie vermutet in ihm den Tatverdächtigen ...

Vincent Kliesch – Im Auge des Zebras

Kommissarin Olivia Holzmann untergräbt eine polizeiliche Undercover-Ermittlung um Informationen vom Schwerverbrecher Solokov zu bekommen. Sie vermutet in ihm den Tatverdächtigen einer Mord- und Entführungsserie. Als sie allerdings feststellt, das Solokov keine relevanten Details für sie hat, wendet sie sich an ihren Mentor Severin Bösherz, der ihr aber nicht helfen will.
Also ermittelt Olivia eigenständig und schon bald trifft sie die pensionierte Ermittlerin Esther Wardy, die in einem alten Fall von Kindsentführung und Elternmord ermittelte.
Kann Esther Licht ins Dunkle bringen? Wird Olivia schnell genug die Fäden verknüpfen können oder wird sie zu spät kommen.

Ich habe von Vincent Kliesch bisher nur "Auris" gelesen, der mir gut gefallen hat. Ich habe auf einen ähnlich spannenden wie überraschenden Thriller gehofft, vielleicht mit einer mystisch angehauchten Note.
Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, und der Erzählstil ist in der Gesamtheit flüssig und die Story lässt sich innerhalb weniger Stunden trotz kleinerer Langatmigkeiten und Wiederholungen gut weglesen.
Insgesamt empfand ich die Spannung nicht sehr hoch, das Tempo des Thrillers wirkte meist etwas gebremst. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und durch die verschiedenen Perspektivwechsel und Zeitsprünge wurde das Buch interessant, weshalb ich dran geblieben bin.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, auch wenn mir etwas die Tiefe und Nahbarkeit gefehlt hat. Zumindest bei einigen.
Ich kenne die Bösherz-Thriller nicht, weshalb ich unvoreingenommen und frisch an die Story drangehen konnte.
Der Namensgeber, nämlich Severin Bösherz, war mir von Anfang an unsympathisch. Sehr distanziert, abweisend, irgendwie allwissend. Scheinbar sehr intelligent, und dazu ein wenig sonderlich. Es mag ja sein, dass er die ganze Geschichte flott durchschaut hat, aber er weigert sich Olivia zu helfen, um "sie lernen zu lassen". Selbst als der Täter seinem Sohn zu nahe kommt, wirkt er erstaunlich kühl und herablassend. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er gewillt war, sich der Situation anzunehmen, was er dann letztendlich doch tat.
Auch Olivia konnte nur wenige Sympathiepunkte bei mir sammeln. Sie war zwar um einiges nahbarer, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sehr unsicher war und sich immer rückversichert hat. Zumindest sehe ich im Verlaufe des Buches eine Entwicklung, weswegen ich einem zweiten Teil sicher eine Chance geben werde.
Am meisten habe ich Ferdinand Bösherz gemocht, der zwar nicht wirklich präsent war, aber doch eine tragende Rolle bekommen hat.
Insgesamt waren sämtliche Figuren gut ausgearbeitet, sodas sich sie mir vorstellen konnte.

Der aufmerksame Leser wird schnell auf die Lösung des Thrillers kommen. Das Buch ist gut, die Idee ebenfalls, die Plottwists wirkten nachvollziehbar und glaubhaft. Das Finale war actionreich und nachvollziehbar. Schade, dass die Spannung nicht durchgängiger war, das hätte sicher etwas mehr Lesefreude gebracht.
Dennoch, der Thriller ist solide aufgebaut, der Schreibstil gut und ich hatte ein paar interessante Lesestunden.
Von daher gibt es eine Empfehlung von mir.

Das Cover ist ansprechend, das orange Auge des Zebras irgendwie gruselig.

Fazit: solider Thriller. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.12.2021

solider Krimi

Strahlentod
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Daniel Holbe/Ben Thomasson – Strahlentod

Der Polizist Ralf Angersbach und seine Kollegin Sabine Kaufmann werden zum Schauplatz einer Explosion gerufen. Als er den Wagen sieht, der gesprengt wurde, bleibt ...

Daniel Holbe/Ben Thomasson – Strahlentod

Der Polizist Ralf Angersbach und seine Kollegin Sabine Kaufmann werden zum Schauplatz einer Explosion gerufen. Als er den Wagen sieht, der gesprengt wurde, bleibt ihm fast das Herz stehen. Sein Vater wurde Opfer eines Anschlages? Lag es an den Demonstrationen gegen Atommüll-Transporte oder war es ein gezielter Anschlag auf Ralfs Angehörige? Nur kurz zuvor ist seine Halbschwester von einem Unbekannten angegriffen und schwer verletzt worden.
Ralf und Sabine ermittlen und stossen dabei auf Geheimnisse, Machtmissbrauch, politische Hintergründe und viele Motive, eines wahnwitziger als das andere.

Zehn Jahre zuvor: Bei einer Umweltdemonstatration wird ein Polizíst tödlich bei einem Steinwurf verletzt. Schnell ist der Täter aus den eigenen Reihen gefunden, doch stimmt das wirklich? War es ein Unfall oder kaltblütiger Mord?

Ich habe noch kein Buch des Autorenduos gelesen, kenne also die fünf vorherigen Bücher rund um Angersbach und Kaufmann nicht. Ich hatte kaum Probleme beim Einstieg in die Story. Kleinere Rückblicke zu den Vorgängerbänden zeigen zwar, dass ich etwas verpasst habe, dennoch war es für dieses Buch nicht schwerwiegend, weshalb das Buch eigenständig gut gelesen werden kann.

Der Erzählstil ist modern, die Story lässt sich trotz des schweren, komplexen Themas und diverser Zeitsprünge gut lesen. Die Spannung ist gut, auch wenn sie nicht durchgängig gehalten wird und einige zähe Strecken durchlebt.
Der Actionanteil ist eher gering, bis auf die finale Verfolgungsjagd bleibt es eher entspannt.
Für einen Krimi gab es mir zu viel Liebes-hin-und-her zwischen Sabine und Ralf, die sich wohl zueinander hingezogen fühlen. Da mir hier die Vorkenntnisse fehlen, was sich zwischen den beiden bisher abgespielt hat, kam mir dieser Erzählstrang etwas überflüssig vor, zumal sich Sabine ja mit einem anderen Kollegen trifft.

Die Charaktere an sich sind gut ausgearbeitet, wirken realitätsnah und agieren glaubhaft. Hier wird Wert auf vielschichtige, individuelle Figuren gelegt, die zwar nicht immer sympathisch sind, aber dennoch sich gut in der Geschichte einfügen und ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Ralf wirkt an vielen Stellen unsicher, scheint aber ein kompetenter Ermittler zu sein. Das er gerade ein paar schwerere familiäre Dinge gerade rücken muss, behindert ihn in seiner Arbeit nicht.
Sabine dagegen hat es mir nicht einfach gemacht, sie zu mögen. Sie empfindet was für Holger, mit dem sie gerade zusammen ist, aber irgendwie auch für Ralf. Dieses Techtelmechtel hat sie vom Fall abgelenkt und sie mir nicht gerade näher gebracht. Schade, denn eigentlich mag ich starke Frauenrollen in Krimis.

Die Story ist interessant, überwiegend spannend und das Buch war im Großen und Ganzen kurzweilig, weshalb ich das Buch kaum aus der Hand gelegt habe. Dennoch gab es immer wieder Spannungseinbrüche und gerade Sabine Kaufmann, die ach so taffe Ermittlerin, konnte mich nicht wirklich von sich überzeugen.
Die Thematik ist wichtig und birgt viel Potenzial, was das Autorenduo insgesamt gut ausschöpft. Es gibt viele mögliche Motive, weshalb das Buch einige Überraschungen birgt und dem Leser verschiedene Fährten geboten wird.
Insgesamt ein gutes Buch, das von mir eine Leseempfehlung erhält.
Vielleicht werde ich mir mal die Zeit nehmen und den ersten Band der Reihe lesen.

Das Cover ist ausdrucksstark. Das gelbe Cover mit den Hochspannungsleitungen wirkt irgendwie bedrohlich.

Fazit: solider Krimi. 3 Sterne.