Profilbild von DoraLupin

DoraLupin

Lesejury Star
offline

DoraLupin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DoraLupin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

Kampf um ein Mädchen

Die Verlorenen
0

4.5 Sterne

Bess arbeitet 1754 in London als Krabbelverkäuferin. Sie und ihre Familie leben von der Hand im Mund, dann wird Bess auch noch schwanger. Einziger Ausweg-sie muss ihr Baby im Waisenhaus ...

4.5 Sterne

Bess arbeitet 1754 in London als Krabbelverkäuferin. Sie und ihre Familie leben von der Hand im Mund, dann wird Bess auch noch schwanger. Einziger Ausweg-sie muss ihr Baby im Waisenhaus abgeben, bis es älter ist und mit Bess gemeinsam am Hafen arbeiten kann. Als Bess 6 Jahre später ihr Kind abholen möchte, hat jemand der ihren Namen nutze das Kind schon abgeholt! Wer war das, aus welchem Grund und woher kannte derjenige Bess Namen!?

Der Inhalt hört sich jetzt etwas nach einem Kriminalroman an, dies ist jedoch nicht der Fall, da ziemlich schnell feststeht wer das Kind genommen hat. Vielmehr geht es um die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Das Buch hat mir aus sehr verschiedenen Gründen gut gefallen. Zunächst einmal mochte ich den Schreibstil sehr gern dieser ist kraftvoll und anschaulich. Sehr lebendig wird das Leben der ärmeren Bevölkerung im London des 18 Jahrhunderts dargestellt. Wie lebte eine Familie, in welchen Berufen konnte man arbeiten, worauf mussten Frauen acht geben? Die Geschichte rund um Bess und ihr Kind ist zunächst rätselhaft und mysteriös, später fiebert man dann mit den Protagonisten mit! Die Geschichte ist niemals langweilig oder hat Längen, ich habe mich stets unterhalten gefühlt.

Die beiden Protagonistinnen sind wunderbar gezeichnet, auch wenn sie sehr unterschiedliche Charaktere besitzen und deshalb auch unterschiedlich aggieren. Abwechselnd wird von Bess und der zweiten Protagonistin erzählt, so bekommt man auch viel über das Innenleben der Charaktere mit. Was bewegt sie, was lässt sie so handeln...obwohl das Ende für mich keine Überraschung war, ist alles gut gelöst worden.

Das erste mal als aus Sicht der zweiten Protagonistin erzählt wird, empfand ich als etwas holprig. Da musste ich mich erst mal wieder zurecht finden. Dies war mir etwas zu aprubt. Zusammen mit dem doch etwas vorhersehbaren Ende ziehe ich einen halben Stern ab. Insgesamt aber eine tolle Geschichte, mit sehr guter Charakterzeichnung und lebendigen Beschreibungen vom London des 18 Jahrhunderts.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2021

Historischer Roman, der einen mitfühlen lässt!

Trümmermädchen
0

Als Anna 1941 bei ihrer Tante Marie und Onkel Matthias in der Bäckerei aufwächst, gibt es für sie nichts schöneres als den Geruch von frischem Graubrot und geschmolzener Schokolade. Obwohl Krieg ...

Als Anna 1941 bei ihrer Tante Marie und Onkel Matthias in der Bäckerei aufwächst, gibt es für sie nichts schöneres als den Geruch von frischem Graubrot und geschmolzener Schokolade. Obwohl Krieg herrscht, geht es ihnen ganz gut, denn sie haben immer genug zu essen und es ist warm in der Backstube. Alles ändert sich als Matthias einberufen wird und Marie plötzlich mit der kleinen Anna allein da steht, zudem erwartet sie noch ein Kind. Nach dem Krieg wird es für die kleine Familie viel schlimmer als vorher, denn ihre Bäckerei liegt in Trümmern und sie wissen nicht, wie sie sich mit den spärlichen Lebensmittelmarken ernähren und den Ofen heizen sollen. Eine Zeit voll Entbehrungen und Hunger, dennoch halten Marie und Anna immer an ihrem Traum fest die Bäckerei irgendwann wieder zu eröffnen.

Ein wunderbarer historischer Roman, ich habe von Anfang bis Ende mit Anna und Marie mitgefiebert! Ich habe den Hunger und die Kälte richtig spüren können und hatte fasst schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich ein Stück Schokolade gegessen habe, denn ich war voll und ganz in der Nachkriegszeit gefangen und wusste wie schwer es ist an ein Stückchen Schokolade ranzukommen! Lange hat es kein historischer Roman mehr geschafft, mich so in die Zeit zurück zu versetzen und alles mit den Protagonisten mitzuerleben!

Die Autorin hat es wunderbar geschafft die Zeit des zweiten Weltkriegs mit Luftangriffen und dem Schutz in Bunkerräumen, aber vorallem auch die Zeit danach unter den Besatzern, einzufangen. Hier hat sie beispielsweise über die Frauen geschrieben, die ein Verhältnis mit Soldaten eingegangen sind, aber auch über den Schwarzmarkt und seine Gefahren! Es wird einem als Leser klar was für diese Menschen ein warmer Mantel oder gar ein paar Schuhe im Winter bedeutet hat und man ist geschockt wie die Leute es teilweise geschafft haben trotz der ganzen Qualen und Entbehrungen zu überleben! Dabei beschönigt die Autorin nichts, aber sie lässt auch nicht alles vollkommen hoffnungslos! Gerade am Ende der Geschichte sind es mir persönlich vielleicht sogar ein paar glückliche Zufälle zuviel gewesen, aber nach dieser schrecklichen Zeit hat man den Protagonisten dies auch von Herzen gegönnt! Und obwohl ich sonst nicht so nah am Wasser gebaut bin, hatte ich zum Schluss wirklich ein paar Tränchen in den Augen!

Sowohl Anna als auch Marie sind sehr sympatische Charaktere und haben immer authentisch gehandelt, es war stets nachvollziehbar. Die Personen sind alle mit viel Tiefe gezeichnet worden, nicht nur Anna und Marie sondern auch die vielen anderen Charaktere im Buch, vom Hilfsarbeiter im Krieg, über die Bäckerkonkurrenz, bishin zu einem britischen Soldaten und der guten Freundin von Marie.

Auch das Nachwort ist wirklich lesenswert und man erfährt hier wie viel die Autorin recherchiert hat und wie ihr das Thema auch ganz persönlich sehr nahe geht. Dies alles ist auch in jeder Zeile des Romans spürbar!

Fazit: Ein historischer Roman, dem es gelungen ist, mich ganz in die damalige Zeit mitzunehmen! Ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten wie schon lange nicht mehr. Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen, er ist allerdings durch die Zeit der Handlung allein, schon nichts für ganz schwache Nerven.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2021

Ein spannender Krimi, eingebettet in die Zeit der "furious 50s"

Der Petticoat-Mörder (Lemke-von Stain-Serie 1)
0

Im Berlin 1958 tritt der junge Fred Lemke seine neue Stelle als Kriminalassistent beim LKA an. Gleich am ersten Tag gibt es eine Leiche. Am Ufter des Charlottenburger Fennsees wird ein Mann gefunden, erschossen. ...

Im Berlin 1958 tritt der junge Fred Lemke seine neue Stelle als Kriminalassistent beim LKA an. Gleich am ersten Tag gibt es eine Leiche. Am Ufter des Charlottenburger Fennsees wird ein Mann gefunden, erschossen. Wenig später findet Lemke nicht weit vom Tatort entfertnt, einen Petticoat der mit Blut und Spermaresten beschmiert ist. Nur ein Zufall, oder hat alles mit seinem aktuellen Fall zu tun?

Dem Autor ist hier der Spagat zwischen atmosphärischem historischem Roman und spannendem Krimi sehr gut gelungen! Gekonnt hat er die Umbruchsstimmung der "furious 50s" eingefangen, in der Musik und Theater aber auch der Konflikt ziwschen Ost und West eine Rolle spielen. Auch Altlasten aus der Nazizeit werden in die Handlung mit eingebaut. Ich habe noch nicht viele Romane aus dieser Zeit gelesen und war erstaunt wie vielen ehemaligen SS-Offizieren es gelungen ist, ihre Vergangenheit unter den Teppich zu kehren und in hohen Positionen zu bleiben. Dazu hat auch die damalige Politik und die Gesetzesänderungen geholfen und beigetragen.

Fred Lemke ist ein sympatischer junger Polizist, der unkonvertionell arbeitet, den Vorgesetzten nicht nach dem Mund redet und neue Methoden und Denkweisen mit einbringt auch wenn diese nicht unbedingt gern gesehen werden. Auch bringt er sich mal selber in gefahr, weil er erst handelt und erst später nachdenkt...
Ellen von Stain dagegen ist eine mysteriöse Figur, die beim LKA viele Sonderbehandlungen genießt und bei der weder Fred noch der Leser immer weiss, woran er mit ihr ist.
Auch der Bayer Moosbacher von der Spurensicherung steht Lemke bei Fragen zur Seite, ist ein sympatischer aber auch tiefgründiger Charakter auf den zweiten Blick.
Der Autor hat es geschafft, nicht nur Lemke als Protagonist, sondern auch Nebenpersonen wie seiner Pensionswirtin oder der Frau bei der Lemke zu Mittag ist, einen ganz speziellen Charakter zu geben und den Personen so Leben einzuhauchen. Ich bin auf deren Entwicklung im nächsten Band sehr gespannt, einige Charaktere haben grosses Potential!

Der Kriminallfall ist spannend und sehr undurchsichtig, da in ganz verscheidene Richtungen ermittelt wird und man bis zuletzt nicht genau weiss was passiert ist. Das Ende kam mir dann etwas schnell und plötzlich, hier hätte ich als Leser gern noch ein paar Seiten mehr gelesen und noch mehr Infos zum Ermordeten gehabt. Bis dahin hat mir der Roman aber sehr großen Spass bereitet.

Fazit: Der Roman besticht mit einer Mischung aus sehr atmosphärischem historischen Anteil und spannenden Krimielementen. Der Protagonist ist sehr sympatisch und ich bin schon auf weitere Fälle mit ihm gespannt und freue mich drauf! Ich kann das Buch einerseits Fans von Krimis, aber auch 50er Jahre Fans empfehlen, die nicht ganz schwache Nerven haben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2020

Tolle Inspirationen

HOLIDAY Reisebuch: Atlas der Naturwunder
0

4.5 Sterne

Dieser Atlas der Naturwunder ist gegliedert nach den verschiedenen Kontinenten. Auf der ganzen Welt gibt es Naturwunder, und hier sind diese wunderbar zusammengetragen und man kann sich Inspirationen ...

4.5 Sterne

Dieser Atlas der Naturwunder ist gegliedert nach den verschiedenen Kontinenten. Auf der ganzen Welt gibt es Naturwunder, und hier sind diese wunderbar zusammengetragen und man kann sich Inspirationen für die nächste Reise holen oder auch einfach die tollen Bilder betrachten und wissenswerte Informatinen zu den einzelnen Wundern erfahren. Diese können dicke Bäume, Nordlicher, Lavalandschaften, Berge aber auch faszinierende Tiere sein.

Die verschiedenen Naturwunder werden kurz und prägnant vorgestellt. Der Atlas dient also mehr zur Anregung und Inspiration als zur Wissensvermittlung, trotzdem erhält man ausreichend Informationen und vorallem sehr schöne Zusatztipps-sowie die beste Reisezeit! Gerade für "lesefaule" ist es eine tolle Möglichkeit die wichtigsten Infos und wunderschöne Fotos zu den Reisezielen zu bekommen, oder das man zu viel Text hat oder gelangweilt wird von zu viel Details-kurz und knapp aber sehr gut!

Fazit: Für mich persönlich eine tolle Quelle der Inspration und schon das anschauen der Bilder verursacht Fernweh in mir... von mir bekommt der tolle Atlas auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2020

Super Buch-Jeder kann etwas beitragen!

Tierisch in Not
0

In diesem Buch dreht sich alles um bedrohte Tierarten, Umwelt-und Tierschutz. Gegliedert ist das Buch in folgende Abschnitte:
- Hier bin ich zu Hause (allgemeines)
-Lebensräume in Wäldern
-Grün-und Grasland
-Marine ...

In diesem Buch dreht sich alles um bedrohte Tierarten, Umwelt-und Tierschutz. Gegliedert ist das Buch in folgende Abschnitte:
- Hier bin ich zu Hause (allgemeines)
-Lebensräume in Wäldern
-Grün-und Grasland
-Marine Lebensräume
-Polarregion und Gebirge
-Gemeinsam für die Zukunft

Sehr anschaulich, mit vielen Farbfotos werden die verschiedenen Lebensräume der Tiere beschrieben, ausserdem wird gesagt welche Arten vom aussterben bedroht sind, warum der Lebensraum bedroht ist und was man selbst tun kann um die Lebensräume zu erhalten bzw. der Umwelt zu helfen. Immer wieder zwischendrin gibt es auch kleine Qiuzfragen, die am Ende vom Buch gelöst werden und auch allgemeine wissenswerte Informationen wie den Treibhauseffekt. Das ganze wird kindgerecht und einfach erklärt, aber auch für Erwaschene ist das Buch sehr interessant und aufschlussreich. Manches lässt einen nachdenklich und traurig zurück, jedoch zeigt das Buch auch, dass es Hoffnung gibt, wenn alle an einem Strang ziehen.

Ich finde das Buch ist super aufgebaut, sehr informativ und wird mit vielen Farbfotos und Skizzen abgerundet. Das Kind lernt, dass jeder etwas für Umwelt und die Tiere tun kann, auch wenn es noch so klein ist. Ganz praktische und einfache Tipps finden sich hier im Buch.

Fazit: Ein klasse Buch, wissenswert, informativ und wichtig! Gern mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere