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Veröffentlicht am 27.12.2020

"Kein Vogel fliegt zu hoch, wenn er sich mit seinen eigenen Flügeln in die Höhe schwingt." (William Blake)

Sturmvögel
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Die agile 86-jährige Emmy lebt in ihrem Alter allein in ihrer Wohnung, ihre älteste Tochter Hilde kommt öfter vorbei, um nach dem Rechten zu sehen und sich so überfürsorglich um sie zu kümmern, dass es ...

Die agile 86-jährige Emmy lebt in ihrem Alter allein in ihrer Wohnung, ihre älteste Tochter Hilde kommt öfter vorbei, um nach dem Rechten zu sehen und sich so überfürsorglich um sie zu kümmern, dass es Emmy manchmal schon zu viel wird. Als Hilde sich im Keller umsieht, was dort alles entsorgt werden kann, findet sie alte Akten, die sie kurzerhand einsteckt, um diese mal zu sichten. Was sie da zutage fördert, lässt sie schnell ihren Bruder Otto ins Boot holen, der notorisch pleite ist. Beide reiben sich in Gedanken schon die Hände, denn sollte es sich der Fund als wahr herausstellen, dann würde ihnen ein Millionenerbe ins Haus flattern, sobald Emmy das Zeitliche segnet. Doch beide haben dabei ganz vergessen, dass da noch Schwester Tess und Ziehkind Anni sind, die einen besonderen Platz in Emmys Herzen haben. Während Emmy von dem geheimen Treiben ihrer beiden ältesten Kinder weiß, lässt sie ihre Erinnerungen Revue passieren, wobei so manches Geheimnis an die Oberfläche dringt…
Manuela Golz hat mit „Sturmvögel“ einen sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt, der im Rahmen einer Familiengeschichte den Lebenslauf einer außergewöhnlichen Frau an den Leser bringt. Der flüssig-leichte, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser schnell auf Emmys Couch Platz nehmen und den Erinnerungen der alten Dame lauschen, die ein in jeder Hinsicht interessantes, aufreibendes, oftmals hartes Leben geführt hat. Die Lebensgeschichte von Emmy wird im Wechsel mit der Gegenwart erzählt, in der sich Hilde und Otto verschwörerisch die alten Akten vornehmen und Nachforschungen anstellen, während Tessa und Anni damit nichts zu tun haben wollen, sondern sich vielmehr um Emmy kümmern. Als Nordseeinselkind hat Emmy unter harten Bedingungen gelebt und ist von dort völlig unvorbereitet in die Großstadt gekommen. Doch mit ihrem Optimismus und ihrer direkten Art hat sie sich nicht nur immer wieder durchgeschlagen, sondern auch Freunde fürs Leben gefunden, die ihr in ihren dunkelsten Stunden zur Seite standen. Die Autorin gibt ihre Geschichte wohldosiert an den Leser, versieht diese mit leisen Untertönen, auf die man unbedingt achten sollte, um so nach und nach manchem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Familie sind sehr nuanciert und begeistern mit ihrer Authentizität. Die Schilderungen sind so plastisch, dass man als Leser alles direkt vor Augen hat, ob es nun die Nordseeinsel mit seiner Dorfgemeinschaft, die Kriegsjahre oder auch die Treffen beim Notar sind, wobei die Spannung durchgängig auf einem höheren mittleren Niveau liegt.
Die Charaktere sind liebevoll inszeniert und versprühen Lebendigkeit. Ihre individuellen Eigenschaften sind durchweg glaubwürdig und realistisch, so dass der Leser gar nicht anders kann, als an Emmys Lippen zu hängen, während man ihrem Nachwuchs bei seinem Treiben zusieht. Emmy ist eine tolle Persönlichkeit, die sich nie unterkriegen ließ. Sie besitzt Herz, Humor und Verstand, aber vor allem Mut und Stärke, mit denen sie ihre Familie durchbringt. Ziehkind Anni ist eine warmherzige Frohnatur, die Emmy noch einmal etwas Jugend zurückbringt auf ihre alten Tage. Tessa ist eine bodenständige Frau, die sowohl pragmatisch als auch mit viel Herz gesegnet ist. Hilde ist als Älteste überfürsorglich, aber auch nie zufrieden. Sie bettelt regelrecht um die Aufmerksamkeit der Mutter. Otto ist ein Träumer, der kaum über die Runden kommt. Er will hoch fliegen, fällt jedoch immer wieder auf die Nase. Hauke ist ein Möchtegern, kommt aus der besseren Gesellschaft und hat so einige fiese Seiten. Paul ist ein warmherziger und ehrlicher Mann, der nicht nur durch seine Hilfsbereitschaft auf sich aufmerksam macht.
„Sturmvögel“ bietet nicht nur eine interessante und unterhaltsame Geschichte, sondern wirkt besonders durch die lebhafte und bildhafte Sprache der Autorin. Ein echter Lesegenuss mit verdienter Empfehlung!

Veröffentlicht am 22.12.2020

Lichterglanz in dunkler Zeit

Deutschland leuchtet
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Wer schon einmal einen Nachtflug über eine Stadt oder eine Landschaft gemacht hat, der weiß zum einen um die Faszination der Vogelperspektive, zum anderen um die Stille, die einen bei dem Anblick ergreift, ...

Wer schon einmal einen Nachtflug über eine Stadt oder eine Landschaft gemacht hat, der weiß zum einen um die Faszination der Vogelperspektive, zum anderen um die Stille, die einen bei dem Anblick ergreift, weil gerade der Perspektivwechsel einen demütig und andächtig werden lässt ob der Schönheit, die sich vor den eigenen Augen entfaltet. Mit dem Fotoband „Deutschland leuchtet“ bringen Autorin Julia Schattauer und Fotograf Robert Grahn diese Gefühle beim Betrachter wunderbar an die Oberfläche.

Der opulente Bildband überzeugt durch eine wunderbare Auswahl hervorragender Fotografien, die Deutschland von seiner Schokoladenseite zeigen: der Vogelperspektive. Gerade aus der Luft sind sowohl Landstriche als auch Städte und deren Bauwerke aufgrund ihrer jeweiligen Beleuchtung faszinierend zu betrachten. Von oben wirkt der Berliner Reichstag nahezu wie eine uneinnehmbare Festung, während sich das Potsdamer Schloss Sanssouci mit seinem treppenförmigen Parkanlage mit dem Versailler Schloss absolut messen kann. Die beleuchtete Elfi (Elbphilharmonie) in der Hamburger Hafencity lässt das Herz höher schlagen, während man in Gedanken das letzte dort besuchte Konzert noch einmal Revue passieren lässt. Der Kölner Dom offenbart auf seinem Dach ein Kreuz, das für den Normalbürger völlig unsichtbar ist, doch aus der Luft strahlt es in die Nacht. Auch die Dresdner Frauenkirche wirkt imposant und lässt Ehrfurcht aufkommen. In München „überfliegt“ man die bunt beleuchtete Allianzarena - das Wohnzimmer des FC Bayern München. Die Münchner Frauenkirche erstrahlt von Scheinwerfern hell erleuchtet, wie alle Sehenswürdigkeiten Deutschlands, was aber erst aus der Luftperspektive wunderschön zu erkennen ist.

Die Fotografien sind preisverdächtig, denn gerade Nachtaufnahmen verlangen ein gutes Auge und zeigen einmal mehr das Talent des Schaffenden. Jede Aufnahme ist für sich ein kleines Kunstwerk, das einmal mehr zeigt, wie schön, wie fremd und auch wie neu sich Deutschland im Scheinwerferlicht darstellt.

Dieses Buch beschert dem Betrachter eine wunderschöne Nachtflugreise über Deutschland, die sich immer wieder lohnt. Absolute Empfehlung für eine Fotosammlung der besonderen Art – einfach atemberaubend!

Veröffentlicht am 22.12.2020

„An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser.“ (Charlie Chaplin)

Die verstummte Liebe
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1896 England. Als Tochter einer angesehenen Familie soll Helen Mandeville eine standesgemäße Partie machen und den reichen Anwalt James Mitchell heiraten. Doch mit der Begegnung des deutschen Arztes Ludwig ...

1896 England. Als Tochter einer angesehenen Familie soll Helen Mandeville eine standesgemäße Partie machen und den reichen Anwalt James Mitchell heiraten. Doch mit der Begegnung des deutschen Arztes Ludwig Ellerweg auf einer Europareise begegnet Helen ihrer großen Liebe. Um mit ihm ihr Glück zu leben, bricht sie mit ihrer Familie und heiratet Ludwig in Hamburg. Sohn Fritz ist ein Wunschkind und krönt ihre Liebe. Als Helen die Nachricht erhält, dass ihre Mutter Catherine im Sterben liegt, will sie diese noch einmal sehen und sich mit ihr aussöhnen. Doch nach deren Tod ist für Helen der Weg zurück zu Ludwig und Fritz nach Deutschland abgescnitten, denn der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen...

Melanie Metzenthin hat mit „Die verstummte Liebe“ die Vorgeschichte zu ihren beiden historischen Romanen „Die Lautlosen“ und „Die Stimmlosen“ vorgelegt, der erneut mit einer fesselnden und berührenden Geschichte aufwartet und den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann zu ziehen weiß. Der flüssige, bildgewaltige und gefühlvolle Erzählstil reißt den Leser sofort mit und lässt ihn eintauchen in die Lebensgeschichte von Helen Mandeville, die diese ihrer Tochter Ellinor nach dem Tod ihres Mannes James Mitchell erzählt. Als Leser ist man während der Schilderungen hin und hergerissen, den Mut und die Entschlossenheit der jungen Helen zu bewundern, während man viele ihrer Entscheidungen während des Krieges für sehr fragwürdig erachtet. Doch in Kriegszeiten ist man wohl oftmals gezwungen, Dinge zu riskieren oder harte Konsequenzen zu ziehen, die man sonst niemals erwogen hätte. Die Autorin hat akribisch recherchiert und ihre Handlung mit dem dazugehörigen historischen Hintergrund verknüpft, so dass der Leser während des Verlaufs sowohl in die gesellschaftlichen als auch die politischen Vorgänge eingeweiht wird. Während der Leser durch die Geschichte von Helen geführt wird, hat man ein wunderbares Kopfkino, denn alles ist so plastisch und lebendig geschildert, dass man sich regelrecht als Teil der Handlung wähnt. In Erinnerung an die beiden vorherigen Romane der Autorin, in denen Helens Sohn Fritz Ellerweg einen tragende Rolle spielt, stellen sich beim Lesen so einige Fragen, die nach und nach durch Helens Lebensbeichte geschickt von der Autorin beantwortet werden und die Veränderung Helens nachdrücklich in den Fokus rücken lassen. Der Spannungslevel ist schon zu Beginn auf einem guten Niveau und steigert sich im Verlauf der Handlung immer weiter in die Höhe.

Die Charaktere sind sorgfältig ausgestaltet und lebendig in Szene gesetzt, ihre menschlichen Eigenschaften lassen sie glaubwürdig und realistisch wirken, so dass sie eine Verbindung zum Leser schaffen, die es ihm ermöglicht, sich ihnen nahe zu fühlen und mitzufiebern. Als junge Frau war Helen eine abenteuerlustige, wagemutige und freundliche Frau, die alles in eine Waagschale geworfen hat, um ihr Glück zu leben. Im Alter wirkt sie nun hart, verbittert und zornig, vor allem wohl auf sich selbst aufgrund von tiefen Schuldgefühlen, die sich auch im Verhalten zu ihren weiteren Kindern zeigt. James Mitchell ist ein ehrgeiziger und manchmal recht arrogant wirkender Mann, der Helen wirklich innigst liebt, dabei aber über Grenzen hinausschießt, die ihn nicht näher an sie heranbringen, sondern ihn von ihr entfernen. Ludwig Ellerweg hat Helen nicht nur mit seinem Charme und seienm unbändigen Humor eingefangen, sondern vor allem mit seiner Warmherzigkeit und seiner Fürsorge. Ebenso überzeugen die übrigen Protagonisten mit ihren Auftritten.

„Die verstummte Liebe“ besticht mit fesselndem Erzählstil, einer packenden Familiengeschichte sowie einem sehr gut recherchierten historischen Hintergrund. Ein Roman vollgepackt mit Liebe, Schuldgefühlen, unabänderlichen Umständen sowie verpassten Gelegenheiten. Absolute Leseempfehlung für ein wunderbares Leseerlebnis!

Veröffentlicht am 21.12.2020

"Manchmal fehlt zum Silberstreif nur der Horizont." (Stefan Schulz)

Gut Greifenau - Silberstreif
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1923-1928. Deutschland steht machtlos einer Geldentwertung entgegen, die das Leben aller an den Rand ihrer Kräfte bringt. Auch auf Gut Greifenau geht es für Rebecca nebst Ehemann Konstantin, ihrer Familie ...

1923-1928. Deutschland steht machtlos einer Geldentwertung entgegen, die das Leben aller an den Rand ihrer Kräfte bringt. Auch auf Gut Greifenau geht es für Rebecca nebst Ehemann Konstantin, ihrer Familie und Bediensteten ums nackte Überleben und die Sicherung ihrer Existenz, wobei sie auch die Dorfbewohner in ihre Überlegungen miteinbeziehen. Doch es gelingt Konstantin, das Gut in sicheres Fahrwasser zu lenken. Derweil nimmt seine Schwester Katharina endlich ihr Medizinstudium auf und kämpft mit ebenso harten Bandagen wie ihre Widersacher, was ihr einige Anerkennung einbringt. Ehemann Julius dagegen möchte Katharina am liebsten bei sich haben, so dass es zwischen den beiden zu manch einem Konflikt kommt. Alexander hat derweil ziemlich große Probleme, denn er wird in Bezug auf seine Neigung erpresst, was kein gutes Ende verheißt. Und auch Feodora lässt wieder keine Gelegenheit aus, um alle nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen...

Hanna Caspian präsentiert mit „Silberstreif“ den langersehnten 5. Band ihrer historischen Greifenau-Saga, der mit viel Spannung, Familiengeschehen, Drama und geschichtlichem Hintergrund gewürzt ist. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil bringt nicht nur das Kopfkino in Gang, sondern lädt den Leser zudem ein, sich wieder bei liebgewonnenen alten Freunden auf Gut Greifenau einzunisten, um ihr weiteres Schicksal mitzuerleben. Schnell ist man wieder Teil der Bewohner, verfolgt diese auf Schritt und Tritt, damit einem nur nichts entgeht. Der Spannungsbogen wird schon früh recht hoch angelegt, steigert sich aber während der Handlung immer weiter in die Höhe durch geschickte Wendungen und so manche Intrige. Geschickt setzt die Autorin geschichtliche Ereignisse in ihrer Handlung um, so erlebt der Leser die Hyperinflation ebenso mit wie den Einzug technischer Errungenschaften, den Kampf um den Erhalt des Gutes, die politischen Veränderungen sowie die immer stärker werdende NSDAP. Die Umbrüche im Land zeigen dabei Parallelen auf zu denen innerhalb der Familie und ihren Dienstboten. Viel Wert hat die Autorin auch wieder auf die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Familie gelegt, die so authentisch wie glaubwürdig zu nennen sind. Der familiäre Zusammenhalt ist trotz aller möglichen Unstimmigkeiten und Ressantiments immer vorhanden, man hilft sich nicht nur untereinander, sondern fühlt sich auch für die Bediensteten und die Dorfbewohner verantwortlich, so daß niemand mit seinen Sorgen und Nöten alleinw bleibr. Und während all dessen erliegt der Leser einmal mehr dem Charme der Bewohner und kann sich dem fesselnden Sog ihrer nicht entziehen.

Die liebevoll inszenierten Charaktere sprühen wieder voller Leben, erleben durch Schicksalsschläge erneut einige Entwicklungssprünge, die sie glaubwürdig und authentisch meistern. Der Leser geht in ihren Fußstapfen, erlebt alles hautnah mit, leidet mit ihnen, hofft, bangt und fiebert, dass sie alle diese schwierigen Zeiten gut durchstehen werden. Schließlich ist man einer von ihnen. Rebecca hat sich zu einer hervorragenden Gutsherrin gemausert, die nicht nur hilfsbereit und mitfühlend ist, sondern auch die Geschicke des Hauses wunderbar zu lenken weiß. Katharina hat sich auch ein gewisses Selbstbewusstsein erworben, sie wirkt mutig und kämpferisch, doch hat sie auch weibliche Raffinesse entwickelt, die sie gekonnt einzusetzen weiß. Alexander steht kurz vor dem Nervenzusammenbruch, denn sein Geheimnis steht auf wackeligen Füßen. Derweil lebt Giftzange Feodora noch in der Vergangenheit und lässt die Puppen tanzen, wie sie möchte. Aber auch Albert, Ida und viele weitere machen die Handlung mit ihren Episoden vollkommen.

Mit „Silberstreif“ ist Hanna Caspian wieder einmal ein absoluter Pageturner gelungen, der den Leser von der ersten Silbe an fesselt und bis zum Ende in seinem Bann hält. Historischer Hintergrund nebst einer spannenden Familiengeschichte und unwiderstehlichen Protagonisten sind einmal mehr ein Garant für einen Knüller! Absolute Leseempfehlung für ein Buch par excellence!

Veröffentlicht am 21.12.2020

Nachhaltigkeit und Natürlichkeit sind hier Trumpf!

Selber machen statt kaufen – Küche - 2. Auflage, aktualisierte, erweiterte Ausgabe
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Als Hobbyköchin und leidenschaftliche Bäckerin habe ich mich sehr über das Geschenk einer Freundin gefreut, die mir das Buch „Selber machen statt kaufen – Küche: 137 gesündere Alternativen zu Fertigprodukten, ...

Als Hobbyköchin und leidenschaftliche Bäckerin habe ich mich sehr über das Geschenk einer Freundin gefreut, die mir das Buch „Selber machen statt kaufen – Küche: 137 gesündere Alternativen zu Fertigprodukten, die Geld sparen und die Umwelt schonen“ hat zukommen lassen. Seit längerem schon versuche ich, ohne Fertigprodukte auszukommen und möglichst frisch und unbelastet zu kochen, wobei auch Nachhaltigkeit ein Thema für mich ist.

Gespannt war ich vor allem auf die Selbstzubereitung von Hefe, Apfelessig und Backpulver, denn die Brotherstellung mache ich schon seit Jahren selbst mit angesetzem Sauerteig. Aber auch die Rezepte in diesem Buch für Milchbrötchen und Laugenbrezeln fand ich sehr spannend und habe sie baldmöglichst ausprobiert – der Hammer, nicht nur vom Geschmack, vor allem finde ich die doch recht guten Anleitungen nebst Zutatenliste übersichtlich und zur dauerhaften Nachahmung sehr zu empfehlen.

Das Buch ist eine wahre Goldgrube an Tipps und Tricks, die inzwischen innerhalb der Familie die Runde macht. Neben den Alternativen natürlicher Zutaten und der Ausgewogenheit der Rezepte fallen vor allem auch jede Menge Verpackungskram und Mülle weg. Neben der Herstellung von Grundzutaten werden auch alternative Würzmischungen angeboten, wobei man raffinierten Zucker vermeiden kann. Zudem gibt es neben schnellen Gerichten und Brot/Brötchen auch Aufstriche, Getränke, Kuchen und Plätzchen im Angebot.

Ganz interessant ist auch das Kapitel mit alternativen Heilmitteln für Erkältungskrankheiten sowie für die Zahnpflege. Die werde ich auf jeden Fall auch noch ausprobieren, wobei ich einige davon schon aus meiner Kindheit kenne.

Das Buch ist ein Füllhorn an Informationen und tollen nachahmungswerten Dingen, die man unbedingt ausprobieren sollte. Für alle, die auf Nachhaltigkeit setzen und sich einer gesunden und natürlichen Küche verschrieben haben. Absolute Empfehlung!