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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2019

Raus aus dem Hamsterrrad!

Ich bin so frei
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Der Untertitel heißt zwar "Raus aus dem Hamsterrad - rein in den richtigen Job", doch was ist schon der richtige Job?

Vielen geht es in ihrem beruflichen Alltagähnlich: Sie können nicht mehr, die Arbeit ...

Der Untertitel heißt zwar "Raus aus dem Hamsterrad - rein in den richtigen Job", doch was ist schon der richtige Job?

Vielen geht es in ihrem beruflichen Alltagähnlich: Sie können nicht mehr, die Arbeit macht ihnen keine Freude, Kollegen und Vorgesetzte sind doof, am liebsten möchte man alles hinschmeißen. So vergehen bei manchen viele unzufriedene Jahre und ehe man es sich versieht, ist es für den rictigen Job vielleicht zu spät oder man wechselt und es wird einem bewusst, wie viele Jahre man mit dem falschen Job vergeudet hat. Lebenszeit!

Doch wie findet man den richtigen Job? Wer kann es sich schon leisten, alles hinzuschmeißen? Die meisten haben Verpflichtungen, Familie, Rechnungen, die jeden Monat bezahlt sein wollen, Kredite für ein Auto, eine Wohnung oder ein Haus usw. Was wir sicherlich aber alle können, die wir unzufrieden mit unserer Arbeit sind, einen Wechsel planen und hier greift nun das Buch "Ich bin so frei". Sehr realtitäts- und praxisnah nehmen die Autoren den Leser Schritt für Schritt mit. Von der aktuellen Bestandsaufnahme, über eine Auflistung der eigenen Fähigkeiten, dem sog. Realitätscheck, bis zum Absprung werden alle Punkte abgefragt. das Buch regt dazu an, über seine Situation zu reflektieren und die nächsten Schritte zu planen, aktiv zu werden. Die meisten wissen, was sie nicht wollen, mithilfe des Buches, können wir herausfinden was wir wollen und wie wir es erreichen können.

Ich habe dadurch sehr hilfreiche Impulse und Tipps zu einem beruflichen Umstieg bekommen und werde sicherlich einiges davon umsetzen. Besonders gut hat mir der konstruktive und positive Ansatz gefallen.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Die magischen Jahre von Paris 1940 - 1950

An den Ufern der Seine
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"Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen erlebt Paris in den Jahren 1940 bis 1950 seine Wiedergeburt: Mit großer Erzählkunst lässt Agnès Poirier den Flair und das geistig-künstlerische Leben ...

"Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen erlebt Paris in den Jahren 1940 bis 1950 seine Wiedergeburt: Mit großer Erzählkunst lässt Agnès Poirier den Flair und das geistig-künstlerische Leben in einer der aufregendsten Metropolen der Welt lebendig werden. Ein unvergleichlich inspirierendes Porträt einer ganzen Epoche, deren Errungenschaften unser Dasein und Lebensgefühl bis heute revolutionieren."

Obwohl sich Agnès Poirier auf nur ein Jahrzehnt in der Pariser Geschichte konzentriert, hat sie gut 500 Seiten gefüllt, die nur so dahinfliegen. Ein originelles Lesebändchen in den französischen Nationalfarben dient dem Leser als Lesezeichen. Man spürt einen gewissen Nationalstolz zwischen den Zeilen, die wohl überlegt und sauber recherchiert sind. Obwohl das Buch inhaltlich sehr sachlich daherkommt, liest es sich wie ein Krimi, ist atmosphärisch dicht und ihre Sprache verschafft echtes Lesevergnügen, abgesehen von ganz wenigen Längen.

Die Autorin beschreibt, warum sich während dieser Dekade ausgerechnet in Paris die kreativsten Köpfe Europas trafen. Dabei ging es keineswegs nur um Politik. Zu dieser Zeit entstanden große Werke der Kunst und Literatur, es wurde philosophiert und neue Lebensstile ausprobiert. Wenn man nur einige Namen dieser Persönlichkeiten aufzählt, wird schnell klar, dass es sich dabei um die Creme de la Creme Europas handelte, die bis heute Kunst, Literatur, Politik, Philosophie, aber auch unser Denken und unsere Kleidung beeinflussen - Sartre, Beauvoir, Giacometti, Picasso, Beckett uvm. Dabei hat mich Agnès Poirier sofort zu den Pariser Schauplätzen mitgenommen und mich in die intellektuelle Gesellschaft der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts eingeführt, die sich v.a. am Rive Gauche abspielt. Das linke Seineufer umfasst Montparnasse, St. Germain-des-Prés und das Quartier Latin. U.a. befindet sich auch die Sorbonne in diesem Viertel, das schon in den 1920ern bei amerikanischen Künstlern und Schriftstellern wie z.B. Ernest Hemingway oder Henry Miller sehr beliebt war. Diese nannten es Left Bank, was übrigens auch der englische Titel des Buches ist.

Agnès Poirier ist eine sehr anschauliche und interessante Darstellung einer wichtigen europäischen Epoche gelungen.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Volksbewegung für die Wiedereinführung der Monarchie

Ein König für Deutschland
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Zum Inhalt: Vincent Wayne Merrit, Simon Königs Sohn und Computergenie, lebt in den USA. Er erhält 2009 den Auftrag, nur zu Studienzwecken ein Programm zu schreiben, das Wahlcomputer manipulieren lässt. ...

Zum Inhalt: Vincent Wayne Merrit, Simon Königs Sohn und Computergenie, lebt in den USA. Er erhält 2009 den Auftrag, nur zu Studienzwecken ein Programm zu schreiben, das Wahlcomputer manipulieren lässt. Zum ersten Mal kommt dieses Programm (ohne Vincents Wissen) in den USA bei den Präsidentschaftswahlen zum Einsatz. Einige Jahre später soll er wieder ein entsprechendes Programm schreiben und wird erpresst. Zu seiner Absicherung schickt er das Programm zu seinem Vater nach Deutschland. In Deutschland stehen 2009 die Bundestagswahlen an, bei denen Wahlcomputer zum Einsatz kommen sollen, die man manipulieren kann. Simon König gründet zusammen mit einigen Computerfreaks eine Partei um den Wahlbetrug aufzudecken und die Handlung bekommt eine gewisse Eigendynamik. Was könnte absurder sein als eine Partei zur Wiedereinführung der Monarchie? Es kommt, wie es kommen muss: Simon König gewinnt. Doch warum den Schwindel aufdecken?"

Trotz einiger sehr märchenhafter Charaktere ist Andreas Eschbachs Angst vor Wahlbetrug mit Hilfe von Wahlcomputern durchaus berechtigt. Er argumentiert logisch und glaubhaft, scheint sauber recherchiert zu haben und sein Schreibstil ist grandios. Deshalb hat mich die Geschichte auch gepackt, zumal die Handlung schnell Fahrt aufnimmt. Doch das dicke Ende kommt noch: kein Showdown, kein Fazit. Was so gut begonnen hat, verläuft einfach im Sand, Eschbach verheddert sich und wird unglaubwürdig. Das ist schade, denn die Handlung hat definitiv Potential für viel mehr.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Eine heimliche Liebe im 16. Jahrhundert

Die schöne Philippine Welserin
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Die Bürgerstochter und der Kaisersohn - eine verbotene Liebe, die im 16. Jahrhundert alle Standesgrenzen sprengt und am Hof der Habsburger Skandal über Skandal heraufbeschwört. Philippine Welser und Ferdinand ...

Die Bürgerstochter und der Kaisersohn - eine verbotene Liebe, die im 16. Jahrhundert alle Standesgrenzen sprengt und am Hof der Habsburger Skandal über Skandal heraufbeschwört. Philippine Welser und Ferdinand II. verlieben sich, heiraten heimlich und bekommen vier Kinder. Doch je stärker ihre Verbindung wird, desto größer werden auch die Widerstände. Schließlich erkrankt Philippine an einem unheilbaren Leiden. Wurde sie vergiftet?

Besonders gut hat mir gefallen, dass jeder Abschnitt mit der Beschreibung eines Heilkrauts beginnt. Es werden die positven und negativen Eigenschaften des jeweiligen Krauts beschrieben. Dem Hörer wird schnell klar, dass diese Kräuter auch im Leben Philippines eine große Rolle spielen. Nicht nur, dass sie sich gut in der Pflanzenheilkunde auskennt, sondern auch dass sie im Laufe ihres Lebens den schädlichen Wirkungen von Kräutern ausgesetzt ist. Der Hörer gewinnt schnell den Eindruck, dass das Vergiften zu jener Zeit gang und gäbe ist.

Des Weiteren ist das Nachwort der Autorin Brigitte Riebe sehr hörenswert. Sie geht auf die Unterschiede zwischen der Handlung des Romans und der wirklichen Geschichte ein. Die schöne Welserin gab es nämlich tatsächlich; sie war auch mit dem Kaisersohn heimlich verheiratet, allerdings sind andere Handlungsstränge wiederum frei erfunden.

Das Hörbuch "Die schöne Philippine Welserin" von Brigitte Riebe, brillant gelesen von Mignon Remé handelt von einer der spannendesten Frauenfiguren des 16. Jahrhunderts und ist unbedingt hörenswert.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Susanne und Torsten reisen in die USA

Fettnäpfchenführer USA
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Kai Blume kennt sich aus. Er lebt seit mehr als 20 Jahren in den USA. Sicherlich ist ihm der eine oder andere Tritt ins Fettnäpfchen selbst passiert, über manche typisch amerikanischen Eigenheiten wundert ...

Kai Blume kennt sich aus. Er lebt seit mehr als 20 Jahren in den USA. Sicherlich ist ihm der eine oder andere Tritt ins Fettnäpfchen selbst passiert, über manche typisch amerikanischen Eigenheiten wundert er sich immer noch und aus vielen hat er was gelernt. Als Stilmittel findet der Autor ein weggeworfenes Reisetagebuch, von den Urlaubern Susanne und Torsten. Diese Rahmenhandlung hätte ich nicht gebraucht, macht aber als Aufhänger oder für einen roten Faden durchaus Sinn. Die beiden waren denkbar schlecht auf ihre USA-Reise vorbereitet und konnten zudem kaum Englisch. Diese Voraussetzungen geben natürlich einiges her, nerven jedoch auch, wenn sich z.B. Susanne wundert, warum sie an einem Badestrand angestarrt wird, weil sie oben ohne rumliegt. Oder Torsten ein Eis als "2 chocolate balls" bestellt und die Eisverkäuferin in schallendes Gelächter ausbricht oder er sich beim Steakessen wundert, warum Blut aus seinem Stück Fleisch läuft, wenn er es doch "rare" bestellt hat. Abgesehen davon, hat mir der Fettnäpfchenführer viele Informationen vermittelt, die mir völlig neu und bei der nächsten USA-Reise sehr hilfreich sind, wie z.B. die Numerierungen der Autobahnen, Einkaufsmodalitäten im Supermarkt, Verkehrsregelung usw . Kurz: ein kurzweiliger und sehr unterhaltsamer Führer zur Vorbereitung auf eine USA-Reise.