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Veröffentlicht am 02.10.2022

Der Weg nach Amerika

Die Straße der Hoffnung
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“Die Straße der Hoffnung” macht nahtlos da weiter, wo “Der Faden der Vergangenheit” aufgehört hat. Wir begleiten wieder Abigail und Melody auf einer spannenden Reise. Abigail ist die Hauptprotagonistin ...

“Die Straße der Hoffnung” macht nahtlos da weiter, wo “Der Faden der Vergangenheit” aufgehört hat. Wir begleiten wieder Abigail und Melody auf einer spannenden Reise. Abigail ist die Hauptprotagonistin in der Vergangenheit, welche ab dem Jahr 1844 geschildert werden. Melody, eine Nachfahrin von Abigail, begleiten wir im Jahr 2018. Melody recherchiert über das Leben von Abigail und kommt ihr durch ihre Tagebücher näher.

Abigail tritt die große Reise nach Amerika mit Oliver an, sie lassen England und die Vergangenheit hinter sich. Doch schon bald werden sie eines Besseren belehrt und müssen erkennen, dass sie die Rechnung ohne Sir Laurence gemacht haben.

Melody ist aktuell von der gesamten Situation überfordert, die Nachforschungen über Abigail wühlen sie sehr auf und auch läuft ihre Beziehung zu Dan nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat.

Der Roman wird somit auf zwei Zeitebenen erzählt, hinzu kommen mehrere Perspektiven aus denen berichtet wird. Das Erzähltempo ist folglich recht hoch und es wird kaum langweilig. Die Sprache ist dem Roman angepasst. Insgesamt ist der Lesefluss recht hoch, einzig durch den vielen Beschreibungen im “Amerika-Teil” kamen ein paar Längen vor. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Der Roman ist voller Rätsel und krimineller Elemente, dadurch kommt zusätzliche Spannung auf.

Themen des Romans sind: Neuanfang, Liebe & Familie, aber auch krankhafte Liebe und Eifersucht, sowie homosexuelle Liebe und Arbeitsbedingungen von Fabrikarbeitern.

Insgesamt hat mir auch der zweite Teil der Hampton-Hall-Trilogie gut gefallen, man sollte aber auf jeden Fall den ersten Band zuvor lesen. Ich freue mich das der dritte Teil “Die Heimat des Herzens” schon erschienen ist und ich schon recht bald wieder Abigail und Melody begleiten kann.

Ein Roman für alle Liebhaber von Familiensagas mit spannenden Elementen. Ich bin sehr gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Die Träume skurriler Menschen

Glitterschnitter
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Ein Haufen skurriler Menschen, welche versuchen ihre Träume zu leben. So könnte eine Kurzbeschreibung dieses Romans lauten. Ich bin leider mit der Story nicht warm geworden. In der Handlung, welche mehrere ...

Ein Haufen skurriler Menschen, welche versuchen ihre Träume zu leben. So könnte eine Kurzbeschreibung dieses Romans lauten. Ich bin leider mit der Story nicht warm geworden. In der Handlung, welche mehrere Erzählstränge parallel aufweist, geht es um verschiedene Personen, welche auf unterschiedliche Weise versuchen ihrem Leben eine Ordnungsstruktur zu geben. Da ist zum einen das Trio Charlie, Ferdi und Raimund, welche mit ihrer Band „Glitterschnitter“ den musikalischen Durchbruch erlangen wollen. Heinz-Rüdiger, in Kurzform H.R. genannt, ist ein Künstler welcher sich sowohl in der Kunst als auch in der eigenen Wohnungseinrichtung verwirklichen möchte. Als letzte Geschichte sind da noch die junge Bedienung Chrissie, welche zusammen mit ihrer Mutter Kerstin die etwas abgekühlte „Beziehung“ untereinander wieder aufmöbeln möchte. Alle drei Erzählstränge treffen in der Handlung aufeinander, ohne dass daraus eine wirkliche stringente Darstellung wird. Es geht mehr um das Interagieren der Protagonisten untereinander als um eine konkrete Handlung. Dabei hat mir H.R. mit seinem exzentrischen Verhalten noch am besten gefallen und ich konnte über seine penetrante Art öfters schmunzeln. Der Schreibstil ist flüssig und oft mit derber Umgangssprache versehen. Positiv ist zu vermerken, dass die Dialoge in Einzelfällen durchaus einen als Leser ansprechen konnten und manchmal nahe am tatsächlichen Leben schienen. Negativ ausgewirkt hat sich die kaum vorhandene Handlung innerhalb des Romans. Demnach hatte es mehr etwas von einer Aufeinander Reihung von Dialogen von Personen, welche in einer WG oder in ein Band leben bzw. arbeiten. Auch mit dem hohen Erzähltempo konnte ich nur bedingt etwas anfangen. Demnach ist das Fazit sehr durchwachsen. Mit guten Ansätzen ausgestattet kann ich diesen Roman leider nicht unbedingt empfehlen. Auch der oft etwas banale „Pipi-Kaka-Humor“ war nicht so ganz mein Fall. Aber ich überlasse es unseren Lesern sich ihre eigene Meinung zu bilden.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Vorhersehbare Ereignisse

Der Herzgräber
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Mit einer großen Vorfreude habe ich den Thriller um einen psychopatischen Killer begonnen, welcher seinen Opfern das Herz „rausreißt“. Leider bin ich nicht zufrieden mit der ganzen Struktur des Romans. ...

Mit einer großen Vorfreude habe ich den Thriller um einen psychopatischen Killer begonnen, welcher seinen Opfern das Herz „rausreißt“. Leider bin ich nicht zufrieden mit der ganzen Struktur des Romans. In der wesentlichen Handlung geht es um die junge Heather Evans, welche für den Nachlass ihrer ermordeten Mutter in das ehemalige Elternhaus zurückkehrt. Schnell kommen alte Erinnerungen hoch. Allerdings scheint irgendetwas mit diesem Haus nicht zu stimmen. Bald wird sie Zeugin einer grausamen Mordserie. Gepackt von den mysteriösen Ereignissen nimmt sie mit Hilfe des Polizeiinspektor Parker Kontakt zu dem inhaftierten Serienmörder Michael Reave auf. Dieser stand in einem regen Schriftverkehr mit ihrer Mutter deren Briefe sie im Haus findet. Was wird dieser Kontakt bewirken? Oder steuert dieser Serienmörder eine fremde Person außerhalb des Gefängnisses? Eine gruselige und erschreckende Jagd beginnt.

Die Hauptdarstellerin ist für mich leider nicht gut ausgearbeitet worden. Sie hat keine charakterliche Tiefe und ist sehr naiv, was für eine erwachsene Frau sehr ungewöhnlich ist. Ihr seltsames Verhalten aufgrund ihrer Kindheit ist sehr sonderbar und abweisend. Als wesentliche Nebendarsteller können neben Michael Reave Inspektor Parker genannt werden. Reave ist besser dargestellt als die Hauptdarstellerin und weiß durch seine psychopatische Art der Handlung Spannung und Tiefe zu verleihen. Trotzdem war mir auch dieser Charakter insgesamt zu stereotypisch besetzt.

Der Aufbau der Geschichte ist in zwei Zeitstränge unterteilt. Durch die überwiegend stringente Erzählweise stellt dies aber keine wesentlichen Probleme beim Lesen dar. Die Erzählungsstränge aus der Vergangenheit helfen, Michael Reaves Charakter und Verhalten für den Leser zu verdeutlichen. Allerdings empfand ich die dargestellten Ereignisse als sehr einseitig formuliert und sie haben sich in der Intention immer wiederholt. Die Sprache der Autorin ist flüssig und dialogorientiert und gut ins Deutsche übersetzt. Positiv anzumerken ist die Spannung, welche sich im Laufe der Erzählung immer mehr aufbaut. Allerdings ist das Ende etwas zu plastisch und hektisch dargestellt worden. Hier hätte ich mir keine so triviale Szene gewünscht. Leider war für mich einiges sehr vorhersehbar. Demnach ist das Fazit leider nicht positiv. Eine nicht so sympathische Hauptdarstellerin gepaart mit vielen stereotypischen und vorhersehbaren Ereignissen stellen eine austauschbare Geschichte in meinen Augen dar. Trotz allem überlasse ich es jeder Leserin oder jedem Leser diesen Thriller zu lesen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Beipackzettel zum Glück

Die kleine literarische Apotheke
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Mit einer fantastischen Idee gesprenkelt war mir dieser Roman in die Hände gefallen. Ich bin aber nicht komplett überzeugt von meiner Ausbeute. In der wesentlichen Story geht es um die junge Blu, welche ...

Mit einer fantastischen Idee gesprenkelt war mir dieser Roman in die Hände gefallen. Ich bin aber nicht komplett überzeugt von meiner Ausbeute. In der wesentlichen Story geht es um die junge Blu, welche ihrem Leben eine neue Wendung geben möchte. Sie eröffnet eine kleine Buchhandlung in Florenz doch aller Anfang ist schwer. Auch im Privatleben gibt es kaum Veränderungen. Plötzlich scheint diese Veränderung einzutreten. Mit einer genialen Idee schafft es Blu zusammen mit ihren Freundinnen ihrer Buchhandlung einen entscheidenden Schub zu geben. Sie verkauft Bücher wie „seelische Medizin“ analog zur Medizin in einer Apotheke. Dabei werden diesen Empfehlungen beigelegt bei welcher Gemütslage dieses Buch am besten geeignet scheint. Wird sie es schaffen auch privat ihr Glück zu finden? Blu ist eine junge selbstbewusste Frau, welche ihren Traum einer eigenen Buchhandlung in die Tat umsetzt. Zusammen mit ihren drei Freundinnen Rachele, Giulia und Carolina lebt sie in einer „Mädels-WG“ und teilt fast ihr ganzes Privatleben mit ihnen. Dennoch zeigt sie in manchen Situationen eine gewisse Unsicherheit, welche sie durch eine übertriebene, fast schon etwas alberne Art zu verdrängen weiß.

Als wesentliche Nebendarsteller können neben ihren drei Freundinnen noch die Cousine von Carolina Sery genannt werden. Dabei hat mir diese neben Carolina noch am besten gefallen, auch wenn ich sie etwas stereotypisch „nerdig“ dargestellt fand. Die Charaktere sind in meinen Augen etwas überzeichnet. Alle kamen als naive fast schon vampartige, männergeile Frauen rüber was in der heutigen Zeit etwas sonderbar klingt. Ich fühlte mich ein wenig in die 90iger Jahre versetzt, aber vielleicht bin ich dabei auch etwas stereotypisch in meiner Meinung. Der Aufbau der Story ist stringent und wird nicht durch Zeitsprünge unterbrochen. Die Übersetzung aus dem italienischen ist gut und verständlich erfolgt. Dialogorientiert und humorvoll fliegen die Seiten nur so dahin. Ein weiterer großer Kritikpunkt ist der eigentliche Kern der Geschichte. So gut die Idee mit den „Apotheker-Beipackzetteln“ zu den Büchern war so mittelprächtig war ihre Integrierung in die Geschichte. Am Ende des Romans erhalten die Leser einen Einblick in alle „Beipackzettel“ zu den jeweiligen Büchern. Allerdings wird die Umsetzung in die Geschichte nur marginal erwähnt was ich insgesamt etwas schade fand. Das Fazit ist dementsprechend mittelprächtig. Humorvoll und kurzweilig mit einem etwas zu kurzem „Kern“ der Geschichte. Diese Story zwar lesbar, aber nichts Besonderes so wie es der Titel auszudrücken weiß

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Drei Schwestern und das Erbe der Sektkellerei

Der Winzerhof – Das Prickeln einer neuen Zeit
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Linda Winterberg zählt seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen, so war für mich klar, dass ich auch ihre neuste Reihe lesen wollte. Diesmal entführt uns die Autorin nach Wiesbaden in ...

Linda Winterberg zählt seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen, so war für mich klar, dass ich auch ihre neuste Reihe lesen wollte. Diesmal entführt uns die Autorin nach Wiesbaden in die Nachkriegsjahre. Der Familie Herzberg gehört eine Kellerei, welche nach dem Krieg wieder aufgebaut werden will.

Henni, die Hauptfigur des Romans und älteste Schwester, hat von ihrem Vater die Leitung übernommen. Ihre Schwester Lisbeth kehrt nach Wiesbaden zurück, ihr Mann war ein hochrangiger Nazi in Berlin. Das Nesthäkchen Bille hat als Lazarettschwester gearbeitet und wird im Osten vermisst. Auch Hennis Mann wird vermisst, so kann sie nicht auf seine Unterstützung bauen.

Die weiblichen Figuren sind recht liebevoll gezeichnet, aber auch stereotypisch. So versucht Lisbeth als Wohltäterin ihre Schuldgefühle zu betäuben. Sie beschafft Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt für die Kinder der Schule. Aber ist damit ihre „Schuld“ als Frau eines hochrangigen Nazis getilgt? Und hier liegt leider die Schwäche des Romanauftakts, alle werden als Opfer dargestellt, aber die Deutschen waren nicht nur die Opfer des Krieges, den Hitler und seine Mannen begonnen haben. Die Schuldfrage wird leider überhaupt nicht thematisiert und dies ist irgendwie schade, hier hätte ich mir definitiv eine differenziertere Darstellung gewünscht.

Mein zweiter Kritikpunkt ist, dass alle Probleme sich in Wohlgefallen auflösen, die eigentliche Problembehandlung wird meist übersprungen. So hätte ich zum Beispiel gerne mehr von Hennis innerer Zerrissenheit gelesen, bevor sie eine neue Ehe, wenn auch nur um die Firma zu retten, eingeht. Dies passiert auch noch bei einigen anderen Ereignissen in dem Roman, was ebenfalls schade ist. Auch waren mir die Männer in dem Roman allesamt zu blass.

Was ich an dem Roman ausgesprochen mochte, war die Abwechslung und der Erzählfluss, es wurde nie langweilig. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig zu lesen und die beschreibenden Passagen und die Dialoge haben sich gut ergänzt.

Somit kann ich dem Roman gute und schlechte Seiten abgewinnen, wer an der Oberfläche bleiben möchte und einfach einen Unterhaltungsroman sucht ist hier gut bedient. Wer aber etwas mehr Tiefgang erwartet und sich nicht nur mit einer schwarz-weiß-Färbung zufrieden gibt wird leider enttäuscht werden.

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