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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2024

Schöne Sprache und philosphische Gedanken - blieb leider etwas abstrakt und distanziert

Griechischstunden
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Nachdem ich nur Positives über Han Kann und ihr letztes Buch "Die Vegetarierin" gehört hatte, war ich sehr neugierig und habe mich wirklich riesig auf "Griechischstunden" gefreut. Der Klappentext klang ...

Nachdem ich nur Positives über Han Kann und ihr letztes Buch "Die Vegetarierin" gehört hatte, war ich sehr neugierig und habe mich wirklich riesig auf "Griechischstunden" gefreut. Der Klappentext klang super spannend, emotional und komplex - eine Frau, die nicht mehr spricht, ein Mann, der langsam sein Augenlicht verliert und eine dadurch entstehende Verbindung.

Eigentlich ist das Buch kurz und ich habe erwartet, nur so durch die Seiten zu fliegen. Schnell jedoch habe ich gemerkt, dass ich mir sowohl mit dem Schreibstil, als auch generell mit dem Aufbau des Buches ein wenig schwer tue. Wir starten mit einem Art Brief aus der ersten Perspektive, dann springen wir in der Ansicht, sind plötzlich in einem komplett anderen Land, im Leben einer anderen Person zu einem anderen Zeitpunkt. Wir verfolgen eine Frau, die das Sorgerecht ihres Kindes verloren hat, die mit traumatischen Erinnerungen kämpft, die für sie unweigerlich mit ihrer eigenen Sprache verbunden sind, weshalb sie aufgehört hat diese zu sprechen. Sie beginnt Griechischstunden zu nehmen, eine Möglichkeit ihrer Muttersprache zu entfliehen.

Einiges an diesem Buch hat mir extrem gut gefallen, ich habe besonders die Art geliebt, wie Han Kang über Sprache generell gesprochen hat. Auch ihre Beschreibungen von Räumen, der Stadt und generell von Atmosphäre haben mich gefesselt, berührt und mir gezeigt, warum sie eine so gelobte Autorin ist. Ihre Art über Sprache zu sprechen, kleine philosophische Gedanken, all das hat ihr Buch für mich besonders gemacht. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mir mit dem Roman insgesamt wahnsinnig schwer getan habe. Es hat eine sehr lange Zeit gedauert, bis ich in der Geschichte angekommen bin und im Nachhinein frage ich mich, ob das überhaupt jemals so richtig passiert ist. Man muss sich viel Zeit nehmen mit dem Buch, trotz seiner Kürze. Alles wird extrem vage und abstrakt beschrieben, teilweise war ich nicht in der Lage zu greifen, was die Autorin mir gerade sagen möchte. (was natürlich auch an mir liegen könnte). ich hatte das Gefühl über den Szenen zu schweben, zwar anwesend zu sein, aber immer auf einer gewissen Distanz gehalten zu werden, ohne wirklich zu verstehen, was passiert.

FAZIT:
Leider war "Griechischstunden" ein Buch, das für mich trotz wunderschöner Sprache und einigen nachdenklich machenden Ansätzen sehr vage und abstrakt blieb. Trotzdem habe ich fest vor der Autorin bald eine weitere Chance zu geben.
3 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Wie Wattpad, aber trotzdem unterhaltsam

Sandover Prep - Der Außenseiter
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Ich mag Elle Kennedy. Ja, ich weiß ihre Bücher sind ein bisschen wie Wattpad lesen, aber sie haben einfach einen gewissen Suchtfaktor auf mich. Und ich bin immer wieder auf der Suche nach einem Paar von ...

Ich mag Elle Kennedy. Ja, ich weiß ihre Bücher sind ein bisschen wie Wattpad lesen, aber sie haben einfach einen gewissen Suchtfaktor auf mich. Und ich bin immer wieder auf der Suche nach einem Paar von ihr, dass ich so sehr mag, wie Garrett und Hannah. Von ihrer neuen Reihe hatte ich kaum etwas gehört und war deshalb umso neugieriger...

Sloane möchte unbedingt ein Stipendium bekommen und hat deshalb beschlossen allen Ablenkungen abzuschwören, darunter auch Jungs. Doch als sie beim Joggen auf den Neuzugang von der EliteSchule ihres Vaters trifft, gerät dieser Plan ins Wanken.
RJ ist von seiner Schule geflogen - mal wieder und eigentlich sieht er keinen Sinn darin weiter zu Lernen. Doch er hat die Rechnung ohne seine Mutter gemacht, die erst kürzlich einen neuen reichen Mann geheiratet hat und ihn mit dessen Sohn auf eine EliteSchule schickt. Dort fällt ihm sofort Sloane auf - die Tochter des Direktors, von welcher er in jedem Fall die Hände lassen sollte.

Ich bin komplett ohne Erwartungen in das Buch gestartet und ich glaube das war für mich genau das Richtige. Relativ schnell bin ich in der surrealen, sehr Testosteron aufgeladenen Welt der Sandover Prep gelandet und war gut unterhalten. Elle Kennedys Schreibstil ist wie immer sehr einfach und erinnert ein bisschen an Wattpad, aber das ist nichts Neues und ich mag, dass man dadurch so schnell durch die Seiten fliegt. Insgesamt bin ich der Meinung, dass man ihre Bücher und Gerade die Gespräche der Jungs und ihren sehr sexuellen Fokus nicht zu Ernst nehmen darf. Es werden teils sehr konservative Meinungen vertreten und gleichzeitig über die seltsamsten Dinge in den kleinsten Details gesprochen. Wer das alles ein bisschen ausblenden oder einige Teile überspringen kann, kann sich aber sehr unterhalten fühlen. Denn an Gossip, interessanten und etwas seltsamen Beziehungen, sowie auch ein bisschen mystery hat man hier wirklich eine abwechslungsreiche Mischung.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich keinen der Charaktere sehr sympathisch fand (zumindest einen großen Teil des Buches). Sloane ist relativ gemein, RJ blockt alle ab, Lawson ist einfach komplett "umhinged" und sehr sexfokussiert (spielt aber auch die kleinste Rolle) und Fenn lässt sich ewig nicht in die Karten schauen bzw, hat kaum Kapitel bekommen. Es sind sehr viele Perspektiven und das mag anfangs vielleicht etwas verwirrend sein, aber genau das hat es kurzweilig gemacht und immer neue Probleme/Handlungsstränge bedient.
Mein liebstes Paar wurde dann erst gegen Ende immer relevanter, aber ich habe wirklich jeden Brocken der Beiden geliebt (Ach, Casey :)). Auch der Plottwist am Ende hat mich überrascht und neugierig gemacht, sodass ich den nächsten Band wirklich gerne jetzt schon lesen würde.

FAZIT:
Man muss wissen auf was man sich bei Elle Kennedy einlässt - eher schlichter Schreibstil, eine niedrige Hemmschwelle/Niveau, aber dafür bekommt man eben Gossip und Suchtfaktor, sowie hier gegen Ende auch ein wirklich süßes Pärchen und ein bisschen Mystery.
3,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Keine Romance, sondern die Geschichte einer unglücklichen Prinzessin

Long may she reign – Krone des Blutes
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Ich bin ein großer Fan von Fantasy, versinke am liebsten in fremden Welten um meine eigenen Sorgen komplett zu vergessen und Royals, Hexen, Feen, Krieger und Co zu begleiten. Weder von der Autorin, noch ...

Ich bin ein großer Fan von Fantasy, versinke am liebsten in fremden Welten um meine eigenen Sorgen komplett zu vergessen und Royals, Hexen, Feen, Krieger und Co zu begleiten. Weder von der Autorin, noch von diesem Buch hatte ich davor gehört, war aber nachdem Klappentext umso neugieriger...

Irgendwie weiß ich gar nicht so richtig, wie ich "Long May she reign" so wirklich beschreiben soll. Das Buch war so ganz anders, als ich es erwartet hatte, was mich etwas unschlüssig zurückgelassen hat.
Wir steigen ein, als die Protagonistin Alysea, damals noch eine sehr junge Frau, unerwartet mit dem Prinzen Iulius verheiratet wird. Eigentlich hat sie zuhause eine Liebhaber und ist so gar nicht begeistert am Hof zu sein und ihr Leben aufgeben zu müssen. Dazu kommen die komplizierten und düsteren Intrigen, die täglich am Hof gespielt werden und sie schon bald in Lebensgefahr bringen.

Soweit so gut. Der Einstieg war spannend und kurzweilig, wenn auch schon dort mir der eher knapp gehaltene Schreibstil, die abgehackten Kapitel und die vielen Zeitsprünge aufgefallen sind. So habe ich mir nach der anfänglichen Euphorie schwer getan zu verstehen, wo das Buch überhaupt hinführen soll, wer die Zielgruppe ist und mit der Protagonistin mitzufiebern. Im ganzen Roman wird insgesamt eine wahnsinnig lange Zeit thematisiert, was zu einem Anreißen von einer schier endlosen Zahl an Themen führt. Alle werden aber gleichzeitig wegen der Kürze des Romans nur kurz angerissen, bevor sie dann verschwinden und ihre Relevanz verlieren. Zusätzlich mit dem etwas kühlen Schreibstil hat sich alles so sehr distanziert und teils zäh angefühlt. Auch wenn mir Alysea in ihrer Stärke, ihren Durchhaltevermögen und ihre Intelligenz durchaus sympathisch war, konnte ich sie bis zum Ende nicht wirklich greifen.

Andererseits hatte ich dann auch wieder Momente, in denen ich genau meine Kritikpunkte an dem Buch so faszinierend und toll fand. Schon lange nicht mehr habe ich eine Protagonistin so lange begleitet, sie erwachsen werden, Kinder bekommen und sich verändern sehen. Man begleitet sie durch sämtliche Fallen am Königshof und vor allem durch ihr andauerndes Unglück, ihre Trauer, die Einsamkeit, den Hass, den Verlust - was das Buch insgesamt sehr düster werden lässt.
Unter Dark Royal Romance erwartet man vielleicht eine pompöse, wunderschöne Fantasy-Liebesgeschichte mit einigen dunklen Triggern - das war "Long May she reign" für mich definitiv nicht. Es war ein Fantasy Roman, der sich ausgiebig mit der Geschichte einer Frau beschäftigt, die unfreiwillig in die Rolle einer Prinzessin und Königin gedrängt wird und dieses bedrückende und schmerzhafte Leben mit einer unglaublichen Stärke bewältigt.

FAZIT:
Einfach nicht das Buch, was ich erwartet habe, welches mich aber trotzdem nachdenklich gemacht hat und fasziniert hat. Keine Romance, sondern die Interessante Geschichte einer Prinzessin, die in einer Fantasy-Welt ums Überleben kämpft.
3 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Wenig Chemie zwischen den Charakteren & eher mangelnde Übersetzung

This Love is Forever
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Die Grundschullehrerin Lexi braucht einen Nebenjob, denn ihre Mutter ist schwer krank. Relativ schnell fängt sie an die neun-jährige Tochter des gutaussehenden Tate Maxwell babyzusitten, doch sie merkt ...

Die Grundschullehrerin Lexi braucht einen Nebenjob, denn ihre Mutter ist schwer krank. Relativ schnell fängt sie an die neun-jährige Tochter des gutaussehenden Tate Maxwell babyzusitten, doch sie merkt schon bald, dass dieser Job gegen ihren Berufsepos verstoßen könnte: „Fange niemals etwas mit den Eltern an“. Und Tate geht es so ähnlich – die Funken sprühen zwischen den Beiden, auch wenn Lexi mit aller Kraft versucht sich dagegen zu wehren.

Ich bin ohne wirklich Erwartungen in das Buch gegangen, das Koffer und der Klappentext haben mich spontan angesprochen, auch wenn ich noch nie etwas von der Autorin gehört habe. Schon nach den ersten Seiten ist mir aufgefallen, dass der Schreibstil irgendwie abgehackt klingt und ich habe mich über einige Formulierungen gewundert. Da ich in letzter Zeit viel New Adult im Englischen Bereich lese, war mein erster Gedanke: Das klingt, wie als hätte man aus dem Englischen direkt übersetzt, teil ohne Formulierungen zu ändern – und nach einer kleinen Suche im Internet, tatsächlich: „The Maxwells“ ist übersetzt worden, meiner Meinung nach leider nicht besonders überzeugend (kann natürlich ein Stück weit auch an dem Original-Text liegen).

Die Geschichte an sich war kurzweilig und hatte einen angenehmen Wohlfühlcharakter: Das Spielen & die Ausflüge mit der wirklich süßen Tochter Paisley, die entspannte Sommerluft, die Protagonisten, die generell sehr positiv, freundlich & glücklich war und die große Familie der Maxwells mit den Brüdern, die sich alle gegenseitig necken und einer Oma, die Buchläden besitzt & definitiv die gute Seele ist. So fliegt man durch die Seiten, denn in der Handlung an sich gibt es auch kaum Konfliktpunkte, die einen größeren Einfluss auf die Beziehung haben. Das meiste lässt sich innerhalb weniger Seiten sofort lösen oder stellt von Anfang an kein wirkliches Problem dar. Ich kann mir „Die Maxwells“ deshalb gut als entspannte Sommergeschichte für zwischendurch vorstellen, wenn man einfach nur abschalten will und eine Liebesgeschichte braucht, die nicht wirklich emotional oder schmerzhaft ist. Einfach nur „happy fluff“.

Für mich gab es trotzdem noch ein paar Dinge, die mich wirklich gestört haben und die ich noch kurz erwähnen möchte, falls sie andere LeserInnen auch so sehr stören wie mich. Zuerst einmal die „Insta-Romance“, die Tate und Lexi hatten und die es für mich irgendwie nicht aus der sexuellen Anziehung herausgeschafft hat. Eine wirkliche Verbindung zwischen den Beiden, die abseits von Tates teils schon übergriffigen Beschützerinstinkts und ihrer Lust lag, hatten die Beiden nicht. Und die expliziten Szenen waren dieses Mal leider auch extrem unangenehm zu lesen.

FAZIT:
„Die Maxwells“ ist eine eigentlich süße & leichte Sommerromanze, die mich durch eine eher mangelhafte Übersetzung und der fehlenden Chemie der Protagonisten leider nicht wirklich unterhalten konnte. Trotzdem nett für zwischendurch.
3 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Leider nicht überzeugend

Infinity Falling - Mess Me Up
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Sarah Sprinz ist für mich eine „autobuy“-Autorin, nach der „What if“ Reihe kaufe ich also praktisch jedes Buch von ihr – manchmal auch ohne den Klappentext zu lesen. Dieses Mal habe ich das jedoch tatsächlich ...

Sarah Sprinz ist für mich eine „autobuy“-Autorin, nach der „What if“ Reihe kaufe ich also praktisch jedes Buch von ihr – manchmal auch ohne den Klappentext zu lesen. Dieses Mal habe ich das jedoch tatsächlich getan und ich mich wahnsinnig auf die Location in Hollywood und das Schauspielern gefreut. Doch war ich am Ende wirklich überzeugt?

Aven möchte am liebsten ihre Rolle bei der Produktion von „Infinity Falling“ abgeben, als sie erfährt, dass ihr Ko-Star neu besetzt wurde – es ist ausgerechnet Hayes Chamberlain. Der gutaussehende ehemalige Boy-Band Star möchte in die Schauspielerei einstiegen und schon bald kommen sie sich gefährlich nahe. Doch nicht nur ihre gemeinsame Vergangenheit, sondern auch aufdringliche Fans drohen sie bald einzuholen.

Irgendwie bin ich sehr zwiegespalten, was „Infinity Falling“ angeht. Ich habe mich wirklich riesig auf die neue Reihe der Autorin gefreut – gerade in Hollywood finde ich den Blick hinter die Kulissen auch immer sehr spannend. Jedoch habe ich relativ schnell gemerkt, dass das Gefühl in dem Buch, die Atmosphäre sich ganz anders anfühlt, als erwartet.

Was mir gut gefallen hat:
- Die wirklich fantastische Recherche: Man hat deutlich gemerkt, wie sehr sich Sarah Sprinz mit dem Leben als Schauspieler und dem Ablauf am Set auseinandergesetzt hat. Es war für mich sehr spannend die Abläufe zu beobachten und ich hätte mir noch mehr solcher Einblicke gewünscht. Insgesamt hat sich das ganze durch bekannte Namen von Produktionsfirmen und Magazinen sehr echt angefühlt. Ähnlich gut recherchiert war das Thema der Anorexie. Ich glaube ich habe noch nie ein Buch gelesen, in welchem dieses so gut umgesetzt war. Als selbst (ehemals) Betroffene weiß ich genau, wie es sich anfühlt. Die Gedanken, die Handlungen ziehen sich durch jeden Teil des Lebens, schränken einen immer auf eine Art ein, sind beinahe immer präsent. Da die Autorin dies wirklich sehr authentisch umgesetzt hat, können diese Teil extrem triggernd sein. Also bitte, bitte passt auf euch auf.
- Außerdem habe ich mich wirklich riesig gefreut ehemalige Charaktere wiederzusehen. Scott & Hope sind sowieso mein Lieblingspaar der Autorin (neben Ansel & Emil) und es war so schön zu sehen, wie sie jetzt leben. Vor allem Scott entwickelt sich als große Stütze für Hayes, sodass er tatsächlich eine wichtige Rolle gespielt hat und nicht nur einmal kurz aufgetaucht ist.
- Gerne habe ich auch die Einblicke in Hayes & Avens gemeinsame Vergangenheit gelesen. In diesen Szenen war soviel Schmerz & Unterdrückung, aber ihre Liebe war so, so greifbar und berührend, sodass ich sie viel eher gespürt habe, als in den späteren Szenen.

Was mir leider nicht gefallen hat:
- Um ehrlich zu sein, mochte ich weder Hayes noch Aven. Hayes ist sehr stark eingenommen von seiner Essstörung, was seine Krankheit oft sensible Momente zerstören lässt (realistisch), aber als ehemals Betroffene war es irgendwann einfach nur noch anstrengend und frustrierend, ich wollte ihn am liebsten schütteln. Abgesehen davon war er die meiste Zeit sehr arrogant und irgendwie unerreichbar, sodass ich ihm seine Liebe für Aven in der Gegenwart nicht mehr abgenommen habe, sondern nur in der Vergangenheit. In meinen Augen hat er dann zusätzlich noch einige wirklich unsinnige Entscheidungen getroffen, die ihn einfach unsympathisch gemacht haben. Und er hat sich nie, nie, nie für etwa wirklich Schlimmes entschuldigt, was er Aven angetan hat.
- Aven hat ebenfalls ihre Probleme und Ängste, weshalb ich sehr gut nachvollziehen konnte, warum sie sich oft versteckt und viel Zeit in Panik verbringt. Gestört hat mich aber ihre Art extrem voreingenommen und verurteilend gegenüber anderen Menschen zu sein. Es gab gefühlt keine Szene in der sie mal ernsthaft positiv oder glücklich war, was auf Dauer einfach anstrengend war
- Der „Thrid-Act-Breakup“: Warum? Warum? Ich habe inzwischen einige New Adult Bücher ohne dieses beliebte Trope gelesen und muss ehrlich sagen, wenn es keinen guten Grund gibt, dann will ich keine Trennung und emotionale Versöhnung mehr. Es fühlt sich einfach überflüssig & erzwungen an. Ich hasse es, wenn sich Paare trennen, weil sie „einander nicht guttun“.
- Die Manager: Holly und Ruben managen Aven und Hayes – sie waren einfach nur anstrengend und unprofessionell. Es ist normal, dass es in der Branche Wortgefechte gibt und sich versucht wird in Diskussionen gegenseitig verbal auszuspielen um den eigenen Klienten zu vertreten, aber es war – wieder – anstrengend und sehr seltsam, dass sie wirklich in jeder Szene gestritten haben und zwar lautstark durch die Wände. Ja, ich weiß, dass das den dritten Band anteasern will, aber sie verhalten sich einfach nur unprofessionell und ich weiß auf nicht, ob ich das dann lesen möchte.

Insgesamt bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe, weil ich mich riesig gefreut habe Scott & Hope wiederzusehen und ich die Umsetzung der Anorexie wirklich interessant und erstmals sehr gut gelungen fand. Außerdem freue ich mich tatsächlich sehr auf den zweiten Band, weil ich Cole schon jetzt mochte. Leider überwiegen dieses Mal für mich aber die Kontrapunkte und die konstant irgendwie negative, angespannte Stimmung. Es bricht mir ein bisschen das Herz, aber ich kann „Infinity Falling“ „nur“
3 von 5 Sternen geben.

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