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EmilyE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leicht-lockerer Liebesroman

Die Achse meiner Welt
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Erster Satz
„Mein erstes Leben endete an einem eisigen Dezemberabend um 22:37 Uhr auf einer einsamen Straße neben der alten Kirche.“

Meine Meinung
Bereits der erste Satz in diesem Buch hat mich unglaublich ...

Erster Satz
„Mein erstes Leben endete an einem eisigen Dezemberabend um 22:37 Uhr auf einer einsamen Straße neben der alten Kirche.“

Meine Meinung
Bereits der erste Satz in diesem Buch hat mich unglaublich neugierig auf das Buch gemacht und die Leseprobe, die man kostenlos online lesen konnte, hat mir auch sehr gut gefallen. Daher war klar: dieses Buch würde ich gerne lesen. Nun muss ich sagen, die Geschichte hat sich ganz anders entwickelt als ich es erwartet habe. Obwohl ich gar nicht genau sagen kann, was ich eigentlich erwartet habe. Einfach nur keine "Was wäre wenn..."-Geschichte (da habe ich wohl die Beschreibung im Internet nicht sehr genau gelesen). Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Rachels Sicht geschrieben, was ich immer sehr gelungen finde, um mich in die Protagonisten einzufühlen.

Nachdem ich mich dann also auf die Geschichte und Rachel eingelassen hatte, bin ich mit der Erwartung einer schönen Liebesgeschichte an das Buch heran gegangen - und habe diese auch bekommen. Ja, die Charaktere sind vielleicht etwas schwarz-weiß und nicht bis in die allerletzte Tiefe ausgearbeitet (wer mit wem und warum ist relativ schnell klar). Und ja, die Geschichte ist nicht unbedingt neu. Und noch mal ja, das Buch ist recht leicht zu lesen. Und trotzdem hat es mir gefallen. Ich konnte mich ganz gut in Rachel hineinversetzen, mit ihr fühlen, mit ihr rätseln und mich mit ihr in der für sie neuen Welt zurecht finden. Und auch wenn ich bereits recht früh eine Vermutung hatte, wie die Auflösung aussieht, finde ich sie und das Ende des Buches absolut gelungen. Meiner Meinung nach passt es perfekt.

Die Anmerkung der Autorin am Ende ist defintiv noch mal ein Pluspunkt. Ich persönlich mag längere Kommentare, Anmerkungen etc. der Autoren zu ihren Werken immer sehr gerne und die Beschreibung, wie Dani Atkins die Idee zu diesem Buch gekommen ist, ist einfach anrührend und sehr, sehr schön.

Fazit
Wer einen leicht-lockeren Liebesroman mit einem stimmigen und etwas ernsterem Ende sucht, der aber nicht allzu sehr in die Tiefe geht, ist mit Die Achse meiner Welt gut bedient. Ich hatte auf jeden Fall ein paar sehr schöne Stunden mit Rachel und ihrer Geschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhiger und teils schwermütiger Krimi

Galgenmann
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„Galgenmann“ ist ein ruhiger Krimi, den ich eher noch in die Kategorie „Roman“ einordnen würde, als ihn wirklich als Krimi zu bezeichnen. Der eigentliche Kriminalfall ist nicht wirklich das spannende und ...

„Galgenmann“ ist ein ruhiger Krimi, den ich eher noch in die Kategorie „Roman“ einordnen würde, als ihn wirklich als Krimi zu bezeichnen. Der eigentliche Kriminalfall ist nicht wirklich das spannende und fesselnde Element in diesem Buch, sondern eher die Darstellung der Menschen und deren Leben im lothringischen Dorf Varange, sowie der Krieg und der Bergbau sie und ihr Leben im Dorf letztendlich beeinflusst haben. Beides hat die Menschen verändert, hat Wunden hinterlassen und schmerzliche Erinnerungen. Durch das gesamte Buch zieht sich eine gewissen Traurigkeit und Melancholie, eine alles durchdringende Schwermütigkeit. Zumindest war dies mein Empfinden während des Lesens – und doch konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand lesen. Es hat mich gepackt und hätte ruhig noch ein paar Seiten länger sein können. Dann hätten vielleicht auch die Charaktere noch etwas detaillierter ausgearbeitet werden können. So erfährt man zwar bereits einiges persönliches von Dreemer und Modover, aber da ist noch viel Spielraum. Viele Fragen sind noch unbeantwortet.

Fazit
Mit „Galgenmann“ hat Aline Kiner einen ruhigen und unblutigen Kriminalfall geschrieben, der zugleich eine Erzählung über das (frühere) Leben der Bergarbeiter in Lothringen, und trotz der ruhigen Schreibweise zu fesseln vermag. Ein bißchen mehr Tiefe bei den Protagonisten sowie generell ein paar mehr Seiten für das Buch wären wünschenswert gewesen. Wer auf schnelle blutige Thriller aus den USA steht (à la McFadyen), wird mit diesem Buch wohl nicht viel anfangen können. Mir hat das Buch jedoch sehr gefallen - ich würde es weiterempfehlen und hoffe auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leicht-lockerer Liebesroman

Wir in drei Worten
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Erster Satz
„Verdammter Mist, so ein Pech...“

Meine Meinung
Die Geschichte ist in der Ich-Form aus der Sicht von Rachel geschrieben. Rachel trennt sich nach dreizehn Beziehung von ihrem Verlobten Rhys ...

Erster Satz
„Verdammter Mist, so ein Pech...“

Meine Meinung
Die Geschichte ist in der Ich-Form aus der Sicht von Rachel geschrieben. Rachel trennt sich nach dreizehn Beziehung von ihrem Verlobten Rhys und zieht in vorübergehend in die Wohnung einer Bekannten. In ihrem neuen Singleleben immer an ihrer Seite sind ihre besten Freunde Mindy und Ivor (ebenfalls beide Single) und Caroline (glücklich verheiratet). In ihrem Beruf als Gerichtsreporterin einer lokalen Zeitung in Manchester wird sie unterstützt von Zoe sowie gefordert durch ihren Konkurrenten Gregg.

Die Geschichte wechselt zwischen Rachels aktuellem Leben und der Beschreibung ihrer Studentenzeit, die sie vor allem mit ihrem damals besten Freund Ben verbracht hat. Nach dem es 10 Jahre lang keinen Kontakt gab, trifft sie ihn plötzlich wieder. Er sieht immer noch blendend aus, ist ein erfolgreicher Anwalt und glücklich verheiratet…

Alles in allem hat mich „Wir in drei Worten“ gut unterhalten. Der Roman lässt sich flüssig lesen und auch wenn viele Wendungen und Geschehnisse relativ vorhersehbar und typisch für einen Frauen-Liebesroman sind, kann man das Buch kaum aus der Hand legen und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Besonders viel Tiefgang hat der Roman nicht, aber das erwarte ich auch nicht unbedingt von einem Frauen-Liebesroman. Rachel kommentiert und beschreibt ihr Leben und alles was dazu gehört fast immer mit einem sarkastischen Spruch oder einer witzigen Metapher, welche einen des Öfteren zum Schmunzeln bringen. Die Charaktere sind allesamt liebevoll beschrieben und man liebt oder hasst sie gemeinsam mit Rachel.

Fazit
Wir in drei Worten ist ein wunderbar leicht-lockerer Liebesroman, den man am besten an einem regnerischen Herbsttag mit einer Tafel Schokolade auf der Couch genießt und am Ende mit einem „Hach, war das schön“ ins Regal stellt

Veröffentlicht am 15.09.2016

Netter, ruhig erzählter Familienroman

Dornentöchter
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Nach der Trennung von ihrem Mann Jack und dem Tod ihrer Mutter Marguerite zieht Sadie mir ihrer vierzehnjährigen Tochter Betty in den Heimatort ihrer Mutter: Pencubitt, Tasmanien. Sie beziehen Poet’s Cottage, ...

Nach der Trennung von ihrem Mann Jack und dem Tod ihrer Mutter Marguerite zieht Sadie mir ihrer vierzehnjährigen Tochter Betty in den Heimatort ihrer Mutter: Pencubitt, Tasmanien. Sie beziehen Poet’s Cottage, das alte Haus von Marguerites Eltern Pearl und Maxwell, in dem Marguerite aufgewachsen ist. In einem kleinen Haus nebenan wohnt noch immer Thomasina, Marguerites ältere Schwester, zu der Sadie jedoch lange keinen Kontakt hatte. Sie will das Haus nicht mehr betreten, da es darin angeblich spukt. Pearl, eine Kinderbuchautorin wurde dort in den 30er Jahren grausam ermordet, der Mörder wurde nie gefunden. Sadie möchte nach alle dem persönlichen Pech ihre Wurzeln ergründen und plant ein Buch über ihre Großmutter. Behilflich könnte ihr dabei Birdie sein, eine alte Freundin von Pearl, die mit der „Netzespinnerin“ bereits ein Buch über Pearl geschrieben hat. Sie übergibt Sadie die Ur-Fassung des Manuskriptes, damit diese womöglich die Wahrheit über das Schicksal ihrer Großmutter herausfinden kann.
Das Buch spielt nun abwechselnd in der Gegenwart, wo es Sadies und Bettys Leben in Pencubitt und ihre Recherchen in der eigenen Familiengeschichte schildert, sowie in der Vergangenheit, wo es Pearls Lebens aus Birdies Sicht in den Kapiteln der „Netzespinnerin“ beschreibt. Dabei zeigt sich ein Bild einer anscheinend psychisch kranken Frau, die es ihrer Umgebung sehr schwer gemacht hat sie zu mögen - selbst ihrem Mann und ihren Freunden. Insbesondere der Wechsel dieser zwei Erzählebenen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das Leben in dem kleinen, abgeschiedenen Dorf wird auf beiden Zeitebenen sehr anschaulich geschildert. Am Ende des Buches klärt sich der Tod von Pearl auf – und zwar auf recht überraschende Weise. Auch die mysteriösen, anscheinend übersinnlichen Begebenheiten in der Geschichte werden logisch aufgelöst. Ebenfalls ein Punkt, der mir am Buch sehr gut gefallen hat, da ich nicht wirklich ein Liebhaber von Geistergeschichten bin. Wie schon in anderen Rezensionen geschildert wird man leider mit den Personen schwer warm und richtig Spannung kommt erst im letzten Drittel des Buches auf.

Fazit
Dornentöchter ist ein netter, ruhig erzählter Familienroman mit einer Prise Mystery und Krimi - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vermutlich wird das Buch keinen allzu tiefen, dauerhaften Eindruck hinterlassen, aber trotzdem hat es mich eine Weile gut unterhalten und in den Bann der Netzespinnerin gezogen. Dafür gibt’s dann doch noch knappe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhiger, aber überzeugender Kriminalroman

Opfer
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„Opfer“ ist in vier Teile gegliedert, welche in insgesamt 40 Kapitel unterteilt sind. Jeder Teil und jedes Kapitel trägt einen Titel und ist nicht einfach nur durchnummeriert. Die Handlung verläuft auf ...

„Opfer“ ist in vier Teile gegliedert, welche in insgesamt 40 Kapitel unterteilt sind. Jeder Teil und jedes Kapitel trägt einen Titel und ist nicht einfach nur durchnummeriert. Die Handlung verläuft auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen begleitet man den Privatermittler Sean Ward im Jahr 2003 auf der Suche nach der Wahrheit - er versucht herauszufinden, was damals wirklich passiert ist. Zum anderen spielt die Handlung im „damals“, im Jahr 1983/1984. Man erlebt die Geschehnisse zu dieser Zeit hautnah mit und lernt Corinne sowie ihr Leben und Umfeld in Ernemouth kennen. Und das ist meistens alles andere als schön - was dort geschieht, lässt einen mitunter traurig, aufgewühlt und wütend zurück. Die Zeitebene wechselt von Kapitel zu Kapitel, was ich beim Lesen als sehr spannend empfunden habe. Die Kapitel enden oft mit einer neuen Enthüllung, einem neuen Puzzleteil im Fall Corinne. Dies bringt einen dazu immer weiterzulesen, weil man ja wissen möchte wie es weitergeht. Allgemein ist der Erzählstil allerdings recht ruhig, was meiner Meinung nach der Spannung jedoch keinen Abbruch tut. Die Handlung im Jahr 1983/1984 ähnelt eher einer Milieustudie von einer kleinen Stadt im England der 80er Jahr. Und trotz des Ritualmordes, um den sich alles dreht, ist der Krimi sehr unblutig geschrieben.

Auf Grund von sehr vielen verschiedenen beteiligten Personen und den zwei Zeitebenen, muss man beim Lesen jedoch auch sehr aufpassen, da einem sonst Zusammenhänge entgehen können oder man nicht mehr genau weiß, wie und wo eine Person von 2003 in der Vergangenheit eine Rolle gespielt hat.

Ich persönlich finde auch den deutschen Titel gut gewählt, obwohl ich es normalerweise nicht mag, wenn der englische Titel („Weirdo“) nicht übernommen wird. „Opfer“ trifft es in diesem Fall aber sehr gut – in diesem Buch gibt es nicht nur ein Opfer. Ganz im Gegenteil, mit jeder gelesenen Seite offenbart sich ein neues Opfer und irgendwie ist fast jeder, der im Buch auftaucht auch auf die eine oder andere Weise ein Opfer.

Fazit
Ein guter Kriminalroman, der einen mit der Handlung auf zwei Zeitebenen (damals und heute) in seinen Bann zieht, aber teilweise auch sehr bedrückend ist und einen traurig und wütend macht – 4 Sterne.