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Veröffentlicht am 05.09.2019

Magisch und märchenhaft

Emilia und der Junge aus dem Meer
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Emilia, von ihrem Vater, dem Leuchtturmwärter Augustus Wassermann, liebevoll Lämpchen genannt, erscheint auf den ersten Blick wie ein ganz normales kleines Mädchen. Doch auf ihren zierlichen Schultern ...

Emilia, von ihrem Vater, dem Leuchtturmwärter Augustus Wassermann, liebevoll Lämpchen genannt, erscheint auf den ersten Blick wie ein ganz normales kleines Mädchen. Doch auf ihren zierlichen Schultern lastet eine viel zu grosse Verantwortung. Ihr Vater, der ein Bein verloren hatte, verliert nach dem Tod von Emilias Mutter den Boden unter den Füssen und gibt sich dem Alkohol dhin. Es ist Emilias Aufgabe dafür zu sorgen, dass immer genug Zündhölzer im Hause sind, damit der Leuchtturm den Schiffen nachts den Weg weisen kann. Als eines Tages Emilia die Zeit beim Muschelsuchen vergisst und dann auch noch ein Sturm aufkommt, geschieht das Unglück und der Leuchtturm bleibt dunkel. Es kommt wie es kommen muss: ein Schiff zerschellt an den Klippen und Augustus und Emilia müssen die Konsequenzen tragen. Emilia kommt in das sogenannte „Schwarze Haus“ über das so viele Geschichten erzählt werden. Es wird gemunkelt, dass im Turmzimmer ein Monster lebt. Emilias Neugier ist geweckt und trotz Verbot geht sie im Haus auf Entdeckungsreise…

Emilia hat mich auf den ersten Blick an Pippi Langstrumpf erinnert. Doch wenn man sie näher kennen lernt, wirkt sie nicht mehr ganz so unbeschwert, lastet doch der Verlust der Mutter und die Verantwortung für den Leuchtturm schwer auf ihr. Dennoch ist sie ein sehr starkes Persönchen mit viel Einfühlungsvermögen und man muss sie einfach gern haben. Auch die anderen Figuren sind sehr lebendig und liebevoll gezeichnet – alle mit Ecken und Kanten. Der phantasievolle Schreibstil der Autorin ist altersgerecht und weiss auch Erwachsene zu begeistern. Sie erzählt eine Geschichte über das Kind sein in schwierigen Situationen, über das anders sein, über Toleranz, über Freundschaft und Hoffnung. Das alles hat Annet Schaap meiner Meinung nach wunderbar zusammen mit einem Hauch von Magie in eine märchenhafte Erzählung verpackt, die mich eine Weile lang aus dem Alltag entführt hat.

Für mich ist Annet Schaaps ein wahres Fundstück und ich freue mich, noch mehr von ihr zu lesen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch, das Lesen noch schöner macht

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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Emmet Farmers Geschichte spielt in einer Zeit, in der Bücher geächtet werden - eine unfassbare Vorstellung für mich als Büchereule. Ein Szenario, das ich mir für mich nie und nimmer ausmalen möchte. Und ...

Emmet Farmers Geschichte spielt in einer Zeit, in der Bücher geächtet werden - eine unfassbare Vorstellung für mich als Büchereule. Ein Szenario, das ich mir für mich nie und nimmer ausmalen möchte. Und dennoch schafft es die Autorin mit ihrer Sprache mich sehr schnell in die Geschichte eintauchen zu lassen. Ihr Erzählstil hat etwas Märchenhaftes und vor allem die Figur der Buchbinderin Seredith faszinierte mich in all ihren Facetten. Auch als Leser blieb sie für mich lange mysteriös und undurchsichtig. Ist sie eine Hexe? Ist sie den Menschen wohlgesonnen oder führt sie Böses im Schilde? Nur allmählich begreift man als Leser zusammen mit Emmet, was das Buchbinden wirklich bedeutet und vor allem, welchen Wert die Bücher für uns alle haben.

Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt. Obwohl diese Abschnitte aufeinander aufbauen und meiner Meinung nach plotmässig perfekt miteinander abgestimmt sind, ist jeder einzelne Teil für sich etwas Besonderes. Der erste Teil erzählt in erster Linie Emmets Zeit bei Seredith und hat mir persönlich gerade auch sprachlich am Besten gefallen. Mit ihren schönen und originellen Beschreibungen zaubert die Autorin eine spannende und märchenhafte Atmosphäre.

Im zweiten Teil klärt sich einiges auf und die Geschichte geht dann in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hatte. Ich liebe unerwartete Wendungen in Büchern und hier ist es Bridget Collins sehr gut gelungen mich zu überraschen. Die unvorhergesehene Liebesgeschichte wird sehr einfühlsam dargestellt und auch hier zeigt sich wieder das grosse Erzähltalent der Autorin.

Auch der dritte Teil vermochte mich zu überraschen. In diesem Abschnitt wird der Ton etwas härter und hat daher für mich etwas von dem Zauber, der mich vor allem im ersten Teil begeisterte, verloren. Nichtsdestotrotz passt auch hier der Erzählstil zu den Umständen und bis zum Schluss hin wird es nochmals richtig spannend.

Bei allen drei Teilen - so unterschiedlich sie auch sind - konnte ich in die Geschichte eintauchen und mit den Figuren mitfiebern, mitleiden und mitlieben. Zwischen den Zeilen schwebt viel Märchenhaftes. Trotz allem Zauber wirkt die Geschichte aber nie verklärt oder kitschig. Und auch die Realität bekommt viel Raum. Ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin gerade um diesen Effekt zu erreichen, nähere Zeitangaben bewusst vermieden hat. Als Leser befinde ich mich gefühlsmässig in der Vergangenheit (ich denke da an die Kutschen, die als Verkehrsmittel eingesetzt werden). Und dennoch birgt das Buch auch das eine oder andere an Aktualität.

Ich habe "Die verborgenen Stimmen der Bücher" sehr gerne gelesen und es jeweils nur ungern beseite gelegt. Es hat mich in seinen Bann geschlagen und gleichzeitig meine Phantasie beflügelt. Es ist für mich eines der Bücher, die mir mein liebstes Hobby noch schöner machen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Weihnachtslektüre

Hauptsache, der Baum brennt
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Zugegeben - für ein Weihnachtsbuch ist es jetzt im Februar etwas spät. Aber da ich die Advents- und Weihnachtszeit sehr mag, habe ich nichts dagegen, mir diese "schönste Jahreszeit" etwas länger als üblich ...

Zugegeben - für ein Weihnachtsbuch ist es jetzt im Februar etwas spät. Aber da ich die Advents- und Weihnachtszeit sehr mag, habe ich nichts dagegen, mir diese "schönste Jahreszeit" etwas länger als üblich zu erhalten und dabei hat mir das Buch "Hauptsache der Baum brennt" von Sina Beerwald gut geholfen.

Sina Beerwald kenne ich vor allem durch ihre historischen Romane. Mit ihren Möwenkrimis hatte sie schon bewiesen, was für eine humorvolle Autorin sie ist. Und auch mit diesem Buch hat sie mich immer wieder zum Schmunzeln und gar laut Lachen gebracht. ​Die Geschichte selber wirkte an der einen oder anderen Stelle etwas konstruiert - aber in einem Weihnachtsbuch verzeiht man so etwas gerne. Und Seltsames und Magisches gehört nunmal zur Zeit des Kerzenscheins und Glühweindufts einfach dazu. Auch die nachdenklichen Momente kommen nicht zu kurz und runden zusammen mit dem angenehmen Schreibstil der Autorin das alles in allem unbeschwerte Lesevergnügen ab.

Sina Beerwald hat wieder ein Buch geschrieben, das mich beim Lesen aus dem Alltagstrott zu entführen vermochte und mir auch jetzt Anfang des Jahres noch ein paar weihnachtliche Momente schenkte. Ich vergebe 5 leuchtende Sterne.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Intensiv und berührend

Für immer Alaska
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Da mein Herz mir im Gegensatz zum in meinem Pass stehenden Geburtsdatum immer wieder zu verstehen gibt, dass ich sehr wohl zur Zielgruppe solcher Bücher gehöre, konnte ich nicht anders und ich wollte diese ...

Da mein Herz mir im Gegensatz zum in meinem Pass stehenden Geburtsdatum immer wieder zu verstehen gibt, dass ich sehr wohl zur Zielgruppe solcher Bücher gehöre, konnte ich nicht anders und ich wollte diese Geschichte unbedingt lesen. Ich war gespannt zu erfahren, warum Alaska , die davor Parkers Hund war, Svens Assistenzhund wurde. Die verzweifelte Parker hat dann nur noch einen Wunsch: Alaska von diesem schrecklichen Mitschüler zurück zu holen. Mutig machte sie sich daran, ihren ausgeheckten Plan in die Tat umzusetzen.

Meiner Ansicht nach ist Anne Woltz hier ein wunderbares Buch gelungen, dass viele verschiedene, auch aktuelle Themen (z.B. Mobbing) aufgreift und miteinander verknüpft, ohne dass der Plot jemals zu überladen wirkt. Ihre klare, jugendliche Sprache und Ausdrucksweise entspricht dem Alter der Protagonisten, so dass man Parker und auch Sven, die jeweils abwechselnd die Geschichte aus ihrer eigenen Perspektive erzählen, lebendig vor sich sieht. Die Beschreibungen sind so lebensnah, dass ich als Leser förmlich mittendrin bin und am liebsten selber die Hand ausstrecken würde, um Alaska zu streicheln. Die Autorin erzählt unaufdringlich und dennoch sehr intensiv was Toleranz und Akzeptanz bewirken können. Es ist eine Geschichte, die mich berührt hat und die schlussendlich viel zu schnell zu Ende war.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte mit sehr intensiven Momenten und Protagonisten, die man gern haben muss, auch wenn sie ihre Ecken und Kanten haben – eben wie im richtigen Leben. Es war mein erstes Buch von Anna Woltz; aber bestimmt nicht mein letztes. Und ich vergebe sehr gerne die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Erneut ein Lesevergnügen für Gross und Klein

House of Ghosts - Pension des Grauens
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Nachdem ich die beiden ersten Teile der „House of Ghosts“-Reihe sehr gerne gelesen habe, war ich sehr gespannt, welche Abenteuer diesmal auf Melli und den Nachbarsjungen Hotte warten würde. Ich war erstmal ...

Nachdem ich die beiden ersten Teile der „House of Ghosts“-Reihe sehr gerne gelesen habe, war ich sehr gespannt, welche Abenteuer diesmal auf Melli und den Nachbarsjungen Hotte warten würde. Ich war erstmal erleichtert, dass Mellis Familie die windschiefe Villa mit Hilfe des Goldschatzes behalten durften und fand es eine gute Idee, daraus eine Pension zu machen. Aber es war ja klar, dass nicht alles glatt laufen konnte – normal wäre ja auch langweilig. Und langweilig ist auch dieser 3. Teil überhaupt nicht.

Auch hier konnte ich wieder wunderbar eintauchen und ein paar sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden geniessen. Frank M. Reifenbergs feinsinniger und kindgerechter Humor hat mich erneut begeistert und mir einige Schmunzler geschenkt. Die liebevoll gezeichneten Illustrationen passen perfekt zur Geschichte und haben meine eigene Phantasie nicht ausgebremst – im Gegenteil.

Die letzte Seite habe ich mit einem lachenden und einen weinenden Auge umgeblättert. Es war ein sehr angenehmes Lesevergnügen. Aber es soll ja der letzte Band der Reihe gewesen sein – ich mag jedoch die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Melli, Hotte und Co. nicht aufgeben. Ich wäre jedenfalls bei einem weiteren Abenteuer wieder sehr gerne dabei.