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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2020

Halbgar - weder Krimi noch Schnulze

Sommernächte am Tegernsee
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Offensichtlich konnte sich Johanna Nellon nicht entscheiden, welchem Thema sie dem Vorzug geben sollte. Sieben Erzählstränge mit unterschiedlichen Inhalten rund um den Tegernsee waren mir viel zu viel. ...

Offensichtlich konnte sich Johanna Nellon nicht entscheiden, welchem Thema sie dem Vorzug geben sollte. Sieben Erzählstränge mit unterschiedlichen Inhalten rund um den Tegernsee waren mir viel zu viel. Vorrangig dreht es sich ab der Buchmitte um die Köchin Sabine, die den Landgasthof ihres Onkels überschrieben bekommt und sich in einen Reitstallbesitzer verliebt. Diese Geschichte könnte der Rote Faden sein, wird aber ständig unterbrochen von der beginnenden Liaison  ihrer besten Freundin im Tal mit dem besten Freund des Pferdezüchters sowie dem Lebenswandel ihres Onkels samt Mini-Krimi plus dem spielsüchtigen Bankberater, der Sabine um des Geldes willen gern zur Frau nehmen würde. Puh. Dazu spielt die Polizei eine Rolle, weil dem Reitstallbesitzer unsittliches Verhalten vorgeworfen wird. In den Entspannungspausen kocht Sabine etwas für einen oder alle ihre Freunde. Auch einige der Rezepte finden sich im Buch wider. Und Nellon baut viele inhaltliche Redundanzen ein, die leider selten nützlich sind.

Also statt einer romantischen Liebesgeschichte mit einigen Wirrungen und Wendungen samt Vorstellungen des bezaubernden Tegernseer Tals, bekommt man ein Konglomerat verschiedener angerissener Geschichten. Von denen einige Inhalte aufgehen, vieles versickert und nervt. Man hätte mehr daraus machen können. Eine seicht-anregende Sommerromanze in wunderschöner Umgebung hätte mir durchaus gereicht So kann ich leider gar keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

lieblos zusammengeklatscht

Herbstfreundinnen
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Mackenzies Leben scheint perfekt, da sie auf einem hoch angesehen Weingut lebt und arbeitet. Wenn da nicht die Tücken ihrer Beziehung wären. Ihr Ehemann will die Scheidung und ihre Schwiegermutter ist ...

Mackenzies Leben scheint perfekt, da sie auf einem hoch angesehen Weingut lebt und arbeitet. Wenn da nicht die Tücken ihrer Beziehung wären. Ihr Ehemann will die Scheidung und ihre Schwiegermutter ist eine Ziege. Einzig ihre schwester hält noch zu ihr. Die Fassade bricht zusammen.
Anders als bei typischen Malery-Romanen ist hier vieles unstimmig erzählt. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, viele Unsympathen und nur wenig sympathisch. Aber der Schreibstil ist es, der so ganz und gar untypisch ist: sehr zäh werden endlose Beschreibungen von Nichtigkeiten von nur kurzen Lichtblicken unterbrochen. Die Handlung ist überhaupt nicht glaubwürdig und leider taugt es damit auch nicht mal als Bettlektüre zum Einschlafen. Es wirkt lieblos zusammengeklatscht. Sehr schade!

Veröffentlicht am 12.03.2022

Sommerträume auf Sylt

Sommerträume auf Sylt
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Vier Mädchen schließen einen Pakt bei einem Feriencamp auf Sylt, es geht um ihre Träume. Diese sind bei einigen sehr banal und bei anderen weitgreifender. Ein Vierteljahrhundert später stehen alle vier ...

Vier Mädchen schließen einen Pakt bei einem Feriencamp auf Sylt, es geht um ihre Träume. Diese sind bei einigen sehr banal und bei anderen weitgreifender. Ein Vierteljahrhundert später stehen alle vier mit den Beinen fest im Leben. Die eine hat drei Kinder, eine machte Karriere, die nächste träumt immer noch von der tollen Hochzeit und die vierte ist irgendwie auch erfolgreich. Nur sind alle drei etwas urlaubsreif und wollen endlich wieder zusammen nach Sylt.
Keine der vier Frauen lernt man richtig kennen, keine konnte ich mir vor dem inneren Auge gut vorstellen. Also, so gar nicht. Weder bildlich noch wie sie tickt. Ebenso blass bleiben die zahlreichen Nebenfiguren. Die eine flirtet mit zwei Männern auf Sylt, aber auch die wirken irgendwie deplatziert oder so, als ob sie unbedingt mit hineinmüssen – eine Urlaubsliebe muss hinein! – aber sie sind weder Fisch noch Fleisch, weder un- noch sympathisch. Die Dialoge wechseln sich ab, mal steht die eine im Vordergrund, mal eine andere. Plötzlich ist eine „Fotokünstlerin“ und bekommt eine Ausstellung auf Sylt, aber wie sie dahin gelangt ist, bleibt unbestimmt.
Sprachlich finden sich gerade zu Beginn viele Redundanzen, in Westerland ist fast alles „berühmt“. Was auf den ersten Seiten noch witzig rüber kam, nervt danach schnell und ich neigte zum Überblättern. Und fragte mich, ob am Lektorat gespart wurde. Denn so wirkt dieser Roman auf mich. Man hätte mehr daraus machen können, wenn… Sehr schade.

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Veröffentlicht am 25.09.2019

Überzeugt nicht, irritiert ziemlich

Die Ameisenfrau
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Es gibt viele Morde, viele Verletzte und eine Angst einjagende Organisation. Die Ameisen haben damit nichts zu tun. Sie hängen nur mit einer Hauptfigur zusammen, die über sie und ihre Schwarmintelligenz ...

Es gibt viele Morde, viele Verletzte und eine Angst einjagende Organisation. Die Ameisen haben damit nichts zu tun. Sie hängen nur mit einer Hauptfigur zusammen, die über sie und ihre Schwarmintelligenz forscht. Ansonsten? Teils sachlich, teils trivial verfasst - weder Fisch noch Fleisch, der Schreibstil wandelt sich ab und zu. Der Autor schreibt unglaubwürdig, vermag mich nicht zu fesseln und die Story ist hanebüchen. Die Geschichte habe ich teilweise überhaupt nicht verstanden.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Finger weg

Ein zauberhafter Winter
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Als ich das Buch anfragte, kannte ich nur die Inhaltsangabe. Und die las sich zwar schon trivial, aber auch sehr anregend und so, als ob dieser Titel mir ein paar Stunde süße Lektüre verschaffen würde.

Zielgruppe: ...

Als ich das Buch anfragte, kannte ich nur die Inhaltsangabe. Und die las sich zwar schon trivial, aber auch sehr anregend und so, als ob dieser Titel mir ein paar Stunde süße Lektüre verschaffen würde.

Zielgruppe: Leser, die sehr seichten Herzschmerz mögen

Die erste Hälfte dreht sich nur darum, dass die Hauptfigur sich selbst bemitleidet und zu viel über ihren Freund grübelt. Ist er nun ein echter Freund oder ist er es nicht? Für Leser ist schnell klar, welche Sorte sie erwischt hat. Auch die Nebenfiguren neben reichlich Raum ein. Der angepriesene Inhalt kommt erst im letzten Drittel in Fahrt. Bis dahin überschlug ich einige Seiten.

Der Sprachstil ist flapsig und nicht der, den ich mir für Romane zum lockerleichten schmökern wünsche. Aber nicht der Grund dafür mehrere Seiten ab und zu zu überblättern. Denn die Autorin lässt einen an den gedanklichen Monologen ihrer Hauptfigur intensiv teilhaben und die drehen sich rund um ihr scheinbar verkorkstes Leben und dem Jammern über ihre Situation - Job und "Freund" weg, alleine ohne Freundin in Skagen urlaubend -. Du liebes Bisschen. Nein, leider. Nicht mein Ding.