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Veröffentlicht am 11.04.2022

Packender und vielschichtiger Justizthriller

Verweigerung
6

Ein aufsehenerregender Mordprozess ohne Leiche, ein Angeklagter, 12 Geschworene und am Ende ein Freispruch.

10 Jahre danach ist der Fall um die verschwundene Jessica Silver so rätselhaft wie am ersten ...

Ein aufsehenerregender Mordprozess ohne Leiche, ein Angeklagter, 12 Geschworene und am Ende ein Freispruch.

10 Jahre danach ist der Fall um die verschwundene Jessica Silver so rätselhaft wie am ersten Tag. Ein Wiedersehen aller Geschworenen soll Licht in die Sache bringen, doch stattdessen wird dadurch eine Lawine von Ereignissen in Gang gesetzt. Die alles entscheidende Frage ist: Wird diese Lawine ins Verderben reißen oder wird dadurch die Wahrheit zu Tage befördert?

Der Roman erzählt abwechselnd in Rückblenden vom damaligen Prozess gegen Bobby Nock und von den aktuellen Entwicklungen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Maya Seale. Seinerzeit die einzige Geschworene, die an die Unschuld von Bobby Nock glaubte und es dank ihrer Hartnäckigkeit schaffte, nacheinander alle Geschworenen auf ihre Seite zu ziehen. Heute ist Maya selbst Anwältin und droht sich nun im Strudel der sich überschlagenden Ereignisse zu verlieren.

Ein Schwerpunkt, der die Erzählung wie einen roten Faden durchzieht, liegt auf dem Thema Rassismus, der in der Story aus mehreren Perspektiven und in vielerlei Nuancen beleuchtet wird. Oft ist es kein offener Rassismus, sondern unterschwellige Annahmen und Unterstellungen, was es für die Betroffenen noch schwieriger macht, sich dagegen zu wehren. Die Charaktere sind vielschichtig gestaltet. Durch den Aufbau mit den Rückblenden wird ein Geschworener nach dem anderen mit Tiefe und Leben gefüllt und gleichzeitig die Geschichte erhellt.

Ein wahnsinnig spannender und clever konstruierter Thriller, der den Leser bis zuletzt völlig im Unklaren lässt, wem und was er glauben kann, ehe ein spektakuläres Ende ihn atemlos zurücklässt – und mit erheblichen Zweifeln am amerikanischen Rechtssystem bzw. am Modell der Geschworenen.

Absolute Leseempfehlung für diesen raffinierten Justizthriller voller Hochspannung!

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Regeln sind da, um gebrochen zu werden!

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
0

„Four Houses of Oxford“ sorgte schon bei seiner Veröffentlichung für viel Aufsehen und ich muss sagen – believe the hype!!!

Harper kommt an die University of Oxford, um Jura zu studieren, und wird von ...

„Four Houses of Oxford“ sorgte schon bei seiner Veröffentlichung für viel Aufsehen und ich muss sagen – believe the hype!!!

Harper kommt an die University of Oxford, um Jura zu studieren, und wird von der Studentenvereinigung der Diamonds eingeladen. Diese gehört neben den Spades, den Cross und den Hearts zu den „Vier Farben“ - geheimnisvollen Vereinigungen, um die sich viele Gerüchte ranken. Schnell muss Harper feststellen, dass die Wahrheit alle Vorstellungen übersteigt und es für sie kein Zurück mehr gibt. Nicht nur sie selbst schwebt bald in großer Gefahr, sondern auch ihre beste Freundin Cece und Finley, der Junge der ihr vor zwei Jahren das Herz gebrochen hat.

Der New Adult-Roman beschränkt sich nicht auf eine University-Romance, sondern überrascht mit einer spannungsreichen und geheimnisvollen Story, in der nicht nur die rätselhaften „Vier Farben“ eine große Rolle spielen, sondern auch die unbekannte Herkunft von Harper, die bei Pflegefamilien aufgewachsen ist. Und natürlich Harper und Finley!

Freundschaft und Feindschaft, Vertrauen und Verrat, Gefühle und Geheimnisse – die Geschichte bebt förmlich vor Spannung. Dazu kommt mit Harper eine einfach nur coole Heldin daher mit Ecken und Kanten und dem Mut sich zu widersetzen: Regeln sind schließlich da, um gebrochen zu werden.

Die Story endet mit einem heftigen Cliffhanger und es wird echt hart, die Wartezeit auf Band 2 zu überstehen!

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Mutige Heldin mit einem Geheimnis

Naerima
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Ein Mädchen wird allein im Wald von zwei Jägern gefunden und in deren Dorf mitgenommen. Damit beginnt das große Abenteuer rund um die geheimnisvolle Naerima, die sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern ...

Ein Mädchen wird allein im Wald von zwei Jägern gefunden und in deren Dorf mitgenommen. Damit beginnt das große Abenteuer rund um die geheimnisvolle Naerima, die sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern kann. Als Leser taucht man sofort ein in die Welt des Dorfes, lernt mit Naerima so gutherzige Bewohner wie den Schmied Wignot kennen und schätzen, und fürchtet mit ihr den aufbrausenden und ungerechten Ziehvater Almos. Naerimas Geschichte wird so lebendig erzählt, dass man mit ihr fühlt und dieses starke Mädchen gleichzeitig bewundert. Allein die Geschichte, wie sie Otarios Bogen beim Bogenschießen gewinnt, lässt erkennen, dass das Mädchen über ganz besondere Fertigkeiten und vor allem über viel Mut verfügt! Naerima ist die Außenseiterin im Dorf und freundet sich mit einem weiteren Außenseiter an, dem stummen Jungen Xaron, und diese beiden ergänzen und unterstützen sich. Das wahre Geheimnis der Geschichte liegt in Naerimas vergessener Vergangenheit, und wir begleiten Naerima auf gefährlichen Wegen, um das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen. Die Geschichte entwickelt sich so lebendig und spannend, dass es schwerfällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen, der Erzählfluss ist wirklich hervorragend.

Mir gefiel besonders, dass die Heldin ein so mutiges Mädchen ist, das eine junge Wölfin zur Freundin hat und auch mal eine Giftschlange erlegt. Ein großartiges Rollenvorbild für lesende Mädchen, die oft von der Buchwelt mit den immer gleichen Prinzessinnen- und Pferdebüchern überschüttet werden.

Die Erzählung ist so anschaulich und lebendig, dass man sich wunderbar hineinversetzen kann. Das Setting wirkt auf Anhieb überzeugend und irgendwie schön vertraut. Mich hätte es nicht gewundert, wenn da Ronja Räubertochter durch den Wald gestreift oder die Brüder Löwenherz durchs Dorf geritten wären. Die Geschichte lebt von Freundschaft, Geheimnissen und Abenteuern. Dazu gibt es einige mythische Komponenten wie die magischen Edelsteine oder den geheimnisvolle Wolfsjungen, einen Seher und einen mysteriösen schwarzen Ritter.

Diese Geschichte ist eine wahre Entdeckung!

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Mordsspaß im Südburgenland

Hamdraht
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Es ist eine illustre Gesellschaft, die das Südburgenland und den herrlichen Gartenkrimi von Martina Parker bevölkert: Da wäre allen voran die hartnäckige Journalistin Vera. Die ist mit ihrer Mutter Hilda ...

Es ist eine illustre Gesellschaft, die das Südburgenland und den herrlichen Gartenkrimi von Martina Parker bevölkert: Da wäre allen voran die hartnäckige Journalistin Vera. Die ist mit ihrer Mutter Hilda einer Presse-Einladung in das neue Wellness-Hotel „Fia Mi“ gefolgt. Hotelinhaber Arno ist ein Mann mit Vergangenheit und einem Geheimnis, seine Ehefrau Ophelia ist eine wandelnde Inszenierung von Lifestyle. Das Küchenzepter schwingt Veras Gartenfreundin Mathilde. Die müht sich redlich ab, auch die angesagte Bloggerin Sky Dujmovits zufriedenzustellen, die dem Hotel zu Berühmtheit verhelfen soll. Ein mysteriöser Todesfall bringt die pressewirksame Eröffnungswoche jedoch zu einem jähen Ende. Denn auch, wenn´s eine schöne Leich´ war, wird doch schnell klar, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht im Südburgenland. Nicht nur die Polizei ermittelt. Auch Vera nimmt Nachforschungen auf, unterstützt von Mutter Hilda und deren wachsamen Augen und Ohren.

Es sind die vielfältigen Charaktere, die diesen Gartenkrimi bevölkern und die ihn so lebendig machen. Mit zarter Ironie wird jedes Kapitel von einem Häppchen Gartenwissen eingeleitet, das sich so manches Mal in der Handlung wiederfinden mag. Überhaupt ist es ein feiner trockener Humor, der sich durch die Charakterformung und die Geschichte zieht, der das Lesen zu einem großen Vergnügen werden lässt. Auch die zahlreichen Dialekteinstreuungen machen den Krimi so liebenswert authentisch, ebenso wie interessante Gartenfacts und kulinarische Einsprengsel. Dass es sich bereits um Band 2 der Gartenkrimis handelt, stört beim Lesen in keinster Weise.

Dieser Krimi ist eine hervorragende Melange aus kultigen Charakteren, südburgenländischem Flair, einem Hauch Ironie und einer ordentlichen Portion Spannung. Ein wirklich großartiger, kurzweiliger Lesespaß!

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Raffiniert konstruierter Regionalkrimi in einem außergewöhnlichen Setting

Klostertod
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Als eine Ordensschwester tot in ihrer Zelle aufgefunden wird, erwartet die Kriminalkommissare Achill und Bertling ein neuer Fall in Speyer. Die Umstände an sich sind schon rätselhaft, aber weitaus verdächtiger ...

Als eine Ordensschwester tot in ihrer Zelle aufgefunden wird, erwartet die Kriminalkommissare Achill und Bertling ein neuer Fall in Speyer. Die Umstände an sich sind schon rätselhaft, aber weitaus verdächtiger ist das Verhalten der anderen Nonnen, die kurzerhand den Tatort gereinigt und mögliche Beweismittel beseitigt haben. Allerdings beißt sich die Polizei an der Gemeinschaft der Ordensfrauen die Zähne aus. Deutlich erfolgreicher ist da Achills Freund, der Hobby-Ermittler André Sartorius, dem es gelingt, die Studentin Irina getarnt als Novizin ins Kloster einzuschleusen, wo sie nach und nach Zugang zu den Ordensfrauen und deren Geheimnissen erlangt. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und lassen den Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Es handelt sich bereits um den 4. Fall für Achill und Sartorius, doch die Lektüre ist auch als Einzelband ohne Probleme verständlich. Der Leser wächst mit Irina in das Klosterleben hinein und versucht ebenso wie sie, die Hintergründe und Motive der anderen Nonnen zu ergründen. Rasch lernt man die ach so verschiedenen Ordensfrauen in all ihren Eigenheiten kennen. Für die komischen Momente sorgt eindeutig Schwester Ehrentrud mit ihrem herrlichen pfälzischen Dialekt: „Wissen Se, mir de Siedpalz sinn do halt ä bissl großzieschischer wie die hier in de Vorderpalz.“ Überhaupt vermittelt der spannende Krimi außer interessanten Einblicken in das Kirchen- und Klosterleben auch viel pfälzische Lebensart. Die Geschichte spielt im März 2020 und begleitet dabei auch die Anfänge der Corona-Pandemie in Deutschland. Da war es besonders faszinierend, dieses Buch punktgenau 2 Jahre später zu lesen und oft zu denken: Wenn die wüssten!

Der Regionalkrimi ist eine gelungene Mischung aus Spannung und Humor.

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