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Veröffentlicht am 30.11.2023

Warmherzige und unterhaltsame Geschichte mit Kleinstadtfeeling

Lake Paradise – Ein Ort für Träume
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Trish Price ist die Inhaberin des Tiersalon in Lake Paradise. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lexie arbeitet sie dort Tag für Tag und kümmert sich um vielerlei Tiere. Daneben kümmert sie sich um ihre ...

Trish Price ist die Inhaberin des Tiersalon in Lake Paradise. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lexie arbeitet sie dort Tag für Tag und kümmert sich um vielerlei Tiere. Daneben kümmert sie sich um ihre beiden jüngeren Schwestern, da die Eltern nicht mehr leben und die alte Dame Miss Eliza wird auch rührend von ihr betreut.
Da bleibt eigentlich kaum noch Zeit für die Liebe und Trish hatte bisher auch kein Glück in der Liebe.
Sheriff Wyatt ist alleinerziehender Vater der kleinen Tochter Abigail. Unterstützt wird er von seiner Mutter Murielle, die sich liebevoll ebenfalls um Abigail kümmert.
Seit längerem ist Wyatt in Trish verliebt und besucht verdächtig oft den Tiersalon …

Ach war das schön, wieder nach Lake Paradise zu kommen.
Schnell sitze ich mit den Tratschtanten im Café, bummle durch die Straßen dieser charmanten, liebenswerten Kleinstadt oder sitze am See und fühle mich dort gleich wieder wohl.
Trish und Wyatt sind als Figuren schon aus den ersten beiden Bänden bekannt. Da konnte man auch schon erkennen, dass Wyatt Gefühle für Trish hat.
In diesem Teil lernen wir die beiden nun näher kennen. Trish ist gefangen in ihrem Leben mit der Verantwortung für ihre beiden Schwestern und ihr Geschäft. Da bleibt kaum Zeit für die Liebe und sie kann sich eine feste Beziehung im Moment auch kaum vorstellen. Aber man spürt, dass sie sich insgeheim danach sehnt. Allerdings glaubt sie kaum, dass Sheriff Wyatt mehr für sie empfindet als Freundschaft, wie manche im Ort behaupten.
Wyatt ist ein verantwortungsvoller Sheriff und ein liebevoller und ebenso verantwortungsbewusster alleinerziehender Vater. Seine Mutter kümmert sich um die kleine Abigail wenn Wyatt noch im Dienst ist und die drei sind eine eingeschworene Einheit. Allerdings ist Wyatt ziemlich schüchtern und zurückhaltend, was es ihm erschwert, Trish näher zu kommen.
Sehr häufig besucht er ihren Tiersalon und bringt nicht nur die Katzen seiner Mutter oder das Meerschweinchen seiner Tochter sondern auch die Haustiere anderer Bekannter dorthin, nur um Trish zu sehen.
Es war wirklich nett und romantisch zu erleben, wie die beiden sich näher kommen.

Daneben lerne ich Miss Eliza näher kennen und erfahre so einiges über ihre Geschichte, die mich berührt hat.
Aber auch Trishs Schwestern lerne ich näher kennen und mag die beiden jungen Mädchen gerne.
Außerdem gibt es noch viele kleine Anekdoten und Ereignisse, die gut zum Kleinstadtleben passen. Die liebenswerten Tratschtanten haben wieder so einige Auftritte ebenso wie Nolan, der Cafébesitzer und sein Freund.
Auch erfahre ich nebenbei was es bei Lexi und Aaron sowie Savannah und Dylan aus den ersten beiden Büchern neues gibt.
Das war alles schön zu lesen und auch unterhaltsam.

Der dritte Teil der Reihe um die charmante Kleinstadt Lake Paradiese ist ein Wohlfühlroman mit viel Liebe, Romantik, etwas Humor und reichlich schönem Kleinstadtfeeling. Es hat Freude gemacht liebenswerte und authentische Figuren in einer Geschichte zu erleben, wie sie das Leben schreiben könnte. Ein lebendiger, mitreißender Schreibstil macht das Abtauchen in die Welt von Lake Paradise leicht und ich hoffe, auf einen erneuten Besuch dort!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 28.11.2023

Fesselnder Psychothriller, anders als erwartet aber spannend

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Evelyn Jancke ist forensische Psychologin und unterstützt regelmäßig die Polizei. Seit ihr Bruder Fabian, dem sie sehr nahe stand, vor zwei Jahren mit seiner Ehefrau auf dem Weg in den Camping-Urlaub mit ...

Evelyn Jancke ist forensische Psychologin und unterstützt regelmäßig die Polizei. Seit ihr Bruder Fabian, dem sie sehr nahe stand, vor zwei Jahren mit seiner Ehefrau auf dem Weg in den Camping-Urlaub mit dem Wohnmobil spurlos verschwand, ist die Arbeit das Einzige, das sie aufrecht hält. Abends vertreibt sie sich die Zeit in diversen Bars und wacht auch häufig in fremden Betten auf. Aber sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass ihr Bruder noch lebt und sie eines Tages wieder von ihm hören wird.
Als die Polizei von Oldenburg sie um ihre Mithilfe in der „Sonderkommission Camping“ bittet, ist Evelyn sofort dabei. Gesucht wird ein Serientäter der auf Campingplätzen im norddeutschen Raum scheinbar wahllos Menschen tötet. Nun gibt es einen Zeugen, der den Täter gesehen hat und es wird ein Phantombild erstellt. Dieses Bild lässt Evelyn dem Atem stocken.

Der Prolog schockt den Leser gleich, den er erzählt von den Leiden eines kleinen Jungen, der entführt wurde. Das war schon recht harte Kost. Aber so ging es nicht weiter.
Im ersten Kapitel erleben wir dann Fabian Jancke und seine Frau mit dem Wohnmobil auf den Weg in den Urlaub. In der Nähe von Dijon haben sie einen Wildunfall, der das Wohnmobil beschädigt. Sie benötigen Hilfe und geraten dann in die Situation, die zu ihrem Verschwinden führt.

Erst im zweiten Kapitel, das zwei Jahre später beginnt, lernen wir Evelyn Jancke und ihr aktuelles Leben kennen.
Auch gleich zu Beginn erfahren wir, dass sie in der Sonderkommission häufig mit Hauptkommissar Gerhard Tillmann zusammenarbeitet. Die beiden waren einmal ein Paar doch Evelyn entschied nach einer Weile, dass sie ihn als Freund mehr brauchte und nicht als Geliebten. Tillmann fiel es offenbar schwer, das zu akzeptieren, fand sich aber letztendlich damit ab. Dennoch fiel mir auf, dass Tillmann sich manchmal etwas merkwürdig verhält und ich traute ihm nicht immer über den Weg. Er war für mich tatsächlich eine recht undurchsichtige Figur.

Die Handlung dieses Psychothrillers verlief anders als ich das erwartet hatte. Ich dachte mehr über Fabians Verschwinden und Evelyns Suche nach ihm zu erfahren. Aber die Handlung dreht sich hauptsächlich um den so dringend gesuchten Serientäter von den Campingplätzen.
Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Einschübe aus der Sicht des Täters. Ich ahnte schnell, wer das sein könnte und behielt auch Recht.
Während Evelyn ständig eine mögliche Verbindung zu ihrem verschwundenen Bruder sah, konnte ich die nicht finden. Aber Evelyns Hartnäckigkeit hat mich schon etwas beeindruckt, auch wenn sie selbst mir nicht immer sympathisch war.
Während des Lesens fragte ich mich ständig, ob Fabian und seine Frau noch leben oder nicht, was mit ihnen geschah und was das alles mit dem Serientäter zu tun hat.
Die Suche nach dem Serientäter gestaltet sich spannend aber insgesamt haben mir die typischen Psychothriller-Elemente etwas gefehlt.
Das Ende war für mich nicht ganz schlüssig, was ich ohne zu spoilern hier nicht detaillierter beschreiben kann. Auch hätte ich mir in Bezug auf Evelyns Bruder mehr Informationen gewünscht.

Dieser Psychothriller ist für mich mehr ein Thriller mit einer spannenden Suche nach einem Serientäter aber weniger Einblicke in Psyche und menschliche Abgründe. Dennoch hatte ich auch aufgrund Strobels lebendigem Schreibstil unterhaltsame Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 27.11.2023

Schöner Weihnachtsroman mit Hund, Santa Claus und einem ernsten Thema mit Tiefgang

Weihnachtszauber und Hundepfoten
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Alle Jahre wieder erfreut uns Petra Schier mit ihrem Weihnachtsroman mit Hund. Sie spielen immer in der gleichen Kleinstadt, so dass man häufig Protagonisten und Hunden aus früheren Romanen wiederbegegnet, ...

Alle Jahre wieder erfreut uns Petra Schier mit ihrem Weihnachtsroman mit Hund. Sie spielen immer in der gleichen Kleinstadt, so dass man häufig Protagonisten und Hunden aus früheren Romanen wiederbegegnet, was mir immer gut gefällt. Das ist ein bisschen wie „nach Hause kommen“ oder „alte Freunde treffen“.
Die Romane sind immer in 25 Kapitel eingeteilt, so dass man sie wie einen Adventskalender, jeden Tag ein Kapitel, bis zum 1. Weihnachtsfeiertag lesen könnte. Mir ist das allerdings noch nie gelungen, denn einmal angefangen kann ich die Romane meist nicht mehr weglegen.

In diesem Jahr steht Melissa, die Mitarbeiterin der Glaskünstlerin Jana, im Mittelpunkt. Jana war die Hauptperson des letztjährigen Romans und in diesem konnten wir Melissa schon flüchtig kennenlernen.
Dieses Jahr ist sie die Hauptperson und Petra Schier thematisiert diesmal ein schwerwiegendes Thema, nämlich häusliche Gewalt.
Melissa floh vor ihrem gewalttätigen Ehemann mit ihrem kleinen Sohn Andy in ein Frauenhaus und startete dann in der liebenswürdigen Kleinstadt einen Neuanfang. Aber noch immer lebt sie in der Angst vor ihrem Ex-Mann, gegen den sie gerichtlich ein Kontaktverbot erwirkt hat.
Als dieses Verbot vom Gericht wieder aufgehoben werden soll, vertraut sich Melissa endlich ihrer Chefin Jana an und diese steht ihr mit ihrem Partner Oliver zur Seite.
Im Rahmen ihrer Tätigkeit im Geschäft von Jana lernt Melissa den Sicherheitsmann Lennart und seine süße, junge Boxerhündin Sissy kennen.
Schnell bemerkt Melissa, dass Lennart Interesse an ihr hat und auch sie entwickelt Sympathie für ihn. Aber sie reagiert sehr zurückhaltend und reserviert, denn sie hat große Angst, sich erneut auf eine Beziehung einzulassen. Doch Lennart erkennt schnell, dass Melissa Zeit braucht, Vertrauen zu fassen und die lässt er ihr. Geduldig mit viel Einfühlungsvermögen und Offenheit versucht Lennart Melissa und ihrem kleinen Sohn die Angst zu nehmen und deren Vertrauen zu gewinnen. Die kleine Hündin Sissy beteiligt sich kräftig daran und hat ganz schnell das Herz von Andy erobert. Aber die Vergangenheit holt Melissa ein …

Der Autorin gelingt es hier sehr schön, ein schwieriges Thema mit Tiefgang mit einer leichten Weihnachtsgeschichte zu verbinden.
Beide Hauptfiguren, sowohl Melissa als auch Lennart, sind ihr gut gelungen. Melissa Ängste von ihrem Ex-Mann und ihre Sorge um ihren kleinen Sohn sind gut bei mir angekommen. Ebenso hat mir Lennart sehr gut gefallen, denn er ist wirklich sympathisch, empathisch und liebenswert. Es war schön zu erleben, wie er ganz langsam das Vertrauen von Melissa und Andy gewinnt.
Das brisante Thema der häuslichen Gewalt verarbeitet Petra Schier sensibel mit dem gebotenen Ernst ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

Wie immer gibt es neben den beiden Hauptfiguren weitere Protagonisten, die wichtige Rollen spielen.
Da sind natürlich auch wieder Santa Claus samt Ehefrau, Elfen und Rentieren, die die Wünsche vieler Erdenmenschen erfüllen wollen und auch die Geschicke von Melissa und Lennart im Auge haben.
Das ist immer ein sehr witziger und unterhaltsamer Teil der Geschichte, der mir allerdings diesmal etwas zu kurz kam. In diesem recht schwierigen Fall konnten anscheinend selbst Santa und seine Elfen nur wenig helfen.
Aber man darf sehr gespannt sein, wie sich alles für Melissa, Andy und natürlich auch Lennart entwickeln wird.

Daneben gibt es selbstverständlich auch wieder einen Hundestar. Diesmal ist es eine ganz junge Boxerhündin namens Sissy. Ihre Empfindungen, Ideen und Gedanken dürfen wir in kursiver Schrift lesen und erleben, wie Sissy alles gibt, um Melissa und Andy in ihre „Familie“ zu holen. Aber auch ihr Anteil war in diesem Jahr nicht so groß und bedeutend wie in früheren Geschichten. Die kleinen Tricks und Kniffe der Hundestars haben mir diesmal etwas gefehlt.

Viel weihnachtliche Stimmung entsteht, als Melissa in ein Blockhaus im Feriendorf der Familie Sternbach einzieht und beginnt, Haus und Garten weihnachtlich zu dekorieren. Auch der Weihnachtsmarkt öffnet seine Tore und ich hörte die Weihnachtsmusik und sah das schöne alte Karussell vor meinem inneren Auge.

Petra Schiers Weihnachtsromane gehören für mich in jedem Jahr zur Vorweihnachtszeit dazu. Der diesjährige Roman ist eine Mischung aus einem ernsten Thema mit Tiefgang, vielen Emotionen, Freundschaft, Liebe, Romantik und Weihnachtsstimmung. Für mich war es wieder ein schönes Leseerlebnis mit Wohlfühlfaktor das viel zu schnell zu Ende war. Auch in diesem Jahr kann ich Petra Schiers Weihnachts-Hunde-Roman empfehlen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 23.11.2023

Spannender Thriller mit brisantem, moralischem Thema

Ihr zweiter Tod
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Zach Bridger, eine ehemaliger gefeierter Quarterback, musste schon vor einigen Jahren eine schwere Entscheidung treffen. Seine Ex-Frau Rebecca fiel nach einem brutalen Angriff ins Koma. Da Zach als Ex-Ehemann ...

Zach Bridger, eine ehemaliger gefeierter Quarterback, musste schon vor einigen Jahren eine schwere Entscheidung treffen. Seine Ex-Frau Rebecca fiel nach einem brutalen Angriff ins Koma. Da Zach als Ex-Ehemann noch in der Patientenverfügung als Ansprechpartner und Entscheider angegeben war, fiel ihm die schwere Entscheidung zu, ob die lebenserhaltenden Maßnahmen fortgesetzt oder beendet werden. Er überließ die Entscheidung seinerzeit Rebeccas Eltern und diese sorgten dafür, dass Rebecca weiterlebte und die Maschinen nicht abgeschaltet wurden.
Nun steht Zach erneut vor dieser schweren Entscheidung, denn die Staatsanwältin Kate Lennon will den verantwortlichen Täter nun endgültig wegen Mordes hinter Gitter bringen und dafür sorgen, dass er dort auch bleibt und nicht wie nach seiner Verurteilung wegen Körperverletzung wieder frei kommt. Doch damit sie einen Mord anklagen kann muss Rebecca sterben, auf natürlichem Weg, was jederzeit geschehen kann jedoch niemand kennt den Zeitpunkt oder indem man die lebenserhaltenden Maschinen abschaltet.
Dadurch entsteht für Zach eine unerträgliche Situation, die sich zur Gefahr entwickelt sobald der Täter eine Ahnung davon bekommt, was vor sich geht und was ihm droht.

Das Thema, das die Grundlage für die Handlung dieses Thrillers ist, sorgte bei mir für eine gewisse Brisanz und zwang auch mich zum Nachdenken. Denn kaum jemand macht sich bis zu einem gewissen Alter Gedanken über eine solche Situation und verfasst eine entsprechende Patientenverfügung. Wenn man selbst in dieser Verfügung Entscheidungen trifft und festlegt, bleibt dies den Angehörigen erspart, die sich sicherlich dann auch oft überlegen, was der oder die Betroffene gewollt hätte.
Ich würde eine solche Entscheidung für einen geliebten Angehörigen niemals treffen wollen. Natürlich möchte man niemanden leiden sehen oder nur noch dahinvegetieren aber die Entscheidung für den Tod zu treffen stelle ich mir ausgesprochen schwer vor, wenn nicht gar unmöglich.

Eine solche Situation hat der Protagonist Zach in diesem Thriller. Dazu kommt noch, dass seine Liebesbeziehung zu Rebecca bereits vor vielen Jahren beendet war. Deshalb überließ er die Entscheidung und die Verantwortung dafür Rebeccas Eltern. Doch nun ist erneut seine Entscheidung gefragt. Kann er die Maschinen abschalten lassen, damit der Täter wegen Mordes angeklagt und verurteilt werden kann? Darf man so etwas tun aus moralischer Sicht? Ich wollte nicht an seiner Stelle sein.
Dazu kommt noch, dass Zach seinerzeit durch die zu treffende Entscheidung selbst auch einiges ertragen musste. Die Presse schlachtete das Thema aus, seine Footballkarriere ging zu Ende und er musste sich mit diesem moralischen Konflikt auseinandersetzen, ebenso wie mit Rebeccas Eltern.

Sandra Brown hat sich diesen schwierigen Themas angenommen und es in ihrem Thriller verarbeitet. Aus meiner Sicht ist ihr das gut gelungen. Sie hat das Thema mit der gebotenen Sorgfalt, Seriösität und Einfühlungsvermögen behandelt und dargestellt. Aber sie zeigt eben auch die schweren Konflikte auf, in die Angehörige geraten, wenn sie eine solche Entscheidung treffen müssen.

Wie bei Sandra Brown üblich gibt es zu dem männlichen Protagonisten ein weibliches Pendant. Diesmal ist es die Staatsanwältin Kate, die als Juristin für Gerechtigkeit sorgen möchte.
Auch wenn Zach es ihr sehr übel nimmt, dass sie ihn erneut in diesen furchtbaren Gewissenskonflikt bringt, ist sie seit langer Zeit die erste Frau, die ihm im Kopf herumspukt und ihn interessiert.
Auch Kate fühlt sich zu Zach hingezogen, obwohl sie weiß, dass das gerade jetzt nicht sein darf.
Die Romanze begleitet die Haupthandlung sehr dezent und fügt sich gut ein, was mir gefallen hat.

Natürlich dreht sich die Handlung nicht nur um Zachs Gewissenskonflikt und seine Überlegungen dazu. Wir erleben auch den Täter und sein Umfeld und lernen diesen abgebrühten, egoistischen und überheblichen Menschen kennen, der verantwortlich für Rebeccas Zustand ist. Es gibt auch Rückblicke zur eigentlichen Tat vor vielen Jahren.
Und dann erleben wir auch, was er aktuell unternimmt, um einer erneuten Anklage und möglichen Verurteilung zu entgehen.

Dieser Thriller ist in gewissen Teilen leicht vorhersehbar aber dennoch sehr spannend. Gut gefallen haben mir die dargestellten Konflikte, das moralisch schwierige Thema und die Charakterisierung der Hauptfiguren. Ich konnte Zachs Zerrissenheit spüren aber auch Kates Gerechtigkeitswunsch verstehen. Gegen Ende wird es richtig spannend und kommt sogar zu einem kleinen Showdown.
Insgesamt hat Sandra Brown wieder einen interessanten und spannenden Thriller vorgelegt, der gut ist für fesselnde Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 27.10.2023

Schöner Winterroman zur Zeit der Rauhnächte im verschneiten St. Peter-Ording

Winterstrandtage
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Wie in allen ihren Romanen entführt uns Tanja Janz auch in ihrem diesjährigen Winterroman nach St. Peter-Ording an die Nordsee.
Leni, die gerade mit ihrem Partner Armin dessen geerbtes Haus renoviert hat, ...

Wie in allen ihren Romanen entführt uns Tanja Janz auch in ihrem diesjährigen Winterroman nach St. Peter-Ording an die Nordsee.
Leni, die gerade mit ihrem Partner Armin dessen geerbtes Haus renoviert hat, bereitet alles für ein großes Familien-Weihnachtsfest vor.
Am Vorabend des 2. Advent sind die beiden zu einem Essen bei Freunden eingeladen. Da sie sich verspätet haben, brechen sie übereilt auf und Leni vergisst, die Kerze auf dem Adventskranz zu löschen.
Es kommt zum Brand und die beiden verlieren ihr Zuhause und ihr Hab und Gut. Armin nimmt sich eine Auszeit und reist zu seinem Bruder in die Schweiz. An Heiligabend teilt er ihr mit, dass er im neuen Jahr endgültig in die Schweiz zieht und in die Firma des Bruders als Partner einsteigt. Das bedeutet die endgültige Trennung und Leni ist am Boden zerstört.
Sie reist alleine nach St. Peter-Ording zu ihrer Oma Elga. Ihre Eltern, die an einer Grippe erkrankt sind, wollen nach ihrer Genesung nachkommen.
In St. Peter-Ording im schönen alten Friesenhäuschen ihrer Oma kommt Leni zur Ruhe und denkt über ihre Zukunft nach.

Hier haben wir es nicht mit einem typischen Weihnachtsroman zu tun, denn das Weihnachtsfest wird hier recht schnell abgehandelt.
Vielmehr stehen hier die sogenannten Rauhnächte, die 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige, im Mittelpunkt. In vielen Gegenden gibt es Bräuche und Traditionen, die in dieser Zeit ausgeführt werden. Auch Lenis Oma Elga führt in dieser Zeit einige Bräuche durch, z. B. das Räuchern, das alten Ballast des ausgehenden Jahres vertreiben soll.
In ihrem Nachwort erläutert die Autorin einiges zum Thema und was die Rauhnächte ihr bedeuten. Im Internet ist dazu auch vieles zu finden.
Im Anhang gibt es ein von der Autorin zusammengestelltes kleines Räucherwerk-Lexikon und eine Silvester-Räucherung. Außerdem Rezepte für einen Eiergrog, Apfelstrudel, Oma Elgas Silvesterlocken und Silvesterpunsch.

Dazu beschreibt Tanja Janz wie immer den von ihr so geliebten Ort St. Peter-Ording im Winter sehr detailreich. Ich hörte beim Lesen den Wind um die Häuser pfeifen, das Meer rauschen und spürte auch die klirrende Kälte.

So wie Leni sich bei ihrer Oma in deren Häuschen wohlfühlt, konnte ich mich beim Lesen wohlfühlen. Alleine schon die Atmosphäre und Stimmung zwischen der alten Dame und Leni war schön zu erleben.
Leni hilft ihrer Oma, die langsam ein bisschen ihr Alter spürt und sie unternimmt so einiges im Ort. Im Baumarkt trifft sie auf eine alte Schulfreundin und die beiden lassen die alte Freundschaft wieder aufleben.
Ihre alte Jugendliebe Kristan reist aus Hamburg an, da sein Opa plötzlich verstorben ist und er steht seiner Oma bei. So leben die beiden wieder als Nachbarn und sehen sich oft. Da knistert es dann plötzlich.
Ein Besuch im örtlichen Buchladen eröffnet Leni, die aktuell in einer Bibliothek arbeitet, eine neue Möglichkeit.
Leni beginnt immer intensiver über ihre Zukunft nachzudenken.

Lenis Geschichte und ihre Erlebnisse in St. Peter-Ording waren wirklich schön beschrieben. Manches wirkte vielleicht ein bisschen konstruiert und einige Dinge geschahen vielleicht auch etwas zu zufällig, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Die Liebesgeschichte hätte ein kleines bisschen mehr Romantik vertragen können aber am Ende habe ich dann doch zufrieden gelächelt.
Genauso gerne wie ich den Figuren von Tanja Janz im Sommer nach St. Peter-Ording folge, mache ich dies im Winter.
Der Roman war auch durch das interessante Thema der Rauhnächte ein unterhaltsamer Wohlfühlroman, den ich sehr gerne gelesen habe!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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