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Veröffentlicht am 18.11.2023

Sehr fesselnder und spannender Psychothriller mit vielen Wendungen

Die Einladung
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Schon der Prolog dieses Psychothrillers war schockierend und hat mich gleich an die Geschichte gefesselt. Der Zusammenhang des Prologs zur Handlung bzw. Protagonistin erklärt sich bald.
Protagonistin des ...

Schon der Prolog dieses Psychothrillers war schockierend und hat mich gleich an die Geschichte gefesselt. Der Zusammenhang des Prologs zur Handlung bzw. Protagonistin erklärt sich bald.
Protagonistin des neuen Psychothrillers von Sebastian Fitzek ist Marla Lindberg.
Sie leidet bis heute unter den Ereignissen, die im Prolog geschildert werden. Als sie ein paar Jahre später für einen Kurierdienst arbeitet, wird sie in eine verlassene Geburtsklinik geschickt, um dort ein Paket abzuliefern. Doch es ist eine Falle und Marla erlebt Schlimmes.
Dann arbeitet Marla als Analystin für Kristin, die Abteilungsleiterin beim LKA Berlin ist. Diese nutzt Marlas besondere Fähigkeiten, Videos und Bilder zu analysieren.
Ein Therapeut findet heraus, das Marla unter sogenannter Gesichtsblindheit leidet. Sie kann Menschen nicht an ihren Gesichtern wiedererkennen. Dadurch spielt ihr Gehirn ihr offenbar in schwierigen Situationen Streiche.
Als Marla dann eine Einladung zu einem Klassentreffen in eine Berghütte in den Alpen erhält, will sie die Gelegenheit nutzen, alte Freunde wiederzusehen und ein wenig Abstand und Ablenkung vom Alltag zu bekommen. Sie macht sich auf den Weg zur Hütte. Bei ihrer Ankunft findet sie alle Zimmer bereits belegt vor, obwohl sie sich doch angemeldet hat. Auf dem Tisch steht benutztes Geschirr, im Kamin brennt ein Feuer doch ihre ehemaligen Klassenkameraden sind nirgendwo zu sehen.
Als Marla sich auf die Suche nach den anderen macht, beginnt ein Horrortrip.

Das Setting des hauptsächlichen Geschehens auf der eingeschneiten Berghütte ist gut gewählt. Die dortige Abgeschiedenheit, der fehlende Handyempfang und die winterlichen Wetterverhältnisse sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre und eine beklemmende Stimmung.

Marla als Protagonistin war für mich schwer einzuschätzen. Aufgrund ihrer Erlebnisse in der Vergangenheit war sie aus meiner Sicht traumatisiert und durch ihre Gesichtsblindheit konnte man auch nie richtig sicher sein, welche ihrer Wahrnehmungen nun stimmt und welche nicht. Das macht sie zu einer interessanten Figur.
Auch die anderen Figuren, wie die Abteilungsleiterin des LKA und die ehemaligen Schulkameraden waren für mich schwer zu durchschauen.
Und so war es für mich ein fesselndes Rätselraten, wer ist gut, wer ist böse, wem kann man trauen und wem nicht.

Die Handlung war insgesamt sehr fesselnd und spannend. Es gab viel Raum für eigene Spekulationen, die für mich allesamt ins Leere führten. Viele Überraschungen und Wendungen geben der Handlung immer wieder eine neue Richtung. Psychospielchen und kleinere Cliffhanger am Ende von Kapiteln haben dazu geführt, dass ich fast atemlos durch die Seiten geflogen bin.
Was Fitzek dann am Ende als Auflösung präsentiert war die absolute Überraschung, die ich so niemals erahnt hätte.

„Die Einladung“ ist ein absolut fesselnder Psychothriller, der mich mit einer interessanten Protagonistin, einem komplexen Plot und einem völlig unerwarteten Ende überzeugt und begeistert hat.
Ich empfehle diesen nervenaufreibenden Pageturner, der auch einige ziemlich erschreckende Szenen enthält und mir öfter Gänsehaut beschert hat, sehr gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 23.10.2023

Sehr gelungene und lebendige Zeitreise in die 1960er Jahre

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3)
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Vorliegend handelt es sich um den dritten Teil der sogenannten „Gutsherrin-Saga“.
Man kann diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen aber es macht sicherlich mehr Freude, wenn man die beiden vorherigen ...

Vorliegend handelt es sich um den dritten Teil der sogenannten „Gutsherrin-Saga“.
Man kann diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen aber es macht sicherlich mehr Freude, wenn man die beiden vorherigen Teile kennt.
Während es in den ersten beiden Bänden vorrangig um Dora Twardy, die ehemalige Gutsherrin aus Ostpreußen, und ihre große Liebe, den Fotografen Curt von Thorau, ging, steht nun Doras Ziehtochter und Curts leibliche Tochter Clara im Mittelpunkt.
Wir befinden uns Anfang der 1960er Jahre und Clara möchte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und studiert Fotografie. Sie verliebt sich in den charismatischen Freddy und die beiden geraten gemeinsam in die Unruhen in Schwabing, wo sie auch mit der Polizei in Konflikt geraten.
Claras Freundin Sanni arbeitet in der familieneigenen Bäckerei und soll beruflich auch der Familientradition folgen. Doch Sanni träumt von einer Karriere als Model und Schauspielerin und verehrt als Vorbild Marilyn Monroe. Als Sanni endlich 21 Jahre alt wird und damit volljährig überredet sie Clara, mit ihr gemeinsam nach Hamburg zu gehen und dort einen Neuanfang zu wagen. Die beiden verschwinden bei Nacht und Nebel und trampen der Freiheit entgegen.
Dino und seine Schwester Maria, beide aus Italien, nehmen die beiden jungen Frauen mit. Dino betreibt eine Pizzeria in Hamburg und Maria will ein Jahr in Hamburg verbringen, Dino im Lokal helfen und dann zurück nach Italien gehen zu ihrem Verlobten, heiraten und Kinder bekommen.

Theresia Graw lässt uns sehr lebendig am Leben dieser drei jungen Frauen teilhaben. Maria wird schnell zur dritten Freundin im Bunde und die Pizzeria von Dino wird ihr Treffpunkt.
Wir erleben wie Clara, die von einem Job als Journalistin träumt, auf die Widerstände gegen berufstätige Frauen in dieser Zeit trifft. Die wirklich wichtigen Jobs waren den Männern vorbehalten und so wird sie zunächst nur Schreibkraft in einem Verlag bzw. einer Redaktion.
Sanni wird durch einen Zufall als Model entdeckt und kommt ihrem Traum ein Stück näher. Und Maria träumt auf einmal von einem eigenen Café und arbeitet darauf hin, ihren Traum zu erfüllen.

Es hat große Freude gemacht die drei Freundinnen zu begleiten wobei der Schwerpunkt auf Clara liegt. Ihre Erfahrungen in der Zeitungsbranche, die gar nicht so sind, wie sie sich das vorgestellt hat. Doch tapfer hält sie durch und dann eröffnet sich ihr tatsächliche eine Chance als Journalistin zu arbeiten. Sie kann ihr Talent unter Beweis stellen und tut dies auch in Wort und Bild, denn die Fotografie ist immer noch ihre Leidenschaft, auch wenn sie ihr Studium nicht abgeschlossen hat.

In wirklich wunderbarer Weise bettet Theresia Graw die fiktiven Geschichten um die drei Freundinnen in die realen historischen Ereignisse ein. Dabei beweist sie wieder einmal, wie gut sie recherchiert, denn alles wird authentisch geschildert. Wir erleben den Kennedy-Besuch in Berlin, später das Attentat auf ihn, den Mauerbau in Deutschland, die Miniröcke von Mary Quant, die Sanni auf dem Laufsteg vorführt und natürlich auch die Beatles bei ihrem legendären Auftritt in Hamburg.
Aber auch die Stimmung des Aufbruchs dieser Zeit besonders unter den jüngeren Menschen wird gekonnt dargestellt. Die Erfindung der Anti-Baby-Pille, die Musik dieser Zeit, Frauen die in Berufe strömen und nicht mehr nur Hausfrau sein wollen, all das sind Themen, die aufgegriffen werden.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt aber auch auf den Frankfurter Auschwitzprozessen. Clara erhält die Chance als Journalistin von dort zu berichten während ihr Jugendfreund Leo als einer der Staatsanwälte sogar beteiligt ist. Die Grauen der Konzentrationslager der Nationalsozialisten wurden mir hier noch einmal vor Augen geführt und berichtet, dass manche Menschen damals durch diese Prozesse erstmals von diesen Grauen erfuhren.

Theresia Graws lebendiger und emotionaler Schreibstil ist mitreißend und hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.
Es ist ihr wunderbar gelungen, die damalige Zeit mit all ihren Facetten lebendig werden zu lassen und durch ihre drei Protagonistinnen die Stimmung und das Gefühlsleben der Menschen darzustellen.
Ich habe mit allen drei jungen Frauen mitfühlen können, gespannt ihr jeweiliges Leben verfolgt und für sie gehofft, dass sich ihre Träume erfüllen.

Dieser dritte Teil der „Gutsherrin-Saga“ ist ein sehr gelungenes Zeitbild der frühen 1960er Jahre. Ich habe diese Zeitreise sehr genossen und wurde durch Aufbruchstimmung, viele lebendig geschilderte Ereignisse und drei tolle Protagonistinnen wunderbar unterhalten. Gerne empfehle ich nicht nur diesen dritten Teil sondern die gesamte Saga!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 05.10.2023

Sehr spannender, gefährlicher 6. Fall für Ben Kitto und sein persönlichster

Düster ruht die See
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Zum sechsten Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln vor der Küste von Cornwall, diesmal erneut auf der Insel Bryher, wo er selbst auch lebt.
Auf einer sehr umstrittenen Baustelle werden in der Baugrube ...

Zum sechsten Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln vor der Küste von Cornwall, diesmal erneut auf der Insel Bryher, wo er selbst auch lebt.
Auf einer sehr umstrittenen Baustelle werden in der Baugrube menschliche Überreste gefunden und der Bau zunächst einmal gestoppt.
Es stellt sich heraus, dass das Skelett zwar älter ist aber nicht Jahrhunderte alt. Ben Kitto muss herausfinden wer der Tote war, warum er seinerzeit nicht als vermisst gemeldet wurde und natürlich wie er zu Tode kam. Dann werden die Knochen vom Fundort gestohlen. Ist der Mörder von damals noch vor Ort?

Den besonderen Reiz dieser Krimi-Reihe machen für mich der charismatische Ermittler Ben Kitto und der Schauplatz der Scilly-Inseln mit ihrer wunderbaren Natur und Landschaft aus.
Man spürt beim Lesen immer, dass die Autorin die Inseln kennt und selbst oft vor Ort ist bzw. war. Auch die Besonderheiten und besonders schöne Orte auf den Inseln nutzt die Autorin als Schauplätze für ihre Krimis.
Die Tatsache, dass die Inseln sehr klein sind und die Zahl der Bewohner überschaubar, engt die Kreis der möglichen Verdächtigen sehr ein. Und so muss Ben Kitto häufig gegen Menschen ermitteln, die er sein Leben lang kennt. So ist es auch diesmal, denn der Fundort befindet sich auf seiner Heimatinsel in unmittelbarer Nachbarschaft seines Hauses. Wie oft tut Ben sich schwer, seine Nachbarn zu befragen aber dennoch tut er, was getan werden muss und bleibt ruhig und sachlich.

Aber Bens Leben ist neben seinem Beruf auch noch aufregend. Seine Lebensgefährtin Nina erwartet das gemeinsame Kind und die Geburt ist nicht mehr fern. Da kommt es natürlich gar nicht gelegen, dass Bens Vergangenheit als Undercover-Ermittler in London die beiden einholt. In dieser Funktion war er an der Verhaftung eines Schwerverbrechers maßgeblich beteiligt. Nun liegt dieser schwer krank im Sterben und er nahm seiner Tochter Ruby das Versprechen ab, ihn zu rächen. Diese hat zwischenzeitlich schon einige frühere Kollegen von Ben ermordet und kommt ihm immer näher. Ben und Nina sind in Gefahr und Ben muss nicht nur einen Mörder suchen sondern auch sein und Ninas Leben schützen und am Besten Ruby zur Strecke bringen.

Die Autorin erzählt diesen Krimi in zwei Handlungssträngen, einmal um den Knochenfund auf der Baustelle und der zweite Strang dreht sich um Ruby und ihre Mordserie.
Wie immer erhält Ben Unterstützung durch seinen Kollegen Eddie und es gibt natürlich auch ein Wiedersehen mit anderen bereits bekannten Figuren. Auch Bens Hund Shadow ist wieder mit von der Partie und an Bens Seite.

Zähe und schwierige Ermittlungen um die alten Knochen und die ständig näher kommende Gefahr machen diesen Krimi zu einem sehr spannenden und brisanten Fall. Als Leser hat man häufig einen gewissen Wissensvorsprung was Rubys Aktivitäten betrifft, die die Spannung noch steigern. Ständig habe ich mitgefiebert, ob Ben ihr entkommen kann und sie am Ende vielleicht sogar festnehmen kann und vor allem, ob er Nina vor ihr schützen kann und diese das gemeinsame Baby sicher und gesund zur Welt bringen wird.

Ich bin regelrecht atemlos durch die Seiten gerauscht, denn dieser Fall für Ben Kitto war der bisher spannendste und für Ben auch der persönlichste und gefährlichste.
Eine sehr atmosphärische Stimmung und der ganz besondere Schauplatz machen auch den 6. Fall zu einem fesselnden Leseerlebnis, das ich gerne empfehle!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 04.10.2023

Sehr spannender TrueCrime-Thriller in der Rechtsmedizin als Reihen-Auftakt

Mit kalter Präzision
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Mit diesem Fall legt Michael Tsokos den Auftakt einer neuen Rechtsmedizin-Thriller-Reihe vor.
Hauptfigur ist Dr. Sabine Yao, eine Deutsch-Chinesin, die als neue stellvertretende Leiterin der Abteilung ...

Mit diesem Fall legt Michael Tsokos den Auftakt einer neuen Rechtsmedizin-Thriller-Reihe vor.
Hauptfigur ist Dr. Sabine Yao, eine Deutsch-Chinesin, die als neue stellvertretende Leiterin der Abteilung Rechtsmedizin bei der BKA-Einheit Extremdelikte arbeitet. Ihr Chef ist Professor Paul Herzfeld, der aus einer früheren Reihe bereits bekannt ist.
Der Fall kann auch als True-Crime Thriller bezeichnet werden, denn in einer Vorbemerkung erklärt der Autor, dass es sich um eine fiktionalisierte Erzählung echter Kriminalfälle und deren rechtsmedizinischen Untersuchungen handelt. Die Begebenheiten und Tötungsdelikte haben tatsächlich so stattgefunden.
Dieser Umstand macht den Thriller neben dem interessanten Thema der Rechtsmedizin für mich auch sehr brisant.

Sabine Yao ermittelt im vorliegenden Fall gemeinsam mit ihrem Kollegen aus der Landesbehörde Jörgensen und sie nehmen auch gemeinsam am Tatort die Fakten auf. Die Ehefrau eines renommierten Schönheitschirurgen wurde im Badezimmer ihrer Villa stranguliert aufgefunden. Da der Schönheitschirurg ein prominenter Mann ist, zieht der Fall schnell in die höheren Kreise von Politik und Justiz. Den Ermittlungsbehörden darf kein Fehler unterlaufen und es sollten natürlich auch schnell Ergebnisse vorliegen.
Da werden Unstimmigkeiten bezüglich des Todeszeitpunktes schnell zum Problem, denn für den ursprünglich ermittelten Todeszeitpunkt hat der Ehemann ein wasserdichtes Alibi, doch Totenstarre und errechnete Todeszeit stimmen nicht überein.
Sabine Yao findet bei Recherchen einen weiteren Fall, bei dem ebenfalls Unstimmigkeiten aufgetreten sind. Hier ist offenbar jemand am Werk, der rechtsmedizinische Kenntnisse hat.

Bekanntlich ist Prof. Dr. Michael Tsokos anerkannter Experte auf dem Gebiet der Rechtsmedizin und so lässt er auch in diesen Thriller seine Kenntnisse und Fähigkeiten einfließen.
Immer wieder begeistert mich bei seinen Büchern, egal ob Sachbücher oder Thriller, wie er die rechtsmedizinischen Fakten und Untersuchungen so beschreibt und erklärt, dass man sie ohne Fachkenntnisse gut verstehen kann. So hat er bei mir eine Faszination für dieses Thema ausgelöst.

Der vorliegende Fall ist super spannend und hochinteressant aus rechtsmedizinischer Sicht und Tsokos beschreibt vor allem Sabine Yaos Überlegungen und Gedankengänge sehr detailreich.
Man erfährt als Laie so einiges, was Rechtsmediziner herausfinden können, um dem Täter auf die Spur zu kommen, egal wie clever dieser versucht hat, seine Spuren zu verbergen.
Mit diesen Erkenntnissen arbeiten dann die Kriminalbeamten, um dem Verdächtigen die Tat nachzuweisen.
Hier war mir eigentlich recht schnell klar, wer der Täter sein könnte und ich sollte Recht behalten. Aber der Schwerpunkt der Handlung liegt auch nicht darauf, als Leser zu rätseln, wer der Täter sein könnte sondern darauf, wie die Rechtsmedizin die Polizei bei der Beweisführung unterstützen kann. Ich fand dies sehr interessant umgesetzt.

Sabine Yao ist eine sympathische Protagonistin, die ihren Beruf mit Leib und Seele und hohen Fachkenntnissen ausübt. Daher wurde sie trotz ihrer Jugend auch zur stellvertretenden Leiterin der Abteilung ernannt.
Es hat mir Freude gemacht, sie kennenzulernen und bei ihrem ersten Fall zu begleiten. Auch über ihr Privatleben und ihre Freundschaft zu einer Kollegin aus der IT-Abteilung erfährt man so einiges, was sie menschlich und nahbar macht.

Der Auftakt zur neuen Thriller-Reihe ist mit diesem hochinteressanten und sehr fesselnden Fall absolut gelungen. Es gibt tiefe Einblicke in die Forensik und die Zusammenarbeit zwischen Rechtsmedizin und Kriminalpolizei abgerundet mit einer sympathischen und authentischen Protagonistin. Ich freue mich auf weitere Fälle!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 26.07.2023

Spannender Urlaubskrimi auf Kreta

Kretische Nacht
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Bereits zum fünften Mal bin ich lesend nach Kreta gereist, wo ich in der Realität leider noch nie war.
Diesmal verschlägt es uns in den Nordwesten der Insel, wo es in der Nacht in einer malerischen Lagune ...

Bereits zum fünften Mal bin ich lesend nach Kreta gereist, wo ich in der Realität leider noch nie war.
Diesmal verschlägt es uns in den Nordwesten der Insel, wo es in der Nacht in einer malerischen Lagune zu einem Bootsunfall kommt. Eine Motorjacht rast gegen die Felsen und drei Menschen sterben. Und so müssen Michalis Charisteas und sein Kollege Koronaios noch in der Nacht dorthin. Auf den ersten Blick könnte es sich um einen tragischen Unfall handeln, wovon auch der Revierleiter der örtlichen Polizei ausgeht. Aber Angehörige gehen von einem Mordanschlag aus. Und so nehmen die beiden die Ermittlungen auf und es soll noch weitere nächtliche Einsätze geben.

Wie es bei den Kretern so üblich ist, reden sie nicht gerne mit der Polizei und so auch in diesem Fall. Der örtliche Revierleiter hält auch zu den Bewohnern seines Ortes aber irgendetwas scheint an diesem Fall besonders zu sein, denn der direkte Vorgesetzte von Michalis und Koronaios, der auch Michalis Onkel ist, mischt sich in den Fall ein und sogar der Polizeichef persönlich schaltet sich ein und gibt merkwürdige Anweisungen.

Das Schweigen der Zeugen bzw. Dorfbewohner und die Einmischungen erschweren die Ermittlungen gewaltig und die beiden Kommissare haben es diesmal wirklich schwer. Es geht um Korruption, Bevorzugung bei der Erteilung von Baugenehmigungen und archäologische Funde, die Baustellen lahmlegen. Ein Themenmix der sich gut für einen Krimi eignet, ganz besonders auf Kreta.
Dabei ist der Fall ausgesprochen brisant, fesselnd und sehr spannend, denn es kommt tatsächlich zu einem Schusswaffeneinsatz, den es bisher noch nicht gab.

Neben all dieser kriminalistischen Spannung gibt es auch in Michalis Privatleben Spannung. Seine Freundin Hannah arbeitet viel und ist häufig unterwegs. Michalis Familie gefällt das gar nicht denn die Meinung der Kreter über das Berufsleben einer Frau ist völlig anders. Doch weil er seine Hannah oft so vermisst, plant Michalis eine Überraschung. Seine Familie bekommt prompt Wind davon und Michalis wird wieder einmal von ihnen bedrängt. Diesmal war mir die Familie fast ein bisschen zu übergriffig.

Das Setting auf Kreta im Hochsommer macht den Krimi zum perfekten Urlaubskrimi und der Autor beschreibt alle Örtlichkeiten sehr bildhaft und detailreich. Man spürt immer, dass er Kreta sehr gut kennt und auch liebt. Auch das Lebensgefühl der Kreter, ihre Gewohnheiten und vor allem all die guten Dinge die dort gegessen und getrunken werden, finden in der Handlung ihren Platz.

Auch der fünfte Fall für Michalis und seinen Partner hat mich wieder begeistert. Eine ständige Spannung im aktuellen Fall und einige rote Fäden in der Rahmenhandlung um die Protagonisten machen ihn zu einem fesselnden Leseerlebnis, das ich gerne weiterempfehle!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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