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Veröffentlicht am 20.07.2023

Wunderbare, bewegende Geschichte auf zwei Zeitebenen

Das Rosencottage
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Kirsty Paterson ist eigentlich Malerin hält sich aber mit einem Job in einem Hotel in Edinburgh über Wasser. Da erhält sie die Nachricht, dass ihre Großmutter Fiona verstorben ist und Kirsty das Rosencottage ...

Kirsty Paterson ist eigentlich Malerin hält sich aber mit einem Job in einem Hotel in Edinburgh über Wasser. Da erhält sie die Nachricht, dass ihre Großmutter Fiona verstorben ist und Kirsty das Rosencottage auf der Insel Tiree vererbt hat. Auf dieser malerischen Insel der inneren Hebriden vor der Küste Schottlands verbrachte Kirsty viele glückliche Sommer bei ihrer Großmutter in ihrer Kindheit.
Fiona hat an die Erbschaft die Bitte bzw. Bedingung geknüpft, dass Kirsty herausfinden möge, was vor vielen Jahren mit Fionas Kinder- bzw. Jugendfreundin Livie geschah. So entschließt sich Kirsty zu einem Neuanfang auf Tiree und bricht ihre Zelte in Edinburgh ab.
Kaum im Rosencottage auf Tiree angekommen, muss Kirsty feststellen, dass dort der berühmte Schriftsteller Finlay wohnt, der mit Fiona noch zu deren Lebzeiten einen Mietvertrag für eine bestimmte Zeit geschlossen hat. Kirsty fügt sich in diese Tatsache und erklärt Finlay, dass sie dann wohl eine Art Wohngemeinschaft bilden werden, da sie nun die neue Eigentümerin ist und beabsichtigt, im Rosencottage zu leben.
Auch wenn Finlay sich sehr mürrisch und zurückhaltend zeigt, verliebt sich Kirsty bald in ihn, was sie ihm aber verschweigt, denn Finlay scheint Probleme zu haben, die er nur zu oft in Alkohol ertränkt.
Wird Kirsty das Geheimnis um den Verbleib von Livie lüften können?

Wie immer in den Romanen von Constanze Wilken taucht man beim Lesen schnell und tief in die Geschichte ein.
Auf zwei Zeitebenen erzählt sie neben der Gegenwart und Kirstys Spurensuche auf der weiteren Zeitebene das Leben auf Tiree in den 1930er Jahren. Wir lernen unter anderem die Familie McMillan kennen, die ein hartes Leben führt. Es gibt außer Livie noch drei Brüder, eine psychisch labile Mutter und einen harten, tyrannischen Vater unter dem die ganze Familie leidet. Livie führt mehr oder weniger den Haushalt und entlastet ihre Mutter, daneben versorgt sie noch den alten Großvater, der allein in einem Cottage lebt. In ihrer sehr knappen Freizeit verbringt sie die wenige Zeit mit ihrer besten Freundin Fiona und ihrer heimlichen Liebe Rory. Doch dann wird Livie ungeplant schwanger …

In der Gegenwart erleben wir Kirsty, die ich von Beginn an sehr mochte. Ihr Umgang mit ihrem mürrischen Untermieter, dem Schriftsteller Finlay, war wirklich bewundernswert, so barsch, wie Finlay sich oft verhält.
Dennoch gibt es auch schöne Momente der Zweisamkeit zwischen den beiden, z. B. beim gemeinsamen Kochen.
Kirstys Spurensuche nach Livie gestaltet sich schwierig denn die noch lebenden Mitglieder der Familie McMillan machen ihr das Leben nicht gerade leicht aber es gibt andere Menschen auf Tiree, die Kirsty helfen können.

Die Geschichte war in doppelter Hinsicht spannend. Gespannt habe ich in der Gegenwart Kirstys Recherchen und Spurensuche verfolgt, erlebt, wie sie zu malen beginnt und endlich tun kann, was sie liebt. Interessiert habe ich beobachtet, wie sich ihre Beziehung zu Finlay entwickelt. Denn schnell ist klar, dass Finlay etwas aus seiner Vergangenheit verarbeiten muss, was für den bekannten Schriftsteller auch zu einer Schreibblockade geführt hat.
In der Vergangenheit habe ich gebannt Livies Leben verfolgt. Dieser Teil hat mich sehr bewegt und berührt, denn ihr Schicksal ist wirklich grausam. Der brutale und herrische Vater, die viele Arbeit, die sie als junges Mädchen schon leisten muss und dennoch sucht auch sie nur ein bisschen Glück.

Constanze Wilken erzählt beide Handlungsstränge wechselnd und setzt die Wechsel auch jeweils sehr passend, so dass beide Zeitebenen gut zusammenspielen und die Spannung auch jeweils hoch halten.
Die roten Fäden der beiden Handlungsstränge laufen dann gegen Ende auch perfekt zusammen und es gibt eine Auflösung, die sehr bewegend ist.

Das Setting auf der windumtosten Hebrideninsel Tiree ist für diese Geschichte wunderbar gewählt und passend. Constanze Wilken beschreibt die wunderschöne Landschaft und die Natur sehr anschaulich, so dass man den Wind und das Meer förmlich rauschen hört und die schönen Strände, die zum Surfen einladen, vor dem inneren Auge sehen kann. Man spürt, dass sie die Insel persönlich kennt und die Menschen, die dort mit der Natur leben und von ihr geprägt werden, kennengelernt hat.
Das verleiht der Geschichte viel Authentizität ebenso wie Livies Schicksal, dass einer wahren Geschichte nachempfunden ist.

Das Rosencottage ist eine wunderschöne Geschichte, die mich auf beiden Zeitebenen fesseln konnte und besonders im Teil der Vergangenheit sehr bewegt hat. Wunderbare Landschaftsbeschreibungen, ein lebendiger und emotionaler Schreibstil und liebevoll gezeichnete Figuren machen den Roman zu einem Leseerlebnis, das ich gerne weiterempfehle!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 14.06.2023

Kurzweiliger, unterhaltsamer und berührender Abschluss der Trilogie

Für immer in der kleinen Kaffeerösterei
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Der vorliegende Roman ist der dritte Teil und schließt die Trilogie um die Geschichte der Kaffeedynastie Ahrensberg in Aachen ab.
Zum zweiten Teil gibt es einen gewissen Zeitsprung.
Corinne und Noah sind ...

Der vorliegende Roman ist der dritte Teil und schließt die Trilogie um die Geschichte der Kaffeedynastie Ahrensberg in Aachen ab.
Zum zweiten Teil gibt es einen gewissen Zeitsprung.
Corinne und Noah sind inzwischen Eltern einer kleinen Tochter namens Mia und ihr Leben hat sich sehr verändert.
Noah hat seinen Laden aufgegeben und kümmert sich vorwiegend um Mia während Corinnes Kaffeerösterei sich einen guten Namen gemacht hat und auch die Arbeit in der Stiftung aus Sarahs Nachlass nimmt viel Zeit in Anspruch. Corinne geht weiterhin in ihrer Arbeit auf, aber sie vermisst auch, Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen.
Dann gibt es Ärger, denn jemand erhebt Anspruch auf Sarahs Erbe.
Als dann auch noch Probleme mit Kaffeelieferungen sie zwingen, nach Brasilien zu fliegen, beginnt Corinne die Dinge zu überdenken.

Es war sehr schön noch einmal in die Welt des Kaffees und der Familie Ahrensberg einzutauchen.
Im Mittelpunkt stehen Corinne und Noah mit ihrer Tochter aber auch Corinnes Mutter und ihr Bruder finden weiterhin Erwähnung.
Sehr gut aufgegriffen hat die Autorin die Thematik der berufstätigen Mutter bzw. Eltern. Es wirkte sehr authentisch wie Corinne zwischen ihrer Mutterliebe und ihrer Leidenschaft für den Kaffee und ihre Arbeit hin und her gerissen ist. Sie wird fast eifersüchtig auf ihren Mann, der viel mehr Zeit mit der kleinen Tochter verbringen kann und beginnt zu zweifeln. Auf mich wirkte das alles nachvollziehbar, glaubhaft und regte zum Nachdenken an.

In einem zweiten Handlungsstrang erhalten wir erneut spannende und interessante Einblicke in die Jahre 1948/49, in denen Eberhard Ahrensberg seinen Kaffeehandel und die Rösterei aufbaut.
Der Kreis hierzu schließt sich dann im Epilog, in dem im Jahr 1999 Eberhard seine Erinnerungen in das Buch schreibt, das Corinne später findet.

Natürlich gibt es auch wieder viele Informationen rund um den Kaffee, dessen Anbau und die Röstung. Mir trieb diese plastische Schilderung immer den Duft von frischem Kaffee in die Nase.

Dieser dritte und letzte Teil der Geschichte um die Familie Ahrensberg hat mich auch aufgrund der Themen berührt und bewegt.
Susanne Oswald hat ihren Figuren erneut Leben eingehaucht und sie real und authentisch dargestellt.
Diese kurzweilige und unterhaltsame Trilogie findet mit diesem Roman einen wunderbaren Abschluss!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 31.05.2023

Frühling im kleinen Bücherdorf mit einer berührenden Geschichte

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
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Zum zweiten Mal sind wir zu Gast im kleinen, fiktiven Bücherdorf Swinton-on-Sea, das das reale Wigtown in Schottland zum Vorbild hat.
Es wird Frühling und es gibt ein Wiedersehen mit den netten Menschen ...

Zum zweiten Mal sind wir zu Gast im kleinen, fiktiven Bücherdorf Swinton-on-Sea, das das reale Wigtown in Schottland zum Vorbild hat.
Es wird Frühling und es gibt ein Wiedersehen mit den netten Menschen in dem kleinen Bücherdorf, die man schon aus dem ersten Teil kennt.
Da sind Vicky und Graham, die im ersten Teil zueinander fanden, der zurückhaltende, hilfsbereite Eliyah und natürlich auch Nanette mit ihrer kleinen Pension.
Im Mittelpunkt steht aber diesmal Shona, die ein beliebtes Café in Swinton betreibt. Heimlich betreibt sie nebenbei einen Blog auf dem sie Briefe veröffentlicht, die von ihren Verfassern nie abgeschickt wurden. Shona selbst hat den Anfang gemacht mit einem Brief an Alfie, ihren besten Freund aus Kindertagen und späteren Jugendliebe, dessen Unfalltod Shona nie überwunden hat. Eines Tages erhält sie per Mail eine Antwort auf diesen Brief und der Verfasser scheint sie gut zu kennen. Sie lässt sich trotz aller Verwirrung auf einen Briefwechsel ein.
Shona, Alfie und Nate waren in der Jugend dicke Freunde und fast unzertrennlich. Nach Alfies Tod zerbrach auch die Freundschaft zwischen Nate und Shona.

Nate ist mittlerweile Bestsellerautor und soll nur noch selten in Swinton gewesen sein. Umso überraschter ist Shona als sie im Haus der Großmutter von Alfie auf Nate trifft. Shona beabsichtigt das Haus, das zum Verkauf angeboten wird, zu kaufen, weil sie so schöne Erinnerungen damit verbindet und es für sie Zeit wird, endlich etwas Eigenes zu haben.
Nate sollte eigentlich seinen zweiten Roman schreiben, kommt aber nicht voran. Schuld daran sind auch seine Gefühle und ein Geheimnis, das er seit zehn Jahren mit sich herum trägt.

Shona kannte ich ja schon aus dem ersten Teil als Schwester von Graham, die immer etwas zickig und kalt daher kam. Auch gegenüber Vicky verhielt sie sich im ersten Teil nicht immer freundlich.
Daher war es schön in diesem Band Shona besser kennenzulernen. Sie ist eigentlich eine sehr empfindsame und verletzliche Person, die den Tod ihrer Jugendliebe nie überwunden und verarbeitet hat. Daher ging sie nie wieder eine Beziehung ein und fand in ihrem Café ihren Lebensmittelpunkt. Nun möchte sie das Haus von Alfies Großmutter kaufen, hat aber Probleme die Finanzierung auf die Beine zu stellen.
Ein Tortenwettbewerb mit einem Preisgeld könnte da helfen.
Es war auch schön zu erleben, wie sie ganz allmählich beginnt, Freundschaft mit Vicky zu schließen.

Die Begegnungen zwischen Shona und Nate waren zuerst problematisch und sicherlich auch von Missverständnissen geprägt. Man erkennt schnell, dass alles viel leichter für die beiden sein könnte, würden sie offener miteinander reden.
Aber es war schön zu beobachten und zu erleben, wie es mit den beiden weitergeht und wie sich die ganze Angelegenheit entwickelt. Da gab es unerwartete Ereignisse, Wendungen und so allerlei Herausforderungen.
Dazwischen sind immer wieder die Bücher, die Buchläden und durch Nate als Autor auch das Schreiben Themen, die mich begeistert haben.
Auch die Briefe auf Shonas Blog, die zum Teil Erwähnung finden, sind schön gestaltet und berührend.

„Frühlingsfunkeln“ ist eine zauberhafte und bewegende Geschichte über Freundschaft, Liebe, Verzeihen und Vergangenheitsbewältigung.
Durch die Themenvielfalt und das schöne Wohlfühl-Setting im kleinen schottischen Bücherdorf bietet dieser zweite Teil der Reihe spannende und kurzweilige Unterhaltung und macht große Lust auf die weiteren Teile. Ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 25.05.2023

Wunderbare Fortsetzung der Norderney-Saga mit authentischem Zeitbild

Goldene Zeiten im Inselsalon
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Mit diesem Roman legt Sylvia Lott den dritten Teil ihrer Norderney-Saga vor. Die Handlung deckt den Zeitraum von 1920 bis 1929 ab und wir befinden uns nicht nur auf Norderney rund um den Inselsalon sondern ...

Mit diesem Roman legt Sylvia Lott den dritten Teil ihrer Norderney-Saga vor. Die Handlung deckt den Zeitraum von 1920 bis 1929 ab und wir befinden uns nicht nur auf Norderney rund um den Inselsalon sondern auch im Berlin der goldenen Zwanziger Jahre.
Im Mittelpunkt steht diesmal Lissy, die Tochter von Frieda. Aber auch Frieda selbst, die Familie Fisser und Friedas Freundin Greta spielen weiterhin tragende Rollen in der Handlung.
Lissy, die im Inselsalon aufgewachsen ist, macht hier auch eine Friseurlehre, doch nach deren Abschluss zieht es sie in die Großstadt. In Berlin arbeitet sie dann in einem führenden Friseursalon, wo sie noch viel dazu lernen kann. Aber sie genießt auch das Leben in der pulsierenden Großstadt und lernt den charismatischen Ivo Sartorius kennen und lieben.

Es war schön all die schon bekannten Figuren wieder zu erleben.
Frieda hatte per Ehevertrag den Friseurmeister Paul geheiratet damit sie den Salon weiterführen kann. Es gibt gewisse „Regeln“ zwischen den beiden, doch die weichen mehr und mehr auf.
Friedas Freundin Greta unterstützt ihren Mann in der Praxis, kümmert sich um die Kinder und engagiert sich für wohltätige Dinge.
Aber auch Friedas Eltern und ihre Schwiegermutter Jakomina spielen weiterhin Rollen und Sylvia Lott erzählt die persönlichen Geschichten all dieser Figuren schön und glaubhaft weiter.

Besonders gut gefallen hat mir auch diesmal wieder, dass die Autorin die realen historischen Ereignisse, die sie gründlichst recherchiert, jeweils aus der Sicht ihrer Figuren erzählt und man erleben kann, welche Auswirkungen die Ereignisse auf sie haben.
So erleben wir die Hyper-Inflation, die Währungsreform, die goldenen Zwanziger aber gegen Ende auch den Börsencrash und den Beginn der Weltwirtschaftskrise.
Aber auch die Entwicklung auf der Insel Norderney ist recherchiert und realitätsgetreu dargestellt.
So entsteht ein stimmiges und authentisches Bild über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in diesem Jahrzehnt.
In ihrem Nachwort erläutert Sylvia Lott noch einmal, welche Ereignisse wirklich stattgefunden haben und welche Punkte dichterische Freiheit sind. Die Verknüpfung der Historie mit ihren fiktiven Figuren ist aus meiner Sicht wieder hervorragend gelungen.

Es gibt auch viele Informationen zum Friseurhandwerk, den jeweiligen Frisurenmoden und die Entwicklung der Techniken in diesem Beruf. Hier hat die Autorin ebenfalls gut recherchiert und auf Erfahrungen eines Ehepaares zurückgegriffen, die lange Zeit einen Friseursalon auf Norderney geführt haben.

„Goldene Zeiten im Inselsalon“ ist eine wunderbare Fortsetzung der Norderney-Saga und führt die Ereignisse und das Leben der bekannten Figuren aus den vorherigen Bänden schlüssig weiter. Ein authentisches Zeitbild der goldenen Zwanziger Jahre, toll gezeichnete Figuren und eine fesselnde aber auch berührende Handlung machen den Roman zu einer sehr unterhaltsamen Fortsetzung der Zeitreise, die mit Band 1 begonnen hat. Ich freue mich jetzt schon auf den vierten Teil und empfehle die Saga gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 08.04.2023

Spannender und atmosphärischer Krimi der zum miträtseln animiert

Leise steigt die Flut
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Bereits zum fünften Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln, diesmal auf der kleinen Insel St. Martins. Hier werden Narzissen für den Handel angebaut und die Familie Minear ist führend in diesem ...

Bereits zum fünften Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln, diesmal auf der kleinen Insel St. Martins. Hier werden Narzissen für den Handel angebaut und die Familie Minear ist führend in diesem Handel und damit eine der wohlhabendsten Familien der Inseln.
Eines Nachts klettern die Zwillinge der Familie, Jade und Ethan aus dem Fenster, um über die Insel zu streifen. Doch Jade verschwindet in dieser nebligen Nacht spurlos und ihr Bruder Ethan ist traumatisiert und schweigt seitdem. Eine groß angelegte Suche nach dem kleinen Mädchen bleibt erfolglos, sehr zum Entsetzen aller, denn wer sollte der kleinen Jade etwas tun? Auf einer so kleinen Insel, wo jeder jeden kennt, wird kein Verbrechen vermutet. Ben Kitto führt dennoch viele Gespräche, um herauszufinden, wo Jade sein könnte. Dabei bemerkt er, dass in der Familie Minear nicht alles Gold ist was glänzt und dann wird eine Leiche gefunden. Plötzlich muss Ben Kitto nicht nur die kleine Jade suchen sondern auch noch in einem Mord ermitteln.

Den besonderen Reiz dieser Krimi-Reihe machen für mich neben dem charismatischen Ermittler Ben Kitto die Scilly-Inseln aus. Die Autorin hat ihre Fälle bisher immer auf einer anderen Insel spielen lassen. Auch dieses Mal hat sie die schöne Landschaft dort sehr anschaulich und detailreich beschrieben und macht sich besondere Orte auch für die Handlung zu nutze.
Die Tatsache, dass diese Inseln sehr klein sind und die Zahl der Bewohner der einzelnen Inseln überschaubar ist, macht ebenfalls einen Reiz dieser Krimis aus. Ben Kitto tut sich wie immer etwas schwer, mit Verdächtigen zu sprechen, da er ja die meisten Bewohner der Inseln schon lange kennt. Dennoch versucht er mit seinem Mitarbeiter alles, um irgendwie eine Spur und vor allem Jade zu finden. Kittos Arbeit wird erschwert, weil wegen tagelangem Nebel keine Spurensicherung und Forensiker auf die Insel kommen können.

Die Mordermittlungen und die Suche nach dem kleinen Mädchen gestalten sich schwierig, denn offenbar haben viele der Inselbewohner etwas zu verbergen und die wohlhabende Familie Minear, die zwar vielen Menschen einen Arbeitsplatz bietet, hat auch nicht nur Freunde. Auch innerhalb der Familie gibt es offenbar Spannungen.
Kleine Flaschenschiffe, die möglicherweise vom Täter am Tatort und anderen Stellen hinterlassen werden, führen Kitto auf eine bestimmt Spur. Aber ist der Verdächtige wirklich der Täter oder lenkt der wahre Täter Kitto hier bewusst auf eine falsche Fährte?
Die Zeit rennt Kitto davon, denn er muss Jade finden und er denkt, dann findet er auch den Mörder.

Dieser Krimi war durch die Abgeschiedenheit der Insel durch den extremen Nebel sehr atmosphärisch. Die Ermittlungen und die Gesamtsituation auf der Insel waren wie immer sehr spannend. Es hat mich gefesselt, mit Ben Kitto zu ermitteln und allen möglichen Hinweisen nachzugehen. Auch Bens Hund Shadow hatte wieder seine Rolle in der Handlung, die mir diesmal besonders gut gefallen hat. Ebenso nimmt Bens Privatleben auch langsam Gestalt an und seine Freundin Nina beteiligt sich sogar an den Ermittlungen bzw. unterstützt Ben. Die Beziehung der beiden entwickelt sich ebenfalls schlüssig und glaubhaft weiter.
Gegen Ende gab es dann die eine oder andere Wendung, die mich noch überraschen konnte und am Ende führte es zu einer Auflösung, die ich nicht erahnen konnte.

„Leise steigt die Flut“ ist ein spannender und atmosphärischer Krimi auf den Scilly-Inseln, der mich zum miträtseln animiert und mir fesselnde Unterhaltung geboten hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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