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Veröffentlicht am 23.03.2021

Gefühlvoller und unterhaltsamer Roman über einen Jobtausch

Happy Ever After – Wo Geschichten neu beginnen
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Lissa ist eine leidenschaftliche und aufopfernde Krankenschwester in London und in der häuslichen Pflege tätig. Als sie zufällig Zeugin eines tragischen Unglücks wird, wirft sie das aus der Bahn und es ...

Lissa ist eine leidenschaftliche und aufopfernde Krankenschwester in London und in der häuslichen Pflege tätig. Als sie zufällig Zeugin eines tragischen Unglücks wird, wirft sie das aus der Bahn und es wird ihr empfohlen, mal eine Auszeit zu nehmen.
In dem kleinen Dorf Kirrinfief in den schottischen Highlands lebt der Ex-Soldat Cormac, der ebenfalls als Krankenpfleger tätig ist.
Über ein Tauschprogramm des Gesundheitsdienstes tauschen die beiden für drei Monate ihren Job. Lissa soll in den Highlands zur Ruhe kommen und Cormac das Leben und Arbeiten in London kennenlernen.
Lissa fährt nach Schottland und zieht in Cormacs kleines Häuschen während Cormac in Lissas Zimmer im Schwesternwohnheim zieht.
Die beiden kommunizieren nur per Mail oder Kurznachrichten und tauschen sich über die jeweiligen Patienten aus.
Nach einer Weile werden diese „Unterhaltungen“ intensiver und persönlicher. Beginnt hier eine ganz neue Geschichte?

Den kleinen Ort Kirrinfief in der Nähe des Loch Ness kennen wir bereits aus den beiden vorherigen Bänden der Reihe. Dort fand Nina mit ihrem Bücherbus und Zoe mit einer großen Patchworkfamilie ihr Glück.
Es war schön, die beiden Protagonistinnen wieder zu erleben, denn sie spielen kleine Nebenrollen in dieser Geschichte und werden Lissa mit der Zeit zu wichtigen Freundinnen.

Es war schön, Lissa und Cormac bei ihrem Job- und Platztausch zu begleiten. Schnell stellt die Autorin die gravierenden Unterschiede zwischen der Großstadt und dem Leben und Arbeiten dort und dem kleinen Dorf in den Highlands dar.
Dabei kommt es auch oft zu amüsanten Situationen für beide Protagonisten.
So wie Lissa Unterstützung bei Nina und Zoe findet, lernt Cormac Lissas Zimmernachbarin und Freundin Kim-Ange kennen, die ihm den Start in London erleichtert.
So lernt man im Laufe der Zeit die beiden gut kennen und ist ihnen bei ihren Erlebnissen und Erfahrungen nahe.

Jenny Colgan hat hier aber nicht nur eine leichte Romanze geschrieben sondern verpackt in ihrer Geschichte durchaus auch tiefgreifende Themen wie Organspende und Traumata.
Dabei geht sie sehr einfühlsam vor und alles wirkt sehr realitätsnah. Es gibt durchaus recht emotionale Szenen, die aber nicht zu sehr auf die Tränendrüse drücken.

Durch diese Mischung ist die Geschichte sehr unterhaltsam und in gewisser Weise auch fesselnd. Manches geschieht vielleicht etwas zu zufällig oder zu einfach aber es passt alles schön zusammen und ergibt ein rundes Bild.
Besonders das Setting in den Highlands hat mir wieder gut gefallen und gerne würde ich weitere Geschichten in dem reizenden Ort Kirrinfief mit seinen Bewohnern erleben.

„Wo Geschichten neu beginnen“ ist eine schöner Wohlfühlroman, der Emotionen, Romantik und Humor in sich vereint und den ich gerne gelesen habe!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.03.2021

Gesellschaftskritischer Roman in der Fim-Welt

Das Kino am Jungfernstieg - Der Filmpalast
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Mit dem Roman setzt Micaela Jary ihre Kino-Saga um das Kino am Jungfernstieg fort.
Aus dem Kino der Familie Wartenberg wurde inzwischen ein Musikklub, sehr zum Leidwesen von Lilli Paal, deren Eltern das ...

Mit dem Roman setzt Micaela Jary ihre Kino-Saga um das Kino am Jungfernstieg fort.
Aus dem Kino der Familie Wartenberg wurde inzwischen ein Musikklub, sehr zum Leidwesen von Lilli Paal, deren Eltern das Kino einst führten.
Lilli ist Cutterin und arbeitet mittlerweile statt beim Film bei der Wochenschau, die zu dieser Zeit in den Kinos sehr beliebt war.
Mit ihrem aus dem Krieg heimgekehrten Ehemann lebt sie als Einquartierung in der Wohnung ihrer Halbschwester und deren Ehemann.
Als bekannt wird, dass die berühmte Schauspielerin Thea von Middendorf, die nach einem Unfall in den Babelsberger Filmstudios 1944 Deutschland verlassen hatte, zurückkehren wird, tritt der Journalist John Fontaine auf den Plan, der zur Besatzungszeit als Filmoffizier schon einmal in Deutschland war.
Mit ihm hatte Lilli seinerzeit einen schweren Autounfall, an dessen Folgen sie jetzt noch leidet und auch nicht die vollständigen Erinnerungen hat.
Aber sie erinnert sich genau, dass sie seinerzeit sehr verliebt in John war.
Werden die beiden sich erneut begegnen und die früheren Gefühle wieder aufflammen?

Die Geschichte spielt im Jahr 1951 überwiegend in Hamburg. Viele Trümmer von einst schönen Gebäuden erinnern in der Stadt immer noch an die schlimmen Bombenangriffe während des Krieges. Es herrscht Wohnungsnot und viele Menschen leben beengt mit Einquartierungen in kleinen Wohnungen. Aber die Menschen haben Hoffnung, packen mit an und helfen beim Wiederaufbau.
Am Beispiel von Lilli zeigt die Autorin sehr deutlich die Stellung der Frau in dieser Zeit. Ohne Zustimmung ihres Ehemannes durften verheiratete Frauen keinem Beruf nachgehen, wenn sie dadurch Haushalt und Kinder vernachlässigten und das galt sogar bis 1977. Bis 1958 durften sie auch kein eigenes Bankkonto haben und die Ehemänner konnten frei über das Vermögen ihrer Frauen verfügen. Steuerlich wurden berufstätige Frauen zu Zeiten von Adenauer sehr benachteiligt.
Die Ehemänner trafen Entscheidungen für ihre Frauen und so geschieht es auch Lilli, ohne dass sie es zunächst weiß. Als sie jedoch begünstigt durch einige Zufälle dahinter kommt, nimmt sie die Dinge selbst in die Hand und versucht zunächst herauszufinden, was die beiden Männer mit ihrem Eigentum gemacht haben.
Dazu quält sie immer noch der Nebel in ihrem Gehirn, was die Ereignisse rund um den Unfall mit John Fontaine betrifft.
Als die beiden zusammen treffen wird schnell klar, dass die früheren Gefühle immer noch da sind. Aber Lilli ist ja verheiratet und muss einige Entscheidungen treffen.

Micaela Jary bindet all diese historischen Fakten sehr gut in ihre fiktive Geschichte ein. In ihrem Nachwort berichtet sie auch, dass ihre Figuren beim Schreiben diesbezüglich eine Art Eigenleben entwickelt haben.
Das spürt man auch beim Lesen, denn der Schreibstil und die Handlung ist sehr lebendig und mitreißend.
Die Geschichte konnte mich auch fesseln, besonders als Lilli all den Intrigen und aus ihrer Sicht Betrügereien gegen sie auf der Spur ist.
Natürlich war ich auch gespannt, ob Lili und John eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben können.

Der Roman ist eine gelungene und runde Fortsetzung der Kino-Saga. Frühere Handlungsfäden werden weitergeführt und aufgelöst und neue Ereignisse kommen dazu. Er gibt gesellschaftskritisch einen Einblick in das Leben Anfang der 1950er-Jahre und in die langsam wieder beginnende kulturelle Vielfalt besonders des Kinos bzw. der Filme.
Wer Teil 1 gelesen hat sollte auf diese Fortsetzung nicht verzichten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 11.03.2021

Gefühlvoller Roman über Verlust, Trauer und Freundschaft

Erdbeerversprechen
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Zum vierten Mal entführt uns Manuela Inusa nach Kalifornien, diesmal auf eine Erdbeerfarm.
Amanda lebt dort nach dem Tod ihres Mannes Tom alleine mit ihrer Tochter Jane und führt die Farm weiter. Beide ...

Zum vierten Mal entführt uns Manuela Inusa nach Kalifornien, diesmal auf eine Erdbeerfarm.
Amanda lebt dort nach dem Tod ihres Mannes Tom alleine mit ihrer Tochter Jane und führt die Farm weiter. Beide leiden sehr unter dem Verlust und die Mutter-Tochter-Beziehung leidet auch, da Jane sich sehr in sich zurückzieht. Die Farm steht finanziell auch nicht gut da, was Amanda zusätzliche Sorgen bereitet.
Ihre beste Freundin rät Amanda, sich einer Trauergruppe anzuschließen, um den Verlust besser verarbeiten zu können. Nach längerem Zögern nimmt Amanda den Rat an und trifft in der Trauergruppe auf Carter, der zwei Töchter hat und seine Frau vor einiger Zeit ebenfalls verlor.
Zwischen beiden besteht auf Anhieb eine Sympathie und es stellt sich heraus, dass Amandas Tochter Jane und Carters ältere Tochter Samantha dieselbe Schule besuchen. Wird das gemeinsame Schicksal Amanda und Carter zusammen führen?

Wie gewöhnt erzählt Manuela Inusa diese Geschichte sehr gefühlvoll. Das Trauerthema verarbeitet sie einfühlsam und konnte mir die Emotionen der Protagonisten nahe bringen.
Leider gerät die langsam beginnende Freundschaft und spätere Romanze zwischen Amanda und Carter im Verlauf der Handlung mehr und mehr in den Hintergrund. In den Mittelpunkt rücken die Probleme der Töchter im Teenageralter. Jane und Samantha trauern auf ganz unterschiedliche Weise. Während Jane sich sehr in sich zurückzieht und fast ausschließlich Zeit mit ihrem besten Freund verbringt, versucht Samantha mit aller Kraft Anschluss an die beliebteste Gruppe an ihrer Schule zu finden, ist in den Sportstar der Schule verliebt und Mitglied bei den Cheerleadern.
Sie kennen sich zwar, sind aber bisher keine Freundinnen.
Als Amanda und Carter häufiger Zeit miteinander verbringen, treffen auch die beiden Teenager außerhalb der Schule häufiger aufeinander und lernen sich dann endlich besser kennen.

Die Handlung um die Teenager hat mich schon berührt, denn ich kann mir gut vorstellen, dass man in dem Alter mit der Trauer und all den anderen Sorgen nur schwer zurecht kommt. Dazu kommt dann noch, dass beide feststellen, dass ihre Mutter bzw. Vater ihnen etwas über den verstorbenen Elternteil verschwiegen haben. Sie fühlen sich verraten und das schweißt sie dann am Ende zusammen.

Amandas und Carters Romanze ist glaubhaft dargestellt, wird mir aber nicht ausführlich genug thematisiert. Dadurch entsteht der Eindruck, dass manches doch etwas zu schnell und einfach ging. Beide sind aber liebenswerte und sympathische Figuren, in die ich mich auch gut einfühlen konnte.

Daneben geht es dann natürlich auch noch viel um Erdbeeren, denn Amanda kämpft ja auch noch um das Überleben ihrer Farm. Da gibt es dann auch noch kleine Nebengeschichten um die Arbeiter auf der Farm. Und natürlich werden auch viele Leckereien aus den Erdbeeren hergestellt. Dazu gibt es am Ende des Buchs einige Rezepte zu Erdbeermarmelade, einem leckeren Dessert und einem Smoothie.

„Erdbeerversprechen“ ist eine gefühlvolle Geschichte mit schönem Setting, in der das Thema Trauerbewältigung mit all seinen Facetten gut umgesetzt wurde und auch andere Themen noch eine Rolle spielen. Auch wenn mir die Romantik ein bisschen zu kurz kam, hatte ich eine schöne Auszeit auf der Erdbeerfarm!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 03.03.2021

Unterhaltsamer Roman über einen Neuanfang mit vielfältigen Themen

Unsere allerbeste Zeit
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Katja ist mit Mitte 40 nach einer Enttäuschung wieder Single aber mit ihrem Leben in Hamburg eigentlich rundum zufrieden. Als ihre Freundin Doris aus ihrer Heimatstadt Stuttgart anruft und ihr mitteilt, ...

Katja ist mit Mitte 40 nach einer Enttäuschung wieder Single aber mit ihrem Leben in Hamburg eigentlich rundum zufrieden. Als ihre Freundin Doris aus ihrer Heimatstadt Stuttgart anruft und ihr mitteilt, dass Katjas Mutter offenbar Hilfe benötigt, trifft Katja eine Entscheidung. Sie verlässt Hamburg, lässt sich von ihrem Arbeitgeber, einer Marketingfirma, in dessen Niederlassung nach Stuttgart versetzen und zieht um. Sie möchte sich um ihre Mutter kümmern und für diese da sein, denn diese wird zunehmend dement.
Doch der Neuanfang in Stuttgart gestaltet sich gar nicht so einfach, wie Katja sich das gedacht hat.

Die Geschichte beginnt sofort mit Katjas Umzug und ihrer Ankunft in der neuen Wohnung in Stuttgart. Sie trifft auf ihren Vermieter, der einen etwas merkwürdigen Eindruck auf sie macht und ihr gleich die Hausordnung und die Regeln nahe bringt.
Ihre Mutter freut sich zwar sehr, dass Katja nun da ist, will aber nicht einsehen, dass sie Hilfe und Unterstützung braucht, wie das oft bei Menschen mit beginnender Demenz vorkommt.
Auch der Start im Job gelingt nicht so, wie Katja sich das gedacht hat. Sie bekommt zwar ein Projekt und dessen Leitung übertragen, aber das ihr zugeteilte Team lässt sie ständig spüren, dass man sie eigentlich gar nicht dort haben will.

Katja war mir eigentlich sympathisch und sie hatte meine Hochachtung, dass sie ihr Leben in Hamburg aufgibt, um zurück nach Stuttgart zu ziehen und sich um ihre Mutter zu kümmern.
Aber zeitweise konnte ich sie nicht verstehen und habe nur den Kopf geschüttelt.
Ihr Bruder ist sehr egoistisch und kümmert sich überhaupt nicht um die Mutter außer gelegentlichen Besuchen mit einem Blumenstrauß.
Er ist der Meinung, dass Katja das sowieso besser kann und wenn nicht, dann muss die Mutter halt in ein Heim. Na dem hätte ich was erzählt!
Katja lässt sich das aber von ihm einfach so gefallen und stellt sich selbst allen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Betreuung der Mutter.
Ihr Team im Job mobbt sie regelrecht, unterschlägt ihr wichtige Informationen und boykottiert ihre guten Ideen. Auch hier merkt man von Katja überhaupt keine Gegenwehr, sie lässt sich alles gefallen.
Das passt irgendwie nicht zu der sonst so starken und entscheidungsfreudigen Frau.
Erst als sie erkennt, dass in ihrem näheren Umfeld auch noch andere Menschen Sorgen und Probleme haben, konnte ich ein Umdenken bei Katja spüren. Sie kümmert sich nicht nur auch um diese Menschen sondern überdenkt auch ihr eigenes Leben, wie es sich in der aktuellen Situation gerade darstellt.

Die Nebenfiguren wie Katjas Mutter, ihre Schulfreunde Doris und Heiko, die Haushaltshilfe der Mutter und Katjas neue Nachbarn sind nett dargestellt, passen gut in die Handlung und bereichern sie auch.

Gaby Hauptmann berührt in diesem Roman vielfältige Themen aus dem Leben. Zum einen ist es die Situation der dementen Mutter mit all ihren Problemen aber auch Verlust, Mobbing, zweite Chancen und eine neue Liebe.
Ich habe Katjas Neuanfang gerne verfolgt und miterlebt, welche Stolpersteine und Überraschungen sie auf ihrem Weg begleiten.
Manche Probleme haben sich vielleicht ein bisschen zu leicht gelöst und einiges war auch etwas vorhersehbar aber die Themenvielfalt und die facettenreichen Nebenfiguren mit ihren Geschichten haben den Roman abgerundet.

„Unsere allerbeste Zeit“ war auch durch den lockeren Schreibstil und die vielfältigen Themen unterhaltsam und vermittelt auch die Botschaft, dass es nie zu früh oder zu spät ist, etwas im Leben zu ändern, wenn man es denn will!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 02.03.2021

Unterhaltsame Geschichte mit viel Mallorca-Feeling und kulinarischen Genüssen

Ich dachte schon, du fragst mich nie
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Sophie ist Ende 40, verwitwet und Mutter von 2 Töchtern. „Familie ist das Allerwichtigste“ ist ihr Wahlspruch. Aber im Moment herrscht Chaos in ihrem Leben. Ihre jüngere Tochter Pauli leidet am ersten ...

Sophie ist Ende 40, verwitwet und Mutter von 2 Töchtern. „Familie ist das Allerwichtigste“ ist ihr Wahlspruch. Aber im Moment herrscht Chaos in ihrem Leben. Ihre jüngere Tochter Pauli leidet am ersten Liebeskummer. Die ältere Tochter Liv mietet für 2 Monate ein Cook-up in Hamburg, um zu testen, ob ihr Konzept für ein Restaurant ankommt und die Gastronomie der richtige Beruf für sie ist.
Genau am Eröffnungstag stürzt Liv in der Küche und zieht sich mehrere Brüche zu. Sie fällt also aus und Sophie steht vor einem großen Problem, denn sie ist in der Küche ein Totalausfall.
Da bietet sich völlig unerwartete Hilfe an und dadurch verändert sich so einiges.

Der Roman beginnt ziemlich humorvoll und zeigt das trubelige Chaos in der Familie Hartmann. Neben Sophie und ihren Töchtern gibt es noch Sophies Schwester Geli, die ein Männerproblem hat und alle gemeinsam leben in einem Hausboot.
Doch Livs Unfall und ihr Ausfall stellt alle vor ein großes Problem, denn das Cook-up ist ausgebucht.

In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Marc kennen, einen erfolgreichen Unternehmensberater, der auf Mallorca lebt. Eine Panikattacke und viel Stress bringen ihn dazu, eine Auszeit in seiner Heimat Hamburg zu nehmen.
Am Eröffnungsabend des Cook-up ist er anwesend und bietet spontan seine Hilfe an, da er Hobbykoch ist und früher auch mal Koch werden sollte.

Die Kapitel werden wechselnd jeweils aus der Sicht von Sophie und Marc in der Ich-Form erzählt und sind auch jeweils mit dem aktuellen Ort versehen, so dass man genau weiß, ob man sich gerade in Hamburg oder auf Mallorca befindet.
Schnell zeichnet sich ab, dass es zwischen Sophie und Marc knistert. Aber bis sie zusammen finden, dauert es eine Weile, denn es gibt so einige Hindernisse. Beide tragen ein Päckchen mit sich herum, was in ihrer Vergangenheit liegt und damit müssen sie zurechtkommen bzw. es endlich verarbeiten. Durch die wechselnden Sichtweisen hat man viel Nähe zu den beiden und kann sich gut in ihre Gedanken und Handlungen hineinversetzen.

Aber auch die anderen Figuren, wie Sophies Töchter und ihre Schwester tragen zur Handlung und vor allem zur Unterhaltung bei. Schwester Geli ist gefühlt in den 1970er-Jahren hängen geblieben und hat notorisches Pech, da sie ständig an die falschen Männer gerät.
Tochter Pauli mit ihrem Liebeskummer ist sehr authentisch dargestellt, nur Tochter Liv bleibt insgesamt etwas blass.

Sehr gut gefallen hat mir das Setting auf Mallorca, das in mir Reiselust geweckt hat. Gabriella Engelmann beschreibt hier besonders schöne Orte auf der Insel sehr anschaulich und detailreich. Aber auch die mallorquinische Küche findet ihren Platz und mir ist das Wasser im Mund zusammen gelaufen.
Im Anhang gibt es dazu unter anderem auch Rezepte für Mallorquinischen Mandelkuchen und Crema Catalana.

Die Geschichte weiß gut zu unterhalten, denn sie vereint so einige Themen, wie gutes Essen aus regionalen Zutaten, verlassen werden und dem Mut zum Neuanfang. Er vermittelt aber auch eine schöne Botschaft, dass man das Leben nicht mit Dingen verbringen sollte, die unglücklich machen sondern den Mut haben sollte, etwas Neues zu beginnen.

Ich habe Sophies und Marcs Geschichte gerne verfolgt, bin mit ihnen nach Mallorca gereist und habe mich auch durch die immer wieder vorkommenden humorvollen Szenen gut unterhalten gefühlt.
Insgesamt ist der Roman eine schöne Wohlfühlgeschichte für eine entspannte Auszeit!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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