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Veröffentlicht am 20.09.2016

Berührender Schicksalsroman

Miss you
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Zum Inhalt:
Was, wenn du deine große Liebe immer ganz knapp verpasst?

Eine Sekunde lang treffen sich ihre Blicke, doch bevor sie sich anlächeln oder ein paar Worte wechseln können, ist der Moment schon ...

Zum Inhalt:
Was, wenn du deine große Liebe immer ganz knapp verpasst?

Eine Sekunde lang treffen sich ihre Blicke, doch bevor sie sich anlächeln oder ein paar Worte wechseln können, ist der Moment schon wieder vorbei. Von da an beginnt für Tess und Gus eine Reise, die sich Leben nennt. Große und kleine Augenblicke warten auf sie, Kummer und Freude. Doch beide ahnen, dass sie Wege gehen, die nicht glücklich machen. Weil ihnen das Entscheidende fehlt. Was sie nicht wissen: Tess und Gus sind perfekt füreinander, und obwohl sie sich längst begegnet sind, haben sie es nicht bemerkt. Wann ist der alles entscheidende Moment für die große Liebe endlich da?
(Kurzbeschreibung gem. Diana Verlag)


Die Autorin:
Kate Eberlen wuchs in einer Kleinstadt in der Nähe von London auf und verbrachte ihre Kindheit damit, zu lesen und sich in fremde Welten zu träumen. Nach ihrem Studium der klassischen Philologie hatte sie mehrere Jobs in der Verlags- und Medienbranche. Heute lehrt sie Englisch als Fremdsprache und verbringt so viel Zeit wie möglich in ihrem Sehnsuchtsland Italien. Kate Eberlen ist verheiratet und hat einen Sohn.
(Quelle: Diana Verlag)


Meine Meinung:
In „Miss you“ erzählt uns Kate Eberlen die Geschichte von Theresa genannt Tess und Angus genannt Gus.
Die Geschichte beginnt im August 1997 als beide unabhängig voneinander in Italien in Ferien sind. Tess hat mit ihrer besten Freundin einen Monat lang eine Interrail-Tour durch Frankreich und Italien gemacht während Gus mit seinen Eltern unterwegs ist. Beide treffen sich zufällig an ihrem letzten Ferientag in Florenz, haben aber nur kurz Kontakt miteinander und keine Chance, sich richtig kennenzulernen. Doch diese erste Begegnung soll sich für beide als schicksalhaft erweisen.
Allerdings vergehen bis dahin viele Jahre, in denen sie sich zwar ein paar Mal erneut flüchtig begegnen, sich aber nicht wiedererkennen bzw. sich gar nicht wahrnehmen.

Und so erleben wir wie Tess und Gus sich nach dem Ende der Ferien, die für beide auch das Ende der Schulzeit bedeuten, mit ihrer Zukunft beschäftigen. Tess hat bereits einen Studienplatz, den sie jedoch nicht in Anspruch nimmt, da ihre Mutter an Krebs verstirbt und Tess sich dafür entscheidet, einen Job anzunehmen und sich um ihre kleine Schwester Hope zu kümmern. Hope ist ein recht anstrengendes Kind, das viel Aufmerksamkeit benötigt. Die beiden älteren Brüder sind keine Hilfe, da sie das Elternhaus bereits verlassen haben und der Vater spricht in seiner Trauer dem Alkohol zu. So verläuft Tess Leben völlig anders als geplant.

Gus verlor vor ein paar Monaten seinen älteren Bruder Ross bei einem Skiunfall. Er fühlt sich in gewisser Weise schuldig an dem Unfall und auch seine Eltern lassen ihn das spüren. So versucht Gus in die Fußstapfen seines Bruders zu treten und beginnt ein Medizinstudium.

Tess und Gus erzählen uns ihre Geschichte abwechselnd in der Ich-Form und lass uns so an den folgenden 16 Jahren ihres Lebens teilhaben.
Auf diese Weise erlebt der Leser die flüchtigen, kurzen erneuten Begegnungen dann aus beiden Blickwinkeln.
Wir begleiten die beiden durch viele Jahre ihres Lebens und erfahren viel über ihre Gedanken, Träume, Wünsche, Hoffnungen und ihr Schicksal. Und so kann man als Leser viele Entscheidungen, die sie treffen, nachvollziehen auch wenn ich persönlich manches vielleicht anders entschieden hätte.
Durch die Nähe zu den Protagonisten wirkten beide sehr authentisch und glaubhaft und auch ihre vielfältigen Emotionen sind gut bei mir angekommen. Ich habe mit beiden gehofft, gelitten und auch humorvolles erlebt. Und es wird deutlich, dass beide zwar ihren Weg gehen, aber irgendwie von anderen Dingen beeinflusst sind und ihnen eigentlich immer etwas fehlt.
Aber vor allem habe ich mich ständig gefragt, ob und wann sie sich wieder begegnen werden und ob sie irgendwann zueinander finden werden und aus der Lebensgeschichte dann eine Liebesgeschichte wird.
Die Antwort auf diese Frage bekommt der Leser aber leider erst ganz am Ende des Buches. Und dieses letzte Kapitel war mir dann ein bisschen zu kurz gefasst. Da hätte ich gerne mehr erfahren und manches detaillierter.

In einem angenehmen und flüssigen Schreibstil erzählt Kate Eberlen die Lebensgeschichte von Tess und Gus. Die Stimmung ist durchgängig von den unterschiedlichen Emotionen geprägt, mal bedrückt, mal fröhlich und für mich war sie immer fesselnd und mitreißend.
Auch den Titel fand ich treffend gewählt und bin froh, dass das Buch auch in Deutschland den Originaltitel trägt. Denn "Miss you" bedeutet sowohl "sich verpassen" als auch "sich vermissen". Und das passt hervorragend zu diesem Buch.

Insgesamt hat mich diese Geschichte über Familie und Freundschaft, Verlust und Neuanfang und die Suche nach dem richtigen Weg und Ziel im Leben berührt, gut unterhalten und auch ein bisschen nachdenklich gemacht.
Man sollte eben die Hoffnung nie aufgeben, denn für jeden gibt es den richtigen Platz im Leben und jeder kommt irgendwann dort an, wo er hingehört!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gut durchdachter Krimi mit aktuellem Bezug

Die Entscheidung
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Zum Inhalt:
Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?

Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ...

Zum Inhalt:
Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?

Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre Kriminalromane sind internationale Bestseller, auch Im Tal des Fuchses und zuletzt Die Betrogene eroberten wieder auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste. Allein in Deutschland wurden bislang über 26 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft; ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Charlotte Link lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Der neue Krimi von Charlotte Link wird auf mehreren Ebenen bzw. in mehreren Handlungssträngen erzählt.
Da ist einmal die Handlung um Simon, der allein im Weihnachtsurlaub in Südfrankreich ist und dort auf Nathalie trifft, der er seine Hilfe anbietet.
Und wir erleben wie in Bulgarien Selina und andere junge Mädchen mit Versprechungen auf einen gut bezahlten Job als Fotomodell angelockt werden und so in die Hände skrupelloser Menschenhändler fallen.
Anfangs wird der Zusammenhang zwischen den beiden hauptsächlichen Handlungssträngen nicht deutlich.
Durch immer wieder eingestreute Einschübe, die auch in einer anderen Schriftart gehalten sind, erfährt der Leser viel über Nathalies Vergangenheit, die für sie alles andere als eine schöne Jugend war und eben die Vorgeschichte, die Nathalie in ihre aktuelle Situation und in die Provence brachte.
So verdichten sich die Handlungsstränge mit der Zeit und ich konnte erahnen, wer bzw. was das Verbindungsglied ist und meine Vermutung bestätigt sich später auch so. Auch wenn die Zusammenhänge damit klar und vorhersehbar waren, gab es noch jede Menge offene Fragen bis zur Aufklärung.
Es ist der Autorin dennoch gelungen einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich allmählich steigert, je mehr Fakten und Zusammenhänge deutlich werden.
Dann erkennt man auch, wie komplex die ganze Geschichte ist und welche Bedeutung einige "Nebenhandlungen" haben, die man anfangs evtl. als unwichtig eingeordnet hat.
Je näher man dem Ende kommt desto mehr steigt die Spannung und es gibt auch noch einige Überraschungen bis alles aufgeklärt und abgeschlossen ist.

Die Geschichte spielt kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres, also nur wenige Wochen nach den furchtbaren Anschlägen von Paris im November. Diese Thematik hat Charlotte Link sehr einfühlsam und geschickt in ihre Geschichte einfließen lassen und macht die beklemmende Stimmung die in Frankreich zu der Zeit herrschte deutlich.

Alle Protagonisten sind gut gezeichnet und wirken authentisch.
Simon, der es mit einem dominanten Vater, einer nervenden Ex-Frau und einer unzufriedenen neuen Freundin zu tun hat, ist vielleicht ein bisschen zu gutmütig und lässt sich auch mal ausnutzen. Aber auch solche Menschen gibt es ja.
Nathalie kommt aus einer zerrütteten Familie und ihre Mutter ist seit Jahren Alkoholikerin, so dass Nathalie auf sich alleine gestellt war. Geprägt von psychischen Störungen sucht sie ihren Weg im Leben.
Es war interessant zu erleben, wie sich beide im Laufe der Zeit, beeinflusst durch die Ereignisse und auch jeweils den anderen, verändern.
Und dann sind da noch junge Mädchen in Bulgarien, die den Versprechungen der falschen Leute folgen, um aus ihrem Leben in Armut und Hoffnungslosigkeit in ein besseres Leben zu fliehen.
Und da ist eine Mutter, die nichts unversucht lässt, ihre älteste Tochter wiederzufinden und aus den Händen der Verbrecher zu befreien.
Da sind naturgemäß jede Menge Emotionen im Spiel, die die Autorin gut zum Leser transportiert.
Die schwierige Thematik des Menschenhandel und der Zwangsprostitution hat die Autorin gut verarbeitet und deutlich gemacht, wobei sie aber auf allzu detaillierte Beschreibungen der furchtbaren Behandlung der jungen Mädchen verzichtet hat.

Die Handlungsorte, das kalte und verschneite Sofia in Bulgarien und die verregnete Provence passen gut zur Geschichte und tragen zu der insgesamt beklemmenden Stimmung bei.

"Die Entscheidung" bietet einen gut durchdachten und konstruierten Plot mit einem langsam ansteigenden Spannungsbogen und gut gezeichneten Charakteren, erzählt im typischen flüssigen Schreibstil von Charlotte Link.
Für mich war es spannende Unterhaltung mit aktuellem Zeitbezug und einem ernsten Thema!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Warmherziger Roman mit Wohlfühlfaktor

Körbchen mit Meerblick
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Zum Inhalt:
Überrascht starrt Melanie auf den Brief von Nachlassverwalter Alex Messner. Sie hat den gesamten Besitz ihrer Tante geerbt. Aber nach Lichterhaven ziehen? Auf keinen Fall. Trotzdem muss sie ...

Zum Inhalt:
Überrascht starrt Melanie auf den Brief von Nachlassverwalter Alex Messner. Sie hat den gesamten Besitz ihrer Tante geerbt. Aber nach Lichterhaven ziehen? Auf keinen Fall. Trotzdem muss sie es sich wenigstens einmal ansehen, das ist sie ihrer Tante schuldig – und der jungen Hündin Schoki, deren Frauchen sie ab jetzt sein soll. Einen Sommer will Melanie in Lichterhaven verbringen. Und plötzlich beginnt sie sich dort richtig wohlzufühlen mit Schoki – und in der Gesellschaft von Alex.

Genau das Richtige für einen Tag am Strand!
(Kurzbeschreibung gem. Mira Taschenbuch)


Die Autorin:
Seit Petra Schier 2003 ihr Fernstudium in Geschichte und Literatur abschloss, arbeitet sie als freue Autorin und Lektorin. Neben ihren zauberhaften Weihnachtsromanen schreibt sie auch historische Romane. Sie lebt heute mit ihrem Mann und einem deutschen Schäferhund in einem kleinen Ort in der Eifel.
(Quelle: Mira Taschenbuch)


Meine Meinung:
Nachdem ich einige Weihnachtsromane mit Hund von Petra Schier gelesen habe, die ich alle sehr mochte, war ich nun auf den Sommerroman mit Hund gespannt.
Zu Beginn lernen wir Melanie kennen. Sie ist Single, ein bisschen kühl und hat sich mit einem guten aber stressigen Job ein ordentliches Leben in Köln eingerichtet.
Der Brief eines Nachlassverwalters aus Lichterhaven an der Nordsee bringt ihr gewohntes Leben durcheinander. Ihre Tante Sybilla, an die sie nur noch wenige Kindheitserinnerungen hat, ist verstorben und hat ihr ihren gesamten Besitz, Haus, Kunsthandlung und sogar einen kleinen Hund hinterlassen. Und an das Erbe sind Bedingungen geknüpft, die Melanies Leben völlig verändern werden.
So begleiten wir Melanie auf ihrer Reise nach Lichterhaven, wie sie sich mit dem Nachlassverwalter treffen und genauer über die Erbschaft informieren möchte.

Mit ihrem lockeren und angenehmen Schreibstil erzählt Petra Schier uns Melanies Geschichte, die mich ganz schnell in ihren Bann gezogen hat, weil im gesamten Buch eine schöne Wohlfühlatmosphäre herrscht.
So kühl und ablehnend sich Melanie anfangs gab, so schnell taut sie auf, nachdem sie erst einmal in Lichterhaven war. Sie nimmt sich einen Sommer lang Zeit, eine Entscheidung zu treffen.
Es war schön zu beobachten wie Melanie sich langsam verändert, je länger sie sich in dem beschaulichen Ort an der Küste aufhält und von den vielen netten und liebenswerten Menschen dort in die „Dorfgemeinschaft“ aufgenommen wird.
Neben Melanie gibt es noch eine Reihe anderer Protagonisten, wie z. B. den Nachlassverwalter Alex, die alle gut gezeichnet und eine sympathische „Truppe“ sind, die ich auch gerne mal kennenlernen würde.
Die vielen netten Menschen versuchen Melanie natürlich von ihrem schönen Ort und dem Leben dort zu überzeugen. Bei mir ist ihnen das gelungen, denn die Autorin beschreibt den kleinen Ort am Wattenmeer so anschaulich, dass ich ihn mir gerne mal anschauen würde, wäre er nicht fiktiv.

Wie auch in Petra Schiers Weihnachtsromanen spielt in dieser Geschichte ein Hund eine wichtige Rolle. Diesmal ist es Schoki, eine junge Labradorhündin, die versucht sich in Melanies Herz zu schleichen und sie zu ihrem neuen Frauchen zu machen.
Dabei dürften wir an den Gedanken der fröhlichen und verspielten jungen Hündin teilhaben, denn diese finden sich an den passenden Stellen in Kursivschrift wieder.
Mein Herz hat die niedliche Schoki im Sturm erobert.

Von Anfang an ist leicht vorhersehbar, dass sich zwischen Melanie und Alex eine Liebesgeschichte entwickeln könnte. Das hat mein Lesevergnügen aber nicht gestört, denn in dieser Geschichte ist einiges los und werden auch etliche Themen angesprochen. Das Ende ist schön, wie ich es erhofft habe und schließt die Geschichte gut ab.

Für Tante Sybillas Wattwurmkekse und ihre Zitronenlimonade, die im Buch eine Rolle spielen, gibt es am Ende auch noch die Rezepte zum Nachmachen.

„Körbchen mit Meerblick“ ist eine warmherzige Geschichte vor schöner Kulisse, die mit Themen wie Liebe, Freundschaft, Vertrauen und einem guten Schuss Romantik und auch Urlaubsgefühl kurzweilige Unterhaltung bietet!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ungewöhnlich, aber fesselnd

Vierundzwanzig Stunden
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Zum Inhalt:
Lisa träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Um sich ihr Studium zu finanzieren, arbeitet sie in einer Bar in Manhattan. Dort macht sie eines Abends die Bekanntschaft eines faszinierenden, ...

Zum Inhalt:
Lisa träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Um sich ihr Studium zu finanzieren, arbeitet sie in einer Bar in Manhattan. Dort macht sie eines Abends die Bekanntschaft eines faszinierenden, aber rätselhaften Mannes: Arthur Costello. Der junge Arzt hat eine ungewöhnliche Bitte: Lisa soll ihm dabei helfen, als Krankenschwester verkleidet seinen Großvater aus der Psychiatrie zu befreien. Sie lässt sich auf das Abenteuer ein. Zwar gelingt die nächtliche Aktion, doch verliert sie Arthur dabei aus den Augen. Erst ein Jahr später soll sie ihm wieder begegnen, aber diesmal ist sie es, die seine Hilfe braucht. Aus den beiden wird ein Liebespaar. Bald stellt sich heraus, dass Arthur kein Mann ist wie jeder andere. Er offenbart ihr sein schreckliches Geheimnis, und von nun an kämpfen beide gemeinsam gegen einen unerbittlichen Feind - die Zeit ...
(Kurzbeschreibung gem. Pendo Verlag)


Der Autor:
Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In »Ein Engel im Winter« verarbeitet er eine Nahtoderfahrung – und wird über Nacht zum Bestsellerautor.

Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht.

Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in 38 Sprachen übersetzt.
(Quelle: Pendo Verlag)


Meine Meinung:
Dies war mein erster Musso und ich war ehrlich gestanden direkt nach der Lektüre etwas verwirrt und fand es schwierig eine Rezension zu schreiben, ohne zu spoilern.

Einerseits geht es hier um die Liebesgeschichte zwischen Lisa und Arthur, die mir gefallen hat, weil sie sich schön entwickelt, nicht kitschig ist und eben ganz normal ihre Höhen und Tiefen hat.
Andererseits geht es um Arthurs Geheimnis, dass ihn 24 Jahre seines Lebens in 24 Tagen erleben lässt. Lisa und Arthur bleiben in diesen 24 Jahren jedes Jahr also jeweils nur rund 24 Stunden, um ihre Beziehung und ihre Liebe zu leben.
Wie es dazu kommt möchte ich hier nicht verraten, das muss jeder selber lesen und auch für sich bewerten.
Ich gebe zu, dass dieses „phantastische Element“ mich anfangs etwas gestört hat und nicht so ganz meinen Geschmack trifft. Aber genau das hat mich dann irgendwann auch sehr gefesselt. Auch wenn die Ereignisse noch so unrealistisch und abstrus waren, wollte ich dann nur noch wissen, wohin der nächste Sprung führen wird und was dann geschieht. Und natürlich liegt über allem die Frage, wie es enden wird. Was wird nach diesen 24 Tagen bzw. Jahren geschehen.

Die wichtigsten Charaktere sind natürlich Lisa und Arthur. Aber auch Arthurs Vater und sein Großvater spielen eine Rolle. Während mir Arthurs Vater sehr unsympathisch war, hab ich den Großvater Sullivan sehr ins Herz geschlossen. Der weise und lebenskluge alte Mann ist für Arthur eine wichtige Bezugsperson und der einzige, der Arthur zumindest erklären kann, was mit ihm geschieht.

Der Schreibstil des Autors hat mir gefallen, denn er ist temporeich, fesselnd und mitreißend. Ich als Leserin habe, genau wie Arthur, das Ende der Sprünge herbei gesehnt und bin daher nur so durch die Seiten geflogen.
Ja und dann kam das Ende, das ich zweimal gelesen habe, weil ich nicht fassen konnte, was der Autor sich da ausgedacht hat. Da hat mich Musso kalt erwischt und ein solches Ende war keinesfalls vorhersehbar und für mich sehr überraschend aber auch verwirrend.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich der „Phantastik-Anteil“ nicht so begeistert hat, weil es eben nicht ganz meinen Geschmack trifft. Aber interessante und liebevoll gezeichnete Charaktere, ein fesselnder, ansprechender Schreibstil und ein ungewöhnliches Ende haben mich gut unterhalten.
Und immer wieder denke ich jetzt mal über das Thema Zeit nach.


Fazit: 4 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder, überraschender Psychothriller

Totenkind
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Zum Inhalt:
Fünf Fußspuren im Beton – das ist alles, was Anna Buck von ihrem kleinen Sohn Daniel geblieben ist. Vor ein paar Monaten stahl sich der Junge unbemerkt über den noch feuchten Zement davon, ...

Zum Inhalt:
Fünf Fußspuren im Beton – das ist alles, was Anna Buck von ihrem kleinen Sohn Daniel geblieben ist. Vor ein paar Monaten stahl sich der Junge unbemerkt über den noch feuchten Zement davon, weil sein Vater die Haustür offen stehen ließ. Seitdem ist Daniel wie vom Erdboden verschluckt. Tagtäglich putzt Anna die kleinen Abdrücke, poliert den Boden unter ihren Füßen, den sie längst verloren hat. Als eines Tages ein Hellseher Hilfe verspricht, ergreift die verzweifelte Mutter ihre letzte Chance. Doch ist der Mann der, der er zu sein vorgibt? Anna lässt sich auf das angebliche Medium ein und erlebt einen Albtraum ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Belinda Bauer wuchs in England und Südafrika auf. Sie arbeitete als Journalistin und Drehbuchautorin und wurde mit dem renommierten Bafta Award for Young British Screenwriters ausgezeichnet. Ihr Romandebüt legte sie mit dem von Kritikern wie Lesern gefeierten Werk "Das Grab im Moor“ vor, das als bester Spannungsroman des Jahres mit dem Gold Dagger ausgezeichnet wurde. Auch mit ihren weiteren Romanen wurde Belinda Bauer ihrem Ruf als Ausnahmetalent immer wieder aufs Neue gerecht. Die Autorin lebt in Wales.
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung:
„Totenkind“ war mein erstes Buch der Autorin, das ich zufällig in der Verlagsvorschau entdeckt hatte. Der Klappentext lässt vermuten, dass es sich hauptsächlich um die Fragen dreht, was mit dem kleinen Daniel geschah und was hat es mit dem angeblichen Hellseher auf sich? Kann er Daniel finden?
Aber die Story hält mehr bereit. Eigentlich wird sie in zwei Handlungssträngen erzählt, deren Hauptfiguren einerseits Daniels Mutter Anna und andererseits der Polizist Marvel sind.

Mit Anna konnte ich gut mitfühlen und habe auch sehr mit ihr gelitten. Was gibt es für eine Mutter schlimmeres als ihr Kind zu verlieren?
In diesem Fall kommt noch die Wut auf ihren Mann, Daniels Vater, dazu, der die Haustür offen ließ, so dass Daniel hinaus laufen konnte.
Anna gibt die Hoffnung nicht auf, dass Daniel gefunden wird und sie ihn wohlbehalten zurückbekommt.
Allerdings hat sie sich in der Zwischenzeit durch ihr Leid sehr verändert. So putzt sie nicht nur täglich die kleinen Fußspuren, die Daniel im frischen Zement hinterließ, sondern hat auch ganz allgemein einen Putz- und Hygienewahn entwickelt. Man kann sagen, sie ist psychisch am Ende, die Ehe ist eigentlich keine mehr und sie klammert sich an jeden kleinsten Funken Hoffnung.
So war es für mich auch nachvollziehbar, dass sie sich dann irgendwann an den Hellseher wendet, der vorgibt ein Medium zu sein.
Ich persönlich kann mit derartigen Dingen überhaupt nichts anfangen und halte sie für unglaubwürdig. Und diese Thematik hat auch nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Aber in dieser Story spielt sie fast eine Schlüsselrolle, passt gut hinein und wurde von der Autorin auch gut umgesetzt.

Im zweiten Handlungsstrang erleben wir den Polizisten Marvel, der so ganz anders ist, als man Polizisten sonst in Krimis oder Thrillern erlebt. Er ist nicht der korrekte Polizeibeamte der akribische Polizeiarbeit betreibt. Er ist völlig gefangen von dem Fall der ebenfalls vermissten Edie Evans. Er konnte diesen Fall bisher nicht lösen, glaubt aber auch nicht, dass Edie tot ist. Er ist wie besessen davon, Edies Schicksal aufzuklären, obwohl sein Vorgesetzter ihm genau das praktisch verboten hat und ihm stattdessen damit beauftragt, den verschwundenen Hund seiner Ehefrau zu suchen.

Anfangs haben mich die vielen kleinen Geschichten etwas verwirrt, weil sie augenscheinlich in keinem Zusammenhang stehen. Aber da hatte ich mich getäuscht. Ganz langsam zeigt die Autorin Verknüpfungspunkte auf und lässt dem Leser dabei genug Spielraum für eigene Spekulationen.
Viele kleine Überraschungen werfen immer wieder neue Fakten oder auch Fragen auf und so bleibt die Spannung durchgängig hoch, wozu auch häufige Perspektivwechsel beitragen. Zu keinem Zeitpunkt war für mich vorhersehbar, wie sich das Ganze aufklären könnte. Und erst zum Ende gibt es Klarheit über alle Zusammenhänge und die Autorin führt alle Fäden zusammen. Für mich war die Auflösung absolut überraschend.

Dieser Psychothriller bietet mehr als nur eine Story über ein vermisstes Kind.
Ein komplexer Plot und gut charakterisierte Protagonisten sorgen für ein fesselndes Leseerlebnis!


Fazit: 4 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.de