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Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder, überraschender Psychothriller

Totenkind
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Zum Inhalt:
Fünf Fußspuren im Beton – das ist alles, was Anna Buck von ihrem kleinen Sohn Daniel geblieben ist. Vor ein paar Monaten stahl sich der Junge unbemerkt über den noch feuchten Zement davon, ...

Zum Inhalt:
Fünf Fußspuren im Beton – das ist alles, was Anna Buck von ihrem kleinen Sohn Daniel geblieben ist. Vor ein paar Monaten stahl sich der Junge unbemerkt über den noch feuchten Zement davon, weil sein Vater die Haustür offen stehen ließ. Seitdem ist Daniel wie vom Erdboden verschluckt. Tagtäglich putzt Anna die kleinen Abdrücke, poliert den Boden unter ihren Füßen, den sie längst verloren hat. Als eines Tages ein Hellseher Hilfe verspricht, ergreift die verzweifelte Mutter ihre letzte Chance. Doch ist der Mann der, der er zu sein vorgibt? Anna lässt sich auf das angebliche Medium ein und erlebt einen Albtraum ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Belinda Bauer wuchs in England und Südafrika auf. Sie arbeitete als Journalistin und Drehbuchautorin und wurde mit dem renommierten Bafta Award for Young British Screenwriters ausgezeichnet. Ihr Romandebüt legte sie mit dem von Kritikern wie Lesern gefeierten Werk "Das Grab im Moor“ vor, das als bester Spannungsroman des Jahres mit dem Gold Dagger ausgezeichnet wurde. Auch mit ihren weiteren Romanen wurde Belinda Bauer ihrem Ruf als Ausnahmetalent immer wieder aufs Neue gerecht. Die Autorin lebt in Wales.
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung:
„Totenkind“ war mein erstes Buch der Autorin, das ich zufällig in der Verlagsvorschau entdeckt hatte. Der Klappentext lässt vermuten, dass es sich hauptsächlich um die Fragen dreht, was mit dem kleinen Daniel geschah und was hat es mit dem angeblichen Hellseher auf sich? Kann er Daniel finden?
Aber die Story hält mehr bereit. Eigentlich wird sie in zwei Handlungssträngen erzählt, deren Hauptfiguren einerseits Daniels Mutter Anna und andererseits der Polizist Marvel sind.

Mit Anna konnte ich gut mitfühlen und habe auch sehr mit ihr gelitten. Was gibt es für eine Mutter schlimmeres als ihr Kind zu verlieren?
In diesem Fall kommt noch die Wut auf ihren Mann, Daniels Vater, dazu, der die Haustür offen ließ, so dass Daniel hinaus laufen konnte.
Anna gibt die Hoffnung nicht auf, dass Daniel gefunden wird und sie ihn wohlbehalten zurückbekommt.
Allerdings hat sie sich in der Zwischenzeit durch ihr Leid sehr verändert. So putzt sie nicht nur täglich die kleinen Fußspuren, die Daniel im frischen Zement hinterließ, sondern hat auch ganz allgemein einen Putz- und Hygienewahn entwickelt. Man kann sagen, sie ist psychisch am Ende, die Ehe ist eigentlich keine mehr und sie klammert sich an jeden kleinsten Funken Hoffnung.
So war es für mich auch nachvollziehbar, dass sie sich dann irgendwann an den Hellseher wendet, der vorgibt ein Medium zu sein.
Ich persönlich kann mit derartigen Dingen überhaupt nichts anfangen und halte sie für unglaubwürdig. Und diese Thematik hat auch nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Aber in dieser Story spielt sie fast eine Schlüsselrolle, passt gut hinein und wurde von der Autorin auch gut umgesetzt.

Im zweiten Handlungsstrang erleben wir den Polizisten Marvel, der so ganz anders ist, als man Polizisten sonst in Krimis oder Thrillern erlebt. Er ist nicht der korrekte Polizeibeamte der akribische Polizeiarbeit betreibt. Er ist völlig gefangen von dem Fall der ebenfalls vermissten Edie Evans. Er konnte diesen Fall bisher nicht lösen, glaubt aber auch nicht, dass Edie tot ist. Er ist wie besessen davon, Edies Schicksal aufzuklären, obwohl sein Vorgesetzter ihm genau das praktisch verboten hat und ihm stattdessen damit beauftragt, den verschwundenen Hund seiner Ehefrau zu suchen.

Anfangs haben mich die vielen kleinen Geschichten etwas verwirrt, weil sie augenscheinlich in keinem Zusammenhang stehen. Aber da hatte ich mich getäuscht. Ganz langsam zeigt die Autorin Verknüpfungspunkte auf und lässt dem Leser dabei genug Spielraum für eigene Spekulationen.
Viele kleine Überraschungen werfen immer wieder neue Fakten oder auch Fragen auf und so bleibt die Spannung durchgängig hoch, wozu auch häufige Perspektivwechsel beitragen. Zu keinem Zeitpunkt war für mich vorhersehbar, wie sich das Ganze aufklären könnte. Und erst zum Ende gibt es Klarheit über alle Zusammenhänge und die Autorin führt alle Fäden zusammen. Für mich war die Auflösung absolut überraschend.

Dieser Psychothriller bietet mehr als nur eine Story über ein vermisstes Kind.
Ein komplexer Plot und gut charakterisierte Protagonisten sorgen für ein fesselndes Leseerlebnis!


Fazit: 4 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder Thriller mit brisantem Thema

Those Girls – Was dich nicht tötet
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Zum Inhalt:
Schau durch die Augen dieser drei Schwestern, die in die Fänge von Psychopathen geraten, und du lernst, was Angst bedeutet. ›Those Girls‹, der neue Thriller der kanadischen Bestseller-Autorin ...

Zum Inhalt:
Schau durch die Augen dieser drei Schwestern, die in die Fänge von Psychopathen geraten, und du lernst, was Angst bedeutet. ›Those Girls‹, der neue Thriller der kanadischen Bestseller-Autorin Chevy Stevens: eine Story von Überleben und Rache – hart, eindringlich, unglaublich fesselnd.

Die Schwestern Jess, Courtney und Dani sind 14, 16 und 17 und leben auf einer rauen Farm in Kanada. Als ein Streit mit ihrem gewalttätigen Vater aus dem Ruder läuft, müssen sie fliehen. Doch ihr Pick-up bleibt in einem abgelegenen Dorf liegen, und bald finden sie sich in einem noch furchtbareren Albtraum wieder – wird er jemals enden?

Ein Thriller, der unter die Haut geht – Chevy Stevens schreibt intensiv und mitreißend über Verzweiflung und Loyalität, über das Grauen und seine Opfer, über das Böse und die Stärke von Frauen.
(Kurzbeschreibung gem. Fischer Verlag)


Die Autorin:
Chevy Stevens, geboren 1973, ist auf einer Ranch auf Vancouver Island aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf der Insel vor der kanadischen Westküste. Ihre psychologischen Spannungsromane sind internationale Top-Bestseller. Wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, geht Chevy Stevens gern mit ihrer Familie in den umliegenden Bergen campen oder paddeln.
(Quelle: Fischer Verlag)


Meine Meinung:
Da mir alle bisherigen Bücher von Chevy Stevens gut gefallen haben, war ich auf ihr neuestes Werk gespannt.
Die Geschichte der drei Schwestern Jess, Courtney und Dani wird in drei Teilen erzählt.
Im 1. Teil ist Jess, die jüngste der drei, die Ich-Erzählerin und wir erleben gleich als erstes die Flucht der drei von der heimischen Farm.
Wie es dazu gekommen ist und wie die Situation der drei Schwestern vorher war, erzählt uns Jess dann im Folgenden.
Der Vater der drei Schwestern spricht viel dem Alkohol zu und ist dann sehr gewalttätig. Die Misshandlungen des Vaters, sowohl körperlich als auch psychisch, sind schockierend und werden ziemlich schonungslos beschrieben. Das ist vielleicht nichts für schwache Nerven und ich war beim Lesen nicht nur geschockt sondern auch aufgewühlt. Wie kann ein Vater die eigenen Töchter so behandeln?
Da die Schwestern nach dem Tod der Mutter schon mal getrennt und in Pflegefamilien untergebracht wurden, möchten sie unter allen Umständen vermeiden, dass das erneut geschieht. Nach einem neuerlichen schlimmen Streit mit dem Vater und einem wirklich schrecklichen Vorfall beschließen die Schwestern zu fliehen.
Hier wird schon recht deutlich, dass die drei, die ja eigentlich noch Teenager sind, durch ihr bisheriges Leben und ihre Situation schneller erwachsen werden mussten und schon alle recht reif sind.
Und das Erlebte hat sie zusammen geschweißt, sie sind wie eine Einheit und stehen zusammen.
Doch mit ihrer Flucht ist ihr Albtraum noch nicht beendet.
Sie geraten in die Hände von brutalen jungen Männern, die ihnen zunächst Hilfsbereitschaft vorgegaukelt haben.
Was die drei dann ertragen müssen, hat mein Vorstellungsvermögen überschritten. Ich habe nur noch mit ihnen gebangt und gehofft, dass sie auch dieses Martyrium überstehen und erneut fliehen können.

Im 2. Teil der Geschichte erleben wir nicht nur einen Bruch in der Handlung sondern befinden uns nun, 18 Jahre später als die Ereignisse des 1. Teils, im Jahr 2015.
In diesem Teil geht es etwas ruhiger zu und auch die Spannung lässt deutlich nach. Aber wir erleben Dinge, die für den weiteren Verlauf wichtig sind. Es war dann auch ein bisschen vorhersehbar, in welche Richtung sich die Story weiter entwickeln würde.

Im 3. Teil wird es wieder rasant, temporeich und spannend und steuert am Ende auf einen furiosen Showdown zu.

Chevy Stevens ist es wieder einmal gut gelungen, die vielen unterschiedlichen Emotionen ihrer Protagonistinnen zu beschreiben und zum Leser zu transportieren. Ich konnte mich jederzeit gut in jede von ihnen hinein versetzen und erlebte ihr Schicksal hautnah mit.
Die wirklich brutalen und grausamen Übergriffe schildert die Autorin zwar ziemlich unblutig, aber doch so, dass sowohl das körperliche als auch das seelische Leid der drei jungen Frauen deutlich wird und auch bei mir angekommen ist.
Aber es geht nicht nur um Misshandlung sondern auch um Geschwisterliebe, Mutterliebe, familiäre Loyalität und die Verarbeitung von Traumata und deren Folgen.

Chevy Stevens mitreißender Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich trotz dem etwas schwächeren Mittelteil fesselnde Lesestunden hatte!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Psychologische Spannung

Die Witwe
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„Die Witwe“ ist der Debütroman der britischen Journalistin und Medientrainerin
Fiona Barton.
Ich weiß nicht genau, welchem Genre ich dieses Buch zuordnen soll. Es ist kein Krimi aber auch nicht nur ein ...

„Die Witwe“ ist der Debütroman der britischen Journalistin und Medientrainerin
Fiona Barton.
Ich weiß nicht genau, welchem Genre ich dieses Buch zuordnen soll. Es ist kein Krimi aber auch nicht nur ein Roman, denn die Geschichte erzählt von einem Verbrechen und bietet einiges an psychologischer Spannung.

Hauptperson ist, wie der Titel schon sagt, die Witwe Jean Taylor, deren Mann Glenn bei einem Unfall ums Leben kam. Glenn wurde beschuldigt, die kleine Bella entführt zu haben. Und so dreht sich alles um die Fragen, was mit Bella geschah, war Glenn der Täter und was weiß Jean.
Glenn und Jean führen eigentlich eine gute Ehe, wobei Jean meiner Meinung nach sehr naiv ist und unter Glenns Pantoffel steht. Als dann die Entführung geschieht und Glenn verdächtigt wird, sind die beiden nicht nur den Ermittlungen der Polizei ausgesetzt sondern auch der Hetze der Presse und Fernsehjournalisten. So spielen die Journalistin Kate Waters und der leitende Ermittler der Polizei Bob Sparkes auch eine große Rolle in der Geschichte.

Alle Figuren werden aber recht sachlich und nüchtern dargestellt und ich konnte zu keiner eine Beziehung finden. Noch nicht mal zu der Mutter der entführten kleinen Bella, ihre Emotionen kamen bei mir leider auch nicht an.
Jean ist nicht nur recht naiv und entwickelt erst spät ein bisschen Selbstbewusstsein, sie ist auch ziemlich undurchsichtig. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, das vieles nur gespielt ist und sie ein Geheimnis verbirgt.
Die Journalistin Kate erfüllt das Klischee, besessen von der perfekten Story zu sein und alles dafür zu tun. Sie war mir unsympathisch, weil sie Jean etwas vorspielt und mit allen Tricks versucht, Jean die Wahrheit zu entlocken.
Der Polizist Bob Sparkes ist ein Vollblutpolizist. Er ermittelt verbissen und will mit aller Kraft Bellas Schicksal aufklären. Die Ermittlungsarbeit wird ziemlich detailliert und ausführlich geschildert, was mir gefallen hat, weil es glaubhaft wirkt.

Die Geschichte erstreckt sich über den Zeitraum von mehreren Jahren von 2006 bis 2010 und wird nicht chronologisch erzählt. Es gibt immer Wechsel zwischen der Gegenwart und Vergangenheit und die Rückblicke gewähren dem Leser Informationen und Einblicke, die den Ermittlern fehlen. Dadurch hat man zwar einen Wissensvorsprung aber dennoch enthüllt sich das ganze Ausmaß der Geschichte auch dem Leser erst ganz am Ende. Durch die Zeitsprünge, die geschickt gesetzt sind, war ich durchgängig gefesselt auch wenn ich ein bisschen prickelnde Spannung oder überraschende Wendungen vermisst habe.

Die Thematik der Kindesentführung und der Gründe dafür war brisant und gut recherchiert. Auch die psychologischen Abgründe, die dazu führten, waren gut dargestellt und haben mich ein bisschen geschockt.

Insgesamt ist es ein etwas anderer Roman über ein Verbrechen, mit etwas distanzierter Darstellung und Sichtweise.
Aber der flüssige Schreibstil und der gut konstruierte Plot haben mich doch zum mitfiebern bewegt und letztlich hat mich die Geschichte gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die kultige Online-Omi ist wieder da!

Wer erbt, muss auch gießen
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Zum Inhalt:
Die Online-Omi teilt auf

«‹Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel.› Meine Erfahrung ist, dass sie Geld immer gern nehmen.»

«Was soll bloß mal ...

Zum Inhalt:
Die Online-Omi teilt auf

«‹Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel.› Meine Erfahrung ist, dass sie Geld immer gern nehmen.»

«Was soll bloß mal werden, wenn ich dereinst heimgerufen werde? Denn bei der Bank haben die AKTIEN für mich gekauft. Ich war fix und fertig, da nuschelte der Bankmensch, dass die Papiere von 30 € auf 280 € das Stück gestiegen sind, und aus meinen 8.000€ wären… Rechnen Se mal! Meine Güte! Ich brauche Korn.»

Unsere online-Omi kommt zu Reichtum, den es vor Tochter Kirsten zu schützen, mit Gertrud, Ilse und Kurt zu feiern und mit Stefan und seinen Liebsten zu teilen gilt. Nebenbei greift Renate die ganz großen Fragen des Lebens auf: Wer bekommt welche Sammeltasse? In welcher Leibwäsche sollte man bestattet werden? Und ist eine neue Liebe wirklich wie ein neues Leben?
(Kurzbeschreibung gem. Rowohlt Verlag)


Die Autorin / der Autor:
Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin. Trümmerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi und vierfach verwitwet: Dahinter steckt Torsten Rohde, Jahrgang 1974, der in Brandenburg/Havel BWL studierte und als Controller gearbeitet hat. Sein Account @RenateBergmann entwickelte sich zum Internet-Phänomen. Seine bisherigen drei Bücher waren große Erfolge und standen mehrere Monate auf der Bestsellerliste.
(Quelle: Rowohlt Verlag)


Meine Meinung:
Renate Bergmann, die kultige Online-Omi, ist wieder da!
Da sie selbst ja schon 82 Jahre ist und auch vierfach verwitwet, liegt es nahe, dass sie sich mit dem Thema sterben und vererben auseinander setzt.
Schließlich muss das ja alles geregelt werden, denn eine Renate Bergmann überlässt nichts dem Zufall.
So hängt ihr letztes Hochzeitskostüm mit Mottenkugeln in den Taschen im Schrank, da sie in eben diesem bestattet werden möchte. Ebenso hat sie schon festgelegt bei welchem ihrer vier Ehemänner ihre letzte Ruhestätte sein soll und hat das auch alles bereits beim Bestattungsunternehmen ihres Vertrauens bestellt und bezahlt.
Das schwierigere Thema ist aber das Vererben, denn schließlich muss das Testament ja auch mal angegangen werden. Es gilt ja nicht nur den unverhofften Gewinn aus einem Aktiengeschäft aufzuteilen sondern da sind ja auch noch so schöne Sammeltassen und der ganz neue "Smufiemacher".
Ihre Tochter Kirsten bekommt die Hälfte, so will es das Gesetz, aber da ist ja auch noch der liebe Stefan mit seiner kleinen Familie und ihre Freunde Gertrud, Ilse und Kurt.
Schwierige Entscheidungen hat sie da zu treffen, aber eins ist klar:
Wer erbt, muss auch gießen!
Da weiß Renate wovon sie spricht, denn sie gießt und harkt schon seit Jahren die vier Gräber ihrer Ehemänner.

Und so erzählt uns Renate in dem ihr eigenen und schon bekannten Monolog von ihren Gedanken zum Thema. Es macht wirklich Spaß ihr zu "lauschen", denn man hat beim Lesen wirklich das Gefühl, sie sitzt einem gegenüber und plaudert.
Immer wieder schweift sie ab und unterhält uns mit Anekdoten aus ihrem Leben und oft auch klugen Lebensweisheiten.

Zitate:
"Manchmal muss man stur bleiben. Wenn der Klügere immer nachgibt, herrscht irgendwann der Dumme!"

"Wissen Se, was das Beste ist im Leben? Man muss nicht jedem gefallen und es nicht jedem recht machen."

Auch wenn das Grundthema sicherlich ein ernstes ist, kommt der Humor nicht zu kurz. Es gab viele Episoden die mich zum Lachen gebracht haben.
Immer wieder begeistert mich, wie authentisch der Autor Torsten Rhode seine fiktive Online-Omi denken und handeln lässt.

Renate Bergmann ist mir ans Herz gewachsen und auch ihr mittlerweile viertes Buch hat mich wieder gut unterhalten und zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht!
Und weil es ja hier um Renates Nachlass geht, hinterlässt sie ihren Lesern am Ende des Buches auch etwas, das ihr sehr am Herzen liegt:
Ihr Rezept für Rouladen.
So schön beschrieben kann das sicher jeder nachkochen.

Für Fans von Renate ist ihr neues Buch sicher ein Muss und wer Renate bisher noch nicht kennengelernt hat, dem empfehle ich auch gerne ihre bisherigen
3 Bücher!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wohlfühlroman mit sommerlichem Flair

Auch morgen werden Rosen blühen
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Zum Inhalt:
Was würdest du tun, wenn dir das Leben eine zweite Chance gibt?

Alma geht es eigentlich gut: Sie hat eine wunderbare beste Freundin, einen großen Garten, und sie ist frisch verliebt. Doch ...

Zum Inhalt:
Was würdest du tun, wenn dir das Leben eine zweite Chance gibt?

Alma geht es eigentlich gut: Sie hat eine wunderbare beste Freundin, einen großen Garten, und sie ist frisch verliebt. Doch dann wacht sie auf der Intensivstation auf. Ihr Herz ist stehen geblieben – und ihr Leben gerät aus dem Gleichgewicht. Ist sie wirklich glücklich? Was ist aus ihren Träumen geworden? Hat sie die Liebe ihres Lebens aufgegeben? Gut, dass ihre Freundin sie bei der Suche nach Antworten begleitet, denn man braucht Mut, wenn man verpasste Chancen doch noch nutzen will …

Eine mitreißende Geschichte über die Liebe, vergessene Wünsche und die Möglichkeit, alles noch einmal zu wagen
(Kurzbeschreibung gem. Aufbau Verlag)


Die Autorin:
Clara Sternberg, 1960 geboren, wollte als Kind Ärztin, Schauspielerin, Tierärztin, Schriftstellerin oder Sängerin werden. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Texterin und Übersetzerin. Clara Sternberg lebt in Berlin. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane „Sonntags bei Sophie“ und „Auch morgen werden Rosen blühen“ lieferbar.
(Quelle: Aufbau Verlag)


Meine Meinung:
Dies ist nach „Sonntags bei Sophie“ der zweite Roman der Autorin. Erneut hat sie ein bewegendes Thema gewählt.
Die sympathische Protagonistin Alma ist mit ihrem Leben eigentlich zufrieden. Sie hat gemeinsam mit ihrer besten Freundin Regine eine Physiotherapie-Praxis, kümmert sich um den großen Garten ihrer Freundin und ist frisch verliebt in Bernhard, einen Kollegen des Mannes von Regine.
Dann erleidet sie plötzlich einen Herzstillstand aus unerklärlichen Gründen. Sie wird gerettet und übersteht den Vorfall folgenlos.
Aber danach ändert sich für Alma vieles. Sie sieht ihr Leben mit völlig anderen Augen und stellt vieles in Frage.
Einige Entscheidungen, die sie trifft, konnte ich nicht ganz nachvollziehen, aber es war interessant zu beobachten, welche Erfahrungen sie damit macht und welche Konsequenzen sich daraus ergeben.

Sehr gut gefallen hat mir die Freundschaft mit Regine. So eine beste Freundin wünscht sich wahrscheinlich jede Frau. Sie ist seit über 20 Jahren verheiratet und zeigt Alma in vielen Gesprächen immer wieder ihren Blickwinkel der Dinge und regt so zum Nachdenken an. Und sie steht vorbehaltlos zu Alma und unterstützt sie.

Schön war auch zu erleben, wie Alma sich ihrerseits um ihre Nachbarin Katrin kümmert, die nach dem Tod ihrer Mutter, die sie lange gepflegt und betreut hat, ziemlich ziel- und planlos ist. Auch für Katrin eröffnen sich neue Perspektiven und das Leben hält für sie auch noch eine Überraschung bereit.

Als Schauplatz hat die Autorin Berlin gewählt und hier einige schöne Orte in der Natur wo es grünt und blüht. Die anschaulichen Beschreibungen der Orte verbreiten ein schönes sommerliches Flair und ein Wohlfühlgefühl.

In ihrem emotionalen Schreibstil erzählt die Autorin nicht nur Almas Geschichte sondern auch die von Regine und Katrin und behandelt dabei Themen wie Liebe, Freundschaft, Familie, Neuanfang, 2. Chance aber auch Trauer und Verlust.
Das gelingt ihr einfühlsam und ohne Kitsch, auch wenn hier und da ein Klischee bedient wird und das Ende etwas vorhersehbar war.

Die Geschichte hat mich emotional nicht ganz so berührt wie seinerzeit „Sonntags bei Sophie“ aber durch interessante Protagonisten, schöne Schauplätze und allerlei Wirrungen und Überraschungen gut unterhalten und auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de