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Veröffentlicht am 22.04.2024

spannender, aber ruhiger Fantasy-Auftakt

Godkiller
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Hannah Kaner erzählt hier die Geschichten einer Frau, die Götter tötet, einem ehemaligen Ritter, der nun Brot bäckt und einem adeligen Mädchen, das alles verloren, aber einen eigenen kleinen Gott im Gepäck ...

Hannah Kaner erzählt hier die Geschichten einer Frau, die Götter tötet, einem ehemaligen Ritter, der nun Brot bäckt und einem adeligen Mädchen, das alles verloren, aber einen eigenen kleinen Gott im Gepäck hat.

Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise nach Blenraden, der letzten Stadt, in der noch wilde Götter existieren.

Mit dem Prolog wird man direkt in eine komplexe Welt voller Götter und ins kalte Meer geworden. Danach bekommt man Zeit zum Durchatmen, sich in Middren umzusehen und die verschiedenen Charaktere kennenzulernen.

Kyssen ist eine sehr spannende, aber nicht ganz einfache Protagonistin. Sie hat in ihrem Leben schon viel durchmachen müssen und hat sich eine harte Schale zugelegt. Mit ihrer derben und barschen Art hält sie ihre Mitmenschen auf Distanz und ist selber verwundert, warum sie Inara helfen möchte.

Inara und Elogast bleiben mir bisher noch etwas zu blass. Skedi, der Gott der Notlügen, ist mein Highlight. Er ist zwar noch ein recht unerfahrener Gott, doch sehr gerissen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich dieses Buch rein wegen der Optik gekauft habe. Das Cover gefällt mir einfach ausgesprochen gut. Der Farbschnitt, die Karte, die Illustration und die Vignetten runden die Optik perfekt ab.

Die Idee einer Welt voller Götter mit ihren Schreinen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch die so unterschiedlich zusammengesetzte Reisegruppe, die sich mit tödlichen Flüchen, dämonischen Kreaturen und machtgierigen Göttern herumschlagen musste, konnte bei mir punkten.

In "Godkiller" wird auf Diversität und Inklusion geachtet. Es spielen verschiedene queere und körperlich beeinträchtigte Charaktere eine Rolle, Kyssen selbst trägt beispielsweise eine Beinprothese.

Hannah Kaner eröffnet mit Pauken und Trompeten und schliesst fulminant ab. Dazwischen findet sich eine eher ruhige Geschichte, die sich am einen oder anderen Ort etwas zieht. Wer also Auf viel Action und Kämpfe steht, sollte nicht unbedingt zu "Godkiller" greifen.

Der Schreibstil von Hannah Kaner liest sich flüssig, ist aber eher anspruchsvoll und erfordert volle Aufmerksamkeit. Das gibt dem Buch einen besonderen Touch, kann aber auch anstrengend sein.

Erzählt wird die Geschichte aus vier unterschiedlichen Perspektiven, so dass man alle Charaktere der Zweckgemeinschaft besser verstand.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Romantasy, die mit viel Humor und Charme daherkommt

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Der Inhalt des Buches ist recht simpel. Seit Jahrhunderten hassen sich die Vampire und die Werwölfe. Nur ein fragiles Bündnis hält die beiden Spezies davon ab, Krieg zu führen. Um dieses Bündnis zu stärken, ...

Der Inhalt des Buches ist recht simpel. Seit Jahrhunderten hassen sich die Vampire und die Werwölfe. Nur ein fragiles Bündnis hält die beiden Spezies davon ab, Krieg zu führen. Um dieses Bündnis zu stärken, heiratet Misery Lake, die Tochter des Vampirfürsten, den Alpha der Werwölfe Lowe Moreland.



Doch ganz so einfach ist die ganze Sache natürlich doch nicht - sonst würden wir nicht ein Buch mit 500 Seiten in der Hand halten. Doch eines kann ich euch jetzt schon verraten: Ich habe "Bride" regelrecht verschlungen.



Erzählt wird die Geschichte aus der ich-Perspektive von Misery. Dazwischen gibt es auch einzelne Kapitel, in denen wir Lowe begleiten, was sehr spannend ist. Durch den gewohnt lockeren und humorvollen Schreibstil der Autorin war ich sehr schnell in der Geschichte drin. Gebannt folgte ich den oft sarkastischen Wortduellen der Charaktere und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.



Misery ist wirklich eine aussergewöhnliche Vampirin. Da sie den Grossteil ihres Lebens anonym unter Menschen verbracht hat, ist sie überall eine Aussenseiterin. Wie wir es von Ali Hazelwood gewöhnt sind, hat sie einmal mehr eine starke Protagonistin geschaffen, die intelligent und schlagfertig ist.



Ganz klar ist der Romance-Anteil der grösste Bestandteil der Geschichte. Es gibt Szenen zum Schmunzeln und Dahinschmelzen - und ja, es gibt auch einige spicy Momente. Doch die Autorin hat gekonnt auch Spannung eingebaut, denn der Mensch, der Misery am meisten bedeutet, ist verschwunden. Während sie nach ihrer besten Freundin sucht, findet sie viel mehr, als sie sich jemals erhofft hat: Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

eine rasante & originelle Superhelden-Geschichte der besonderen Art

Academy of the Sun – Onyekas Superkraft
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Das Cover von "Academy of the Sun" hat mich sofort angezogen. Es steht ausser Frage, dass Oneykas Haare in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen und die Geschichte eine ganz besondere, haarige ...

Das Cover von "Academy of the Sun" hat mich sofort angezogen. Es steht ausser Frage, dass Oneykas Haare in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen und die Geschichte eine ganz besondere, haarige Angelegenheit werden würde.
Und ich wurde nicht enttäuscht: Oneyka ist nicht nur ein total sympathisches Mädchen, eine inspirierende Heldin, sondern hat auch noch magische Afro-Haare, die nicht ganz einfach zu bändigen sind.

Onyekas Haare sind extrem widerspenstig und auffällig und das, obwohl ihre Mutter als Coiffeuse viel Knowhow hat und alle möglichen Pflegeprodukte ausprobiert. Ständig wird sie von anderen angestarrt, was eine ständige Unsicherheit in ihr auslöst. Nur gut, hat sie ihre beste Freundin Cheyenne, die sie mit ihrer positiven Art immer abzulenken weiss.

In einer gefährlichen Situation offenbaren die Haare dann plötzlich Superkräfte. Dies führt zu einer schier unglaublichen Enthüllung, die Mutter und Tochter zurück nach Nigeria führen. In Lagos gibt es nämlich eine Schule für Kinder mit ungewöhnlichen Superkräften. Dort findet Onyeka nicht nur Spuren zu ihrem Vater und Antworten sondern auch neue Freunde. Doch bald gerät alles erneut in Gefahr.

Diese Geschichte hat wirklich alles, was ein richtig tolles Kinderbuch ausmacht. Es ist eine rasante und actiongeladene Superhelden-Geschichte der besonderen Art. Die Geschichte sprüht nur so vor Originalität und punktet mit wichtigen Themen wie Freundschaft, Familie und Identität. Und schlussendlich entführt uns Tọlá Okogwu in ein futuristisches Nigeria, was einfach ein unglaublich tolles Setting ist.

"Academy of the Sun – Onyekas Superkraft" ist eine ganz grosse Empfehlung von mir und ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung. Ich weiss haargenau, dass mich Tọlá Okogwu wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln wird.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

eine ganz grosse Leseempfehlung

The Fort
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Habt ihr als Jugendliche auch davon geträumt, einen Rückzugsort zu haben, ohne ständig von Erwachsenen beobachtet zu werden? Genau so einen Ort entdecken Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Rick und verbringen ...

Habt ihr als Jugendliche auch davon geträumt, einen Rückzugsort zu haben, ohne ständig von Erwachsenen beobachtet zu werden? Genau so einen Ort entdecken Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Rick und verbringen dort viel Zeit. Jeder von ihnen hat seine eigenen Probleme und sucht nach einer Flucht aus dem Alltag. Und obwohl sie sich besser kennenlernen, erzählen sie sich nicht von ihren Dämonen, die sie quälen, sondern suchen vor allem die Ablenkung im Videos schauen, zocken oder einer Bunker-Olympiade. Eine Zeit geht das gut, doch dann werden sie von der Realität eingeholt .

In der kleinen Stadt Canaan leben Evan, Mitchell, Jason und C.J., die eng befreundet sind. Nach einem Hurrikan beschliessen sie, ihr selbstgebautes Versteck im Wald zu überprüfen. Doch Evan wird von seiner Grossmutter gebeten, den neuen Nachbarsjungen Ricky mitzunehmen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, und obwohl das Versteck dem Sturm zum Opfer gefallen ist, entdecken sie etwas Unerwartetes: einen alten Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges, den ein wohlhabender Bewohner der Stadt gebaut hatte. Die Jungs beschliessen, das Geheimnis für sich zu behalten und den Bunker als neues Versteck zu nutzen.

Das Setting mit dem Fort im Wald ist wirklich grandios und bildhaft beschrieben. Ich konnte mir die Jungs sehr gut beim Schauen von alten Videokassetten wie "Der weisse Hai" oder beim Essen der alten Konservendosen vorstellen.

Mit seiner flüssigen, leicht verständlichen Erzählweise, weiss Gordon Korman den Lesenden sofort zu fesseln. Ja, das Buch wird ab 11 Jahren empfohlen, aber ich muss zugeben, dass auch ich als Erwachsene die fünf Jungs gespannt (und angespannt) durch ihren Sommer begleitet habe.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven der Teenies. Zu Beginn musste ich ab und zu überlegen, wen wir gerade begleiten, doch die Charaktere sind so schön unterschiedlich gezeichnet, dass man sie sehr schnell besser kennenlernt. Mir hat besonders gut gefallen, wie der Autor die vielfältigen Persönlichkeiten der Jungs mit ihren Gedanken und Emotionen einfühlsam darstellt, ohne zu sehr in die Details ihrer individuellen Situationen einzutauchen.

Die Geschichte dieser unterschiedlichen Jugendlichen konnte mich total begeistern und ist mir total unter die Haut gegangen. In der Pubertät hat wohl jeder so seine Problemchen, doch hier geht es um Familiendramen, Zwangsstörungen und häusliche Gewalt. Und so wird der Bunker viel mehr als nur ein Versteck, er wird zu einem Zufluchtsort.

Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Geschichte die Sensibilität fördert und verdeutlicht, dass jeder auf seine eigene Weise kämpfen muss. Trotz ihrer Unterschiede sind die Jungs zusammengewachsen und passen aufeinander auf. "The Fort" zeigt uns auf, wie wichtig der positive Rückhalt von Freunden ist, gerade in schwierigen Zeiten.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

mitreissende & coole Jugendfantasy

Der Fuchs von Aramir
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Katja Brandis ist schon ein alter Hase in der Buchwelt. “Der Fuchs von Aramir” ist das neuste Werk der erfolgreichen Autorin und für einmal ein Einzelband - also DIE Chance für mich, endlich einmal in ...

Katja Brandis ist schon ein alter Hase in der Buchwelt. “Der Fuchs von Aramir” ist das neuste Werk der erfolgreichen Autorin und für einmal ein Einzelband - also DIE Chance für mich, endlich einmal in Brandis’ fantastische Welten einzutauchen.

Zuerst einmal muss ich aber anmerken, dass dieses Buch ein richtiges Schmuckstück ist. Angefangen beim Cover, über den passenden Farbschnitt und den fantastischen Vignetten zu den Kapitelüberschriften ist alles richtig klasse gestaltet, so dass es einen sofort in den Fingern juckt, das Buch in die Hand zu nehmen und loszulesen.

Und nein, in diesem Buch geht es nicht um ein Tier sondern um einen Jungen namens Devan. “Fuchs” ist eine Art Titel oder Beruf, bei dem er die Probleme der reichen und mächtigen Bewohner von Aramir löst. In seiner Welt voller fantastischer Kreaturen wie Greifen, Phönixe, Meeresdrachen, Einhörnern, Kobolden oder Eisenfressern, gibt es wahrlich eine Vielzahl kniffliger Probleme zu lösen. Besonders prekär wird es, als Devan vom Fürsten von Aramir erpresst wird und von ihm verlangt, einen schier unmöglichen Wunsch zu erfüllen. Nur gut, dass er seine beste Freundin Rouka an seiner Seite hat.

Katja Brandis hat hier wieder eine richtig coole und spannende Geschichte zu Papier gebracht. Anfangs brauchte ich zwar erst etwas Zeit, um mich in ihrer fantastischen Welt mit all den Fabelwesen zurechtzufinden, doch einmal begonnen, wusste “Der Fuchs von Aramir” auch mich zu faszinieren und fesseln.

Man spürt, dass die Autorin eine Kennerin und Könnerin ihres Genres ist. Auch ihr neustes Werk weiss mit innovativen Ideen zu punkten und entführt in eine bildhaft beschriebene Welt voller Magie. Besonders beindruckt hat mich dabei die Beschreibung der verschiedene Stadtteile der Hafenstadt Aramir - allen voran natürlich das Labyrinth, das wirklich sehr kreativ umgesetzt wurde.

Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven von Devan und Rouka erzählt, so dass man sich super in die beiden hineinversetzen kann und einen schönen “Rundumblick” bekommt. Es ist spannend mitzuverfolgen, wie sich die beiden Protagonisten entwickeln und an ihren Herausforderungen wachsen.

Besonders cool war die Bande der Kinder und die sprechenden Fabeltiere als Verbündete.

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