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Veröffentlicht am 19.03.2022

Fantastische Geschichte mit kleineren Schwächen

Herz aus Schatten
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Das neue Cover des Buches gefällt mir tatsächlich ein ganzes Stück besser als das alte. Ich mag die Schlichtheit, die aber durch die Gestaltung aus Schwarz und Gold sehr ausdrucksstark und perfekt passend ...

Das neue Cover des Buches gefällt mir tatsächlich ein ganzes Stück besser als das alte. Ich mag die Schlichtheit, die aber durch die Gestaltung aus Schwarz und Gold sehr ausdrucksstark und perfekt passend zum Inhalt ist. Das gleiche gilt auch für den Titel, den ausgesprochen passend für die Geschichte finde.
Die auf den ersten Blick ebenfalls vielversprechend klingt: Kayla weiß genau, dass sie keine andere Wahl hat, als das dunkle Ritual der Bändiger durchzuführen und eines der Monster an sich zu binden, egal wie viel Angst sie davor hat, schließlich ist ihr Vater der Direktor der Akademie, die die Bändiger ausbildet. Sie sind für das Überleben der Stadt Praha unersetzlich, schützen sie die Bürger doch mit ihren Monstern vor Angriffen von den Kreaturen außerhalb der Mauern, doch Kayla hat seit dem Tod ihres älteren Bruders panische Angst davor, die Kontrolle über ihr Monster zu verlieren. Dennoch schafft sie es, einen der seltenen Schattenwölfe an sich zu binden und das fühlt sich weniger beängstigend an, sie es erwartet hat. Vielmehr entwickelt sich eine enge, unerklärliche Bindung zwischen den beiden, bis Kayla eines Morgens aufwacht und sich ihr Schattenwolf in einen Mann verwandelt hat, der sich nicht an sein altes Leben erinnern kann und den die Dunkelheit immer wieder zu überwältigen droht.
Ich mag die Art wie Laura Kneidl zu schreiben vermag und hatte ich deswegen schon sehr auf dieses Buch gefreut. Zum Glück hat es mich auch nicht enttäuscht, sondern vielmehr nach einer kurzen Eingewöhnungszeit vollkommen in den Bann gezogen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Das liegt auch daran, wie wunderbar flüssig und gleichzeitig mitreißend die Geschichte geschrieben ist.
Auch die Charaktere haben mich für sich eingenommen, obwohl ich auch hier ein wenige Zeit brauchte, um mit ihnen warmzuwerden. Ich mochte Kayla recht gerne, auch weil ich es erfrischend fand, dass sie ihre Fähigkeiten lieber nicht hätte, obwohl die in ihrer Familie durchaus große Anerkennung genießen, ja sogar erwartet werden. Dennoch habe ich mich am Anfang ein wenig schwergetan, ihre Situation verstehen zu können, auch weil man nicht wusste, was mit ihrem Bruder genau passiert ist und warum sie solche Schwierigkeiten damit hat, ein Monster an sich zu binden. Deswegen war ich auch ein wenig skeptisch, ob sie mir näher kommen würde, wenn sie erstmal richtig zu den Bändigern gehört, doch zum Glück hat mich gerade die Zerrissenheit, die sie durch die enge Bindung an ihren Schattenwolf Lilek erhält, weil sie die Monster plötzlich nicht mehr hassen kann, hat mich dann doch für sie gewonnen. Sie weigert sich, so wie die anderen Bändiger, ihn nur als Waffe wahrzunehmen, sondern nimmt ihn durchaus als Wesen mit einer Persönlichkeit wahr, auch wenn sie sich zu Beginn noch weigert. Lilek habe ich zu Beginn ebenfalls direkt in mein Herz geschlossen, man hat schon in seiner Gestalt als Monster gemerkt, dass er ein loyaler und freundlicher Typ ist, trotz der Dunkelheit, die ihn immer wieder einholt. Ich war mir etwas unsicher, wie ich es finden würde, dass er sich von einem Monster in einen Menschen verwandeln würde, aber es hat mich erstaunlich wenig gestört, vielleicht auch weil die Begründung letztlich recht nachvollziehbar war.
Mein größtes Problem mit der Geschichte war vermutlich, dass ich ein bisschen fand, dass es zu viel Inhalt für ein Buch war. Es gab so viele Handlungsstränge, die ich auch alle super spannend fand, die aber teilweise deutlich zu kurz kamen und deren Auflösung dann fast schon ein bisschen zu offensichtlich waren. Das fand ich echt etwas enttäuschend und hätte es vermutlich besser gefunden, wenn die grundlegende Story mehr Zeit und Raum gehabt hätte, sich zu entfalten. Dabei müssten für mich Lilek und Kayla an sich gar nicht zwangsläufig im Mittelpunkt stehen, ich würde auch die Story von Alexander oder … echt interessant finden. Von daher ging mir das Ende vielleicht auch ein bisschen schnell und ich hatte da das Gefühl, Seiten übersprungen zu haben, weil die Geschichte, die vorher eher langsam und stetig aufgebaut wurde, sich plötzlich nahezu überschlagen hat.
Alles in allem mochte ich das Buch vor allem wegen des Schreibstils und der Charaktere wirklich gerne. Ich habe auch die Story wirklich genossen, weil ich die Tiefer und die Idee der Welt wirklich genossen habe, auch wenn mir die Entwicklung zum Ende hin etwas zu schnell ging.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Durchaus gelungene Geschichte

Can‘t Stop the Feeling
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Das Cover finde ich für Vi Keeland und Penelope Ward irgendwie sehr ungewohnt. Normalerweise sieht man bei ihnen vor allem attraktive Männer, hin und wieder auch mal Städte auf dem Titel. Da gefällt mir ...

Das Cover finde ich für Vi Keeland und Penelope Ward irgendwie sehr ungewohnt. Normalerweise sieht man bei ihnen vor allem attraktive Männer, hin und wieder auch mal Städte auf dem Titel. Da gefällt mir diese Gestaltung persönlich etwas besser, auch wenn es mich farblich nicht so ganz abholt und für mich auch nicht so viel mit der Geschichte zu tun hat, da hätte eine eher winterartige Darstellung besser gepasst.

Die Story klang aber wirklich gut: Hazel Appleton reist, nachdem ihr Verlobter sie kurz vor der Hochzeit verlassen hat, alleine in die Flitterwochen nach Vail, um zu entscheiden, ob sie ihm vergeben kann oder ob die Beziehung endgültig vorbei ist. Doch schon nach wenigen Tagen empfindet sie das als keine gute Idee mehr und will abreisen, doch ausgerechnet nachdem sie ihr Zimmer aufgegeben hat, erfährt sie, dass es aufgrund eines Schneesturms keine Flüge für den heutigen Tag mehr gibt. Natürlich gibt es auch kein freies Hotelzimmer mehr, zum Glück trifft sie auf Matteo, der mithilfe eines Tricks an zwei Zimmer kommt. Hazel versteht sich auf Anhieb gut mit ihm und verbringt schließlich doch noch ein paar schöne Tage im Schnee und will auf keinen Fall zurück in die Realität, sodass Matteo ihr einen Vorschlag macht, der ihr eine Auszeit bietet.

Ich mag die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward eigentlich sehr gerne, war aber von den letzten eher enttäuscht, weil mich die Stories eher nicht überzeugt haben, ich wollte ihnen aber noch einmal eine Chance geben, vor allem weil ich ihren Schreibstil immer sehr mitreißend finde. Das ist auch in diesem Buch der Fall. Ich wollte eigentlich nur einmal kurz reinlesen, wurde aber direkt gefesselt und musste immer wieder über Matteo und Hazel grinsen.

Diesmal haben es aber zum Glück auch die Geschichte und die Charaktere geschafft, mich wieder abzuholen, obwohl die Story an sich gar nicht besonders innovativ war und ich dann doch schon ein paar Mal gelesen habe. Dennoch habe ich ein paar der Wendungen nicht unbedingt vorhergesehen, zumindest nicht von Anfang an, sodass ich es sehr genossen habe, Hazel dabei zu begleiten, sich selbst wiederzufinden. Ich mochte ihre Spontanität und ihre Abenteuerlust, die sie so wirklich erst abseits von ihrem ehemaligen Verlobten Brady wiederfindet, aber in ihrem Urlaub total auskostet. Außerdem mochte ich, wie sich ihre Beziehung zu Matteo entwickelt und dass sie immer sehr ehrlich miteinander sind, wenn man von den beabsichtigten falschen Namen zu absieht. Aber sie reden mit einander immer sehr klar über ihre Gefühle und ihre Wünsche, ohne den anderen zu etwas zu drängen. Der zweite Teil des Buches hat mir vielleicht nicht mehr ganz so gut gefallen wie der Anfang, vor allem weil es mir ab einem gewissen Punkt ein wenig zu klischeehaft war. Hier hätte ich es tatsächlich emotionaler gefunden, wenn man einen anderen Weg gewählt hätte.

Alles in allem mochte ich dieses Buch der beiden Autorinnen wieder sehr gerne und habe es genossen, die Geschichte von Hazel und Matteo zu verfolgen. Ich mochte beide unglaublich gerne und habe ihnen wirklich ein Happy End gewünscht, es war mir aber teilweise ein wenig zu klischeehaft.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Gelungenes Buch, das vor allem von seiner Atmosphäre lebt

Golden Hill Touches
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Bei dem Cover bin ich mir ein wenig unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits sticht es definitiv aus der Masse heraus und passt ziemlich gut zum Inhalt des Buches, andererseits finde ich es fast ...

Bei dem Cover bin ich mir ein wenig unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits sticht es definitiv aus der Masse heraus und passt ziemlich gut zum Inhalt des Buches, andererseits finde ich es fast ein wenig kitschig.

Die Story gefiel mir aber recht gut: Parker hat es endlich geschafft, er hat die Farm seiner Großeltern zurückgekauft, mit der er so viele positive Erinnerungen verbindet. Gemeinsam mit seiner Schwester Sadie will er hier ein Therapiezentrum für Menschen mit Traumata aufbauen, das mit einer Pferdetherapie arbeitet. Doch nicht alle Einwohner von Boulder Creek sind von diesen Plänen begeistert, schließlich erinnern sie sich noch gut daran, wie Parker den Ort damals verließ und nicht einmal zur Beerdigung seines Großvaters zurückkehrte. Auch Clayanne hat Parker nie vergessen und als er jetzt wieder auftaucht, merkt sie, wie sehr sie sich noch immer zu ihm hingezogen fühlt, doch kann sie ihm diesmal vertrauen, dass er sie nicht wieder verlässt?

Ich war mir nicht ganz sicher, was ich bin dem Buch erwarten sollte, weil es erstmal recht unspektakulär klang, mich das Setting aber sehr gereizt hat und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht. Der Schreibstil gefiel mir außerordentlich gut, weil er es schafft, mich direkt in die Geschichte zu ziehen und mich auch so mitzureißen, dass ich größtenteils nur so durch die Geschichte geflogen bin. Nicole Böhm schafft es zudem hervorragend, die Atmosphäre des Buches zu vermitteln, sodass ich zwischendurch das Gefühl hatte, die Luft von Boulder Creek einzuatmen und die Pferde im Hintergrund schnauben zu hören. Das alleine macht das Buch schon zu etwas Besonderem.

Die Geschichte als solche fand ich nicht besonders innovativ, das hat mich allerdings während des Lesens nicht wirklich gestört, weil ich sie einfach gerne mochte. Das liegt auch an den Charakteren, die ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich habe sehr bewundert, dass Parker sich mit vollem Bewusstsein, dass er nicht eben freundlich in Boulder Creek empfangen würde, dennoch dazu entschlossen hat, die Ranch seiner Großeltern zurückzukaufen. Dabei geht es ihm weniger um ihn selbst, auch wenn er dort sehr viel glücklicher war als bei seinen Eltern, sondern vielmehr darum, dass seine Großmutter zurück in ihr Zuhause und seine Schwester ihren Traum von einer eigenen Therapieeinrichtung mit Pferden leben kann. Er nimmt dafür extrem viel Stress in Kauf und ist oft auf sich alleine gestellt, was ich an manchen Stellen etwas schwer ertragen konnte, weil ich das Gefühl hatte, dass keiner so richtig erkennt, unter wie viel Druck er steht und sich dann wundern, wenn er an der ein oder anderen Stelle ‚überreagiert‘.

Hier hätte ich mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen gewünscht auch von Clay. Es wird größtenteils thematisiert, wie schwer es für sie war, dass Parker sie als Teenager einfach verlassen hat, nicht aber, dass er ja einen Grund dafür hatte. Allerdings mochte ich auch sie sehr gerne, vielleicht auch weil sie ihre Gefühle immer recht genau reflektiert (wenn sie auch nicht immer danach handelt). Ich mochte, wie taff sie meistens ist und sich nichts gefallen lässt, egal von wem und sich immer für Parker einsetzt, selbst wenn er sie so verletzt hat. Auch due Nebencharaktere habe ich schon in diesem Teil in mein Herz geschlossen, vor allem Sadie, bei der ich sehr gespannt bin, mehr über ihr Leben zu erfahren, aber auch auf die anderen Bewohner von Boulder Creek freue ich mich schon in den nächsten Teilen der Reihe.

Alles in allem mochte ich das Buch deutlich lieber als ich es zu Beginn erwartet hätte, es erzählt keine ganz neue Geschichte, aber sie ist durch die Art, wie Nicole Böhm sie erzählt und es schafft, eine tolle Atmosphäre zu kreiieren, sehr besonders und ich freue mich schon auf Ajdens Geschichte und meine Rückkehr nach Golden Hill im nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Gelungener Fantasy-Auftakt

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher
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Das Cover gefällt mir wirklich gut, auch wenn es auf den ersten Blick eventuell ein wenig kitschig wirkt, aber genau darüber macht sich Graylee in der Geschichte immer wieder lustig, sodass man das Cover ...

Das Cover gefällt mir wirklich gut, auch wenn es auf den ersten Blick eventuell ein wenig kitschig wirkt, aber genau darüber macht sich Graylee in der Geschichte immer wieder lustig, sodass man das Cover nicht idealer wählen könnte.

Die Geschichte klingt sehr vielversprechend: Als Graylee McCoy nicht das erste Mal von einem Policeofficer in ihrer Heimatstadt wegen ihres Protestes gegen den Schuldirektor verhaftet wird, wird ihren Eltern von der Vertrauenslehrerin nahegelegt, ihre Tochter doch auf ein Internat für besondere Schüler zu schicken. Graylee ist alles andere als begeistert, stimmt aber widerwillig zu. Dort angekommen traut sie ihren Augen nicht, es handelt sich um ein Schloss mitten in Texas, in dem Haushaltsdienste von sprechenden Kolibris wahrgenommen werden und die Schüler alles anderes als normal sind. Alle an der Schule sind Nachfahren alter Mythen und haben deswegen besondere Fähigkeiten. Doch auch obwohl schnell klar ist, dass auch Graylee hierhergehört, lässt sie sich keiner der typischen Familien zuordnen und sie wird immer wieder von Visionen heimgesucht. Doch sie hat gar keine Zeit das zu hinterfragen, denn plötzlich scheint ein alter Fluch die Schule heimzusuchen, der alle in Gefahr bringen kann.

Die Geschichte klang wirklich gut, ich war aber trotzdem skeptisch, da ich besonders bei Jugend-Fantasy in letzter Zeit trotz guter Ideen eher enttäuscht worden bin. Zum Glück ist das hier nicht der Fall, vielmehr mochte ich vor allem den Schreibstil wirklich gerne. Graylees Humor und ihre sarkastische Art kommt mit jeder Zeile durch und hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Zudem bin ich dadurch super schnell in die Geschichte gekommen und vor allem zu Beginn des Buches nur so durch die Seiten geflogen.
Das liegt auch an den Charakteren, die ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich mochte Graylees unangepasste Art, mit der sie dich immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Ich fand es unglaublich lustig, dass sie als Art des Protests immer wieder Guerilla-Stricken betreibt. Mir war zwar durchaus bewusst, dass es dies gibt, aber ich habe noch nie ein:e Protagonst:in erlebt, die dies auch betreibt. Deswegen fand ich es auch so cool, dass sie damit auch nicht aufhört, nachdem sie Teil der Swanlake Academy geworden ist, sondern es weiterhin als Hobby betreibt. Mit Hudson habe ich mich ein wenig schwer getan, es wird sehr schnell klar, dass ihm in seiner Vergangenheit etwas passiert ist, mit dem er noch immer zu kämpfen hat, aber ich konnte seine Handlungen dennoch oft nicht so ganz nachvollziehen. Hier hätte es mir vermutlich geholfen, wenn man die Geschichte nicht nur aus Graylees, sondern auch aus seiner Sicht hätte erleben können, aber das ist tatsächlich eher meckern auf hohem Niveau. Auch die anderen Charaktere mag ich ziemlich gerne (oder gar nicht, je nachdem), allerdings hat die Fülle der verschiedenen Charaktere ein wenig dazu geführt, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht richtig zu kennen, sondern nur an der Oberfläche zu kratzen, was ich aus Graylees Sicht sogar nachvollziehen kann, schließlich ist sie erst wenige Tage in der Schule und muss die anderen selbst er kennenlernen. Allerdings finde ich, dass sie viel zu schnell mit allen versucht, befreundet zu sein und mit ihnen mitleidet. Ich kann sie im Grunde sogar verstehen, aber mir fehlte die emotionale Bindung, die Graylee zu ihnen aufbaut, deswegen habe ich zwar mit ihr mitgefiebert, aber nicht unbedingt mit den anderen Charakteren.

Dennoch gefiel mir die Geschichte größtenteils wirklich gut und ich war vor allem zu Beginn echt gefesselt, auch weil ich die Umsetzung echt spannend fand und unbedingt wissen wollte, was denn jetzt hinter allem steckt. Mein absolutes Highlight dabei sind mit Abstand die Kolibris, die sind wirklich super süß und haben mich das ganze Buch über köstlich unterhalten.

Alles in allem mochte ich den ersten Teil der Reihe wirklich gerne, obwohl die Geschichte zum Ende hin vielleicht etwas abflaute, aber die Charaktere der Swanlake Academy haben absolutes Potenzial und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, weil ich wirklich wissen will, was genau jetzt hinter dem Fluch steckt und zu welcher Familie Graylee gehört.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Vielversprechende Geschichte, die zum Ende hin etwas nachlässt

The Way We Fall - Edinburgh-Reihe, Band 1 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
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Das Cover finde ich wirklich gelungen, auch wenn das helle Rosa in Kombination mit dem goldenen Glitzer leicht sehr kitschig hätte wirken können, aber ich mag dem stilisierten Stadtplan im Hintergrund ...

Das Cover finde ich wirklich gelungen, auch wenn das helle Rosa in Kombination mit dem goldenen Glitzer leicht sehr kitschig hätte wirken können, aber ich mag dem stilisierten Stadtplan im Hintergrund ziemlich gerne und das Buch springt einem spätestens dadurch direkt ins Auge.

Die Geschichte hat mich ebenfalls gereizt: Amelia arbeitet in dem kleinen Café Daydream in Edinburgh, lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante und kümmert sich um ihre kleine Schwester, die seit dem Unfall nahezu verstummt ist. Die Verantwortung für Maisie ist zu ihrem Lebensinhalt geworden und Fragen, ob es nicht noch mehr in ihrem Leben geben könnte, schiebt sie ganz weit von sich bis sie auf Jasper Haven trifft. Er ist ein bekannter Bestsellerautor und hält im Café eine Lesung – und er scheint Amelias Schmerz besser verstehen zu können als jeder andere. Obwohl sie ihn anfangs absolut nervtötend arrogant findet, entdeckt sie das hinter seiner Fassade mehr steckt. Doch als sie sich näher kommen, muss sie sich entscheiden, was ihr wichtig ist und wie eine Zukunft aussehen könnte.

Ich wollte das Buch vor allem wegen des Settings in Edinburgh unbedingt lesen. Ich war einmal (viel zu kurz) dort und habe mich direkt in das Gefühl der Stadt verliebt. Dieses kommt für mich in der Geschichte vielleicht ein wenig zu kurz, weil ich mir mehr erhofft hatte, aber es war dennoch ein Buch, was ich trotz ein paar Schwächen gerne gelesen habe. Da trägt auch der Schreibstil einiges bei, der mir wirklich gefallen hat und dafür gesorgt hat, dass ich super schnell in die Geschichte gefunden habe und vor allem zu Beginn nur so durch die Seiten geflogen bin. Das ändert sich so ein bisschen in der zweiten Hälfte des Buches, in der es für mich auch zu eine Art Bruch kam, der es mir etwas schwer gemacht hat, die Geschichte mit der gleichen Begeisterung zu lesen.

Das hat auch viel mit der Emotionalität der Themen zu tun, die in dem Buch angesprochen werden und die sich, für meinen Geschmack, besonders zu Ende hin ein wenig häufen, sodass es mir ein wenig schwerfällt, die Charaktere immer verstehen zu können, obwohl ich sie eigentlich mag. Amelia hat es nicht gerade leicht, weil sie ihre kleine Schwester immer vor die eigenen Ziele stellt und deswegen ja auch ein bisschen auf der Stelle tritt. Ich konnte gut verstehen, dass Maisie ihre absolute Priorität ist, aber warum sie deswegen nicht studieren kann, habe ich nicht so richtig verstanden. Dass sie nicht ausziehen will, fand ich vollkommen okay, aber es gäbe doch bestimmt auch in Edinburgh Studiengänge, die sie interessieren und wo sie dann bei ihrer Tante hätte, wohnen bleiben können. Das wird zwar auch während der Story thematisiert, aber für mich gab es da von Anfang an, keine so richtig überzeugende Erklärung. Jasper mochte ich ebenfalls von Anfang an, obwohl er ein natürlich eine arrogante Art hatte, aber er war sehr klar, dass das nur ein Schutzmechanismus ist. Gerade weil ich das sehr deutlich fand, habe ich nicht so richtig verstehen können, warum Amelia ihm das immer wieder übelgenommen hat, obwohl sie ihn zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon besser kennen sollte. Das hat mich zum Ende hin tatsächlich etwas gestört, weil ich beide in ihrer Art recht gut verstehen konnte, sie einander aber nicht. Das fand ich vor allem im Bezug auf Amelia wirklich frustrierend.

Leider fehlte mir auch so ein bisschen die Atmosphäre des Buches. Natürlich wusste ich, dass es in Edinburgh spielt, aber es spielte im Prinzip keine Rolle und hätte so auch in London oder Hamburg spielen können. Das ist natürlich sehr oft der Fall, aber vielleicht weil ich die Stadt so gerne mochte, hätte ich es gut gefunden, wenn es eine größere Rolle gespielt hätte. Auch die Emotionalität konnte mich trotz der Themen leider nicht so richtig abholen, ich habe zwar durchaus mitgefiebert und habe mir für beide ein Happy End gewünscht, aber ich habe nicht mit ihnen mitgefühlt.

Alles in allem habe ich besonders den ersten Teil des Buches wirklich gerne gelesen und habe vor allem genossen, wie es geschrieben ist, weil die Art einfach sehr besonders und leicht ist. Die Geschichte von Amelia und Jasper mochte ich ebenfalls durchaus gerne, es fiel mir aber an einigen Punkten recht schwer zu verstehen, warum sie auf eine bestimmte Art miteinander umgehen, was es mir zum Ende hin ein wenig schwer gemacht hat, es so richtig zu lieben. Dennoch würde ich den zweiten Teil der Reihe durchaus lesen wollen, einfach weil ich gespannt bin, wie Maisies Leben weitergeht.

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