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Veröffentlicht am 20.08.2023

Nicht nur ein Krimi, auch geschichtlich interessant

Agentenfieber
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Kommissar Peter Kappe ermittelt im Berlin des Jahres 1982 in einem Fall, in dem DDR-Agenten und westdeutsche Agenten sich in nichts nachstehen. Eine Ost-Agentin verschwindet, ein Agent des BND wird ermordet. ...

Kommissar Peter Kappe ermittelt im Berlin des Jahres 1982 in einem Fall, in dem DDR-Agenten und westdeutsche Agenten sich in nichts nachstehen. Eine Ost-Agentin verschwindet, ein Agent des BND wird ermordet. Passend dazu wird in Berlin am Checkpoint-Charlie der 007-Film „Octopussy“ gedreht. Es gibt wieder viel zu ermitteln, Kappe, Landsberger und Rosi arbeiten mit den Bundesagenten gemeinsam. Kappes Eltern sind mit dabei und Landsberger spielt als Statist in dem James Bond-Film mit.
Dies ist mein zweites Buch aus der Krimireihe. Schon der Fall davor, der 1980 spielte, hat mich aufgrund der eingebundenen historischen Fakten interessiert. Auch dieser Fall hat mich nicht enttäuscht. Die Darstellung der Lebensumstände in Ost- und Westberlin ist gelungen. Eine gute Balance zwischen Krimi und Zeitgeschichte. Gut verflochten und ausgewogen, das Berlin Anfang der 80er wird präsent, so wie ich es damals selbst kennenlernte.
Die Protagonisten haben an Kontur gewonnen und der Kriminalfall ist gut ausgedacht. Wenn man sich die Welt heute anschaut, ist das Thema sehr aktuell. Der Krimischluss ist sehr spannend und eines 007-Themas würdig.
Insgesamt habe ich mich unterhalten gefühlt und konnte mir einige zeitgeschichtliche Hintergründe auch wieder ins Gedächtnis rufen. Gut finde ich am Ende auch die Hinweise zu Fakten und Vision. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Eine selbstbewusste, junge Frau geht ihren Weg

Traumfrauen. Petticoat und große Freiheit -
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Hamburg, Ende der 50er Jahre. Klara, die eine Büro-Ausbildung absolviert hat, interessiert sich mehr für die Fotografie und hilft in einem Fotoatelier, wo sie sich Fachkenntnisse aneignet. Durch einen ...

Hamburg, Ende der 50er Jahre. Klara, die eine Büro-Ausbildung absolviert hat, interessiert sich mehr für die Fotografie und hilft in einem Fotoatelier, wo sie sich Fachkenntnisse aneignet. Durch einen glücklichen Zufall kann sie in einem Verlag als Fotoassistentin anfangen und startet so in ein neues Leben.
Ein authentischer Roman, der die Zeit gut wiedergibt. Frauen müssen sich behaupten, sie haben nicht die beruflichen Möglichkeiten wie ihre männlichen Kollegen, ihnen wird nichts zugetraut. Da hilft nur Frauenpower. Klara und ihre Freundinnen Elke, Rena und Vicki nutzen alle Möglichkeiten, die sich ihnen bieten und kommen aus eigener Kraft voran. Schicksalsschläge müssen überwunden werden, gegen Intrigen gilt es sich zu wehren. Mit gefiel auch gut, dass nicht nur schwarz-weiß gezeichnet wurde: Neben den Männern, die sich chauvinistisch gebärden, sind auch männliche Protagonisten dabei, die aufgeschlossen sind und eine modernere Einstellung vertreten. Einer von ihnen gewinnt Klaras Herz.
Der Roman liest sich gut und die Geschichte ist interessant. Der historische Rahmen wirkt durch die Einflechtungen aus damals aktueller Musikrichtungen und Filmtiteln lebensecht für die Zeit, so kann man sich das Lebensgefühl Ende der 50er vorstellen.
Das Buch hat mich unterhalten, nur waren einige Punkte leider nicht in sich schlüssig und zwischendurch flachte es etwas ab. Daher kann ich auch nicht die volle Punktzahl für diesen sonst gelungenen Roman vergeben. Das Ende weist auf einen Folgeband hin, den ich auch gerne lesen würde, um die Geschichte von Klara weiter zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein Kriminalfall der anderen Art mit einem Ermittler in der Lebenskrise

Ein Sommer in Cassis
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Vorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen ...

Vorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht werden, obwohl es mehr als nur eine Leiche gibt.
Kurz zum Inhalt: Jens Schneider, Kriminalkommissar aus Frankfurt und ausgebrannt, fährt nach Südfrankreich in den wunderschönen Ort Cassis, einer Kleinstadt am Mittelmeer in einer Bucht der Calanque-Küste unweit von Marseille. Schnell wird er Mordfälle verwickelt und gerät selbst in Verdacht.
Meine Meinung: mir persönlich haben die Beschreibungen der Landschaft gut gefallen, der Autor hat die Region schön beschrieben. Das geht etwas zu Lasten der eigentlichen Kriminalhandlung, die das Buch tragen sollte. Tagebucheinträge des Kommissars werden als Stilmittel eingesetzt, um die Gedanken des Kommissars dem Leser näher zu bringen und hebt sich stilistisch auch deutlich ab. Er lässt seine Gedanken kreisen, das führt auch zu der einen oder anderen Wiederholung. Ich habe mich öfters dabei ertappt, die Passagen dann nur flüchtig zu lesen. Die eingearbeitete Liebesgeschichte gehört zu der Geschichte zwar dazu, hätte ich aber nicht gebraucht und an manchen Stellen hätte auch eine Andeutung gereicht.
Zum Ende war ich wieder zufrieden, denn der überraschende Schluss des Falls versöhnt und ist nachvollziehbar. Daher (und wegen des umfassenden Lokalkolorits) gibt es 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Ein phantasievolles Abenteuer, welches weitergehen muss

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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Ein phantasievolles Abenteuer, welches weitergehen muss
Edith, genannt Edie, lebt in einem Internat, da ihre Eltern ständig auf Forschungsreisen unterwegs sind. Zu Beginn der Sommerferien soll sie eigentlich ...

Ein phantasievolles Abenteuer, welches weitergehen muss
Edith, genannt Edie, lebt in einem Internat, da ihre Eltern ständig auf Forschungsreisen unterwegs sind. Zu Beginn der Sommerferien soll sie eigentlich von Ihnen abgeholt werden, da sie jedoch vermisst werden, können sie nicht kommen. Edith wird auf die Reise zu ihrem Onkel geschickt, der in einer abgeschiedenen Gegend lebt. Und damit beginnt für Edith ein Abenteuer, welches ihre bisherige Welt auf den Kopf stellt. Edie reist schon bald mit ihrem Onkel in den Himalaya, wo eine Yeti-Familie ihre Hilfe benötigt.
Der Autor nimmt sich Zeit, an Ediths Probleme mit ihren spontan auftretenden Kopfschmerzen heranzuführen, bis dann die Ursache ersichtlich wird: Edie kann sich gedanklich mit den Tieren verständigen. Und Luke Gamble beschreibt dies überhaupt nicht langweilig, so kommt man gut in die Geschichte rein und will wissen, wie es weitergeht. Spannend wird es dann, wenn Edith auf die Farm ihres Onkels kommt, sie ihn und die weiteren Bewohner kennen lernt und ihn schließlich bei seiner Arbeit als ganz besonderer Tierarzt unterstützen kann. Hund Arnold ist ihr dabei eine gute Unterstützung und sorgt auch für die Prise Humor, schon allein, wenn er Würstchen erbettelt. Mir gefiel auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Onkel und Edie und wie sie lernt, ihn und die Ursache für seine anfängliche Distanziertheit zu verstehen.
Kommunikation mit Tieren ist ja kein neues Thema für ein Kinderbuch, aber hier wurde es etwas anders umgesetzt und auch die abenteuerliche Geschichte mit vielen Bösewichtern ist toll ersonnen. Spannungsmomente sind reichlich vorhanden und das Buch liest sich einfach gut.
Schön sind auch die gezeichneten Karten der Umschlaginnenseiten, vorne die Farm im Waldgebiet und am Ende die Darstellung der Himalaya-Region. Das Cover ist auffällig und farbenfroh, derweil der Pegasus eine große Rolle in diesem Buch spielt, wird der Phoenix wohl erst im nächsten Buch auftauchen. Denn die Geschichte ist nicht auserzählt. Offen bleibt, was mit Ediths Eltern ist. Hierauf wurde im Buch leider zu wenig eingegangen, im zweiten Teil interessiert es die Protagonisten nicht mehr, was mit ihnen geschehen ist. Das kam mir etwas zu kurz. Lesenswert ist auch das Nachwort, in dem Luke Gamble, selber Tierarzt, den Kindern aufzeigt, welche Möglichkeiten es gibt, mit Tieren beruflich zu arbeiten und was dies für einen bedeuten kann.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Krimi mit außergewöhnlichem Schwerpunkt

Die Spur der Aale
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Sommer in Frankfurt am Main, eine Wasserleiche wird geborgen und Staatsanwältin Vogelsang ermittelt. Der Tote, Zollfahnder Mathissen, hatte ihr zuvor schon einige Hinweise zum Handel mit wertvollen Glasaalen ...

Sommer in Frankfurt am Main, eine Wasserleiche wird geborgen und Staatsanwältin Vogelsang ermittelt. Der Tote, Zollfahnder Mathissen, hatte ihr zuvor schon einige Hinweise zum Handel mit wertvollen Glasaalen zukommen lassen und in ihr kommen Zweifel hoch, ob sie diese nicht hätte ernster nehmen müssen. Auch sie gerät nun in den Fokus der Schmuggler.
Der Krimi hat mich überrascht. Neben den Ermittlungen wurden hier das private Umfeld der Staatsanwältin, die Auseinandersetzungen im Kollegenkreis und das Thema Artenschutz beleuchtet. Man erhält dazu Informationen zu den Schmugglernetzwerken - das alles spielt in meiner Heimatstadt Frankfurt, was zu meinem Interesse an dem Buch beigetragen hat. Dies alles auf 240 Seiten unterzubringen, ist nicht einfach und geht auch nicht ohne Abstriche. So hätten einige Charaktere noch tiefer ausgearbeitet, auf die ein oder andere Nebenhandlung verzichtet und dafür andere Aspekte vertieft werden können. Die internationale Verflechtung des Schmugglerrings wurde ansatzweise aufgezeigt. Das Buch las sich insgesamt gut, vom Stil her flüssig und die Story ist interessant. Die Hauptfigur hat Potential und ich bin neugierig auf einen Folgeband. Mal ein ganz anderer Krimi für Zwischendurch.

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