Intensiv, leidenschaftlich, zerbrechlich.
Du und ich und das Leuchten des SommersIn ihrer einfühlsamen Geschichte „Du & ich und das Leuchten des Sommers“ nimmt uns Lily Oliver wieder mit nach New York. Doch dieses Mal erlangt nicht die Weltmetropole selbst, sondern das „Midsommer Ballet“ ...
In ihrer einfühlsamen Geschichte „Du & ich und das Leuchten des Sommers“ nimmt uns Lily Oliver wieder mit nach New York. Doch dieses Mal erlangt nicht die Weltmetropole selbst, sondern das „Midsommer Ballet“ den Ruhm.
Passend zu dem ausdrucksstarken Tanz bringt uns die Autorin allein mit Worten die Anstrengung näher, den Kraftakt und die Disziplin sowie das endgültige Fallen lassen, hüllt jede Szene in Leidenschaft, haucht ihnen Leben ein — und dahinter verbergen sich Recherche und aktuelle Themen, tragische Schicksale und drei verschiedene Leben.
Dieser Roman erzählt von Verlusten, falschen Entscheidungen und Fehlern, aber auch von zweiten Chancen und Neuanfängen, einer ebenso unglaublichen wie unerwarteten Liebe und Vergebung.
Am Ende dieses traumhaften Sommers hat Lily Fassaden gebrochen, Dämme zum Einsturz gebracht und diese so verschiedenen Geschichten zu etwas zusammen gefügt, dass größer ist, als jede Enthüllungsstory des YouTubers Tom.
Als jede Choreografie, die Ivan jemals konzipierte.
Als alle Rollen, für die Ava ihre wunden Füße in Spitzenschuhe presste.
Erzählt wird aus wechselnder Perspektive, das malerische Setting kam, genau wie die vielfältigen Nebencharaktere samt einer liebreizenden Dogge, wunderbar zur Geltung, stets umwoben von ernsten, sensiblen Thematiken. Die Protagonisten waren unnahbar, unberechenbar, mit einer Verletzlichkeit, die es zu ergründen gilt, während die Hexe im dunklen Wald umherirrte. Sie verbergen Schmerz und Geheimnisse, tiefe Risse und Sehnsüchte in der Seele, die nur langsam an die Oberfläche drängen — zwischen Fluchen und Wut, Hingebung und Vertrauen.
Lily Oliver hat ein Talent dafür, Gefühle anschwellen zu lassen, ihnen mit geballter Intensität Raum zu geben, sie dem Leser durch Authentizität zugänglich zu machen. Bis man sich selbst in der Ekstase des Tanzes verliert. In der Verzweiflung.
Es geht um so viel mehr, als um die Liebe zum Ballett — es geht um Wahrheiten, Vertrauen, um Mut und das Kämpfen. Für sich selbst und seinen Traum.
Zwischen den Kapiteln gibt es motivierende Postings von Ava, die ein beeindruckender, willensstarker Mensch ist. Und zum letzten Mal alles geben will, über ihre Grenzen hinaus – um am Ende ungeahnte Größe zu beweisen.
Als sie endlich dem Märchenprinzen gegenüber steht, den ihr 14-jähriges Ich um ihr Idol spann, wandelt er sich zum dunklen Elfenkönig, der droht, sie in den Abgrund zu reißen. Gemeinsam sollen sie eine Aufführung inszenieren, die einmalig, besonders und berauschend ist, doch die Gefahr, sich aneinander zu verbrennen, ist ebenso allgegenwärtig wie Toms Präsenz, der eine große Enthüllungsstory wittert.
Doch keiner der drei ist frei von Schuld. Steht er der Intimität zwischen Ava und Ivan im Weg? Oder ist es seine Energie, die diesen Traumsommer befeuert und alle verbrennt?
Intensiv, leidenschaftlich, zerbrechlich.
„Meine Familie konnte nicht verstehen, was Queersein bedeutet. Dass es etwas ist, das man sich nicht aussucht, sondern das man von Geburt an hat, dass es etwas Schönes ist, das man an sich liebt.“