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FranziskaBo96

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2023

Wenn das Leben zur Fotoausstellung wird

Die Erinnerungsfotografen
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Der Himmel in "Die Erinnerungsfotografen" ist ein Fotoladen. Dort trifft man nach dem Tod auf Herrn Hirasaka, der einen dazu einlädt, für jedes Jahr des Lebens ein Erinnerungsfoto auszuwählen und schließlich ...

Der Himmel in "Die Erinnerungsfotografen" ist ein Fotoladen. Dort trifft man nach dem Tod auf Herrn Hirasaka, der einen dazu einlädt, für jedes Jahr des Lebens ein Erinnerungsfoto auszuwählen und schließlich in einer Art Diashow diese noch einmal zu betrachten, bevor man ins Jenseits eintritt. Wer Herr Hirasaka ist und wie er zu dieser Aufgabe gekommen ist, kann er selbst genauso wenig beantworten wie die Frage, was die Toten nach der Fotoschau erwartet. Im Buch begleiten wir ihn bei seiner Arbeit und finden vielleicht doch noch etwas mehr über ihn heraus.

"Die Erinnerungsfotografen" war mein erster Ausflug in die japanische Literatur und ich habe es sehr genossen. Der Schreibstil ist zum Großteil herrlich unaufgeregt und die Autorin geht das Thema Tod mit dem notwendigen, aber gleichzeitig auch nicht übermäßigen, kitschigen Respekt an, was ich sehr mochte. Auch die richtige Portion Humor ist in der Geschichte zu finden. Gleichzeitig lädt die Thematik natürlich auch zum Nachdenken ein und schafft eine neue, interessante Perspektive auf das Leben nach dem Tod.

Gerade gegen Ende des Buches fehlte mir jedoch ein klein wenig der rote Faden und die Geschichte ging für mich nicht so ganz rund zu Ende. Während die Geschichte vorher eher ruhig und nüchtern erzählt wird, überschlagen sich gegen Ende die Ereignisse und es wird für meinen Geschmack etwas zu wild. Ich denke, die Botschaft, die die Autorin vermitteln wollte, hätte man auch etwas wenig dramatischer bzw. passender zum Rest des Buches gestalten können.

Nichtsdestotrotz kann ich "Die Erinnerungsfotografen" allen empfehlen, die ein nicht zu langes Buch lesen wollen, das trotzdem zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Wildes Buch

Wo die Wölfe sind
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Die Australierin Inti Flynn ist Wolfexpertin und nun beruflich damit beauftragt, den Wolf wieder in den schottischen Highlands anzusiedeln. Doch vor allem bei den Einheimischen erfreuen sich sie und ihr ...

Die Australierin Inti Flynn ist Wolfexpertin und nun beruflich damit beauftragt, den Wolf wieder in den schottischen Highlands anzusiedeln. Doch vor allem bei den Einheimischen erfreuen sich sie und ihr Projekt nicht gerade großer Beliebtheit. Im Buch begleiten wir Inti beim Kampf um ihre geliebten Tiere, aber auch beim Kampf mit sich selbst und ihrer eigenen Vergangenheit.

"Wo die Wölfe sind" konnte mich von Anfang bis Ende packen, was viele Naturromane nicht so gut hinbekommen. Es ist sicher wenig überraschend und auch nicht gerade super originell, dass die Wölfe eher metaphorisch für das stehen, was in Intis Inneren vorgeht, trotzdem schafft es die Autorin, dies subtil, aber auch gekonnt rüberzubringen. Auch die Krimi-Elemente, die etwa ab der Hälfte des Buches Einzug halten, haben mir sehr gut gefallen und für zusätzliche Spannung gesorgt.

Einziges Manko war für mich das doch recht wilde (sorry, Wortwitz) Ende, in dem alles etwas drunter und drüber geht. Diese Aspekte stellten für mich einen fast zu großen Kontrast zu dem doch sonst eher ruhigen Erzähltempo des restlichen Romans, auch der Realitätsbezug ging da doch sehr verloren.

Nichtsdestotrotz, kann ich das Buch vollends weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Wirklich filmreif

If we were a movie
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Nate ist gerade für sein aufregendes Musikstudium nach New York City gezogen, doch das Chaos verfolgt ihn. Seine Brüder zerstören aus Versehen seinen Laptop mit einem wichtigen Kursprojekt, was Nate dazu ...

Nate ist gerade für sein aufregendes Musikstudium nach New York City gezogen, doch das Chaos verfolgt ihn. Seine Brüder zerstören aus Versehen seinen Laptop mit einem wichtigen Kursprojekt, was Nate dazu veranlasst, nach einer Wohnung zu suchen - wodurch er von Filmstudentin Jordan erfährt, die er zunächst irrtümlicherweise für einen Jungen hält. Da Jordan eine beinahe perfekte Wohnung hat, die Nate einfach nicht ablehnen kann, wird er trotz allem zu Jordans Mitbewohner - sehr zum Unmut seiner Freundin.

Mit "If We Were a Movie" hat Kelly Oram eine tolle Geschichte über die erste Zeit an der Universität geschrieben, was man meiner Meinung nach sonst eher weniger im YA-Bereich findet. Viele behandelte Themen haben mich auch an meine Studienzeit erinnern lassen. So ist Nate hin- und hergerissen zwischen seiner Familie und seinem Freundeskreis in der Heimat und dem Drang, in der großen Stadt etwas Großes zu erreichen. Auch der innere Kampf zwischen einem inneren Wunsch, der vielleicht nicht in Erfüllung gehen wird, und dem Drang etwas "Ordentliches" zu lernen, ist sicherlich vielen bekannt und wurde hier wirklich richtig gut besprochen. Ich bin mir sicher, dass sich Jugendliche, die sich genau in dieser Lebensphase befinden, hier wiederfinden.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass durch Filmnerd Jordan immer wieder Parallelen zu Filmen aufgebaut werden, was oft witzig und clever ist, manchmal aber auch ein bisschen unbeholfen. Jedes Kapitel ist nach einem Film benannt, der dann auch aufgegriffen wird, was ich an manchen Stellen leider einfach ein bisschen aufgezwungen und im Dialog unnatürlich fand. Dieser Aspekt und der doch etwas klischeehafte und vielleicht sogar misogyne Umgang mit einer Figur sorgen bei mir für einen Stern Abzug.

Trotz allem haben wir es hier mit einem sehr schönen Jugendbuch zu tun, das mal ein bisschen aus den üblichen Strukturen ausbricht.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Fantasy für Fantasy-Neulinge

Ein Fluch so ewig und kalt
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Harper hat schon genug Sorgen: Ihre Mutter ist an Krebs erkrankt, die Rechnungen der Familie häufen sich und ihr Bruder versucht die finanziellen Probleme auf illegale Art und Weise zu lügen. Doch eines ...

Harper hat schon genug Sorgen: Ihre Mutter ist an Krebs erkrankt, die Rechnungen der Familie häufen sich und ihr Bruder versucht die finanziellen Probleme auf illegale Art und Weise zu lügen. Doch eines Abends wird sie vom dunklen Washington D.C. in das mysteriöse Emberfall entführt. Dort trifft sie auf Prinz Rhen, dessen Fluch sie brechen und dessen Königreich sie retten soll. Widerwillig lernt Harper das Königreich kennen, bekommt dann jedoch Motivation, den Menschen und seinem Prinzen zu helfen.

Ich bin kein großer Fantasy-Leser, hatte mir aber vorgenommen, ein bisschen mehr in das Genre einzutauchen. Für diesen Zweck war das Buch eigentlich ideal. Die Fantasy-Elemente in diesem Buch sind übersichtlich, mit High Fantasy haben wir es hier definitiv nicht zu tun, und es stehen eher die Handlung und die Charaktere im Mittelpunkt als kompliziertes Worldbuilding. Da es sich hier außerdem um das Retelling eines bekannten Märchens handelt, kann man auch immer gut folgen. Tatsächlich hätte ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr Abweichungen von diesem Märchen gewünscht, aber ich schätze, das kommt in Folgebänden dann mehr.

Einziger Kritikpunkt von mir ist, dass sich die Mitte des Buches etwas zog und man meiner Meinung nach diesen Teil des Buches etwas kompakter hätte erzählen können. Dafür konnte mich das sehr spannend erzählte Ende umso mehr überzeugen.

Wer also einen leichten Einstieg in das Fantasy-Genre sucht, wird sicher mit diesem Buch sehr zufrieden sein. Ich bin gespannt, wie es in den Folgebänden weitergeht.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Guillaume, bist du's?

Uns bleibt immer New York
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Marketing-Chefin Lorraine ist gerade neu in New York angekommen, nachdem sie in Paris von einem anonymen Stalker belästigt wurde. Zeitgleich wird Kunstfälscher Léo nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen ...

Marketing-Chefin Lorraine ist gerade neu in New York angekommen, nachdem sie in Paris von einem anonymen Stalker belästigt wurde. Zeitgleich wird Kunstfälscher Léo nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen und muss sich in der Realität wieder zurechtfinden. Die beiden begegnen sich auf schicksalshafte Weise und verlieben sich ineinander - doch Lorraines Stalker ist ihnen auf den Fersen...

Schon beim Lesen des Klappentextes fühlte ich mich sehr an die Geschichten von Guillaume Musso erinnert, von dem ich großer Fan bin. Während des Lesens hat sich dieser Eindruck stark gefestigt, sodass ich schon fast denke, dass er sich hinter dem Pseudonym Mark Miller verbringt - wenn nicht, ist es zumindest definitiv jemand, der Mussos Arbeit bewundert und sich hat von ihm inspirieren lassen. Ich denke, die Musso-Fans werden hier wieder ihre Freude haben - und die, die ihn nicht mögen, werden diesem Buch sicher auch nichts abgewinnen können.

Musso-Standardelemente wie die teilweise doch recht absurde Obsession mit New York (inklusive Songtexte am Kapitelanfang, die ich meistens ziemlich sinnlos fand) sowie nicht ganz so überraschende Wendungen werden nicht jedem gefallen, doch nachdem ich mich darauf eingelassen hatte, war ich irgendwie voll dabei. Auch das manche Figuren doch recht klischeehaft gezeichnet wurden, hat mich irgendwie nicht so sehr gestört.

Einziger wirklicher Kritikpunkt war für mich das Ende, das etwas zu überdreht für mich war, daher nur vier Sterne.

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