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Veröffentlicht am 10.04.2018

Ein tolles Buch, um sich die schönen, alltäglichen und kleinen Dinge im Leben vor Augen zu führen.

My Mindful Flow
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Ich bin in letzter Zeit des Öfteren auf Selbstfindungsblogs, Zeit- und Selbstmanagementwebseiten und Zielsetzungsratgebern unterwegs, um all die Dinge, die derzeit so in meinem Leben vor sich gehen, unter ...

Ich bin in letzter Zeit des Öfteren auf Selbstfindungsblogs, Zeit- und Selbstmanagementwebseiten und Zielsetzungsratgebern unterwegs, um all die Dinge, die derzeit so in meinem Leben vor sich gehen, unter einen Hut zu bringen, zu sortieren und auch zu genießen, ohne in all den Aufgaben unterzugehen. Dabei ist mir schon öfter der Ratschlag aufgefallen, sich manchmal einfach zu besinnen, sich zu entspannen und nicht zu viel Stress und Kraft in Dinge zu investieren, die man ohnehin nicht ändern kann.

"My Mindful Flow" ist mir unter anderem deswegen aufgefallen, weil es mit seinen 365 Ideen ein langfristiges Projekt ist und nicht in ein, zwei Tagen abgehandelt ist und danach wieder vergessen wird – so wie eben viele alltägliche Aufgaben und Anforderungen. Das ist auch das, was dieses Buch meiner Meinung nach ausmacht. Einige Aufgaben und Ideen lassen sich sicher schnell und einfach lösen (wie z.B. Aufgabe 180: "Schreibe, zeichne und/oder illustriere den Namen von jemandem, den du liebst" – zu finden auf Seite 119). Andere Aufgaben dagegen sind sehr viel komplexer, bedürfen eine Menge Zeit und der Beschäftigung und Auseinandersetzung mit ihnen und mit sich selbst (z.B. Aufgabe 8: "Gehe hinaus in die Natur und sammle verschiedene herabgefallene Blütenblätter und Baumblätter aller Größen, Formen und Farben. Stelle eigene Fantasieblumen zusammen und klebe sie auf diese Seite" – Seite 16).

Quintessenz des Buches ist nämlich auch genau das: Eine Auseinandersetzung mit sich selbst, lernen über eigene Fehler zu lachen und dass nicht immer alles perfekt sein muss. Aber auch das Beschäftigen mit all den Dingen um uns herum, die für uns unwichtig, nebensächlich oder unsichtbar erscheinen – was sie aber nicht sind. Unsere Wahrnehmung verstärken, den Sinn in Kleinigkeiten finden, Dinge wertschätzen, die uns als Mensch vielleicht nicht unbedingt privat oder beruflich weiterbringen, uns aber seelisch und psychisch unterstützen und uns erden. Sei es, wie viele unterschiedliche Formen von Laubblättern es gibt, was man aus alltäglichen Dingen alles basteln kann oder welche Gefühle uns durchströmen, wenn man einfach nur mit den Zehen wackelt. Mich hat dieses Buch für die Dinge um mich herum auf jeden Fall sensibler gemacht, auch wenn ich noch nicht allzu viele Aufgaben erledigt habe.

Manchmal fiel es mir wirklich sehr schwer, mich auf die unterschiedlichen Ideen einzulassen und sie zu bearbeiten. Denn manche erfordern Zeit und Kreativität, manche die Reflektion von Erlebnissen oder das Erkennen von unseren Gefühlen. Manchmal war es für mich wirklich nicht einfach, vor allem nicht, als ich den schmerzhaftesten Moment in meinem Leben in Worte fassen musste. Und ich bin mir sicher, dass ich noch auf einige Aufgaben treffen werde, die mich an meine Grenzen bringen. Aber manche sind auch einfach nur schön und machen Spaß. Sie lenken mich ein bisschen vom Alltag ab, entspannen mich und geben mir Zeit, mich mit mir selbst zu beschäftigen – was in der heutigen Zeit leider sehr verloren gegangen ist, was mir aber nach und nach sehr wichtig erscheint.

Inwieweit dieses Buch sinnvoll ist, Weichen für einen aufmerksameren Umgang legt oder ob das Hinterfragen eigener Gefühle nicht doch ein bisschen verrückt ist, muss jeder individuell für sich entscheiden. Ich denke auch nicht, dass dieses Buch ein Patentrezept für jeden ist, dass es jeden weiterbringt und jeden wirklich anspricht, aber für mich war es das perfekte Geschenk zur perfekten Zeit. Manchmal macht es nämlich auch einfach Spaß, sich mit den einfachen Dingen im Leben zu beschäftigen. Vor allem, wenn sie für einen bisher unentdeckt geblieben sind und man erkennt, wie schön sie eigentlich sind.

Fazit
Wunderschön und mit viel Liebe illustriert bietet "My Mindful Flow" eine perfekte Grundlage für jeden, der sich aus dem alltäglichen Trott befreien will und seinen Blick für die Kleinigkeiten des Lebens, der Umwelt, des Körpers und der Kreativität schärfen möchte. Man muss sich definitiv Zeit nehmen für dieses Buch und die darin enthaltenen Aufgaben, aber wer das schafft, wird sicherlich alles um sich herum ein bisschen anders wahrnehmen. Für mich ist es definitiv ein wundervolles und sehr faszinierendes Werk, was mich noch eine lange Weile beschäftigen wird.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Definitiv mein Lieblingsbuch!

Wie die Stille unter Wasser
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"Wie die Stille unter Wasser" ist der dritte Teil der "Romance Elements"-Reihe. In den zwei vorher erschienen Bänden hat die Autorin Brittainy C. Cherry schon zwei sehr unterschiedliche Paare (Liz und ...

"Wie die Stille unter Wasser" ist der dritte Teil der "Romance Elements"-Reihe. In den zwei vorher erschienen Bänden hat die Autorin Brittainy C. Cherry schon zwei sehr unterschiedliche Paare (Liz und Tristan sowie Alyssa und Logan) in besonderen Situationen zusammengebracht und bisher war ich auch sehr begeistert von ihren Büchern - bis ich "Wie die Stille unter Wasser" gelesen habe. Denn dieses Buch toppt wirklich alles bisher Gelesene. Dieses Buch ließ mich sprachlos, nachdenklich und unglaublich bewegt zurück und hat damit einen kleinen Teil von mir selbst verändert.

Wer meinem Blog schon ein wenig länger folgt und die Beiträge regelmäßig liest, der weiß, dass ich schon seit langer Zeit auf der Suche nach meinem Lieblingsbuch bin. Ich habe viele Bücher gelesen und da waren auch einige sehr gute und auch atemberaubende Geschichten dabei. Trotzdem hätte ich keins davon als mein Lieblingsbuch bezeichnen können. Mir hat immer irgendetwas gefehlt - das Tüpfelchen auf dem i, der letzte Pfeffer, das besondere Etwas. Jetzt endlich, nach geschätzt 900 gelesenen Büchern, habe ich es endlich gefunden: "Wie die Stille unter Wasser".

Gründe dafür gibt es natürlich mehrere: zum einen ist die Geschichte einfach wunderschön und dementsprechend atemberaubend gut von der Autorin erzählt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei irgendeinem Leser die Augen trocken geblieben sind, dass es irgendjemanden nicht berührt hat oder die Geschichte sich nicht in jedes einzelne Herz gestohlen hat. Denn das Buch glänzt mit sämtlichen emotionalen Facetten. Die ersten Kapitel sind so unglaublich süß und naiv, losgelöst und vollkommen sorgenfrei. Dann wird Maggie in so jungen Jahren mit einem grausamen und schrecklichen Erlebnis konfrontiert, das sie in ihrem kompletten Sein verändert. Und somit auch alle Menschen um sie herum. Sie durchlebt Angst und Panik, Kummer und Furcht, Sorge und Leid, was mich als Leser in keiner Sekunde losgelassen hat. Ich habe unglaublich mit Maggie gelitten. All diese Sorgen und Gefühle auf den Schultern eines kleinen Mädchens hat mich nämlich sehr berührt. Aber Maggie beugt sich dem nicht - sie sucht nach Liebe und Glück, Geborgenheit und Freude in ihren Büchern, in Brooks, in ihrer Familie. Sie kämpft sich durch und ist dadurch nicht nur die stärkste Protagonistin, die ich wohl jemals kennenlernen durfte, sondern auch die bewundernswerteste.

Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass Brooks in Maggies Welt und ihren Sorgen zu kurz kommt und untergeht, denn schon auf den ersten Seiten merkt man, dass er mehr ist, als nur ein kleiner Junge und ein Nebencharakter, der Maggie dabei helfen soll, ihr Glück zu finden. Er ist genauso stark, genauso vielfältig und genauso stark gezeichnet wie sein weiblicher Gegenpart. Und ich habe mich daher sehr "gefreut", dass auch er mit einem sehr harten Schicksal konfrontiert wird. Dass auch er kämpfen und sich beweisen muss, dass auch er lernt, dass man Versprechen, die man anderen Menschen gibt, letztlich halten muss. Weil man sich eben darauf verlässt. Weil sich Maggie auf ihn verlässt.

Keiner der beiden kommt in dieser Geschichte zu kurz, keiner wirkt neben dem anderen blass oder zu oberflächlich. Brittainy C. Cherry hat zwei Charaktere geschaffen, die den wahren Hintergrund und die wahren Erlebnisse der Autorin in einer Stärke transportieren und repräsentieren, wie es eben nur Worte in einem Buch können. Die Autorin hat mich einfach - und meiner Meinung nach vollkommen mühelos - gefangen. Ich war und bin immer noch hin und weg.

Ich habe 24 Abschnitte bzw. Zitate in diesem Buch mit kleinen Klebezetteln markiert, was schon deutlich macht, wie sehr ich die Sprache von Brittainy C. Cherry liebe. Bereits im zweiten Teil der "Romance Elements"-Reihe ("Wie das Feuer zwischen uns") hatte ich mir einige Passagen herausgeschrieben, die mich berührt haben, aber ich finde, die Autorin hat sich im dritten Teil nochmal um einiges steigern können. Ich liebe es, wie die Autorin so offen und ehrlich schreibt, so unverblümt und unzensiert, so wahr und realistisch. Ich bin jedes Mal überrascht, wie sie die Gedanken und die innere Zwiespältigkeit einfängt und an den Leser weitergibt und wie sie ihn so mühelos in die Geschichte integriert. Ich liebe es, wie sie mit Worten und Sätzen umgeht, wie sie Emotionen verpackt und diese an den Leser transportiert. In dieser Form habe ich das auch bisher bei noch keinem anderen Autor erlebt.

Ein weiterer Grund, dieses Werk als mein Lieblingsbuch zu bezeichnen, ist das, was hinter dieser Geschichte steckt. Ich denke, jeder kennt diese Phasen in seinem Leben, in dem einem alles zu viel wird und man am liebsten hinschmeißen möchte. In denen man am liebsten weglaufen würde, alles hinter sich lassen und irgendwo neu anfangen - eine Illusion, die sich bestimmt jeder mal in seinem Leben ausgemalt hat. Für mich kam "Wie die Stille unter Wasser" genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn die Geschichte, die Charaktere und die Botschaft haben mir so viel mitgegeben, haben mich inspiriert und mich geerdet. Es steckt so viel Wahres in diesem Buch, so viele versteckte kleine Botschaft, so viele Hinweise, die ich perfekt auf mein Leben beziehen konnte und die mich innerlich so bewegt und berührt haben, dass sie mich letztlich vielleicht sogar verändert haben.

Dass es der Autorin wohl ähnlich ging, kann man im Nachwort nachlesen. Ich war sprachlos über die Geschehnisse, die sie dort schildert und dass das Buch in leichten Zügen ihren eigenen Erfahrungen entspricht - außerdem, dass sie das ihren Lesern mitteilt und diese an ihren Gedanken teilhaben lässt. Ihre "Motivationsrede" an jeden Menschen da draußen hat mich nachdenklich gemacht. Denn letztlich hat Brittainy C. Cherry recht: Wir sind alle gut so, wie wir sind, es gibt Menschen, die wir lieben und wir müssen niemals allen Menschen auf dieser Welt gefallen. Wir sind, wie wir sind - und das ist auch gut so. Denn die Welt dreht sich, weil unsere Herzen schlagen (Seite 393).

Fazit
Wie in der ausführlich geschilderten Rezension deutlich wird, hat mir "Wie die Stille unter Wasser" mehr gegeben, als ich mir jemals hätte vorstellen können, dass ein Buch das kann. Dieses Werk hat mich berührt und bewegt, mich inspiriert und geerdet, weil es so viele verschiedenen emotionalen Aspekte behandelt und so viele schöne, wahre Botschaften enthält. Die Autorin hat mit "Wie die Stille unter Wasser" ein absolut bombastisches Werk geliefert, beim dem eine Bewertung "Fünf von fünf Sternen" niemals ausreichen wird, denn diese überschreitet sie meiner Meinung nach weit.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Absolut gelungener Abschlussband!

Rock my Dreams
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"Rock my Dreams" ist der vierte und gleichzeitig der letzte Teil der „The Last Ones to Know“-Reihe, was mein kleines Fanherz schon arg angeknackst hat. Alle drei bzw. alle vier Bände waren absolut großartig ...

"Rock my Dreams" ist der vierte und gleichzeitig der letzte Teil der „The Last Ones to Know“-Reihe, was mein kleines Fanherz schon arg angeknackst hat. Alle drei bzw. alle vier Bände waren absolut großartig und haben mich aufgrund der Mischung aus Liebes- und Rockstargeschichte einfach durchgängig überzeugen können. Gerade den Abschlussband fand ich dann nochmal herausragend gut (es geht schließlich um Mike!) und hat für mich diese Reihe einfach nur perfekt abgerundet. The Last Ones to Know werde ich auf jeden Fall in Erinnerung behalten und gerne an sie und ihre Geschichten zurückdenken.

Von der Handlung her orientiert sich das Buch an den drei Vorgängern: Das letzte übrig gebliebene Bandmitglied – der Drummer Mike – sucht noch seine große Liebe, hat mit viel Drama, viel Eifersucht und einer sehr anstrengenden Ex-Freundin zu kämpfen, bevor er letztlich – endlich! – Hailey bekommt. Mir hat die Ironie dessen sehr gut gefallen. Denn wer die Vorgänger-Bücher gelesen hat, der weiß, dass es eigentlich von Anfang an Mike war, der eine Beziehung und eine feste Freundin wollte und nach der großen Liebe gesucht hat, während die anderen Bandmitglieder ihr Rockstar-Leben mehr als genossen haben. Zusätzlich hat der komplette Plot von "Rock my Dreams" meiner Meinung nach durchaus Sinn und bietet allem voran natürlich ein authentisches und logisches Drama. Für mich hatte es seinen besonderen Reiz, da die Protagonisten sich diesmal nicht wirklich selbst im Weg standen, sondern durch bösartige Intrigen und einen durch und durch verdorbenen und bemitleidenswerten Charakter ständig auseinandergebracht wurden.

Obwohl ich Mike schon in den vorherigen Bänden in mein Herz geschlossen habe und er vor allem durch seine niedliche und zurückhaltende Art hervortritt, hat mir besonders Hailey in dem ganzen Plot leidgetan. Sie versucht immer und immer wieder das Richtige zu tun und gerät dabei ständig unter die Räder. Sie wird so unter Druck gesetzt, dass sie am Ende selbst nicht mehr wirklich weiß, was sie will und was ihr wichtig ist. Sie ist so ganz anders als Dee, Kit und Rowan; ist so vernünftig, besonnen sowie zielstrebig und sie leidet sehr unter der Abhängigkeit von ihrem Onkel und der damit einhergehenden Abhängigkeit von ihrer Cousine Danica. Mir hat richtig das Herz geblutet, als diese Hailey zwingt, sich zwischen ihrem Traum und Mike zu entscheiden. In vielen ihrer Reaktionen und Gedanken konnte ich mich sehr gut wiederfinden, weswegen ich einen ganz besonderen Draht zu dieser Figur aufbauen konnte. Ich habe mit ihr wegen des finanziellen und emotionalen Drucks mitgelitten, habe sie für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen bewundert und ihr ihre Beziehung zu und mit Mike mehr als gegönnt.

Wie eben schon erwähnt bin ich ein großer Fan von Mike. Er hat in Band eins bis drei zwar nur eine Nebenrolle gespielt, aber trotzdem habe ich ihn absolut in mein Herz geschlossen. Mike ist lange nicht so draufgängerisch und offen wie Adam, Shawn und Joel, dafür glänzt er allerdings mehr mit seinem einfühlsamen, sensiblen Charakter. Er mag zwar das Rockstar-Leben, geht auch gerne auf Tour und liebt seine Arbeit als Drummer und den Zusammenhalt in der Band. Allerdings nutzt er diese Vorteile bei weitem nicht so aus, wie das seine Bandkollegen getan haben. Hailey und Mike passen so wunderbar zusammen, so dass ich doch sehr froh war, dass er stets zu ihr hält und ihr den Rücken stärkt, vor allem vor ihrer Cousine.

Gefreut hat mich, dass Rowan und Dee eine so große Rolle in diesem Buch gespielt haben. Dee ist zwar nicht unbedingt mein Lieblingscharakter bei dieser Buchreihe, aber die Dialoge sind bei ihrer Anwesenheit immer sehr amüsant und witzig. Und Rowan ist immer für Hailey da, bietet ihr ein offenes Ohr oder sinnvolle Ratschläge. Die ganze Truppe, bestehend aus den fünf Bandmitgliedern und den drei Freundinnen, fand ich sehr schön in ihrer Interaktion. Ich war froh, dass in diesem Buch alle nochmal auftauchen und die Auftritte sowie die Tour nicht durch das Liebesdrama in den Hintergrund geraten – diese werden überzeugend in den Hauptplot integriert.

Jamie Shaw hat mich auch dieses Mal mit ihrem Schreibstil überzeugen können. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Zum einen lag das daran, dass ich Haileys und Mikes Geschichte sehr spannend und emotional fand; zum anderen finde ich Jamie Shaws Sprache einfach toll. Sie schreibt sehr mitreißend und einnehmend und macht die Gefühle jedes einzelnen Protagonisten für den Leser deutlich. Ich hoffe, dass ich bald wieder ein Buch von ihr lesen kann.

Fazit
Der letzte Teil der „The Last Ones to Know“-Reihe – "Rock my Dreams" – ist ein sehr gelungener Abschlussband, der nochmal die Stärken der Autorin in den Vordergrund stellt. Die Charaktere waren für mich durchweg überzeugend – egal ob Mike und Hailey als Hauptprotagonisten oder Danica als Antagonistin –, die Liebesgeschichte war sehr schön geschrieben und mit der richtigen Portion Drama versehen und auch der Schreibstil ist Jamie Shaw super gelungen. Ich liebe diese Reihe und kann sie jedem empfehlen, der auf Rockstar-Geschichte steht.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Wahnsinnig mitreißend und emotional.

A Thousand Boy Kisses - Poppy und Rune für immer
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So viel Gutes habe ich im Vorhinein zu "A Thousand Boy Kisses" gehört. Es wurde ja geradezu gehypt, so dass ich sofort wusste, dass ich mir dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen kann. Ich liebe emotionale ...

So viel Gutes habe ich im Vorhinein zu "A Thousand Boy Kisses" gehört. Es wurde ja geradezu gehypt, so dass ich sofort wusste, dass ich mir dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen kann. Ich liebe emotionale und dramatische Geschichten, die sich bis ins Unermessliche zuspitzen und die Gefühle des Lesers – also meine – damit vollkommenen durcheinanderbringen können. Dass es SO tragisch sein würde, hatte ich allerdings nicht erwartet.

"A Thousand Boy Kisses" ist eine wunderschön traurige Geschichte; definitiv nichts für schwache Nerven. Normalerweise bin ich nicht gerade nah am Wasser gebaut (zumindest nicht bei Büchern ;D), aber dieses Buch hat es mir einfach angetan. Ich weiß nicht, wie die Autorin es schafft, eine solch mitreißende, mitfühlende und dabei so liebevolle und liebenswürdige Geschichte zu schreiben, die mich von vorne bis hinten abgeholt, meine Emotionen so stark auf die Probe gestellt und dabei nie den eigentlichen Fokus der Geschichte verloren hat: nämlich Poppy und Rune.

Der Plot ist toll erzählt, die Liebesgeschichte fand ich sehr rührend und authentisch geschildert und im Allgemeinen haben mich alle Dramen, alle Wendungen und alle Stolpersteine vollkommen überzeugt. Die Thematik des Buches ist zwar nichts Neues, aber doch sehr besonders ausgearbeitet und sehr einfühlsam dem Leser nahegebracht. "A Thousand Boy Kisses" hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Über das Leben und die Liebe, über die Menschen, die unseren Weg begleiten, über meine Eltern und meine Freunde, über meine Gefühle, über den Sinn des Lebens und wie wir mit unserem Sein umgehen.

Poppy und Rune, die beiden Hauptprotagonisten in der Geschichte, sind zwei sehr starke und sehr authentische Charaktere und geben dem Plot mit all seinen Dramen und Tragödien, mit all seinem Kummer den perfekten menschlichen, emotionalen und greifbaren Touch. Poppy ist so stark und so taff, wie sie mit all dem umgeht, wie sie in allem einen Sinn sieht und nie nie niemals ihren Willen verliert. Sie hat mich tief berührt mit ihrer manchmal sehr einfachen und schlichten Art, die Dinge im Leben zu betrachten und die Dinge hinzunehmen, die sie nun mal einfach nicht ändern kann. Sie ist so liebenswürdig, so voller Vertrauen und so voller Hingabe für das, was sie tut und für das, was sie sich vornimmt, dass alleine das schon ausgereicht hat, damit ich in Tränen ausbreche und mich ständig frage, warum das Leben manchmal so ist, wie es nun mal ist.

Und auch Rune ist eine sehr tolle Figur, die zwischen persönlicher Rebellion und der Leidenschaft für Poppy gefangen ist und erst bei seiner Rückkehr lernt, dass das Leben manchmal einfach keine Rücksicht nimmt – nicht auf die Gefühle eines Teenagers, nicht auf eine geplante Zukunft und auch nicht auf die Liebe. Er bringt mit seiner ganz eigenen Art und Weise eine Spannung und eine Tragik in die Geschichte, die sich gerade im Epilog voll entlädt und sich dort in einer Weise entfaltet, die mir schlicht das Herz gebrochen hat.

Das Ende der Geschichte wird vermutlich heiß diskutiert sein und auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan von solchen Entwicklungen bin, muss ich sagen, dass es einfach gepasst hat. Es war perfekt und ich denke, ein anderes Ende hätte mich vielleicht in einer anderen Art und Weise zufrieden stellen können, aber bei mir niemals den Eindruck hinterlassen, dass es eben genauso sein muss, wie es eben ist. Ich finde, die Autorin hat an dieser Stelle etwas gewagt und meiner Meinung nach auf jeden Fall gewonnen.

Fazit
"A Thousand Boy Kisses" hat diese Fülle an 5-Sterne-Bewertungen auf jeden Fall verdient und ist in meinen Augen ein rundes, mit Emotionen und Drama geballtes Werk, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Die Autorin brilliert einfach mit einem tollen, einnehmenden und mitleidendem Schreibstil und gibt ihren Charakteren eine Tiefe, die mich unglaublich berührt hat. Für alle, die sich bei einem Buch mal richtig ausweinen möchten und danach das eigene Leben feiern und eigene Probleme nicht mehr so wichtig nehmen wollen, ist dieses Buch genau das Richtige.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Mein absolutes Jahreshighlight!

Scythe – Die Hüter des Todes
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Ich muss zugeben, ich hatte mich anfangs gar nicht mal so wirklich für "Scythe – Die Hüter des Todes" interessiert. Das Cover hat mich zwar angesprochen, die Seitenzahl allerdings leider ein wenig abgeschreckt ...

Ich muss zugeben, ich hatte mich anfangs gar nicht mal so wirklich für "Scythe – Die Hüter des Todes" interessiert. Das Cover hat mich zwar angesprochen, die Seitenzahl allerdings leider ein wenig abgeschreckt und auch mit dem Klappentext konnte ich leider nicht allzu viel anfangen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das gut sein kann. Zumal ich den Ärger der Neal Shusterman-Fans bezüglich der "Vollendet"-Reihe sehr nachvollziehen konnte und den Autor deswegen eigentlich eher meiden wollte (wie man sieht, hat das nicht allzu gut geklappt). Niemals hätte ich damit gerechnet, dass dieses Buch sich direkt zu meinem Jahreshighlight hocharbeiten würde.

Dieses Werk von Neal Shusterman hat mich schlichtweg mit allem überzeugt. Er hat in "Scythe" eine so vielschichtige, umfassende und spannende Welt erschaffen, die mich mit jeder Seite mehr begeistern konnte. Nicht nur, weil sie vom Setting her perfekt aufgebaut ist oder weil sie einfach nur interessant ist oder von der Kreativität des Autors nur so strotzt, sondern, weil alle Ereignisse, alle Wendungen, alle Spannungsbögen und jede einzelne Handlung zusammengenommen logisch ist und nur so wirkt, als müsse es genauso sein, als könnte es in ein paar Jahren genauso ablaufen. Dabei spielte es für mich gar nicht mal eine Rolle, ob das weit hergeholt ist, ob es Sinn ergibt, ob es möglich wäre oder ob es wirklich mal so ablaufen wird. Neal Shusterman hat mich überzeugen können, weil er es hat einfach so aussehen lassen, als wäre es das.

Die Idee, in einer Welt zu leben, in der die Menschen die Unsterblichkeit erreichen, weil Krankheit, Tod, Krieg und Armut besiegt sind, in einer Welt zu leben, in der jedoch das stetige Bevölkerungswachstum eingeschränkt werden muss durch verschiedene Todesengel, fand ich unglaublich einnehmend. Natürlich ist diese Welt auch nicht frei von Korruption, von Missgunst, von Todessehnsucht, von moralischer Unkorrektheit, was Komplikationen mit sich bringt, die der Autor auch überhaupt nicht überspielen will oder außen vor lässt, sondern gekonnt in die Geschichte integriert und damit auch hier die Schwachstellen eines nahezu perfekten "Systems" aufzeigt. Dieses Setting, diese Hintergrundinformationen und diese allgemeine Welt wirkten auf mich schlichtweg fesselnd, tiefgründig und absolut grandios ausgearbeitet.

Auch der Verlauf des Plots hat mich abgeholt: die leichte Einführung in die Geschichte, das Erklären der Nachlese, das Kennenlernen von Citra und Rowan. Ich fand diese Art der Einführung in das Buch vom Autor gut gewählt. Nicht nur, weil ich Zeit hatte, mich in der Geschichte zurecht zu finden (was bei einem Hörbuch ja auch immer doppelt schwer ist), sondern auch die verschiedenen Charaktere langsam kennenzulernen. Im weiteren Verlauf gab es zusätzlich einige Wendungen und Spannungsmomente, mit denen ich auch ehrlich gesagt nicht gerecht hatte und die die Geschichte für mich in eine neue Richtung gelenkt haben. Ich war mir also nie wirklich sicher, wie der Plot weitergeht, was aus Citra und Rowan wird, wer Einfluss auf die beiden nehmen wird und wer am Ende ein Scythe wird. Ich lag zum Schluss zwar richtig, trotzdem hätte es auch ganz anders ausgehen können.

Bedenken sollte man bei diesem Buch auf jeden Fall, dass es sich sehr stark um den Tod dreht. Es werden dabei nicht nur ständig verschiedene Todesarten aufgezählt oder die Todesangst der einzelnen Menschen geschildert, sondern es gibt schon einige leicht brutale und blutige Momente, ohne die das Buch aber leider meiner Meinung nach nicht auskommt. Mir hat das sehr gut gefallen, obwohl dabei hinterfragt werden sollte, inwieweit Jugendliche ab 14 Jahren das aufnehmen. Ich finde es wichtig, auch in einem solchen Alter so eine Thematik zu erklären, zu hinterfragen und Jugendlichen nahe zu bringen. Ich finde das Thema auch nicht zu „krass“ für diese Altersgruppe, weswegen ich die Jugendfreigabe trotz einiger ausgewählter Szenen trotzdem so unterschreiben würde.

Gut gefallen hat mir die vom Autor gewählten Erzählperspektiven. Zwar stehen Citra und Rowan die meiste Zeit im Vordergrund, allerdings werden die Kapitel mit Nachlese-Tagebucheinträgen verschiedener bekannter Scythe beendet. Dort hinterfragen diese die Scythe-Regeln, äußern ihre Gedanken zu Vorkommnissen oder Entwicklungen oder erzählen einfach normale Gedanken zum aktuellen System oder zur aktuellen Gesellschaftsordnung. Ich fand das gerade im Hörbuch super spannend umgesetzt, weil dort für die verschiedenen Scythe (beispielsweise Faraday, Curie, Goddard) unterschiedliche Stimmen eingesetzt wurden, was die verschiedenen Tagebucheinträge nicht nur deutlich voneinander abtrennte, sondern auch sehr abwechslungsreich gestaltet war.

Positiv hervorheben möchte ich noch die Charaktere bzw. deren Entwicklung. Wie wahrscheinlich klar sein dürfte, mochte ich nicht alle Charaktere. Gerade für die Scythe, die ihr Amt und ihre Tätigkeit ausnutzen, Spaß an der Nachlese haben und mit besonderer Grausamkeit vorgehen, hatte ich nicht besonders viel übrig, aber es gab natürlich auch viele andere Charaktere, mit denen man sich als Leser identifizieren kann oder deren Schicksal einem mehr am Herzen lag, als das anderer. Am meisten anfangen konnte ich mit den beiden Scythe Faraday und Curie, weil sie deutlich machen, dass das Scythetum nicht an jedem spurlos vorbei geht und dass man auch ein Todesengel sein und Nachlese betreiben kann, ohne, dass es einen kalt lässt, selbst, wenn es nach außen so aussieht. Gerade das macht Scythe Faraday während der Ausbildung mehrfach deutlich, weswegen er mir mehr als positiv aufgefallen ist und ich seine Figure sehr mochte.

Trotzdem sind es Citra und Rowan, die im Vordergrund stehen und die wohl die größte Charakterentwicklung durchmachen. Ich habe bewundert, wie sie beide anfangs sehr gegen das Scythetum (innerlich) rebelliert haben, sich gegen die Ausbildung gewehrt haben und beide auch nichts mit dieser Berufung anzufangen wussten. Beide sind sich am Anfang so ähnlich in ihrer Art und ihrer Rebellion, aber doch auch sehr unterschiedlich in ihrem Denken und Auftreten, dass ich es unglaublich spannend umgesetzt fand, wie sie sich beide in komplett andere und unterschiedliche Richtungen entwickeln. Gerade diese Verwandlung und diese Entwicklung geschieht sehr langsam und gemächlich, hat mich als Leser aber überhaupt nicht losgelassen.

Da ich sowohl die Printausgabe, als auch das Hörbuch besitze, kann ich diesmal sogar etwas zum Schreibstil und zur Hörbuch-Umsetzung sagen. "Scythe – Die Wächter des Todes" ist mein erstes Buch von Neal Shusterman (obwohl er mir durch seine „Vollendet“-Reihe natürlich trotzdem ein Begriff ist), weswegen ich auch nicht wirklich wusste, was ich zu erwarten hatte. Vielleicht ist das der Grund, warum ich seinen Schreibstil einfach sowas von lieben gelernt habe. Nicht nur, wie er seine Geschichte aufbaut, wie er seiner Handlung Leben einhaucht und sie durch die verschiedenen Scythe-Tagebucheinträge interessanter macht, sondern wie mühelos man ein 528-Seiten-starkes Buch einfach so weglesen kann. Er hat mich so sehr gefangen genommen, er brilliert mit einem fantastischen Schreibstil und er fängt den Leser so gekonnt ein, wie ich es selten bei einem Autor erlebt habe.

Genau das gleiche kann ich auch zum Sprecher Torsten Michaelis sagen. Auch hier war es das erste Mal, dass ich ein Buch von ihm vorgelesen bekomme habe, aber ich war hin und weg. Er hat mich so leicht und spielend fesseln können durch seine verschiedenen Stimmlagen, seine eigene Interpretation von Citra und Rowan und seine besondere Betonungen bei hitzigen Diskussionen. Er macht das durchweg professionell, was mir ein rundum perfektes Paket und sehr fesselnde Lese- bzw. Hörstunden beschert hat.

Fazit
Am Anfang war ich ja sehr skeptisch, aber dann hat es mich doch umgehauen: "Scythe – Die Hüter des Todes" ist ein brilliantes Werk eines brillianten Autors, der es wie kein anderer schafft, die Leser einzufangen und sie auch in seiner absolut spannenden und fantastischen Welt der Nachlese festzuhalten. Mich hat vieles von dem, was er in seinem Werk erzählt, nachdenklich zurückgelassen; vordergründig vor allem die Frage, wie ich es bis zum nächsten Band aushalten soll. Dieses Buch dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen.