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Veröffentlicht am 10.09.2023

Der Arbeiter- und Bauernstaat im digitalen Zeitalter - "DDR 2.0 - Sozialismus reloaded"

Hashtag #DDR
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Holger Kreymeiers aktuelles Werk "Hashtag #DDR" wird als satirischer Politthriller auf den Markt gebracht und genau dort setzt dann bereits leider meine Kritik an.

Für mich ist die Story rund um die ...

Holger Kreymeiers aktuelles Werk "Hashtag #DDR" wird als satirischer Politthriller auf den Markt gebracht und genau dort setzt dann bereits leider meine Kritik an.

Für mich ist die Story rund um die beiden Video-Influencer in Ost- und Westdeutschland weder Fisch noch Fleisch. Für mich ist die Story weder satirisch genug gezeichnet noch boten sich mir richtige Thrillerelemente im ganzen Plot. OK, in Richtung Buchende kommt etwas Spannung auf, aber richtiger Thrill war für mich leider auf keiner Seite zu finden.

Vom Konstrukt des eigentlichen Thema her hätte ich mir sehr viel mehr erwartet. Diese Erwartungen konnte das Werk dann leider überhaupt nicht erfüllen.

Für mich drehte sich zu viel um die eher oberflächliche Video-Influencerwelt. Zu den Handelnden im Erzählstrang hatte ich quasi überhaupt keine Bindung und mir war auch ihr Handeln leider so ziemlich egal. Keine guten Aussichten, um ein vielleicht spannendes Buch zu lesen.

Einen ausgeklügelten Spannungsbogen konnte ich auch nicht so wirklich ausfindig machen. Und so schließt sich dann bereits auch der Kreis zum vorliegenden satirischen Politthriller. Wenn sowohl die Satire als auch die Thrillerelemente der Anspruch des Werkes waren wurden meine Erwartungen daran leider kaum bis gar nicht erfüllt.

So entwickelte sich das Buch für mich eher als seichte Unterhaltung, die man zwar zwischendurch mal schnell lesen kann aber nicht unbedingt muss.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Wo ist Fred? - Ein Roadtrip der ganz besonderen Art auf der Suche nach dem Blutsbruder aus der Kindheit

Ein Freund von Früher
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Das Autorenduo Adnan G. Köse und Wolfgang Lohmeier legt mit ihrem aktuellen Roman "Ein Freund von früher" ein sehr spannend klingendes Thema vor.

Der Teasertext hatte mich gleich eingenommen und für ...

Das Autorenduo Adnan G. Köse und Wolfgang Lohmeier legt mit ihrem aktuellen Roman "Ein Freund von früher" ein sehr spannend klingendes Thema vor.

Der Teasertext hatte mich gleich eingenommen und für das Thema interessiert.

Die Ausarbeitung in Form des vorliegenden Werkes konnte mich dann kaum so richtig überzeugen.

Ich persönlich erwartete ein eher tiefgründiges Werk, denn schlussendlich geht es um den Protagonisten Wolfgang, der aus heiterem Himmel die Schockdiagnose Krebs bekommt und damit mit seiner eigenen Endlichkeit konfrontiert wird.

In weiten Teilen, insbesondere der sehr spezielle Roadtrip von Wolfgang, konnte mich das Buch nicht erreichen und mitunter musste ich echt den Kopf schütteln. Mir fehlte in weiten Teilen dann eher die emotionalen Themen, mit denen man sich mit solch einer Diagnose dann auseinandersetzt. Wolfgangs Begegnungen während des Roadtrips sind für mich zu klischeebehaftet, obwohl solche Gesellen wahrscheinlich genau so auch aufgegabelt werden könnten. Dieser komplette Mittelteil ist mir viel zu slapstickhaft geschrieben und mir fehlt tatsächlich die reale Tiefe des Romans. Mit vielen der Charakteren kann ich mich nicht wirklich anfreunden und fragte mich beim Lesen immer wieder, wie schräg die Story wohl noch werden wird. Mir driftet insgesamt gesehen die Handlung zu weit ab. Wolfgangs Position ist zwar sehr löblich, aber er wird dem ganzen Plot irgendwie nie richtig gerecht.

Erst im Schlussteil ab den beiden Tagebucheinträgen bekommt die Handlung aus meiner Sicht wieder die emotionale Tiefe, die ihr durchweg gut gestanden hätte.

So hinterlässt das Werk leider nur einen blassen Eindruck bei mir. Das Thema selbst ist unheimlich spannend und hätte auch sehr viel Potenzial, das über weite Strecken leider nicht so genutzt wurde, wie ich mir dies persönlich gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Ein wissenschaftliches Projekt für den Schnee von übermorgen

Eiskristalle 2.0
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Matthias Rischers aktueller Roman "Eiskristalle 2.0 - Spuren in eine andere Zukunft" entführt interessierte Leser in die Wissenschaftsszene und sehr schnell wurde mir beim Lesen klar, dass Forschungsprojekte ...

Matthias Rischers aktueller Roman "Eiskristalle 2.0 - Spuren in eine andere Zukunft" entführt interessierte Leser in die Wissenschaftsszene und sehr schnell wurde mir beim Lesen klar, dass Forschungsprojekte für Otto-Normalo wie mich eine ganz andere Kategorie sind, die man so im normalen Leben wohl selten live miterleben kann.

Aber zurück zum Anfang.

Mit dem Vorwort konnte mich Rischer komplett abholen. Der Anfang des Buches verlief für mich persönlich sehr zäh und ich kam weder schnell in die ganze Thematik noch konnte ich den Protagonisten so richtig folgen bzw. mit ihnen mitfiebern. Dies ist für mich bei diesem Buch generell das große Manko gewesen. Bis zum Schluss hin blieben mir sowohl die Handelnden wie auch die Story viel zu fern und ich tauchte nie so richtig ein und tief ab ins Geschehen und so plätscherte für mich die Handlung dann einfach nur so vor sich hin.

Mir persönlich fehlten eher mehr spannende Elemente. So zog sich für mich die Handlung wie Kaugummi.

Eine KI, ähnlich Chat-GPT spielt auch immer wieder ein tragende Rolle. Diese Einschübe brachten mir persönlich leider gar keinen richtigen Mehrwert und ich fragte mich eher, was mir der Autor damit sagen möchte.

Summa summarum bot mir der Roman zu wenig gute und spannende Unterhaltung, als dass er mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Tausche für vier Wochen Berliner Politikbubble gegen den wilden afrikanischen Busch

Als Rangerin im Politik-Dschungel
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Die Autorin Maria Henk lädt Interessierte in ihrem Roman "Als Rangerin im Politik-Dschungel - Wie ich in der afrikanischen Wildnis die deutsche Politik verstehen lernte" ein, für ein Mini-Sabbatical von ...

Die Autorin Maria Henk lädt Interessierte in ihrem Roman "Als Rangerin im Politik-Dschungel - Wie ich in der afrikanischen Wildnis die deutsche Politik verstehen lernte" ein, für ein Mini-Sabbatical von vier Wochen mit ihr nach Botswana zu reisen und dort einer Rangerausbildung beizuwohnen.

Die Idee, den Job in Deutschland hinzuschmeissen oder eine Auszeit in Afrika zu verbringen und vielleicht auch eine Rangerausbildung zu absolvieren ist so neu wirklich nicht.

Wie Henk selbst anfangs im Buch anmerkt hat sie ein bestimmtes Buch auf eben diese Weinidee (ne keine Schnapsidee - das damalig konsumierte Getränk war Wein) gebracht. Ich tippe mal ganz frech und unverfroren auf "Frühstück mit Elefanten" von Gesa Neitzel. Auf diesen Spuren möchte Maria Henk dann eben innerhalb ihrer sehr begrenzten vier Wochen dann im afrikanischen Botswana wandeln.

"Ich will raus in die Natur, rein in die afrikanische Wildnis. Ich will in ein Leben eintauchen, in dem man sich auf nichts anderes verlassen kann als auf seine Instinkte. Ein Leben ohne Terminpläne, ohne Stress, ohne Regeln. Ein Leben mit Vogelgezwitscher statt Handyklingeln."

Das vorherige Buchzitat gibt einen Teil der hehren Ziele von Maria Henk vor Beginn ihres Abenteuertrips wieder.

Maria schaut dann natürlich erst mal komisch aus der Wäsche, als sie merkt auf was sie sich da eigentlich eingelassen hat. Sehr früh morgens aufstehen und den Tieren der Nacht nachspüren steht dann eben unter anderem auf dem durchgetakteten Stundenplan für angehende Ranger.

Das Buch bzw. die Erzählungen des Er- und Durchlebten hielten mich immer irgendwie in gewissem Abstand zur Protagonistin und zur Handlung selbst.

Die Beschreibung von Botswana selbst und der dortigen Flora und Fauna klangen für mich persönlich leider zu arg nach Reiseführer und Wikipediawissen. Allerdings muss ich auch dazu anmerken, dass ich ein echter Natur-/TIer-/Wildlife-Dokunerd bin und viele Details zu den Tieren wie auch eben zu Flora und Fauna dann leider bereits kannte und für mich die Beschreibungen keine wirklichen neuen Erkenntnisse bereit hielten.

Ich erwartete eigentlich eher eine detailliertere Beschreibung der Ausbildung zum Ranger und vielleicht nur hier und da dann Parallelen zur deutschen Politikbubble. Müsste ich es gewichten halten sich die Episoden zwischen der afrikanischen Rangerausbildung und den gezogenen Parallelen zur Politikwelt nahezu die Waage. Mein Gefühl sagt sogar, dass Afrika fast etwas unter geht und zu wenig präsent ist. Diesen Umstand finde ich persönlich dann sehr schade. Ich hätte mir mehr persönliche Erfahrungen von Henks Buschabenteuer in Afrika erwartet.

Das Buch liest sich zwar insgesamt sehr kurzweilig, mir persönlich fehlten aber mehr persönliche Emotionen sowie Erlebnisse und vor allem auch mehr Einblicke in den angehenden Rangeralltag. Ich fühlte mich persönlich wenig mit der Geschichte von Henk verbunden und ich wähnte mich auch kaum mittendrin im beschriebenen Geschehen. Wer einmal anfängt wird das Buch nach meiner Meinung in einem Rutsch gut durchlesen können.

Summa summarum leider für mich persönlich ein Buch als kleiner Snack für zwischendurch, das allerdings keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

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Veröffentlicht am 22.07.2023

Eine Story, die polarisieren will und wird - Auf die Sichtweise kommt es an

Treacle Walker
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Um es vielleicht gleich anfänglich vorweg zu nehmen, Alan Garners aktueller Roman "Treacle Walker - Der Wanderheiler" hat mich auf den ganzen knapp 160 Seiten leider nie richtig erreicht.

Der Teasertext ...

Um es vielleicht gleich anfänglich vorweg zu nehmen, Alan Garners aktueller Roman "Treacle Walker - Der Wanderheiler" hat mich auf den ganzen knapp 160 Seiten leider nie richtig erreicht.

Der Teasertext wie auch die Leseprobe klangen für mich sehr verlockend und auch die Empfehlung von Philip Pullman ("His Dark Materials") "Garner ist unbestreitbar der wichtigste britische Fantasyautor seit Tolkien" auf dem Buchumschlag gaben den Ausschlag, mich in das Abenteuer rund um Joseph und dem Lumpensammler Treacle Walker zu stürzen.

Von Alan Garner selbst hatte ich bis dato weder gehört noch gelesen.

Was mich im Buch dann wirklich erwartete, hätte ich so nie in meinen kühnsten Träumen gedacht.

Mir fehlte durchweg immer wieder der rote Faden. Ich persönlich wusste bis zum Schluss nur schwer, was der Phantasie der Protagonisten entsprang und was Wirklichkeit war. Vielleicht ist aber auch genau dies so beabsichtigt.

Zu den Handelnden selbst fand ich auch leider keine große Bindung. Dafür erfährt man viel zu wenig, was die Protagonisten überhaupt ausmacht in ihrem Leben und Wirken. Sie wirkten auf mich ziemlich eindimensional und flach.

Ich persönlich erwartete eine Fantasystory, die mich in entfernte Welten führt und landete in einem Setting, wo mir Hören und Sehen verging, weil es mir wie Joseph erging und ich nie so richtig wusste wo ich gerade gelandet bin oder vielleicht sogar halluziniere.

Die Story wird bei mir deshalb leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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