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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2017

Ein perfektes Buch um in die Welt von Jane Austen einzutauchen!

Jane Austen. Eine Entdeckungsreise durch ihre Welt
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Beschreibung

Wer hat noch nie von Mr. Darcy gehört?

So gut wie jeder hatte schon einmal Kontakt zu Jane Austens romantischen Klassikern. Ihre berühmten Geschichten gibt es als Buch, sie sind bereits ...

Beschreibung

Wer hat noch nie von Mr. Darcy gehört?

So gut wie jeder hatte schon einmal Kontakt zu Jane Austens romantischen Klassikern. Ihre berühmten Geschichten gibt es als Buch, sie sind bereits unzählige Male verfilmt worden und inspirierten andere Autoren zu ihren Werken. Die Leserinnen und Leser lieben Jane Austens Klassiker mit den prunkvollen Herrenhäusern, den rigiden gesellschaftlichen Regeln, und den vornehmen Gentleman die ihren Herzdamen in aller Form den Hof machen. Doch wie entstanden diese wundervollen Werke? Was inspirierte Jane Austen zu ihren Geschichten? Wie war der Alltag in der Regency-Zeit wirklich? Genau diese Fragen und noch vieles mehr wird in dieser kleinen Austen-Bibel beantwortet.

Meine Meinung

Holly Ivins ist selbst leidenschaftliche Jane Austen Leserin und hat dieses Jahr einen kleinen aber feinen literarischen Führer durch das Austen-Universum mit dem Titel „Jane Austen. Eine Entdeckungsreise durch ihre Welt“ heraus gebracht. Mit diesem Sachbuch spricht sie vor allem eingefleischte Jane Austen Fans (auch Janeites genannt) an, und gibt unentschlossenen Neulesern einen wunderbaren Schubs in die richtige Richtung.

"Den Neulingen in Jane Austens Welt soll es helfen, sich inmitten all der ironischen Wendungen, der Beziehungsgeflechte, der Hüte und Hauben zurechtzufinden." (Seite 9)

In sieben Kapiteln vermittelt Holly Ivins auf eine leicht bekömmliche Weise die wichtigsten Fakten und Daten sowie spannende Informationen zu Jane Austens Jahrhundert, Leben, Umgebung, Familie und ihren Weg als Schriftstellerin. Außerdem werden die Einflüsse und Inspirationsqullen Jane Austens näher beleuchtet und der Erfolgszug des Romans betrachtet.

Jeder einzelne Roman aus Jane Austens Feder wird aufgegriffen, und die wichtigsten Informationen zu Protagonisten, Plot und besondere Merkmale in Kürze dargestellt. Außerdem hat Holly Ivins ein paar Dinge zusammengefasst auf die man beim lesen der einzelnen Romane besonders achten sollte. Dieser Aspekt dürfte vor allem für zukünftige Leserinnen und Leser der Austen Romane sehr hilfreich sein.

Zu meinen Lieblingskapiteln gehört, wie sollte es bei einer so romantisch veranlagten Schriftstellerin auch anders sein, das Kapitel über die Liebe. Leider gibt es im Leben der berühmten Schriftstellerin nur wenig Anhaltspunkte zu ihren Liebesgeschichten, denn Jane Austen blieb bis zum Ende ihres Lebens ledig. Dafür wird das Liebesleben von Austens Protagonisten in vier verschiedene Sparten mit den passenden Titeln: „Die Heiratskandidaten“, „Die Gegenspieler“, „Die Heldinnen“ und „Die Bad Girls“ ausführlich betrachtet.

Zuletzt greift Holly Ivins die zahlreichen Filme zu Jane Austens Geschichten auf und bindet faszinierende Aspekte wie z. B. die Wiederverwendung einzelner Kostüme mit ein. Interessant sind auch ihre Ratschläge bezüglich was in den einzelnen Filmen besondere Beachtung verdient hat, und was man eher ignorieren sollte. Das Ganze ist sehr übersichtlich dargestellt und eignet sich somit wunderbar als Nachschlagewerk.

"Am Ende dieses kleinen Führers sollten Ihnen Austens Romane nicht mehr als einschüchternde Klassiker vorkommen, sondern wie alte Freunde." (Seite 10)

Holly Ivins versprüht zwischen den Zeilen soviel Leidenschaft und Herzblut für Jane Austens Romane, dass man sich dem einfach nicht entziehen kann. Diese feine Lektüre durch Jane Austens Welt hat bei mir große Lust geweckt, diese wunderbaren Romane nochmals zu lesen und die sprachliche Finesse Austens in vollen Zügen zu genießen!

Fazit

Das perfekte Buch um den ersten Schritt in Jane Austens Welt zu wagen. Aber auch eine tolle Lektüre für eingefleischte Janeites, die alle wichtigen Fakten und Hintergrundinfos zum nachschlagen bereit hält.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Bewegend, tiefgründig und äußerst emotional!

Die Welt ist ein schöner Ort
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Beschreibung

Nachdem die 29-jährige Brittany Maynard immer öfter unter starken Kopfschmerzen leidet wird sie schließlich Ende des Jahres 2013 ins Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose trifft Brittany ...

Beschreibung

Nachdem die 29-jährige Brittany Maynard immer öfter unter starken Kopfschmerzen leidet wird sie schließlich Ende des Jahres 2013 ins Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose trifft Brittany und ihre Familie völlig unvorbereitet. In Ihrem Kopf wächst seit Jahren ein Hirntumor und es bleiben ihr nur noch wenige Monate zum Leben. Eins ist für Brittany schnell klar, sie wird auf keinen Fall warten bis sie der Tumor auffrisst und ihr ein qualvolles Ende bereitet. Deshalb ist sie entschlossen das medizinische Sterbehilfegesetzt in Oregon in Anspruch zu nehmen. Mit der Unterstützung ihrer Familie reist Brittany an schöne Orte der Welt und nimmt Abschied von ihren Freuden und Verwandten. Schließlich zieht sie von Kalifornien nach Oregon um nicht mal ein Jahr nach der Diagnose in Würde zu sterben.

Meine Meinung

Deborah Ziegler erzählt in ihrem autobiographischen Roman „Die Welt ist ein schöner Ort“ ihre Geschichte als Mutter und wie sich ihr Leben veränderte, nachdem bei ihrer 29-jährige Tochter Brittany ein unheilbarer Hirntumor entdeckt wurde. In ihrem Buch verarbeitet Deborah Ziegler Trauer, Wut, Angst und Hoffnung die sich im Verlauf von Brittanys Krankheit die Klinke in die Hand drücken.

"Brittanys Reaktion – Wut über die Diagnose und Angst vor der Zukunft – war absolut verständlich, aber ich begriff einfach nicht, warum sie direkt zur Akzeptanz übergegangen war. Was war mit den anderen Phasen der Trauer, dem Leugnen und Verhandeln?" (Seite 79)

Aufwühlend und berührend schildert Deborah Ziegler das schlimmste Schicksal für eine Mutter/Eltern überhaupt. Das einzige Kind an eine Krankheit zu verlieren, die wie wild um sich wütet und den sicheren Tod bedeutet. In abwechselnden Abschnitten erzählt Deborah Ziegler wie sie als Alleinerziehende Brittany groß zog, welche Entwicklungen und Stationen Brittany auf dem Weg zur Erwachsenen durchlief und wie sich ihr Leben sowie Brittanys Leben nach der Diagnose Hirntumor entwickelte und veränderte.

Es ist schon ein komisches Gefühl, ein Buch über eine junge Frau zu lesen die mit ihren 29 Jahren im gleichen Alter ist wie ich. Es fiel mir sehr leicht mich in die Lage von Brittany hinein zu versetzten und mir auszumalen wie schrecklich die Nachricht über einen Hirntumor ist, der schon seit Jahren wächst und gedeiht und schließlich den sicheren Tod bedeutet. Umso beeindruckender finde ich den unglaublichen Mut und die große Stärke die Brittany gegenüber Ärzten, Familie und Freunde bewiesen hat. Vollkommen klar verfolgt sie ihr Ziel eines selbstbestimmten, würdigen Todes. Dieser Weg ist alles andere als einfach, denn es bedeutet einen schweren Abschiedsprozess in Gang zu setzten und den Umzug in einen anderen Bundesstaat. Als Brittany erkrankte gab es in ihrer Heimat Kalifornien kein Sterbehilfegesetzt und so stand ein Umzug nach Oregon ganz weit oben auf ihrer Prioritätenliste.

"Sie brachte alle zum Schweigen, die sie mit Sentimentalität von ihrer Entscheidung zu sterben abhalten wollten; sie straffte die Schultern und entschied ganz allein, wann sie mit dem Wind unsere Welt verließ." (Seite 55)

Deborah Ziegler kleidet ihre Emotionen in eine wundervolle Sprache, die Mal nüchtern und berührend zugleich ist, mal mit poetischem Charme mitten ins Herz trifft. Dabei vermittelt die Autorin eindrücklich wie viel Stärke und Mut es erfordert, den Weg zu gehen, den ihre Tochter für sich und ihre Familie gewählt hat. Bei mir sorgte die mitreisende Geschichte von Brittany für eine tief sitzende Gänsehaut und Tränen sowie die Gewissheit, dass die Welt wirklich ein schöner Ort ist!

"Mittlerweile waren meine Tochter und ich so stark miteinander verbunden wie die Neutronen und Protonen eines Atomkerns." (Seite 92)

Besonders eindrucksvoll sind die ungeschönten Schilderungen von Brittanys Krampfanfällen die mit dem Fortschritt ihres Tumors immer heftiger ausfallen. Es ist wahnsinnig erschreckend was diese schlimme Krebsart mit einem noch jungen Körper, der ansonst über intakte Organe verfügt, anstellt. Außerdem lässt Deborah Ziegler noch jede Menge Hintergrundinformationen zu ihre Recherche über die Krankheit ihrer Tochter mit einfließen. Somit fällt es überhaupt nicht schwer Brittanys Entschluss nachzuvollziehen. Auch ich finde es angemessen todkranke Patienten selbst entscheiden zu lassen, ob sie lieber in Würde sterben möchten anstatt einem qualvollen und schmerzhaften Tod ins Auge zu blicken.

Fazit

Ein tiefgründiger, Mut-Mach-Roman über den bewegenden Weg einer jungen Amerikanerin in den selbstbestimmten Tod.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Fiktion und Realität in perfekter Symbiose

Licht
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Beschreibung

Licht. Eine der bedeutendsten Errungenschaften der Menschheit, die Dank des Erfinders Thomas Alva Edison den Weg in die Straßen und Häuser der Menschen fand. Die fesselnde Geschichte auf ...

Beschreibung

Licht. Eine der bedeutendsten Errungenschaften der Menschheit, die Dank des Erfinders Thomas Alva Edison den Weg in die Straßen und Häuser der Menschen fand. Die fesselnde Geschichte auf dem Weg zur Elektrizität verbindet zwei der unterschiedlichsten Männer überhaupt: Thomas Alva Edison, der Erfinder der Glühbirne, Besitzer von zahlreichen Patenten und den reichsten Mann der Welt, J. P. Morgan, der seine Genialität an der Wall Street unter Beweis stellte. Zusammen wollen sie die Welt erleuchten. Im skrupellosen Wirtschaftskampf setzt sich der Erfinder einer Welt aus, der er nie angehören wollte und die seine Moral und Überzeugungen schwer in Mitleidenschaft zieht. Der Kampf zwischen Macht und Geld machen es Edison immer schwerer sich selbst treu zu bleiben.

50 Jahre nachdem Thomas Alva Edison die Glühbirne erfand, soll ihm zu Ehren eine Parade statt finden, doch an Edison haben mittlerweile die scharfen Zähne der Zeit genagt und er findet die Menschen sollten ihn nicht für seine Forschung und Erfindung im Bereich der Elektrizität ehren, denn diese hat neben dem Guten auch eine Menge Schlechtes, ja sogar den Tod hervor gebracht hat.

Meine Meinung

Aus eigenem Antrieb hätte ich mich mit großer Wahrscheinlichkeit nie so richtig mit dem Erfinder Thomas Alva Edison auseinander gesetzt, doch Anthony McCarten ist es in seinem neusten Roman „Licht“ eindeutig gelungen mein Interesse zu wecken und mir das Tor zu der spannenden Welt der großen Entdecker und Erfinder aufzustoßen.

"…immer die gespannte Erwartung auf das, was dieser großartige Verstand als Nächstes hervorbringen würde-, denn nur wenige waren geboren und wandelten auf Erden, um etwas Gutes aus dem Fluss ihrer Gedanken zu bergen, und nur eine Handvoll davon machte aus dem Ergebnis etwas, das von Nutzen für die Menschheit war." (Seite 335)

Der Schriftsteller Anthony McCarten verwebt in seinem Roman historische Fakten und Fiktion zu einer mitreisenden Lebensgeschichte über den berühmten Erfinder Thomas Alva Edison. Am Ende seines Lebens angekommen wartet Edison an einem einsamen Zuggleis und lässt sein erstaunliches Leben Revue passieren. Ohne jegliche Schulbildung ist es Edison mit Verstand, Erfindergeist und harter Arbeit gelungen Großartiges zu leisten. Seine größte Erfindung, die Glühbirne, zieht die Aufmerksamkeit des Unternehmers und Privatbankiers John Pierpont Morgan auf sich. Dieser wittert die große Chance, Geld und Ruhm mit der weltweiten Elektrifizierung zu erlangen. Trotz Edison’s Bedenken an einer Zusammenarbeit und seinen Vorbehalten gegenüber der Unternehmerbranche willigt er in die Zusammenarbeit mit J. P. Morgan ein.

"Gerade erst hatte er beschlossen, Geschäftsmann zu werden, und schon spürte er in seinem Inneren die Aufgewühltheit, die Nervosität des modernen Lebens." (Seite 120)

Atemberaumbend gut wurde die Atmosphäre die den Geist der Gesellschaft und Wirtschaft während der Industrialisierung einfängt zwischen den Zeilen untergebracht. Der Wettstreit zwischen den Teams Thomas Alva Edison/J. P. Morgan und Nikola Tesla/George Westinghouse bietet genügend Stoff für eine mitreisende und fesselnde Geschichte. Dies hat Anthony McCarten perfekt aufgegriffen und in Szene gesetzt.

Anthony McCarten hat einen wunderbaren Erzählstil gewählt und verleiht den einzelnen Szenen eine Dynamik und Spannung, die einen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen lassen möchten. Ehrlich gesagt habe ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Vor allem die Hauptprotagonisten Edison und J. P. Morgen sind fein gezeichnet, dabei sind sie so unterschiedlich wie Licht und Dunkelheit. Etwas zu kurz kam mir dabei die Persönlichkeit von Nikola Tesla, die trotz des wirtschaftlichen Wettstreits moralisch und menschlich gesehen wahre Größe bewiesen hat.

"»Damit, dass man die Welt verbessert, verdient man kein Geld. Nur mit ihrer Zerstörung.«" (Seite 21)

Fazit

Fiktion und Realität in perfekter Symbiose. Dieser Roman über große Erfinder und die Macht des Geldes lässt einen garantiert nicht mehr so schnell los.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Eine Geschichte die vor Lebensfreude sprüht und tief bewegt.

Barney Kettles bewegte Bilder
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Beschreibung

Der 12-jährige Barney Kettle ist ein begeisterter Filmemacher und passend zu seiner Leidenschaft ein bisschen Größenwahnsinnig. Seine jüngere und äußerst kluge Schwester Ren ist davon überzeugt, ...

Beschreibung

Der 12-jährige Barney Kettle ist ein begeisterter Filmemacher und passend zu seiner Leidenschaft ein bisschen Größenwahnsinnig. Seine jüngere und äußerst kluge Schwester Ren ist davon überzeugt, dass Barney es eines Tages zum weltberühmten Regisseur bringen wird. Sie hingegen liebt es im Hintergrund zu bleiben und all ihr organisatorisches Talent in die Kettle Productions zu stecken, dabei kann sie auch wunderbar ihre Vorliebe für Listen nutzen. Gemeinsam mit Barneys Film-Ideen machen sie die Straßen unsicher.

Jedoch steckt Barney zur Zeit in einer kreativen Krise. Was soll er nur nach seinem letzten Werk drehen? Die Besprechung der Geschwister scheint nichts als endlose Listen zu Tage zu fördern. Von einer Filmidee keine Spur, bis Barney und Ren bemerken das sich der Film genau in ihrer geliebten Straße, der „High Street“, unter ihren Freunden und lieben Bekannten abspielt. Die Straße, die Menschen die sie bewohnen und mit Leben erfüllen – genau das ist die Geschichte die Barney erzählen will.

Meine Meinung

Der Jugendroman „Barney Kettles bewegte Bilder“ von Kate de Goldi aus dem fantastischen Frühjahrsprogramm „Zweisamkeit“ des Königskinder Verlags hat mich molto überwältigt! Schon bei dem kunterbunt gestalteten Cover konnte ich kaum widerstehen, und dann kommt noch diese großartige Geschichte hinzu, bei der man zuerst gar nicht so recht weiß in welche Richtung es gehen wird, um schließlich von einem ebenso spannenden wie auch emotionalen Plot überrascht zu werden. Es ist gar nicht so leicht die richtigen Worte zu finden, die das Leseerlebnis treffend beschreiben. „Barney Kettles bewegte Bilder“ ist einfach anders als andere Romane. Die Geschichte ist bunt, sprüht vor Lebensfreude und ist mindestens genauso Kreativ wie Cover und Buchdeckel auf den ersten Blick versprechen.

„Barney Kettles bewegte Bilder“ ist nicht irgendein Jugendroman, auf diese Geschichte muss man sich mit allen Sinnen einlassen, denn nur so wird man etwas molto großartiges erleben!

Kate de Goldi hat vor allem bei der Erschaffung ihrer Charaktere ein Goldhändchen bewiesen. Diese strotzen trotz ihrer eigenwillig anmutenden Charakterzüge nur so vor Authentizität. Nur sehr selten finden gleich so viele Figuren aus einem einzigen Buch den Weg zu meinem Herzen. Genau diese Seltenheit durfte ich Dank Kate de Goldi’s Roman erleben. Am liebsten hätte ich mich sofort mit dem unerschütterlichen Barney, seiner klugen und zielstrebigen Schwester Ren, dem Comicladen-Besitzer, Suit, dem unveröffentlichten Dichter, ach was sag ich da nur – am liebsten hätte ich mich gleich mit der gesamten Straße angefreundet. Die Geschichte lässt förmlich den Wunsch erwachen, selbst Teil der kunterbunten „High Street“-Gemeinschaft zu sein.

Das man hier einen ganz besonderen Buchschatz in den Händen hält, merkt man recht schnell. Sei es durch die Verwendung außergewöhnlicher Stilmittel, bei denen die Autorin zum Beispiel besondere Orte hervorhebt oder gleich ganze Sätze durch die Aneinanderreihung von mehreren Wörtern eine ganz eigene Dynamik verpasst. Mindestens ebenso beeindruckend ist die Erzählweise selbst. Durch einen (zuerst) unbekannten Erzähler taucht man Schritt für Schritt tiefer in die traumhafte Welt von Barney Kettle ein, lernt die besonderen Ladengeschäfte und Menschen der „High Street“ kennen und lieben. Im Vordergrund der Geschichte stehen die aufregenden Dreharbeiten zu Barney’s erstem Dokumentarfilm bei der die Liebe und Begeisterung für seine Leidenschaft in jeder Zeile zu spüren ist. Als die Geschwister Barney und Ren zufällig auf ein mysteriöses Zine¹ stoßen beginnt eine spannende Schnitzeljagd nach mehr Zines und deren Herkunft.

Der Plot entwickelt sich langsam und unaufgeregt, was genügend Raum für eine Entdeckungstour durch die dörflich anmutende Straße bietet. Das Gefühl das da irgendwas großes unter der Oberfläche schlummert begleitete mich die ganze Zeit über – und genau deshalb konnte ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen! Zum Schluss möchte euch nicht zuviel verraten, aber soviel sei gesagt, es gibt eine unglaubliche Wendung die mich völlig überwältigt hat.

Fazit

Die AufregendeAlchemie dieser Geschichte hat mich voll und ganz erfasst! Ein tiefgehendes Leseerlebnis das vor lauter Kreativität überbrodelt.


¹Ein Zine ist eine Publikation bestehend aus Bildern mit oder ohne Text, die sich über acht gleichgroße Felder auf einem Blatt erstreckt und gefaltet eine Art Büchlein ergibt.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Fantasy für Groß und Klein

Der Hobbit
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Beschreibung

Biblo Beutlin lebt in seiner behaglichen Hobbithöhle im Auenland und verbringt sein Leben äußerst zufrieden und gemächlich, bis der Zauberer Gandalf mit einer Horde Zwerge im Schlepptau auftaucht, ...

Beschreibung

Biblo Beutlin lebt in seiner behaglichen Hobbithöhle im Auenland und verbringt sein Leben äußerst zufrieden und gemächlich, bis der Zauberer Gandalf mit einer Horde Zwerge im Schlepptau auftaucht, und den bescheidenen Hobbit zu einer abenteuerlichen Reise einlädt.

Trotz einiger Bedenken willigt Bilbo ein, lässt sein beschauliches Leben hinter sich und geht mit der Zwergengemeinschaft auf die Reise. Ziel der Unternehmung ist es die Heimat der Zwerge einschließlich ihrer Reichtümer von dem gefährlichen Drachen Smaug zurück zu fordern.

Meine Meinung

„Der Hobbit“ von J. R. R. Tolkien zählt wahrlich zu den Klassikern im Bereich der Fantasyliteratur. Eigentlich handelt es sich bei dem Roman um eine Geschichte für Jugendliche, doch die Erzählung über den Hobbit Bilbo Beutlin und seine Abenteuer mit den Zwergen und dem Zauberer Gandlaf begeistert durchaus auch erwachsene Leser.

Tolkien entführt den Leser in eine phantastische Welt und lässt uns an einer spannenden Reise vor märchenhafter Kulisse teil haben. Dabei lernt man nicht nur das Wesen der Hobbits besser kennen, sondern auch die einzelnen Zwerge. Man begegnet neckischen Elben, furchteinflößenden Orks, Riesenspinnen und schließlich trifft Bilbo tief in einer Höhle auf Gollum. Nach all diesen Strapazen steht nur noch die Bekanntschaft mit dem Drachen Smaug aus.

Ich liebe Tolkiens märchenhaften Schreibstil der so detailliert Wesen und Landschaften beschreibt, dass man das Gefühl hat tatsächlich vor Ort zu sein und gemeinsam mit den Helden der Geschichte die Abenteuer zu bestehen.

Diese wunderschöne Ausgabe von „Der Hobbit“ des Klett-Cotta Verlags kann zudem mit fantasievollen Illustrationen des Künstlers Alan Lee aufwarten. Seine ganzseitigen bunten Zeichnungen unterstreichen dezent einzelnen Szenen aus dem Buch. Außerdem half Alan Lee bereits dem Regisseuer Peter Jackson bei der filmischen Umsetzung der Geschichte.

Über den Autor

J. R. R. (John Ronald Reuel) Tolkien wurde am 3. Januar 1892 in Bloemfontein (Südafrika) geboren. Er wuchs in England in der Nähe von Birmingham auf. Schon als Kind interessierte sich Tolkien für Sprache und Mythen. Seine Karriere begann er schließlich im Jahr 1925, als er zum Professor für Angelsächsisch in Oxford gewählt wurde. Schon bald erlangte Tolkien großes Ansehen als einer der besten Philologen weit und breit. Als seine besondere Vorliebe galten die alten nordischen Sprachen.

Im Jahr 1937 erschien sein erstes Werk »Der Hobbit«, dass sich wider Erwarten schnell zu einem beliebten Jugendbuch etablierte. Aufgrund des großen Erfolges wurde rasch nach einer Fortsetzung verlangt, die mit »Der Herr der Ringe« in den Jahren 1954/1955 erschien. J. R. R. Tolkien prägt mit seinen Geschichten um die Ereignisse in Mittelerde die Fantasyliteratur wie kein anderer. Mit 81 Jahren verstarb der Autor nach kurzer Krankheit.

Fazit

Ein Fantasy-Klassiker der durch seine fantasievollen Gestalten und eine traumhafte Kulisse immer wieder begeistert!