Profilbild von Furbaby_Mom

Furbaby_Mom

Lesejury Star
offline

Furbaby_Mom ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Furbaby_Mom über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2023

Tolle Romanbiografie!

Die Modemacherin von Paris – Mit ihren Kleidern verzauberte Elsa Schiaparelli die Menschen. Für ihr Glück und ihr Kind musste sie kämpfen.
0

Die Welt feierte sie für ihre atemberaubenden Modekreationen, doch die Liebe zu ihrer Tochter war stets das Wichtigste für sie …


In dieser überaus lesenswerten und hervorragend recherchierten, mit einem ...

Die Welt feierte sie für ihre atemberaubenden Modekreationen, doch die Liebe zu ihrer Tochter war stets das Wichtigste für sie …


In dieser überaus lesenswerten und hervorragend recherchierten, mit einem Hauch Fiktion angereicherten Romanbiografie über die legendäre Elsa Schiaparelli entführt uns Mina König in das pulsierende Paris der Modewelt.


Was mich - neben den lebendigen, bildreichen Beschreibungen - besonders begeistert hat, war die zu Herzen gehende Darstellung der Verbindung zwischen Mutter und Tochter. Die einfühlsame Art und Weise, mit der die Autorin Elsas Mutterliebe beschreibt, die Sorge um ihre an Kinderlähmung erkrankte Tochter Gogo, ihre der Verzweiflung geschuldeten Selbstvorwürfe … all das hat mich zutiefst berührt. Ich glaube, beinahe jede Mutter wird beim Lesen gewisser Passagen einen dicken Kloß im Hals verspüren.


Die Geschichte selbst ist reich an Emotionen und interessanten Entwicklungen, stets fesselnd erzählt. Ich konnte mich problemlos in Elsa hineinversetzen und mit ihr mitfiebern.


Weitere Highlights waren die unterhaltsamen Szenen mit Coco Chanel sowie die gelungene Darstellung von Elsas Bemühungen, als alleinerziehende Mutter die Therapie ihrer Tochter, ihre Leidenschaft für Mode sowie ihr Sozialleben (Freundschaften, Romantik, berufliche Kontakte) im wahrsten Sinne des Wortes 'unter einen Hut' zu bringen.


Winziger Kritikpunkt: Manche Nebencharaktere, von denen ich gerne noch mehr erfahren hätte, blieben etwas blass, sodass zwei, drei Szenen, die in meinen Augen mehr Entfaltungspotential gehabt hätten, kürzer als nötig ausfielen.


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Lasst euch von der Magie der Mode verzaubern und taucht dank Mina Königs mitreißender Erzählweise ein in das glamouröse Paris vergangener Zeiten! "Die Modemacherin von Paris" ist ein Buch, das die Bedeutung von Familienbanden, Kreativität und dem Streben nach Träumen zelebriert. Ich empfehle es allen Modebegeisterten, die auf der Suche nach einer gleichermaßen atmosphärischen wie inspirierenden Lektüre sind, sowie Liebhabern von historischen Romanen mit beeindruckenden, starken, schlagfertigen Frauencharakteren in der Hauptrolle. Mich hat die Geschichte von Elsa Schiaparelli insgesamt so begeistert, dass ich dem Werk starke 4 ½von 5 Sternen gebe und mich schon jetzt auf zukünftige Romane der Autorin freue.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2023

Shaftesbury-Liebe

Der Mordclub von Shaftesbury – Ein Herz und eine tote Seele
0

Oh, wie sehr hatte ich mich auf die Fortsetzung der "Penelope St. James ermittelt"-Reihe gefreut!

Die liebenswerten Figuren, der rundum angenehme Schreibstil, das absolut traumhafte Setting und ein solider ...

Oh, wie sehr hatte ich mich auf die Fortsetzung der "Penelope St. James ermittelt"-Reihe gefreut!

Die liebenswerten Figuren, der rundum angenehme Schreibstil, das absolut traumhafte Setting und ein solider Spannungsbogen – all das hatte mich im Reihenauftakt komplett begeistert. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber wenn ein Reihenstart bereits dermaßen gut geschrieben ist, stellt sich bei mir im Hinblick auf Band 2 dann immer automatisch eine leichte Nervosität ein, à la 'hoffentlich wird das neue Werk mit diesem Knüller mithalten können'. Kennt ihr das?

Nun, sagen wir’s mal so: "Ein Herz und eine tote Seele" hat mir wunderbar gefallen. Punkt. So sehr, dass ich am liebsten kein 'aber' anfügen möchte. Im Vergleich mit Band 1 hat die Geschichte dieses Mal lediglich etwas länger gebraucht, bis sie so richtig in Schwung gekommen ist; das zweite Shaftesbury-Abenteuer startet eben recht gemächlich. - Nicht tragisch, denn ich fühlte mich ja trotzdem pudelwohl mit den menschlichen und tierischen Charakteren und genoss das Wiedersehen mit den sympathischen, teilweise schrulligen Dorfansässigen. Doch im direkten Vergleich fiel mir dieser Punkt nun mal auf. Müsste ich mich also partout für einen Favoriten entscheiden, würde meine Wahl auf "Eine Tote bleibt selten allein" fallen.

Nichtsdestotrotz: Ich hatte viel Freude mit diesem Werk, das in puncto Inhalt und Verständnis gänzlich unabhängig gelesen werden kann. Penelope hat sich mittlerweile prächtig in Shaftesbury eingelebt; die Einwohner vermuten hinter ihrer Partnervermittlung zwar nach wie vor ein Detektivbüro, aber sie nimmt es gelassen und mit Humor. Diese positive Einstellung benötigt sie auch dringend, denn aktuell hat sie alle Hände voll zu tun: Es gilt, eine Hochzeit zu planen, einen Raben zu bändigen sowie diverse Diebstähle und einen Mord aufzuklären. Und dann ist da noch ihre eigene Herzensangelegenheit - der adrette Tierarzt Sam, mit dem sie sehr, sehr gerne Zeit verbringt. Verständlich, denn der Mann hat das Herz am rechten Fleck, ist hingerissen von ihr und seine (für ihr Alter ziemlich lebenskluge) Tochter Lilly ist einfach entzückend.

Erwähnte ich schon, wie sehr ich das Setting liebe? Sollte in diesem heimeligen südenglischen Dörfchen jemals ein kleines Cottage freiwerden, würde ich definitiv meine Koffer packen – selbst wenn das bedeuten würde, dass ich fortan über den lokalen Friedhof stiefeln müsste (wo die Internetverbindung am besten ist), um meine Bookstagram-Beiträge veröffentlichen zu können.

Abschließend möchte ich noch ein dickes Lob für die peppige Covergestaltung sowie die Karte im Innencover aussprechen.

Fazit: 4 ½ Sterne

Ich bin ein riesengroßer der Fan dieser tollen Cosy-Crime-Reihe und hoffe auf viele weitere Bände! Klare Empfehlung für alle Fans des Genres!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2023

Wunderbarer Wohlfühlroman

Polarlichtzauber
0

Mit ihrer romantischen Verliebt-auf-Borkum-Reihe hatte sich Erfolgsautorin Cornelia Engel einst in mein Herz geschrieben und mittlerweile zieren viele weitere ihrer herrlichen Werke mein Bücherregal. Auch ...

Mit ihrer romantischen Verliebt-auf-Borkum-Reihe hatte sich Erfolgsautorin Cornelia Engel einst in mein Herz geschrieben und mittlerweile zieren viele weitere ihrer herrlichen Werke mein Bücherregal. Auch ihre Liebe-auf-Shetland-Reihe, deren zweiten Band (mit dem klangvollen Namen "Polarlichtzauber") ich kürzlich beendet habe, ist wieder ein Volltreffer!

Freut euch auf:

Wohlfühlatmosphäre pur (- das Schottland-Flair und die bildreich beschriebene Kulisse sind zum Träumen schön -),

eine süße Liebesgeschichte mit sympathischen, lebensreifen, glaubwürdig agierenden Figuren,

realistische Dialoge,

ein mit viel Feingefühl eingewobenes ernstes Thema, das zwar bedeutungsschwer ist, der wunderbaren Story allerdings nichts von ihrer eigentlichen Leichtigkeit und Fröhlichkeit nimmt, sondern eher den liebenswürdigen Charakter der weiblichen Hauptfigur unterstreicht. (Insbesondere Kapitel 37 trieb mir die Tränen in die Augen.)

Von dem traditionellen Wikinger-Festival "Up Helly Aa" hatte ich zuvor übrigens noch nie gehört und war zunächst genauso baff wie Jezz: Da wird in monatelanger mühsamer Arbeit ein altes Wikingerschiff nachgebaut, nur damit es dann feierlich ZERSTÖRT aka abgefackelt werden kann?! Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht!

Apropos 'gar nicht': Anfangs tat ich mich schwer mit Magnus, denn er war gar nicht mein Fall. Damit meine ich rein sein Aussehen - ich kann mir nicht helfen, rote Haare bei Männern … finde ich persönlich einfach nicht attraktiv. Und dann auch noch ein "Rauschebart"? Ahhh, Hilfe! Das waren geschmackstechnisch gleich zwei optische No-Gos für mich. Dabei ist Magnus soooo ein Netter, ehrlich. Ich hab ihn nach und nach immer mehr ins Herz geschlossen und genau so soll es ja sein: Instant Attraction schön und gut, doch letztlich sind die inneren Werte das einzig Ausschlaggebende bei einem Menschen. Im Grunde mochte ich 'Magnie' schon bei der allerersten Begegnung; sein freundliches, aufgeschlossenes Wesen gefiel mir sofort - ich musste nur erst irgendwie lernen, den ollen Bart auszublenden, hihi. Auch Jezz geht es ähnlich: Als sie Magnus das erste Mal begegnet, ist sie nicht gerade hin und weg von ihm, sondern eher irritiert, sogar leicht genervt. Aber vielleicht entpuppt sich der Falsche womöglich doch noch als Mr. Right? Und was passiert, wenn der Falsch-Richtige dir dann signalisiert, dass er gerade "emotional nicht zu haben" ist, kaum dass DU - wider Erwarten - Gefühle für ihn entwickelt hast? Dafür wurde wohl der Beziehungsstatus 'Es ist kompliziert.' geschaffen. Oder in Jezz' eigenen Worte bzw. Gedanken:

"Wie oft im Leben konnte man sich eigentlich in den Falschen verlieben, bevor man sich eingestehen musste, in puncto Menschenkenntnis ein Komplettversager zu sein?"

Zum Glück hat sie gute Freunde an ihrer Seite und wer weiß, vielleicht hält ihre neue Heimat noch die ein oder andere Überraschung für sie parat.

Für uns Leser:innen gibt es nach dem obligatorischen Happy End (- come on, das ist kein Spoiler, davon gehen wir schließlich alle aus! -) im Anhang ein zusätzliches Schmankerl: eine Auswahl leckerer Shetland-Rezepte aus dem Roman.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4.5 ✰ ✰ ✰ ✰

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Wohlfühlromanen. PS: Wer oder was die "Mirrie Dancers" sind, müsst ihr selbst herausfinden!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2023

Schöner Auftakt!

Die Wallflowers - Annabelle & Simon
0

Von wegen Mauerblümchen!

Dieser herrliche Regencyroman aus der Feder von Lisa Kleypas hat mir zauberhafte Lesestunden beschert! Nicht nur, dass ich die authentisch agierenden Hauptcharaktere von Anfang ...

Von wegen Mauerblümchen!

Dieser herrliche Regencyroman aus der Feder von Lisa Kleypas hat mir zauberhafte Lesestunden beschert! Nicht nur, dass ich die authentisch agierenden Hauptcharaktere von Anfang mochte (was generell ein großes Plus ist, denn ohne Sympathie kein Mitfiebern), auch das ganze Drumherum ließ kaum Wünsche offen. Ein stimmungsvoll beschriebenes Setting, eine der damaligen Zeit entsprechende Wortwahl in den Dialogen und eine romantische Annäherung, die mich immer mehr in ihren Bann gezogen hat … was will man mehr?!

Besonders gut gefiel mir der Aspekt der von Loyalität, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft geprägten Frauenfreundschaft. Die betreffenden Damen sind allesamt ein Sechser im Lotto … allerdings nicht in den Augen der meisten Männer in ihrem Umfeld.
Ob fehlende Mitgift oder mangelnde Connections in der Gesellschaft, sie scheinen den Herren der Schöpfung einfach nicht würdig genug, zur Ehefrau auserkoren zu werden - als Mätresse hingegen … nun, da hätten sie weitaus bessere Chancen. Ein Jammer! … und ehrlich keine beneidenswerte Situation. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie schlimm die Realität für viele Frauen damals ausgesehen haben muss. ABER: Auch die Damenwelt war nicht frei von Snobismus und Vorurteilen. Der neureiche Simon hätte z.B. trotz seiner Attraktivität und seines Reichtums keine Chance bei Annabelle gehabt, denn er gehört nicht zum alten Adel, stammt aus einer bescheidenen Metzgers-Familie und hat sich sein Vermögen selbst erarbeitet - wie skandalös!

Der angenehme, oftmals mit Humor angereichte Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut; ich lernte die wichtigsten Figuren in angemessener Intensität kennen und wurde zudem direkt neugierig auf die Folgebände. So muss es sein!

Einzig die Tatsache, dass die zu Beginn wunderbar im Fokus stehende Frauenfreundschaft zwischen Annabelle, Daisy, Lillian und Evie mit fortschreitender Handlung etwas in den Hintergrund rückte, fand ich schade. To be fair, dafür las sich die eigentliche Love Story sehr unterhaltsam und speziell eine Wendung hinsichtlich Simons Freund - der zunächst kein Fan von Annabelle gewesen war - erwärmte mein Herz.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ½ ✰ ✰ ✰ ✰
Ich freue mich riesig, diese schöne Regencyreihe für mich entdeckt zu haben! Klare Leseempfehlung für alle Fans des Genres.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2022

Kreative Details

Dark Ivy – Wenn ich falle
0

Der Auftakt des Dark-Academia-Duetts war mein erstes Buch aus der Feder von Spiegel-Bestseller-Autorin Nikola Hotel - und mein Gesamteindruck lautet: Ich hab es geliebt! Aber: Es gibt ein ABER. (…nämlich ...

Der Auftakt des Dark-Academia-Duetts war mein erstes Buch aus der Feder von Spiegel-Bestseller-Autorin Nikola Hotel - und mein Gesamteindruck lautet: Ich hab es geliebt! Aber: Es gibt ein ABER. (…nämlich ein paar winzige Elemente, die einzeln für sich betrachtet überhaupt nicht ins Gewicht fallen würden, in der Gesamtheit jedoch dafür sorgten, dass ich diese ruhige, wirklich wunderschön erzählte College-Romance nicht als absolutes Herzensbuch kategorisieren kann.)

Die Aufmachung des Werkes ist ein Träumchen! Blackout Poetry hatte ich zuvor noch nicht gekannt und fand dieses Element nicht nur plottechnisch sehr passend, sondern auch im Hinblick auf die Buchgestaltung ideal gewählt - neben dem hübschen Efeu-Farbschnitt ist es dieses besondere Detail, was den Roman optisch und inhaltlich einzigartig macht. Auch die Textnachrichten fügten sich harmonisch in den Erzähltext ein und waren an sinnvollen Stellen der Handlung platziert.

Das Setting - die renommierte Woodford Academy auf Ivy Island - hatte ich gut vor Augen, allerdings hätte ich mir noch intensivere, atmosphärischere Beschreibungen des Campus-Geländes und der Insel gewünscht. Wenn im Laufe der Handlung z.B. immer mal wieder etwas Location-Flair eingestreut worden wäre, hätte mir das besser gefallen als die Anhäufung kurzer beschreibender Passagen, die lediglich zu Beginn erfolgte (zum Aussehen der einzelnen Uni-Gebäude, Edens Zimmer, etc.). Mit der Bezeichnung Dark Academia verbinde ich etwas Mysteriöses, Gefährliches, Dunkles - nichts davon ist hier der Fall, es handelt sich um einen regulären New-Adult-Roman, wie er an jeder Uni spielen könnte. Ich möchte betonen: Das ist KEINE negative Kritik, sondern lediglich eine neutrale Feststellung.

Beide Hauptfiguren mochte ich gerne, fand den charismatischen William anziehend und faszinierend, und Eden (aus deren Perspektive in der ICH-Form erzählt wird) sympathisch und liebenswert - für beide gilt: zu 99%. Denn es gab eine bestimmte Szene, in der sowohl ER als auch SIE mich heftig enttäuscht haben. - Wie kommen sie dazu, die Trauer eines anderen Menschen zu belächeln? Bzw. sich anzumaßen, einschätzen und urteilen zu können, wer um wen in welchem Maße zu trauern hat?! Geht’s noch?! Wenn jemand ein geliebtes Haustier verliert, ist diese Trauer dann 'weniger' bedeutend als die um einen Menschen? Heißt das, die Trauer um z.B. einen Freund wiegt weniger als die um einen Verwandten? Und die um einen Cousin z.B. weniger als die um eine Mutter? Wisst ihr, was ich meine? Die betreffende Szene sollte wahrscheinlich ein witziges Handlungselement sein, über das man schmunzelt, und einen Moment darstellen, der Will und Eden verbindet. Zumindest Letzteres war bei mir der Fall, denn ich fand sie in dieser Szene beide gleichermaßen herzlos. (Zum Vergleich: Wäre ich auf einem Date und mein Gegenüber würde solch einen abstoßenden Charakterzug offenbaren bzw. einen entsprechenden Kommentar fallen lassen, wäre das der Moment, an dem ich wortlos aufstehe und gehe - auf Nimmerwiedersehen!)

Edens und Wills Verhalten hatte etwas Herablassendes, was das eigentliche, so viel positivere Wesen ihres Charakters für mich unschön verfärbte. Gerade von Eden-ich-will-unbedingt-Freunde-finden-und-mag-es-nicht-wenn-Leute-Vorurteile-haben hätte ich mehr Empathie erwartet. Wenn jemand schon den Mut aufbringt, sich anderen (fremden!) Menschen gegenüber zu öffnen und zuzugeben 'ich habe einen schmerzlichen Verlust erlitten', dann steht es in meinen Augen NIEMANDEM zu, ein abschätzendes Urteil über die 'angemessene Intensität' dieser Trauer zu fällen (und sich obendrein um Zustimmung heischend umzugucken, ob noch jemand anderes dieses Eingeständnis ins Lächerliche ziehen möchte).

Dies wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, dass im restlichen Verlauf der Handlung immer wieder Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer sowie Sexual Consent betont wird. To be fair: Zumindest hinterfragt Eden des Öfteren selbstkritisch ihre Ansichten, erkennt, dass sie generell dazu neigt, voller Vorurteile zu sein, und entwickelt sich weiter. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Figuren allesamt noch sehr jung sind.

Besonders gut gefiel mir, dass die für an U.S. Universitäten spielenden Romane inzwischen wohl obligatorisch gewordenen Trendthemen (Stichwort: weiße Männer und Abriss von Südstaaten-Statuen) hier tatsächlich ernsthaft und sinnvoll diskutiert wurden. (Im Gegensatz zu zig anderen NA-Büchern, deren Charakteren diesbezüglich lediglich eine knappe Aussage, meist kritischer Art, ohne weitere Erklärung oder Backgroundinfo in den Mund gelegt wird.) Bravo, genau so sollte es sein - Jugendliche unterschiedlicher Herkunft tauschen sich zivilisiert untereinander aus. Da sollten sich viele reale (Uni-)Grüppchen mal ein Beispiel dran nehmen. With that being said hoffe ich jedoch, dass die (ein klein wenig moralisch belehrend wirkenden) Passagen nun für den Rahmen dieser Dilogie als ausreichend erachtet werden können und sich in Band 2 nicht wiederholen/fortsetzen werden, das wäre mir dann doch too much.

Das Knistern zwischen Eden und Will war von Anfang an stark, es las sich soooo schön!! Außerdem habe ich die Intensität geliebt, mit der Edens Verhältnis zu ihrem Dad sowie ihre Trauer um Lark beschrieben wurden. Ein weiteres Highlight waren all die besonderen Worte, die ich dank Eden kennenlernen durfte, ich sage nur: Petrichor. - Love it!! Überhaupt steckte die Handlung voller kreativer Details.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: starke 4 ½ ✰ ✰ ✰ ✰
Band 2, «Dark Ivy – Halt mich fest», erscheint (leider erst) im April 2023 - und das nach solch einem gemeinen Cliffhanger! Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung und bin sehr, sehr angetan von Nikola Hotels herrlichem Schreibstil. Eindeutige Empfehlung für alle New-Adult-Fans!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere