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Veröffentlicht am 09.06.2023

Enttäuschend - nicht der übliche Quinn-Schreibstil

Queen Charlotte – Bevor es die Bridgertons gab, veränderte diese Liebe die Welt
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Für alle, die keine Lust auf längere Ausführungen haben, mach ich's kurz: Dieses Buch hat mich enttäuscht. Warum?

Regency-Flair: Check.

Wiedersehen mit einigen geliebten Charakteren: Check.

Interessante ...

Für alle, die keine Lust auf längere Ausführungen haben, mach ich's kurz: Dieses Buch hat mich enttäuscht. Warum?

Regency-Flair: Check.

Wiedersehen mit einigen geliebten Charakteren: Check.

Interessante Romanze: Check.

Gefühl und Mitfieber-Faktor: Zero.

Es bricht mir das Herz, denn ich hatte mir so viel bzw. etwas anderes von diesem Werk erhofft.

Ich liebe den üblicherweise beschwingten, von Charme, klugem Wortwitz und Eleganz geprägten Schreibstil der großartigen Bestsellerautorin Julia Quinn. Doch hier war der Erzählton ein anderer; es fühlte sich zeitweise sogar so an bzw. klang zwischenzeitlich so, als stamme das Werk nicht aus ihrer Feder oder als hätte sie nur hier und da etwas beigesteuert.

Mit fehlten die Leidenschaft, der Humor, die Leichtigkeit, das vertraute, sich bei all ihren anderen Büchern wie selbstverständlich einstellende Gefühl, den Figuren nahe zu sein und mit ihnen mitzufiebern, mich in den kunstvollen Beschreibungen zu verlieren. Stattdessen wirkten viele Textpassagen mehr erklärend als erzählend, mehr belehrend und moralisierend als tatsächlich emotional berührend, mehr tragisch und schicksalhaft als herzerwärmend.

Selbst das gut erdachte und bewährte Rahmengefüge hat - all meiner Liebe zum Bridgerton-Universum zum Trotz und ungeachtet meiner vorangegangenen Neugier auf die Background-Story der Queen - den Eindruck, den dieser andere Schreibstil bei mir hinterlassen hat, nicht übertünchen können. Ich hoffe inständig, dass bei dem Smythe-Smith-Spinn-off wieder einzig allein Julia Quinn die Schreibfeder schwingen wird – hier kam es mir so vor, als wäre sie maximal Co-Autorin gewesen.

"Seine Haut war braun. Ihre Haut war braun. Braun wie Schokolade, wie warmes, samtiges Holz. […] Charlotte wusste, was hellhäutige Europäer über Menschen wie sie sagten. Warum wollte er seine Blutlinie mit einem Mädchen von maurischer Herkunft »beflecken«?"

Bei Queen Charlottes Geschichte wurde weitaus mehr Augenmerk auf Social Inclusion gelegt als bei den bisherigen Bridgerton-Romanen. Die Wichtigkeit dessen steht überhaupt nicht zur Debatte, mit der Umsetzung hingegen war ich nicht glücklich. Das permanente direkte Benennen der jeweiligen Hautfarben wirkte auf mich zu gewollt und (aufgrund der häufig einhergehenden Erklärung, wer woher abstamme) zu rechtfertigend, was die Selbstverständlichkeit von Inklusion in meinen Augen zunichtemacht. Inklusion muss das Normalste und Menschlichste auf der Welt sein – und auf diese Weise sollte es meiner Meinung nach auch in der Story aufgegriffen werden (… und nicht mit der Brecheisen-constantly-in-your-face-Methode). Ich könnte ganze Seiten füllen mit Formulierungen à la:

"»[…] Aber sie ist sehr braun. […]«"

"»Niemand hat uns darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie derartig braun ist.«"

"»Ich wusste, dass sie ein bisschen dunkel ist […]«"

"»[…] Ich dachte, sie hätte die Farbe von Milchkaffee.«"

"Aristokraten, die allesamt porzellanweiße Haut hatten."

"Agathas dunkle Haut bedeutete, dass sie niemals als passende Gesellschaft für die Töchter der Aristokratie in Betracht käme […]"

"Es war eine junge Frau. Deren Haut dieselbe Farbe hatte wie Agathas, vielleicht einen Ton heller oder dunkler […]. Doch sie war definitiv nicht weiß […]."

In anderen Worten: I get it. Die Message ist angekommen und wird unterstützt – aber können wir uns jetzt bitte, bitte wieder der Romantik zuwenden?

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰

Zum ersten Mal hat ein Quinn-Buch mich enttäuscht. Von mir gibt es eine bedingte Empfehlung für alle eingefleischten Bridgerton-Fans.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Grausam und tragisch

Sturmhöhe
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Was hatte ich mich auf die Lektüre dieses Klassikers gefreut! Seit Jahren schon hatte ich den einzigen Roman der früh verstorbenen Emily Brontë lesen wollen, insbesondere Mary E. Garners wundervolle Fantasy-Trilogie ...

Was hatte ich mich auf die Lektüre dieses Klassikers gefreut! Seit Jahren schon hatte ich den einzigen Roman der früh verstorbenen Emily Brontë lesen wollen, insbesondere Mary E. Garners wundervolle Fantasy-Trilogie "Das Buch der gelöschten Wörter" hatte mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Und nun das … Enttäuschung pur. Ich kann nicht mal sagen, dass der Schreibstil schlecht gewesen wäre – denn gefühlt habe ich durchaus etwas … nur leider nichts Positives. Ich ballere jetzt einfach all die Gedanken raus, die mir spontan in den Sinn kommen:

Durchwegs unsympathische Figuren. Abgrundtief gemein, herzlos, brutal, manipulativ. Romantik? ZERO!! (I mean … mir war klar, dass mich hier kein "Stolz und Vorurteil" erwarten würde, aber dennoch … All diese Tragik war furchtbar! Hinzu kam: Die Figurenkonstellation empfand ich als komplett verwirrend. Es dauerte - trotz Stammbaumübersicht - ewig, bis ich ansatzweise wusste, wer mit wem in welchem Verhältnis steht.

Ein deprimierendes Ereignis jagt das nächste. Setting: Düster und ungemütlich. Und Tierquälerei kommt auch noch vor – normalerweise Grund genug für mich, ein Buch abzubrechen.

Geht es noch schlimmer?! Tatsächlich: Ja. Denn zum Ende hin erfolgt obendrein ein erzähltechnischer Bruch, der für mich schlichtweg nicht stimmig war.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 2 ✰✰

Uff, schwere Kost! … und inhaltlich absolut nicht mein Fall. Weiß der Fuchs, warum es einen Hype um dieses Werk gibt – der teilweise wirklich fesselnde, von wortstarken Beschreibungen geprägte Schreibstil konnte mich jedenfalls nicht für das eigentlich Gelesene entschädigen. (Ähnlich wie bei Liedern – da kann die Melodie noch so schön sein, wenn der Songtext nicht passt … ) Meine 2 Sterne beziehen sich auf das technische Können der Autorin und die hübsche Gestaltung der Schmuckausgabe.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Leider ein totaler Flop

Die Weihnachtsprinzessin
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Es bricht mir das Herz, denn ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber … (- unabhängig davon, dass ich Mariah für ein unvergleichliches Stimmtalent und eine beeindruckende Frau halte -) … das einzig ...

Es bricht mir das Herz, denn ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber … (- unabhängig davon, dass ich Mariah für ein unvergleichliches Stimmtalent und eine beeindruckende Frau halte -) … das einzig Schöne an diesem Kinderbuch sind die wirklich bezaubernden Illustrationen.

Die Story selbst nahm ich als eine zusammenhanglose Aneinanderreihung ausgewählter Märchenelemente wahr. Im Grunde geht es einzig darum, dass "die kleine Mariah" a) gerne singt und b) alle Welt gemein zu ihr ist. Da hätten wir ihre kaltherzige Mutter, die so gut wie nie mit ihrem Kind redet und Mariah lediglich per Gesang herumkommandiert, einen bösartigen Papageien, reiche/verwöhnte Nachbarskinder, die Mariah mobben und an Weihnachten in ihr kleines, windschiefes Häuschen einfallen (wo sie alles zerstören) … Von Zaubersteinen, fiesen verhexten Gnomen & Co. fange ich gar nicht erst an, aber auch das Ende ergab für mich keinen tieferen Sinn - plötzlich haben alle Mariah lieb und sind happy miteinander. Was das auf der letzten Seite erwähnte Lied "All I want for christmas is you" mit der Handlung zu tun haben soll? - In meinen Augen: nichts.

Auf mich wirkte es insgesamt leider so, als hätte man einfach besagten Songtitel, den Namen der Sängerin sowie das Stichwort 'Weihnachten' in einem Topf geworfen, um auf Krampf ein Kinderbuch daraus zu machen - die im Klappentext angekündigte "ganz persönliche Weihnachtsgeschichte des Weltstars Mariah Carey" suchte ich jedenfalls vergeblich.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 2 ✰ ✰
Unheimlich schade! Ich hatte erst vor wenigen Monaten Mariah's Autobiografie gelesen, die mir sehr gut gefallen hatte ("Mariah – Ganz ich selbst"). Doch dieses (im Hinblick auf die leicht holprig zusammengeschusterten Texte) zum Vorlesen wenig geeignete Kinderbuch kann ich leider nicht guten Gewissens weiterempfehlen, egal wie sehr ich Mariah mag. Meine 2 Sterne beziehen sich daher rein auf die entzückenden Zeichnungen.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Freundschaft? Fehlanzeige.

Girls before Earls – Alte Geheimnisse und neue Skandale
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Beim Anblick dieses in zarten Farben gehaltenen Covers war ich regelrecht in Verzückung geraten - ich liebe Regencyromane, und sowohl Buchtitel als auch Klappentext suggerierten einen äußerst unterhaltsamen ...

Beim Anblick dieses in zarten Farben gehaltenen Covers war ich regelrecht in Verzückung geraten - ich liebe Regencyromane, und sowohl Buchtitel als auch Klappentext suggerierten einen äußerst unterhaltsamen Read. Ich witterte Bridgerton-Vibes … die jedoch nach wenigen Kapiteln traurig verpufften.

Die (in meinen Augen eher ereignislose) Story ist schnell erzählt: Liebenswertes, naives Mädchen, von den Eltern ungeliebt und zu Tante und Onkel abgeschoben, sehnt sich danach, irgendwo dazuzugehören - und landet in einem "Freundeskreis", der den Albtraum aller Eltern darstellt. Alkohol und Drogen im Überfluss, sexuelle Übergriffe, Stutenbissigkeit und Oberflächlich hoch zehn.

Obwohl ich Miss Georgina Ellers, aus deren Perspektive erzählt wird, zu Beginn recht gerne mochte - sie erinnerte mich ein wenig an Catherine Morland aus Austens "Northanger Abbey" - und ihr Bedürfnis nach Abwechslung absolut nachvollziehen konnte, schwand meine Sympathie für die junge Frau nach und nach. Sie himmelt ihre neue Freundin, die wohlhabende, wunderschöne Miss Frances Campbell an (deren Ruf zu Recht wenig schmeichelhaft ist) und unternimmt lange Zeit herzlich wenig gegen deren Verhalten, das sie im Grunde gar nicht gutheißt.

Der Schreibstil war zwar flüssig, im Sinne von 'nicht holprig', aber mir fehlte das Gefühl und es wollte sich keine Nähe zu den Charakteren einstellen. Häuser und Ausstattung werden bildreich beschrieben, doch aufgrund der teilweise zu modern erscheinenden Wortwahl entfaltete das Regency-Flair nicht seinen üblichen Zauber auf mich, wirkte eher farblos. Beispielsweise fand ich es absolut daneben, dass in Dialogen Worte wie f***en fallen. Möglich, dass damals schon so gesprochen wurde, doch möchte ich es in einem solchen Roman lesen? - Sorry, das ist ein No-Go für mich.

Die Tatsache, dass das im Titel groß angekündigte Thema Freundschaft ziemlich flach ausfällt bzw. dass besagte Bekanntschaften mir recht unsympathisch waren, hat nicht geholfen. Ich hatte mit Girl-Power-Wir-halten-zusammen-Feeling und natürlich mit Romantik gerechnet; doch es gab weder innige Freundschaft noch Herzklopfen, sondern hauptsächlich seichte Gespräche und Intrigen. Das ebenfalls im Klappentext erwähnte Selbstbewusstsein der Protagonistinnen wirkte auf mich eher wie pubertäre Verzogenheit (Frances) oder eine auf Unbeholfenheit und Naivität basierende große Klappe (Georgiana) - kurzum: anstrengend.

Aber: Es gibt auch etwas Positives zu vermerken. Der Aspekt Diversität ist tatsächlich fest in der Story verankert worden, ganz wie beim Bridgerton'schen Vorbild. Zudem gab es unter den Nebencharakteren ein paar wenige Lichtblicke, von denen ich gerne mehr gelesen hätte.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 2 ✰ ✰
Man darf nicht vergessen, dass es sich bei dem immerhin rund 450 Seiten starken Wälzer um einen Debütroman handelt, dennoch war ich letztlich sehr enttäuscht von dieser so vielversprechend klingenden Geschichte.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Viel zu viele Perspektiven

Der Wintermordclub
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Cosy Crime für Weihnachtsfans? Bei dieser vielversprechenden Beschreibung wurde ich sofort hellhörig und freute mich riesig auf diesen Read.

Ich hatte ein sympathisch-kauziges Ermittlergrüppchen vor ...

Cosy Crime für Weihnachtsfans? Bei dieser vielversprechenden Beschreibung wurde ich sofort hellhörig und freute mich riesig auf diesen Read.

Ich hatte ein sympathisch-kauziges Ermittlergrüppchen vor Augen, hoffte auf Humor, Herzlichkeit, französisches Flair und einen Hauch Weihnachtsfeeling sowie eine spannende Story.

Leider konnte mich das Buch jedoch überhaupt nicht überzeugen. Keine der Figuren, die einander mehr kritisch lauernd als freundschaftlich gesinnt gegenüberstehen, mochte ich gerne. Statt liebenswerter Senioren traf ich auf einen Trupp teils verbitterter, teils anstrengend egozentrischer, dafür gleichermaßen selbstbezogener Charaktere. Alle verbergen etwas und trauen einander nicht über den Weg; jeder will etwas beweisen, die anderen übertrumpfen. "Auf jedes Wort musste man achten, wenn man keine Schwäche zeigen wollte - und das vermieden sie alle." Es hieß, sie seien Freunde - davon spürte ich wenig (ebensowenig wie von der Weihnachtsatmosphäre), es war eher auf dem Level: man kennt sich eben schon ewig und muss miteinander Vorlieb nehmen. "Mehr noch aber waren sie Konkurrenten, die jedes Jahr aufs Neue den Wettbewerb suchten." - Das trifft es schon eher.

Handlungstechnisch werden immer wieder Rückblenden zu einem ihrer bedeutendsten Fälle gezogen, der über 20 Jahre zurückliegt. Abgesehen vom Einstieg, der irgendwie herausgerissen wirkte, waren mir die unzähligen Perspektiven, die auch Nebenfiguren beinhalteten, too much: Geraldine, Hugo, Claire, Gustave, Louanne, Alexandros, Kim, Ruben, Kasimir, François Baptiste Lefèvre, Marisa … Der in einzelne Tage (und Rückblenden) unterteilte Roman las sich für mich dadurch recht zäh.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 2.5 ✰ ✰
Eine interessante Grundidee, die aus meiner Sicht leider an den unsympathischen Charakteren und der erschlagenden Vielzahl an Perspektiven scheiterte.

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