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Veröffentlicht am 14.08.2017

Ein Roman, der bei mir gespaltene Gefühle hinterlässt

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Nun ist es schon 2 Wochen her, dass Katharina in ihrer Brust ein Etwas entdeckt hat, von dem sie glaubt, es nicht überleben zu können. Nun, an diesem Freitag, beginnt sie über ihr Leben und über sich nachzudenken. ...

Nun ist es schon 2 Wochen her, dass Katharina in ihrer Brust ein Etwas entdeckt hat, von dem sie glaubt, es nicht überleben zu können. Nun, an diesem Freitag, beginnt sie über ihr Leben und über sich nachzudenken.

Mit ihrem Mann Costas, der in Berlin arbeitet, führt sie eine Wochenendehe, bei der wohl beide nicht glücklich sind. Um das monatliche Gehalt ihres Mannes etwas aufzustocken, jobbt sie neben ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter in einer Schule für frühkindliche Musikerziehung. Sie fühlt sich mit der Kindererziehung alleingelassen, reagiert hier und da panisch, was ich angesichts der Tatsache, dass sie ihre Ängste mit niemandem teilt, auch verstehen kann. So vergeht ein Tag an dem sie ihr ganzes Leben vor mir ausbreitet.
Tochter Helena genannt Helli ist ein anstrengendes Kind, mir in ihrer ungezogenen, manchmal taktlosen, unüberlegten Art teilweise richtig unsympathisch, auch wenn Kathi versucht, ihre Ausbrüche zu bagatellisieren. Kathis Mutterliebe konzentriert sich sehr stark auf ihre Tochter, die schon seit der Geburt sehr schwierig ist.
Dagegen ist der 17-jährige Alex ausgesprochen unauffällig und liebenswert.

Mir ist das Lesen teilweise richtig schwer gefallen und ich musste alle Konzentration aufwenden, um die manchmal sehr langen Schachtelsätze zu verstehen, was meinen Lesefluss gestört hat.
Genau so ging es mir beim Lesen, wenn die Handlung immer mal wieder in die Vergangenheit sprang. Hier hätte ich mir ab und an ein neues Kapitel gewünscht. So aber fließt alles ineinander wie ein langsamer Fluss ohne Spannung, ohne Kurven und ohne Stromschnellen. Es war mir einfach hier und da etwas zu langweilig. Andererseits finde ich die angeschnittenen Themen großteils interessant aufgearbeitet.

Zum einen sehr zart und gefühlvoll, zum anderen extrem chaotisch und nachdenklich; Protagonisten, die meinen Lesenerv leider nur manchmal getroffen haben – ich hatte so meine Probleme mit der Lektüre. Die Geschichte und ihre Handelnden haben mich leider nicht fesseln können.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Interessant, aber ausbaufähig

KREBS mag Weizen, liebt Zucker und knutscht Milch: Wie Ernährung Krebs auslöst
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Als ich mich um dieses Buch beworben habe, hatte ich mir einen Ratgeber vorgestellt, der auf der einen Seite die krebserregende Ernährung und die Giftstoffe in unseren Lebensmitteln auf´s Korn nimmt, aber ...

Als ich mich um dieses Buch beworben habe, hatte ich mir einen Ratgeber vorgestellt, der auf der einen Seite die krebserregende Ernährung und die Giftstoffe in unseren Lebensmitteln auf´s Korn nimmt, aber mir auch aufzeigt, was der Krebs "nicht gern mag". In dieser Hinsicht wurde ich leider enttäuscht. Aber es gibt auch Ratgeber, habe ich nun festgestellt, die sich der "guten" Ernährung annehmen.

Ich erfahre vieles über krebserregende Stoffe in sämtlichen Lebensmitteln, die ich immer wieder zu mir nehme. Ich hatte zwischendurch den Eindruck, dass ich eigentlich garnichts mehr essen und auch trinken sollte.
Ich weiß jetzt mehr über Mineralstoffmangen, Plastikumverpackungen, Chemikalien und Gift in der biologischen Landwirtschaft, obwohl diese Leensmitel ja so gesund sein sollen.
Auch die Tabellen über gefährliche Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel finde ich interessant und lesenswert. Und nun kenne ich die vielen Krankheiten, die durch Übergewicht und falsche Ernährung ausgelöst oder begünstigt werden.

Ein Buch über altes Wissen und neue Erkenntnisse, das ich aber durch weitere Ratgeber ergänzen werde.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Langsam wird´s fad

Weißwurstconnection
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Unruhe im neuem Super-Spa-Hotel Heimatwinkel in Niederkaltenkirchen, als der Gast von Zimmer einhundertunddrei Manuel Degen von einem Zimmermädchen tot in der Badewanne gefunden wird. Da Kommissar Franz ...

Unruhe im neuem Super-Spa-Hotel Heimatwinkel in Niederkaltenkirchen, als der Gast von Zimmer einhundertunddrei Manuel Degen von einem Zimmermädchen tot in der Badewanne gefunden wird. Da Kommissar Franz Eberhofer mit seinen Ermittlungen allein nicht weiter kommt, engagiert er kurzum seinen Spezl und Privatdetektiv Rudi Birkenberger. Trotz der Zusammenarbeit dauert es dem Bürgermeister des kleinen Ortes aber immer noch zu lange, bis ein Ergebnis vorzuweisen ist. Und das fällt so ganz anders aus, wie es sich Franz und Rudi gedacht haben.

Es ist wie nachhause kommen und gute Freunde besuchen, wenn ich mit dem Lesen der Geschichten aus Niederkaltenkirchen beginne. Franz, seine Freundin Susi mit dem gemeinsamen Söhnchen Paul; sein Bruder Leopold mit Frau Panida und Töchterchen "Sushi", und Oma Leni – alle habe ich seit einigen Jahren schon in mein Herz geschlossen. Wenn ich dort in Wolfis Kneipe den Metzger Simmerl und den Gas-Wasser-Heizungspfuscher Flötzinger treffe, fühle ich mich wie daheim. Jeder von Ihnen hat sein Päckchen zu tragen, aber kiener lässt sich unterkriegen. Ob ich mit der neuen Bedienung Sanni anfreunden kann, werden wir noch sehen.

Zum Schluss gibt es auch wieder ein paar Rezepte aus Omas Kochbuch zum Nachkochen und ein Glossar, wo einige bayerische Begriffe erklärt werden.

Trotz allem bin ich von den Geschichten aus Niederkaltenkirchen nicht mehr so begeistert wie am Anfang. Der zu lösende Kriminalfall konnte mich nicht mehr begeistern, die privaten Probleme gleiten langsam ins langweilige ab. Irgendwie tut sich nichts mehr – und das finde ich schade.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Faszinierende Natur - für mich fehlt es an Spannung

Die Toten in den Klippen
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"Im Augenblick ist dem dem Schleusen verzweifelter Menschen eine Unmenge Geld zu verdienen und viele Akteure sind so gut wie unantastbar."

Amanda Doucette und Phil Cousins wollen die traumatischen Erlebnisse, ...

"Im Augenblick ist dem dem Schleusen verzweifelter Menschen eine Unmenge Geld zu verdienen und viele Akteure sind so gut wie unantastbar."

Amanda Doucette und Phil Cousins wollen die traumatischen Erlebnisse, die sie seit ihrem Einsatz einem Kinderhilfsprojekt in Nigeria verbinden, durch eine gemeinsame Auszeit in der Wildnis Neufundlands bewältigen. Aber Pihl kommt nicht zum vereinbarten Treffpunkt. Er ist zusammen mit seinem elfjährigen Sohn Tyler auf Entdeckungstour gegangen. Amanda macht sich um den Geisteszustand ihres Freundes große Sorgen. Und als in einem kleinen Küstenort eine Leiche angespült wird, macht sie sich auf ihrer lindgrünen Kawasaki und ihrer Hündin Kaylee auf die Suche nach ihrem Freund und seinem Sohn.

Barbara Fradkin greift in ihrem neuesten Buch ein brandaktuelles Thema auf: die Situation von Flüchtlingen, wie sie von skrupellosen Schleppern betrogen und ausgebeutet werden. Die Spannung, die anfangs aufgebaut wird, kann sich leider über große Strecken nicht halten. Der leichte, lockere Erzählstil wirkt dadurch langatmig und langweilig. Schade, denn die Story selbst bietet sehr viel Potential, was hier und da auch herausgeholt wird, sich aber leider nicht hält.

Die detaillierten farbigen Beschreibungen der wilden, teils gefährlichen Natur dieser Atlantikinsel Neufundland haben mich dagegen fasziniert. Das Grollen und Donnern des Meeres habe ich fast hören und fühlen können. Die zumeist freundlichen Bewohner mit ihren Eigenheiten und Gewohnheiten haben auf mich Eindruck gemacht.

Mir fällt es sehr schwer, mich in Amanda, die taffe Heldin der Geschichte, hinein zu versetzen oder mich auf sie einzulassen. Aber ich bewundere ihren Mut und ihren Lebenswillen, der sie nie aufgeben lässt.

"Die Toten in den Klippen" ist ein brandaktuelle Geschichte, die in einer wunderbar belassenen Natur spielt. Mir hat hier leider die Spannung gefehlt.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Nicht mein Krimi

Der König der Schweine
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Kitty Muhr, 39, nennt sich selbst Bulle bei der Wiener Kriminalpolizei Abteilung Gewaltverbrechen inklusiv Mord und betont immer wieder: Ich kann Judo, kein Yoga. Sie hat einige Pfunde zu viel auf den ...

Kitty Muhr, 39, nennt sich selbst Bulle bei der Wiener Kriminalpolizei Abteilung Gewaltverbrechen inklusiv Mord und betont immer wieder: Ich kann Judo, kein Yoga. Sie hat einige Pfunde zu viel auf den Rippen, was sie nicht davon abhält, super kurze eng anliegende Kleider zu tragen, wo sie zeigt, was sie hat und man alles sieht. Sie raucht, sie trinkt, feilt lieber ihre Nägel oder telefoniert mit ihrer Freundin als zu ermitteln, sie flucht wie ein Bauarbeiter es nicht besser könnte. Sogar vor ihrem Chef zeigt sie keinerlei Respekt, sieht auch in ihm ein Lustobjekt. Sie ist auf der Suche nach einem Kerl, einem richtigen Kerl. Dabei nimmt sie alles mit, was sich ihr bietet. Nur bei Jonny aus der Bingobongobar beißt sie auf Granit.

Aufgrund der Frauenquote wird Kitty befördert, bekommt zusammen mit ihrem neuen kurdischen Kollegen Ali Khan Kurtalan sogar ein eigenes Büro in einer kleinen Abstellkammer. Hier müssen sich die zwei so grundverschiedenen Ermittler zusammen raufen, wobei Kitty versucht die Oberhand zu behalten. Was ihr auch meist gelingt. Auch ein erster Fall ist für die Beiden schnell gefunden. Zwei junge Schwarze werden innerhalb einer Woche tot an verschiedenen Plätzen aufgefunden. Immer mit dabei: ein kleines Schweinchen.


Aufgrund des Klappentextes hatte ich auf einen interessanten, nicht alltäglichen, manchmal zum Schmunzeln anregenden Krimi gehofft. Was ich zu lesen bekam, war leider etwas anderes.

Die erste Geschichte zu einer Krimireihe um die so ganz andere Ermittlerin Kitty Muhr befasst sich auch zum großen Teil mit ihrer Vorstellung. Sie bestimmt 90% des Geschehens und der bestimmt sehr interessante Teil des Krimis rückt leider für mich zu sehr in den Hintergrund.

Die Geschichte liest sich leicht, locker und flüssig. Die Seiten fliegen nur so dahin. Leider konnte ich Kitty, die absolut überall nach potentiellen Besteigern Ausschau hält, als Ermittlerin bald schon nicht mehr ernst nehmen. Einzig die Dialoge mit ihrem Kollegen Ali haben mir ab und zu ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Ich wusste lange nur, dass es zwei Tote gegeben hatte. Die Ermittlungen standen weit hinten an und Kommissar Zufall stellt die Weichen zur Aufklärung. Von Spannung lange Zeit keine Spurt.

Die immer wieder einfließenden fremdenfeindlichen Töne waren mir beim Lesen auch zu viel.

Wer eine gesellschaftliche, leicht kriminelle Satire sucht, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Meinen Geschmack hat es leider absolut nicht getroffen.