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Veröffentlicht am 19.12.2017

Nicht mein Fall

Bullen und Schweine
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Das Gäubodenfest in Straubing ist in vollem Gange, da wird der Futtermittelproduzent und Politiker Richard Plochinger mit einer Schweinemaske über´m Gesicht in einem Sarg gefunden. Den verwendet der Bauer ...

Das Gäubodenfest in Straubing ist in vollem Gange, da wird der Futtermittelproduzent und Politiker Richard Plochinger mit einer Schweinemaske über´m Gesicht in einem Sarg gefunden. Den verwendet der Bauer Andreas Bergmüller normalerweise für seine außerplanmäßig verendeten Schweine. Was will uns der Mörder damit sagen?
Zusammen mit Kommissar Hubert Hartmann aus Straubing beginnt der Münchner Kommissar Konrad Wolf, der aus der Gegend stammt und sich somit mit den niederbayerischen Gepflogenheiten bestens auskennt, zu ermitteln. Brisant bei der Sache: die Ehefrau des Toten, Klara Plochinger, ist eine Jugendfreundin des Münchner Kommissars.

Bullen und Schweine – der Titel klang für mich nach einem lesenswerten Regionalkrimi aus Niederbayern. Leider habe ich mich von Anfang an mit dem Lesen schwer getan, bin aber dran geblieben und es hat sich sogar ein ganz kleines bisschen gelohnt. Dümpelten die ersten ca. 200 Seiten langsam, mit endlosem Gequatsche und der Aufarbeitung der Macken und der Vergangenheit eines wenig sympathischen Ermittlers (Wolf) dahin, ging es zum Schluss hin schon etwas spannender zu. Durch die Langatmigkeit der Erzählung fällt aber die Spannung immer wieder in sich zusammen. Die Auflösung, die für mich schon sehr konstruiert und nicht wirklich nachvollziehbar war, hat mich etwas ratlos zurück gelassen.

Insgesamt kamen mir die Personen in dieser Geschichte alle etwas gestört vor, mit Komplexen oder sogar Wahnvorstellungen behaftet. Viele Klischees den Niederbayern betreffend, werden bedient und immer wieder angesprochen, was die Geschichte aber nicht interessanter macht.

Alles in allem ein Buch, das ich nicht wieder lesen würde, wobei die Geschichte an sich sehr viel Potential bietet.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Für mich leider enttäuschend

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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Nora Watts soll die erfolgreichste Privatdetektivin Kanadas sein. Mit ihrer Hündin Whisper lebt die Alkoholikerin, die die Fähigkeiten eines Lügendetektors hat, zurückgezogen im Keller des Hauses in dem ...

Nora Watts soll die erfolgreichste Privatdetektivin Kanadas sein. Mit ihrer Hündin Whisper lebt die Alkoholikerin, die die Fähigkeiten eines Lügendetektors hat, zurückgezogen im Keller des Hauses in dem ihre Arbeitgeber ihr Büro haben. Als sie von Everett und Lynn Walsh den Auftrag bekommt deren verschwundene Tochter zu suchen, werden alte Wunden aufgerissen. Bronwyn "Bonnie" ist ihre Tochter, die sie vor 15 Jahren nach einer Vergewaltigung zur Welt kam und die sie zur Adoption freigegeben hat.
Nachdem ich den Klappentext und eine Leseprobe gelesen hatte, war ich mir sicher: Ich muss dieses Buch lesen. Doch leider hat mich die Geschichte dann weder angesprochen, ich habe mich schwer getan in die Geschichte hinein zu finden und es kam anfangs kaum Spannung auf. Vielleicht liegt es auch an der ungewöhnlichen, andersartigen Protagonistin, die sich als einsamen Wolf und dunkelhäutiges Gespenst bezeichnet und die Geschichte in der Ich-Form erzählt. Ich komme mit Obdachlosigkeit, Alkohol, der Unfähigkeit sich in sozialen Bereichen einzugliedern und vor allem Einsamkeit in Berührung. Aber auch mit einer Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und uns aufzeigt, wieviel ein Mensch aushalten kann und welche Stärken er aus sich herausholen kann, wenn es sein muss.
Die handelnden Personen werden nur sehr vage beschrieben. Ich lerne sie durch ihr Tun, ihre Gedanken und Gefühle etwas besser kennen. Trotzdem habe ich nur schemenhafte Bilder vor mir.
Schon das angenehm haptische Cover ist trist und düster, genau so wie der Großteil der Geschichte. Die große Schrift ist angenehm zu lesen.
Ich hatte mir von der Geschichte soviel mehr versprochen. Schade.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Ein Roman, der bei mir gespaltene Gefühle hinterlässt

Sieh mich an
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Nun ist es schon 2 Wochen her, dass Katharina in ihrer Brust ein Etwas entdeckt hat, von dem sie glaubt, es nicht überleben zu können. Nun, an diesem Freitag, beginnt sie über ihr Leben und über sich nachzudenken. ...

Nun ist es schon 2 Wochen her, dass Katharina in ihrer Brust ein Etwas entdeckt hat, von dem sie glaubt, es nicht überleben zu können. Nun, an diesem Freitag, beginnt sie über ihr Leben und über sich nachzudenken.

Mit ihrem Mann Costas, der in Berlin arbeitet, führt sie eine Wochenendehe, bei der wohl beide nicht glücklich sind. Um das monatliche Gehalt ihres Mannes etwas aufzustocken, jobbt sie neben ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter in einer Schule für frühkindliche Musikerziehung. Sie fühlt sich mit der Kindererziehung alleingelassen, reagiert hier und da panisch, was ich angesichts der Tatsache, dass sie ihre Ängste mit niemandem teilt, auch verstehen kann. So vergeht ein Tag an dem sie ihr ganzes Leben vor mir ausbreitet.
Tochter Helena genannt Helli ist ein anstrengendes Kind, mir in ihrer ungezogenen, manchmal taktlosen, unüberlegten Art teilweise richtig unsympathisch, auch wenn Kathi versucht, ihre Ausbrüche zu bagatellisieren. Kathis Mutterliebe konzentriert sich sehr stark auf ihre Tochter, die schon seit der Geburt sehr schwierig ist.
Dagegen ist der 17-jährige Alex ausgesprochen unauffällig und liebenswert.

Mir ist das Lesen teilweise richtig schwer gefallen und ich musste alle Konzentration aufwenden, um die manchmal sehr langen Schachtelsätze zu verstehen, was meinen Lesefluss gestört hat.
Genau so ging es mir beim Lesen, wenn die Handlung immer mal wieder in die Vergangenheit sprang. Hier hätte ich mir ab und an ein neues Kapitel gewünscht. So aber fließt alles ineinander wie ein langsamer Fluss ohne Spannung, ohne Kurven und ohne Stromschnellen. Es war mir einfach hier und da etwas zu langweilig. Andererseits finde ich die angeschnittenen Themen großteils interessant aufgearbeitet.

Zum einen sehr zart und gefühlvoll, zum anderen extrem chaotisch und nachdenklich; Protagonisten, die meinen Lesenerv leider nur manchmal getroffen haben – ich hatte so meine Probleme mit der Lektüre. Die Geschichte und ihre Handelnden haben mich leider nicht fesseln können.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Interessant, aber ausbaufähig

KREBS mag Weizen, liebt Zucker und knutscht Milch: Wie Ernährung Krebs auslöst
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Als ich mich um dieses Buch beworben habe, hatte ich mir einen Ratgeber vorgestellt, der auf der einen Seite die krebserregende Ernährung und die Giftstoffe in unseren Lebensmitteln auf´s Korn nimmt, aber ...

Als ich mich um dieses Buch beworben habe, hatte ich mir einen Ratgeber vorgestellt, der auf der einen Seite die krebserregende Ernährung und die Giftstoffe in unseren Lebensmitteln auf´s Korn nimmt, aber mir auch aufzeigt, was der Krebs "nicht gern mag". In dieser Hinsicht wurde ich leider enttäuscht. Aber es gibt auch Ratgeber, habe ich nun festgestellt, die sich der "guten" Ernährung annehmen.

Ich erfahre vieles über krebserregende Stoffe in sämtlichen Lebensmitteln, die ich immer wieder zu mir nehme. Ich hatte zwischendurch den Eindruck, dass ich eigentlich garnichts mehr essen und auch trinken sollte.
Ich weiß jetzt mehr über Mineralstoffmangen, Plastikumverpackungen, Chemikalien und Gift in der biologischen Landwirtschaft, obwohl diese Leensmitel ja so gesund sein sollen.
Auch die Tabellen über gefährliche Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel finde ich interessant und lesenswert. Und nun kenne ich die vielen Krankheiten, die durch Übergewicht und falsche Ernährung ausgelöst oder begünstigt werden.

Ein Buch über altes Wissen und neue Erkenntnisse, das ich aber durch weitere Ratgeber ergänzen werde.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Langsam wird´s fad

Weißwurstconnection
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Unruhe im neuem Super-Spa-Hotel Heimatwinkel in Niederkaltenkirchen, als der Gast von Zimmer einhundertunddrei Manuel Degen von einem Zimmermädchen tot in der Badewanne gefunden wird. Da Kommissar Franz ...

Unruhe im neuem Super-Spa-Hotel Heimatwinkel in Niederkaltenkirchen, als der Gast von Zimmer einhundertunddrei Manuel Degen von einem Zimmermädchen tot in der Badewanne gefunden wird. Da Kommissar Franz Eberhofer mit seinen Ermittlungen allein nicht weiter kommt, engagiert er kurzum seinen Spezl und Privatdetektiv Rudi Birkenberger. Trotz der Zusammenarbeit dauert es dem Bürgermeister des kleinen Ortes aber immer noch zu lange, bis ein Ergebnis vorzuweisen ist. Und das fällt so ganz anders aus, wie es sich Franz und Rudi gedacht haben.

Es ist wie nachhause kommen und gute Freunde besuchen, wenn ich mit dem Lesen der Geschichten aus Niederkaltenkirchen beginne. Franz, seine Freundin Susi mit dem gemeinsamen Söhnchen Paul; sein Bruder Leopold mit Frau Panida und Töchterchen "Sushi", und Oma Leni – alle habe ich seit einigen Jahren schon in mein Herz geschlossen. Wenn ich dort in Wolfis Kneipe den Metzger Simmerl und den Gas-Wasser-Heizungspfuscher Flötzinger treffe, fühle ich mich wie daheim. Jeder von Ihnen hat sein Päckchen zu tragen, aber kiener lässt sich unterkriegen. Ob ich mit der neuen Bedienung Sanni anfreunden kann, werden wir noch sehen.

Zum Schluss gibt es auch wieder ein paar Rezepte aus Omas Kochbuch zum Nachkochen und ein Glossar, wo einige bayerische Begriffe erklärt werden.

Trotz allem bin ich von den Geschichten aus Niederkaltenkirchen nicht mehr so begeistert wie am Anfang. Der zu lösende Kriminalfall konnte mich nicht mehr begeistern, die privaten Probleme gleiten langsam ins langweilige ab. Irgendwie tut sich nichts mehr – und das finde ich schade.